
Chirurginnen sind mit dem Dilemma vertraut: Was tun im Fall einer Schwangerschaft?
Mit offenen Karten spielen, aus dem OP verbannt werden und wertvolle Fortbildungszeit verlieren? Oder die Schwangerschaft so lange wie möglich verheimlichen, um operieren zu können?
Doch es gibt einen Silberstreif am Horizont:
Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hat 2014 das Projekt „Operative Tätigkeit während der Schwangerschaft“ ins Leben gerufen.
Ziel des Projekts
Die Erstellung eines Positionspapers, das als Handlungsempfehlung für schwangere Chirurginnen und deren Arbeitgeber dient. Die Empfehlung gibt die aktuelle Rechts- und Datenlage wieder und soll Ärztinnen die Chance eröffnen, unter bestimmten Voraussetzungen auch in der Schwangerschaft zu operieren.
Federführend sind Dr. Maya Niethard und Dr. Stefanie Donner, beide Fachärztinnen für Orthopädie und Unfallchirurgie.
Dass eine solche Handlungsempfehlung dringend notwendig ist, zeigt allein die Zahl chirurgisch tätigen Weiterbildungsassistenten: Mehr als die Hälfte davon sind Frauen.
Jetzt ist das Projekt online gegangen
Unter www.OPidS.de sind alle Ergebnisse und Informationen übersichtlich zusammengeführt, sodass sich Ärztinnen und Arbeitgeber informieren und gemeinsam einen Kompromiss finden können.
„Das Positionspapier stellt einen Meilenstein für alle zukünftigen Chirurginnen dar, die mit viel Ehrgeiz und persönlichem Engagement den Weg der Chirurgie beschritten haben. Es führt zu einem offeneren Umgang mit dem Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf und ermöglicht es, einen Knick in der beruflichen Karriere von Chirurginnen zu vermeiden“, sagt Dr. Maya Niethard.
Das Projekt wurde mit dem FamSurg-Sonderpreis ausgezeichnet.