
Im Gesundheitswesen herrscht ein zunehmender Mangel an qualifiziertem Personal. Mit diesem zunehmenden Bedarf an Fachkräften im Gesundheitswesen genügt es daher für Arbeitgeber/innen im Gesundheitswesen nicht mehr, potenzielle Bewerber/innen mit althergebrachten Methoden zu erreichen und zu überzeugen.
Um in diesem Wettbewerb um Talente zu bestehen, müssen Arbeitgeber/innen im Gesundheitswesen kreativ und innovativ sein, wenn es darum geht, neue Ärzte/-innen, Pflegekräfte und Therapeuten/-innen in der Personalakquirierung zu gewinnen. Freches und modernes Personalmarketing ist eine Möglichkeit, um potenzielle Mitarbeiter/innen anzulocken und zu überzeugen, dass das eigene Krankenhaus das Beste ist.
Dieser Artikel bietet einen informativen Überblick über einige der besten Methoden für freches und modernes Personalmarketing im Gesundheitswesen.
Beispiele für freches modernes Personalmarketing
In der heutigen Welt des Personalmarketings sind kreative und freche Ansätze unerlässlich, um potenzielle Bewerber/innen zu erreichen und zu überzeugen. Mit der Konkurrenz um talentierte Pflegekräfte, Ärzte/-innen und Therapeuten/-innen müssen Krankenhäuser, MVZs und Arztpraxen innovative Methoden einsetzen, um sich von anderen Arbeitgebern/-innen im Gesundheitswesen abzuheben und die Aufmerksamkeit potenzieller Bewerber/innen zu gewinnen.
Dabei gibt es viele Möglichkeiten für freches und modernes Personalmarketing. Krankenhäuser, MVZs und Arztpraxen müssen kreativ und innovativ sein, um sich von der breiten Konkurrenz abzuheben und talentierte Pflegekräfte anzulocken. Wenn Krankenhäuser erfolgreich sind, können sie sich auf talentierte und engagierte Mitarbeiter/innen freuen, die bestens in ihr junges, motiviertes Pflegeteam passen.
Im Folgenden gibt es eine Reihe von praktischen Beispielen für freches, modernes Personalmarketing im Gesundheitswesen.
Social Media
Social Media ist eine der besten Möglichkeiten, um v.a. junge und talentierte Arbeitskräfte im Gesundheitswesen zu erreichen und die eigene Wertekultur auf eine unterhaltsame und ansprechende Weise zu präsentieren. Plattformen wie Instagram, TikTok, LinkedIn, Facebook und Twitter bieten Krankenhäusern, MVZs und Arztpraxen die Möglichkeit, ihre Kultur und Werte auf unterhaltsame und ansprechende Weise zu präsentieren. Einige Arbeitgeber/innen im Gesundheitswesen nutzen sogar Memes und virale Trends, um potenzielle Bewerber/innen auf sich aufmerksam zu machen.
Besonders TikTok gewinnt auf dem Bewerbermarkt immer mehr an Bedeutung für Arbeitgeber/innen im Gesundheitswesen, um ihr Krankenhaus auf unterhaltsame und unkonventionelle Weise zu präsentieren. Ein praktisches Beispiel aus den neuen Trends gegenüber sehr aufgeschlossenen USA ist das TikTok-Konto des Kinderkrankenhauses in Los Angeles: Dieses hat eine Reihe von Videos erstellt, die die Arbeit des Krankenhauses auf humorvolle und unterhaltsame Weise präsentieren. Die Videos gingen viral und haben dazu beigetragen, das Bewusstsein für das Krankenhaus zu erhöhen und potenzielle Bewerber/innen anzulocken. Aber auch in Deutschland könnte zum Beispiel ein Krankenhaus ein Video von Mitarbeitern/-innen veröffentlichen, die etwa eine Tanz-Challenge absolvieren, um potenzielle Bewerber/innen anzulocken.
Mitarbeiter/innen-Blogs und private Social-Media-Kanäle
Einige Arbeitgeber/innen im Gesundheitswesen befürworten und fördern Mitarbeiter-Blogs und private Social-Media-Kanäle, um ihre Mitarbeiter/innen zu Wort kommen zu lassen und ihre Kultur und Werte zu präsentieren. Auszubildende, Pfleger/innen, Therapeuten/-innen und Ärzte/-innen können so ihre persönlichen Erfahrungen, Geschichten und Leistungen mit der Welt teilen, um potenzielle Bewerber/innen – und damit natürlich auch Kollegen/-innen – anzulocken.
