
Neben dem gewünschten schmerzlindernden Effekt können Schmerzmittel auch unerwünschte Begleiterscheinungen hervorrufen, indem sie beispielsweise das Verdauungssystem, das Herz-Kreislauf-System oder bestimmte Organe beeinträchtigen. Welche Auswirkungen hat das Schmerzmittel Ibuprofen auf den Blutdruck? Worauf sollten insbesondere Hypertoniker bei der Einnahme von Schmerzmitteln achten? Antworten auf beide Fragen und weiterführende Informationen zum Thema beinhaltet der folgende Artikel.
Allgemeine Auswirkungen auf den Körper
Die Einnahme von nicht steroidalen Antirheumatika (kurz: NSAR) kann die folgenden Auswirkungen auf den Körper haben beziehungsweise die folgenden Beschwerden hervorrufen.
- Kopfschmerzen und Schwindel
- Vermehrte Müdigkeit
- Gastroösophagealer Reflux (Sodbrennen)
- Übelkeit und Erbrechen
- Abdominelle Schmerzen
- Verdauungsbeschwerden (Verstopfung oder Durchfall)
- Hautausschlag
- Starker Juckreiz
- Erhöhtes Risiko für Magengeschwüre und/oder Blutungen im Bereich des Magen-Darm-Traktes
- Ödeme
Auswirkungen auf das kardiovaskuläre System
Personen, die von einer kardiovaskulären Erkrankung betroffen sind, wie beispielsweise einer Herzrhythmusstörung oder der koronaren Herzkrankheit (kurz: KHK) und solche, die an einem Bluthochdruck leiden, sollten im Zusammenhang mit dem therapeutischen Einsatz von NSAR besonders vorsichtig sein, da die Einnahme von Vertretern dieser Schmerzmittelgruppe das kardiovaskuläre System zusätzlich beeinträchtigen kann.
Erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko
Unter der Einnahme von NSAR wie Ibuprofen, Diclofenac oder Coxiben steigt das Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden in Abhängigkeit der Dosis und der Einnahmedauer. Einzig auf den Wirkstoff Naproxen trifft dies nicht zu. Bei Ibuprofen sind die Auswirkungen jedoch besonders deutlich, denn bei Einnahme einer täglichen Dosis von 1.200 Miligramm über einen Zeitraum von mehr als einer Woche verdoppelt sich das Herzinfarktrisiko sogar.
Anstieg der Blutdruckwerte
Bei längerfristiger Einnahme (länger als sieben Tage) von NSAR wie Ibuprofen oder auch Diclofenac kann es zu einem Anstieg der systolischen und diastolischen Blutdruckwerte und in der Konsequenz zur Ausbildung einer Hypertonie kommen. Ursächlich hierfür ist die unter NSAR-Therapie reduzierte Ausschüttung bestimmter körpereigener Stoffe – den sogenannten Prostaglandinen –, die einerseits an der Entstehung von Schmerzen beteiligt sind, jedoch gleichermaßen auch eine Senkung des Blutdrucks bedingen.
Herzinsuffizienz
Unter langfristiger Einnahme von Ibuprofen und allen anderen NSAR steigt ebenfalls das Risiko eine Herzinsuffizienz zu entwickeln.
Darauf sollten Hypertoniker achten
Hypertoniker sollten vor Beginn einer analgetischen Therapie idealerweise mit ihrem Arzt Rücksprache halten, sodass ein geeignetes Schmerzmittel ausgewählt werden kann, insbesondere wenn eine längerfristige Einnahme geplant ist. Bei dem Medikament der Wahl muss es sich jedoch auch nicht zwingend um ein NSAR handeln. Das entsprechende Schmerzmittel sollte keinen Einfluss auf den Blutdruck haben (Beispiel: Coxibe, Paracetamol), darüber hinaus sollte die empfohlene Tagesdosis nicht überschritten werden.
Wann sollte auf die Einnahme von Ibuprofen verzichtet werden?
In diesen Fällen sollte eine Schmerztherapie nicht mit Ibuprofen erfolgen:
- Allergie gegen den Wirkstoff
- Gesteigerte Blutungsneigung
- Magengeschwüre
- Magen-Darm-Blutungen
- Schwere Herzinsuffizienz
- Schwere Synthesestörung der Nieren und/oder der Leber
- Schwangerschaft im dritten Trimenon