Sehnsüchtig wird es am Monatsende erwartet - das Gehalt. Wie stehen Ärztinnen und ...

Oberärzte/-ärztinnen sind nicht nur für die Patientenversorgung verantwortlich, sondern erledigen auch Führungs- und Koordinationsaufgaben, die mit einer Abteilungsleitung zu vergleichbar sind. Mit den Tätigkeiten eines/r Oberarztes/-ärztin geht auch ein höheres Einkommen einhergeht. Wissenswerte Informationen über Gehälter und ihre Einflussfaktoren im folgenden Beitrag.
Die hierarchische Stellung im Krankenhaus
Ein/e Oberarzt/-ärztin ist einem/-r leitenden Oberarztes/-ärztin sowie dem/der Chefarzt/-ärztin untergeordnet. Ärzte/-innen, die dem/-r Oberarzt/-ärztin untergeordnet sind, sind Assistenzärzte/-innen und Fachärzte/-innen.
Während Assistenzärzte/-innen zwischen 55.000 bis 82.000 Euro brutto im Jahr verdienen, erhalten Fachärzte/-innen zwischen 70.000 und 100.000 Euro brutto im Jahr. Das Gehalt als Oberarzt/-ärztin fällt dementsprechend noch höher aus.
Tätigkeiten als Oberarzt/-ärztin
Als Oberarzt/-ärztin übernimmt man verantwortungsvolle sowie vielfältige Aufgaben und nimmt eine sogenannte Sandwich-Position ein, in welcher er/sie zwischen Assistenzärzten/-innen, Fachärzten/-innen und leitenden Oberärzten/-innen bzw. Chefärzten/-innen fungiert und neben der Patientenversorgung auch eine leitende Funktion einnimmt und Führungs- und Koordinationsaufgaben erfüllt.
In Abhängigkeit des Krankenhauses bzw. Klinikstandards und der Fachrichtung können die Tätigkeitsfelder variieren. Die gängigsten Tätigkeiten eines/-r Oberarztes/-ärztin sind im Überblick aufgelistet:
Patienten:
- regelmäßige Oberarzt/-ärztin-Visite
- Sicherstellung der Patientenversorgung
- Medizinische Verantwortung für Teil- und Funktionsbereiche der Klinik
- Durchführung komplexer Behandlungen und Operationen
- Bereitschaftsdienst (i.d. Regel Rufbereitschaft)
Führung:
- Ausbildung und Führung von Assistenzärzten/-innen
- Ansprechpartner/-in für Stations- und Funktionsärzte/-innen
- Koordination und Überwachung der eigenen Station
Management:
- Ökonomische Planung des Betriebs
- Organisatorische und administrative Aufgaben
Den oben genannten Aufgabenbereichen zu entnehmen, wird die Oberarzt/-ärztin-Position gut vergütet.
Gehalt als Oberarzt/-ärztin im Vergleich zu anderen Ärzten/-innen
Als Oberarzt/-ärztin zählt man zu den Bestverdienern im Krankenhaus. Das Einstiegsgehalt nach erfolgreich absolvierter Facharztausbildung ist von mehreren Faktoren abhängig. Insbesondere der Einflussfaktor „Arbeitgeber“ ist entscheidend: Hier wird unterschieden zwischen kommunaler Einrichtung, einer Universitätsklinik, einem kirchlich geführten Krankenhaus oder einer privaten Klinik.
Während kommunale Krankenhäuser ein Einstiegsgehalt von 7.761 Euro brutto bieten, zahlen die Diakonie 7.885 Euro brutto und Universitätskliniken 8.164 Euro brutto. Handelt es sich um eine private Asklepios-Klinik liegt das Einstiegsgehalt bei 7.985 Euro brutto.
Als leitende/r Oberarzt/-ärztin steigt die Vergütung und beträgt laut Tarifvertrag der Unikliniken anfänglich 9.604,35 Euro brutto. Die jeweiligen Nettobeträge sind von mehreren Rahmenbedingungen abhängig, weshalb die Berechnung und Darstellung von Nettogehältern im Vergleich schwierig darstellbar sind. Die Verfügbarkeit von Online-Gehaltsrechnern hilft, das Bruttogehalt auf den persönlichen Nettolohn umzurechnen.
Oberarzt/-ärztin-Gehalt nach Fachrichtung: Außertarifliches Gehalt
Liegt ein Tarifvertrag vor, unterscheiden sich die Gehälter zwischen den Fachabteilungen nicht, das heißt, dass ein/e Oberarzt/-ärztin im Fach Geriatrie genauso viel verdient wie ein/e oberärztliche Radiologe/-in. Im Hinblick auf die Vergütung werden häufig allerdings außertarifliche Vereinbarungen getroffen, sodass sich außertarifliche Gehälter von Oberärzten/-innen nach Fachrichtung ergeben.
Zu den Top-Verdiener/-innen zählen an erster Stelle die Chirurgen/-innen mit einem Jahresbruttolohn von 152.292 Euro, gefolgt von Oberärzten/-innen der Fachrichtung Innere Medizin mit einem durchschnittlichen Jahresbruttolohn von 146.118 Euro. Der Kienbaum-Studie zufolge werden folgende Jahresdurchschnittsgehälter (brutto) in absteigender Reihenfolge genannt:
- Chirurgie: 152.292 Euro
- Innere Medizin: 146.118 Euro
- Gynäkologie: 138.915 Euro
- Radiologie: 136.857 Euro
- Pädiatrie: 134.799 Euro
- Neurologie: 130.799 Euro
- Geriatrie: 114.219 Euro
In vielen Bereichen mangelt es an Oberärzten/-innen. Je gefragter man in der Fachrichtung ist, desto besser können die persönlichen außertariflichen Gehaltsverhandlungen ausfallen.