Mitarbeiter/innen-Blogs und private Social-Media-Kanäle sind eine großartige Möglichkeit für potenzielle Mitarbeiter/innen, Einblicke in das Krankenhaus, Pflegeheim, MVZ oder die Arztpraxis und die dortige Kultur zu erhalten. Sie können sich ein Bild von der Arbeitsumgebung, der Karriereentwicklung und den Benefits machen.
Guerilla-Marketing
Guerilla-Marketing ist eine äußerst kreative und unkonventionelle Form des Marketings, bei der Unternehmen ihre Botschaft auf unerwartete Weise vermitteln. Im Gesundheitswesen könnten große Krankenhausketten beispielsweise Graffiti oder Straßenkunst verwenden, um ihre Marke und ihre Werte zu präsentieren. Oder sie könnten unerwartete Gegenstände wie Erste-Hilfe-Kits, Toilettenpapier, Kekse oder Pillendosen mit ihrem Logo und ihren Kontaktinformationen versehen und an öffentlichen Orten verteilen. Zugegeben: Das hat sich bisher aber noch keiner in Deutschland getraut.
Ein starkes Beispiel hierfür ist aber die britische Organisation NHS Blood and Transplant: Sie haben eine Kampagne gestartet, bei der sie auf öffentlichen Plätzen Blutspendestationen aufgestellt haben, die wie Kaugummiautomaten aussahen. Diese ungewöhnliche und humorvolle Methode hat dazu beigetragen, das Bewusstsein für Blutspenden zu erhöhen und potenzielle Spender/innen anzulocken.
Employer Branding
Employer Branding bezieht sich auf die Schaffung einer einzigartigen Identität und eines einzigartigen Images als Arbeitgeber/in. Im Gesundheitswesen können Krankenhäuser, Praxen und MVZs dies erreichen, indem sie ihre Kultur, Werte und Mitarbeitererfahrungen betonen. Einige Krankenhäuser erstellen bereits eigene Karriereseiten und Videos, um potenzielle Bewerber/innen anzulocken.
Im Gesundheitswesen kann Employer Branding auch bedeuten, dass sich ein Krankenhaus auf ein bestimmtes medizinisches Fachgebiet oder eine bestimmte Nische (z.B. Rehabilitation, Schönheitschirurgie etc.) spezialisiert. Ein Krankenhaus könnte z.B. seine Expertise in der Kinderheilkunde betonen, um sich von anderen Arbeitgebern/-innen im Gesundheitswesen abzuheben.
Ein Beispiel hierfür ist die Mayo Clinic. Diese hat eine umfangreiche Karriereseite erstellt, auf der sie ihre Kultur und Werte betont und detaillierte Informationen über Karrieremöglichkeiten bietet. Darüber hinaus haben die Personalverantwortlichen der Mayo Clinic Videos erstellt, die die Arbeit im Krankenhaus auf unterhaltsame und informative Weise präsentieren.
Events
Veranstaltungen können eine großartige Möglichkeit sein, um potenzielle Bewerber/innen im Gesundheitswesen zu erreichen und zu engagieren. Krankenhäuser, Praxen und MVZs können Messen, Workshops oder andere Veranstaltungen organisieren, um ihre Marke und ihre Werte zu präsentieren und mit potenziellen Bewerbern/-innen in Kontakt zu treten.
Im Gesundheitswesen können Krankenhäuser auch gut eigene Veranstaltungen organisieren, die sich auf bestimmte Fachgebiete konzentrieren. Zum Beispiel könnte ein Krankenhaus eine Karrieremesse für Fachkräfte im Bereich der Intensivmedizin veranstalten oder ein Event rund um Diabetologie.
Personalisierte Ansprache
Personalisierte Ansprache ist eine wichtige Methode, um Bewerber/innen vom Gesundheitswesen und v.a. der eigenen Praxis zu überzeugen. Krankenhäuser können potenzielle Bewerber/innen direkt ansprechen und ihnen Informationen über offene Stellen oder Karrieremöglichkeiten zukommen lassen. Durch personalisierte Ansprache fühlen sich Bewerber/innen geschätzt und ernst genommen.
Wagemutiges Personalmarketing: Der „Sweet Spot“ zwischen Empörung und Begeisterung
Personalmarketing ist ein wichtiger Bestandteil jeder HR-Strategie. Arbeitgeber/innen im Gesundheitswesen müssen innovative Methoden anwenden, um potenzielle Mitarbeiter/innen anzulocken und die Marke des Krankenhauses zu stärken. Eine dieser Methoden ist freches Personalmarketing. Der Ansatz ist jedoch nicht für jedes Krankenhaus geeignet und erfordert eine sorgfältige Planung und Durchführung.
