Orte aus dem medizinischen Bereich wie Arztpraxen bringen wir häufig mit Begriffen wie ‘unpersönlich’ und ‘steril’ in Verbindung. Umso wichtiger ist es, mit der Einrichtung einer Arztpraxis dafür zu sorgen, dass sich die Patienten und Mitarbeiter wohlfühlen können. Für jede Räumlichkeit gibt es Möglichkeiten, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, ohne dass dies zulasten der Seriosität und Professionalität geht.
Mit Farben die Wahrnehmung gezielt steuern
Farben besitzen die Eigenschaft, die Stimmung eines Raumes zu verändern. Mit ihnen lässt sich gezielt die Stimmung der Personen beeinflussen, die sich im Raum aufhalten. Helle und freundliche Farben sorgen nicht nur für Ambiente, sondern verändern die Wahrnehmung eines Raumes zum Positiven. Auch farbliche Akzente sind angebracht, um einen Raum aufzulockern. Grundsätzlich ist alles erlaubt, was gefällt. Von einer möglichst bunten Mischung ist allerdings abzuraten. Farben aus einer Farbfamilie wirken miteinander harmonisch, während Kontrastfarben schnell eine unruhige Atmosphäre.
Es werde Licht
Neben der Farbgestaltung zählt die richtige Beleuchtung. Tageslicht ist stets angenehm. Die Öffnung der Räume durch Glaselemente sorgt für eine angenehme Raumwahrnehmung. Lassen die Räumlichkeiten keine oder nur eingeschränkte Nutzung von Tageslicht zu, kann Kunstlicht Abhilfe schaffen. Auch hier lassen sich Akzente schaffen. Warmes Licht sollte auf jeden Fall im Wartebereich und anderen Patientenzonen vorhanden sein. Arbeitsbereiche lassen sich mit kühlerem Licht ausleuchten und sorgen für klarere Raumstrukturen.
Der Einklang von Atmosphäre und Funktionalität
Neben Farben und Licht sorgt der Faktor Mobiliar für die richtige Atmosphäre. Wichtig sind bequeme Sitzgelegenheiten, welche Wohnzimmeratmosphäre vermitteln. Allerdings ist hier auf Folgendes zu achten: Lederbezüge eignen sich besser als Stoffbezüge. Letztere zeigen schneller Verschleißerscheinungen und sind schwerer zu reinigen. Der Faktor Sauberkeit spielt eine zentrale Rolle, die hohen Hygienestandards sind keinesfalls zu vernachlässigen. Um Utensilien in den Behandlungsräumen hygienisch aufzubewahren, bieten sich Schränke aus Edelstahl an ,da diese besonders leicht sauber zu halten sind.
Hier gibt es gesetzliche Vorschriften, die einzuhalten sind und im Einklang mit der Einrichtung stehen müssen. Damit dies gelingt, müssen die genauen Funktionsabläufe innerhalb einer Praxis feststehen. So lässt sich die Funktionalität optimieren, ohne dass dies die einladende Atmosphäre beeinträchtigt.
Dekoration sorgt, in den richtigen Maßen als Akzentuierung, für eine Auflockerung des Raumes und ist imstande Ruhe und Gelassenheit zu vermitteln. Auch die Eingliederung natürlicher Elemente wie Pflanzen kann zu einem angenehmen Raumklima beitragen und dank ihrer natürlichen Filterfunktion sogar die Luft verbessern. Diese stellen nicht nur einen Farbtupfer dar, sondern können auch eine beruhigende Wirkung entfalten. Hier gilt es darauf zu achten, dass Pflanzen weder starke Gerüche entfalten, noch Allergene produzieren.
Die Möglichkeiten eines Gestaltungsspielraums
Das Wichtigste auf einen Blick:
- offene Räume, doch mit klaren Strukturen
- wohnliche Atmosphäre, insbesondere in den Patientenbereichen
- freundliche, angenehme Farben, Akzente erlaubt
- Beleuchtung mit Tages- und Kunstlicht
- einladend, aber professionell
- hohe hygienische Standards ohne Sterilität
Die richtige Praxiseinrichtung ergibt sich aus einem Zusammenspiel von Farben, Licht, Mobiliar und weiteren Einrichtungselementen wie Dekoration und Pflanzen. Die medizinische Ausrichtung einer Praxis kann ein wertvoller Anhaltspunkt dafür sein, welche Atmosphäre in den Praxisräumlichkeiten gewünscht ist. Daraus lassen sich Einrichtungskonzepte ableiten. Wer die Grundregeln von Farbschemen und Lichtgestaltung beachtet, ist auf einem guten Weg. Ein gestalterisches Gesamtkonzept ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung. Vertrauen und Wohlbefinden der Patienten stehen dabei an erster Stelle.
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