
Mobile Recruiting bietet gerade für das Gesundheitswesen viele Chancen. Denn für die Suchmaschine optimierte Karriereseiten sind in Zeiten, in denen ein Großteil der Bewerberinnen und Bewerber mit dem Smartphone auf Jobsuche geht, ein wichtiger Faktor, um sich vom Wettbewerb zu unterscheiden. Was nötig ist, um dieses Potenzial voll auszunutzen, behandelt dieser Artikel.
Das bedeutet Mobile Recruiting im Gesundheitswesen
Nicht nur in der Gesundheitsbranche ist die Optimierung von Webseiten für die Nutzung mit mobilen Endgeräten entscheidend für ein gutes Ranking unter den Suchergebnissen. Warum das wichtig ist: Ist ein Krankenhaus mit seinem Webauftritt unter den ersten Ergebnissen auffindbar, zieht es mehr Aufmerksamkeit auf sich. So kann es sich im Wettbewerb um qualifizierte Pflegekräfte, Medizinerinnen und Mediziner erfolgreich behaupten.
Das liegt an folgenden Entwicklungen:
- fast 80 Prozent der Deutschen nutzen ein Smartphone
- zwei Drittel der Bewerbenden unter 25 Jahren nutzen das Smartphone für die Jobsuche
- Suchmaschinen wie Google bevorzugen Inhalte, die mobil-optimiert sind und beeinflussen dadurch das Ranking dieser Websites in den Suchergebnissen
- Mit der Smartphone-Nutzung geht eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne einher. Mobile Recruiting bedeutet daher auch, diese nicht überzustrapazieren
Was Responsive Design mit Mobile Recruiting zu tun hat
Mit dem Begriff „Responsive Design“ werden Maßnahmen beschreiben, die Personen, die Smartphones nutzen, die Navigation und das Bedienen von Webseiten erleichtern. Um diesen Personen ein angenehmes Erlebnis zu garantieren, sind in den meisten Fällen einige Anpassungen nötig.
Folgende Aspekte sind dabei besonders wichtig:
- schnelle Ladezeiten
- Anpassung von Texten und Schriftarten an den kleineren Smartphone-Bildschirm
- Vermeiden von unnötigem Heranzoomen, indem sich die Website an die Browser-Größe anpasst
- Ermöglichung einer punktgenauen Navigation, durch das Achten auf ausreichenden Abstand zwischen klickbaren Links
- Verzicht auf zusätzliche Software (z.B. Java), die manche Smartphones nicht anzeigen können
Gerade für die junge Generation ist der erste Eindruck, den die Website eines potenziellen Arbeitgebers hinterlässt, enorm wichtig für die Entscheidung für oder gegen eine Bewerbung. Das gilt umso mehr für die Gesundheitsbranche. Denn diese ist eigentlich von Innovation, Forschung und Zukunftsorientierung gekennzeichnet. Wer sich als innovatives, modernes und zukunftsorientiertes Unternehmen präsentieren will, sollte die Chance auf optimales Mobile Recruiting daher nicht ungenutzt lassen.
Insbesondere angesichts der Tatsache, dass viele Kliniken und Krankenhäuser sowie andere Arbeitgeber im Gesundheitswesen die Potenziale von Mobile Recruiting noch nicht ausschöpfen, lohnt es sich doppelt, sich vom Wettbewerb abzuheben.
Was muss beim Mobile Recruiting im Gesundheitswesen beachtet werden?
Weil die Nutzerinnen und Nutzer von Smartphones einen kleinen Bildschirm verwenden, ist ihre Aufmerksamkeitsspanne naturgemäß eher gering. Für das Mobile Recruiting im Gesundheitswesen bedeutet das: Eine Stellenanzeige sollte möglichst schnell zur Sache kommen.
Die Kerninformationen sollte man in kurzen und prägnanten Sätzen präsentieren. Wichtig sind vor allem der genaue Titel, die Hauptaufgaben des Inhabers der Position und der Standort. Handelt es sich um eine Vollzeitstelle? Welche Qualifikationen und/oder absolvierte Weiterbildungen werden verlangt?
Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte haben neben ihrem vollen Arbeitspensum keine Zeit, sich diese Informationen bei der Jobsuche selbst zusammenzusuchen. Als Faustregel gilt daher: Wer zu lange suchen muss, um eine wichtige Information zu finden, springt ab. Übersichtlichkeit und einfache Navigation sind deshalb für erfolgreiches Mobile Recruiting im Gesundheitswesen essenziell.
Ein Schritt weiter: Die mobile Bewerbung
Schneller und einfacher geht es (fast) nicht mehr: Die Möglichkeit einer Bewerbung über das Smartphone führt die Vorteile des Mobile Recruiting noch einen Schritt weiter. Eigentlich logisch, denn nach der Jobsuche folgt im Idealfall der Kontakt mit dem Arbeitgeber. Doch wie effektiv sind Bewerbungen mit dem Smartphone wirklich?