Daher müssen Krankenhäuser ihre Zielgruppe kennen und sollten den Ton des frechen Personalmarketings entsprechend anpassen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Der Ton des frechen Personalmarketings sollte authentisch und passend zur Marke sein, ohne dabei unprofessionell zu wirken. Da verschwimmen die Grenzen zwischen witzig und bodenlos z.B. bei Proktologie oder Gynäkologie sehr schnell.
Einige Tipps, um ein erfolgreiches freches Personalmarketing zu betreiben, sind z.B. die Zielgruppe direkt anzusprechen und eine einzigartige Perspektive zu bieten. Krankenhäuser sollten sich bemühen, eine emotionale Verbindung zu den Bewerbern/-innen herzustellen und einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Dabei sollten Arbeitgeber/innen im Gesundheitswesen jedoch darauf achten, nicht zu weit zu gehen und die Grenzen des guten Geschmacks zu überschreiten. Es ist daher wichtig, sich auf die Vorteile von frechem Personalmarketing zu konzentrieren und dabei die Risiken im Auge zu behalten.
Durch eine einzigartige und unterhaltsame Herangehensweise können Krankenhäuser zwar durchaus eine starke Bindung zu ihren Bewerbern/-innen aufbauen; auf der anderen Seite können unprofessionelle und beleidigende Werbekampagnen aber auch das Image des Krankenhauses nachhaltig schädigen. Insgesamt zeigt die bisherige Erfahrung in anderen Branchen, dass freches Personalmarketing ein wirksames Instrument sein kann, um Bewerber/innen zu gewinnen und das Image des Unternehmens zu stärken.
Beispiele für freches Personalmarketing aus anderen Branchen
Die Bedeutung der Kreativität bei der Planung und Umsetzung von frechem Personalmarketing darf im Gesundheitswesen nicht unterschätzt werden. Ein kreativer und unterhaltsamer Ansatz kann für Bewerber/innen attraktiver sein und zu einem höheren Engagement führen. Es gibt zahlreiche Beispiele für erfolgreiche freche Personalmarketing-Kampagnen aus anderen Branchen, die Arbeitgeber/innen im Gesundheitswesen dazu inspirieren können, ihre eigenen kreativen Kampagnen zu entwickeln.
Hier eine kleine Auswahl zur Inspiration für Arbeitgeber/innen im Gesundheitswesen:
- Ein Unternehmen in der IT-Branche hat ein Video veröffentlicht, in dem Bewerber/innen aufgefordert wurden, sich zu bewerben, wenn sie „keine Ahnung von Technologie“ haben.
- Ein Unternehmen in der Lebensmittelbranche hat eine Stellenanzeige veröffentlicht, die behauptet, sie suchten nach einem/-r „Chief Snacking Officer“, der/die für das Testen von Snacks verantwortlich ist.
- Eine Kampagne von H&M zielte darauf ab, junge Menschen zu motivieren, sich für eine Ausbildung in der Einzelhandelsbranche zu bewerben. H&M erstellte dazu eine Instagram-Story-Serie mit dem Titel „H&M 101“, die Bewerber/innen mit Informationen und Tipps für ihre Bewerbung versorgte. Die Kampagne war humorvoll, unterhaltsam und direkt. Sie sprach die Zielgruppe direkt an und stellte sicher, dass sich Bewerber/innen mit der Marke identifizieren konnten.
- Das Getränkeunternehmen Innocent Drinks veröffentlichte eine Stellenanzeige für eine/n „Head of Banana“. Die Anzeige war humorvoll und einzigartig und sorgte dafür, dass sich Bewerber/innen mit dem Unternehmen identifizieren und die Marke in einem positiven Licht sehen konnten.
Fazit
Im Bereich des Personalmarketings ist es wichtig, sich von der Masse abzuheben und potenzielle Bewerber/innen auf eine unterhaltsame und ansprechende Weise anzusprechen. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist freches, gewagtes Personalmarketing. Dabei ist es zunächst wichtig, die Zielgruppe zu kennen und den Ton des frechen Personalmarketings entsprechend anzupassen. Arbeitgeber/innen im Gesundheitswesen sollten es aber unbedingt vermeiden, unprofessionell zu wirken, und sicherstellen, dass der freche Ton authentisch und passend zur eigenen Marke ist.
Die effektivsten Tipps für erfolgreiches freches Personalmarketing sind, die Zielgruppe direkt anzusprechen, humorvoll zu sein und eine einzigartige Perspektive zu bieten. Krankenhäuser, Arztpraxen und MVZs sollten dabei aber gleichzeitig darauf achten, nicht zu weit zu gehen und potenzielle Bewerber/innen z.B. zu beleidigen oder zu verärgern.