Fast jeder Mensch leidet mindestens einmal im Leben unter Rückenschmerzen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Wenn die Schmerzen auf eine organische Ursache oder eine definierte Struktur im Körper zurückgeführt werden können, spricht man von spezifischen Rückenschmerzen. Haben diese jedoch keine spezielle Ursache – in diesen Fällen sind meist Muskelverspannungen oder -dysbalancen verantwortlich – ist die Rede hingegen von unspezifischen Rückenschmerzen. Auch Lungenerkrankungen können Schmerzen im Rückenbereich verursachen. Welche Zusammenhänge zwischen Lungenerkrankungen und Schmerzen im Rückenbereich bestehen und wann es auf Rückenschmerzen durch Lungenentzündung hindeutet, erläutert der folgende Artikel.
Rückenschmerzen durch Lungenentzündung: Anzeichen
Schmerzen im Bereich des mittleren und/oder unteren Rückens beim Einatmen deuten zumeist auf eine Lungenentzündung hin, wenn sie in Kombination mit produktivem Husten, Atembeschwerden, Fieber, Schüttelfrost und einem allgemeinen Krankheitsgefühl auftreten.
Wie Rückenschmerzen und Lungenerkrankungen zusammenhängen
Für Schmerzen insbesondere im unteren oder mittleren Rückenbereich können die im Folgenden dargestellten Lungenerkrankungen verantwortlich sein.
Chronische Bronchitis
Hierbei handelt es sich um eine andauernde Entzündung und dadurch zugleich Verengung der Schleimhaut der Bronchien und Bronchiolen. Schmerzen treten insbesondere beim Husten im Bereich des mittleren Rückens und hinter dem Brustbein auf, da die Atemluft beim Hustenvorgang besonders schnell durch die engen Atemwege befördert werden muss.
Lungenentzündung
Bei der Lungenentzündung kommt es häufig zu einer begleitenden Entzündung des Rippenfells. Ursächlich hierfür ist ein (zumeist bakterieller) Erregerübertritt vom Lungenfell in den Pleuraspalt und von dort auf das Brustfell. Patienten/-innen leiden in diesem Zusammenhang unter anderem unter stechenden Schmerzen im Brustbereich und des mittleren und/oder unteren Rückens.
Chronisch obstruktive Lungenerkrankung
Personen mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) leiden sehr häufig unter begleitenden Schmerzen im Rücken. Grund hierfür ist einerseits die muskuläre Dysbalance zwischen Zwerchfell, Bauchmuskulatur und Rückenmuskulatur aufgrund der chronischen Lungenüberblähung (Lungenemphysem). Darüber hinaus können Rückenschmerzen bei COPD auch im Zusammenhang mit degenerativen Veränderungen der Knochenstruktur stehen. Die langfristige Einnahme von Medikamenten wie Cortison beeinflusst die Stabilität des Knochengerüstes und begünstigt somit die Entstehung einer Osteoporose und damit verbundener Spontanfrakturen (Hustenfrakturen) der Wirbelkörper und Rippen.
Lungenembolie
Eine Lungenembolie entsteht, wenn eine Lungenarterie durch ein Blutgerinnsel (zumeist aus einer tiefen Beinvene) verstopft wird. Hierdurch wird die Blutversorgung der die Lunge versorgenden Arterien gestört, was Schmerzen in der Brust mit Ausstrahlung in den Rücken verursachen kann.
Pneumothorax
Bei einem Pneumothorax gelangt Luft in den Pleuraspalt, wodurch die Lunge ein- oder beidseitig in sich zusammenfällt. Neben Atembeschwerden treten in der Folge üblicherweise Schmerzen im Brust- und Rückenbereich auf.
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