Vorteile der mobilen Bewerbung
- kein Wechsel vom Smartphone auf den Computer nötig, wenn eine interessante Stelle gefunden wurde
- Abbrüche werden verhindert, da der Bewerbungsprozess linear und unkompliziert verläuft
- sind wichtige Unterlagen auf einer Cloud gespeichert, wird das Hochladen vereinfacht
- bequemer Prozess für potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten
Nachteile der mobilen Bewerbung
- für Unternehmen, bei denen die manuelle Eingabe von Daten und das Ausfüllen langer Fragebögen zum Recruiting-Prozess gehört, ist die mobile Bewerbung nicht geeignet. Denn diese Struktur kann zu höheren Abbruchraten führen (übrigens nicht nur am Smartphone)
- ist der Bewerbungsprozess nicht präzise für die Smartphone-Nutzung optimiert, obwohl eine mobile Bewerbung möglich ist, kann eine negative Candidate Experience die Folge sein
- Kritiker befürchten, dass Kandidatinnen und Kandidaten sich durch diese Vereinfachungen dazu verleiten lassen, den Bewerbungsprozess weniger ernst zu nehmen
Warum Mobile Recruiting für Klinken und Krankenhäuser so wichtig ist
Im Gesundheitswesen herrscht Fachkräftemangel. Gleichzeitig ist die Besetzung offener Stellen im Medizinbereich vom Kampf um die besten Talente geprägt. Wer dabei die Chancen außer Acht lässt, die sich durch digitales Recruiting und die optimierten Karriereseiten bieten, verschenkt wichtige Wettbewerbsvorteile.
Es ist höchste Zeit, alte Strukturen zu überdenken. Auch deshalb, weil die Arbeitgeberattraktivität für die jüngere Zielgruppe eine wichtige Rolle bei der Bewerbung spielt. Eine Reihe von Krankenhäusern und Kliniken haben ihre Karriereseiten bereits auf die Nutzung mit mobilen Endgeräten optimiert. Trotzdem gibt es noch vieles zu tun. Denn je weiter eine Kandidatin oder ein Kandidat im Bewerbungsprozess fortschreitet, desto stärker nimmt in vielen Fällen die Mobil-Optimierung ab.
Beispiel Stellenanzeigen: Noch immer gibt es Krankenhäuser und Kliniken, die ihre offenen Stellen nur als PDF-Download anbieten, statt sie regulär auf der Website zu listen. Daraus folgen gleich zwei Probleme:
- Das PDF-Format ist für das Ranking in Suchmaschinen wie Google nicht ideal. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass diese Stellenanzeigen von der Zielgruppe überhaupt gesehen werden.
- Das Durchführen eines Downloads kann abschreckend auf Smartphone-Nutzer wirken, da es einem unkomplizierten und unverbindlichen Zugang zu den gewünschten Informationen im Wege steht.
Welche Rolle spielt ein mobil-optimiertes Bewerbungsformular?
Ein weiteres Manko von Karriereseiten in der Gesundheitsbranche ist in vielen Fällen die Gestaltung der Bewerbungsformulare. Fast die Hälfte aller Bewerbungsformulare im Mobile Recruiting von Krankenhäusern und Kliniken sind nicht für die Nutzung mit mobilen Endgeräten ausgelegt. Da das Ausfüllen des Bewerbungsformulars den vielleicht wichtigsten Schritt im ganzen Recruiting-Prozess darstellt, ist das ein großes Problem.
Diese Punkte sind wichtig für ein mobil-optimiertes Bewerbungsformular:
- je kürzer und prägnanter, desto besser
- erleichterte Navigation durch große, gut sichtbare Klickflächen
- unkomplizierte Bedienbarkeit durch das Verwenden von Usability-Elementen wie Drop-Down-Menüs
- besonders vorteilhaft: Eine Leiste, die während des Ausfüllens anzeigt, wie weit der Prozess bereits abgeschlossen ist
Kliniken und Krankenhäuser, die diese Aspekte bei der Ausgestaltung des Candidate Journeys beachten, können auf diese Weise hohe Absprungraten während des Mobile Recruiting vermeiden.
Fazit
Ob Medizinstudierende, Pflegekräfte, Fachärztinnen oder Fachärzte auf Jobsuche: Wer einen Beruf in der Gesundheits- und Medizinbranche ausübt, hat selten viel Zeit. Erst recht nicht für einen langwierigen und komplizierten Bewerbungsprozess. Oft geschieht die Suche nach neuen Stellen zwischendurch: In der Pause, beim Schichtwechsel oder während der Bahnfahrt auf dem Weg zur Arbeit oder Uni.
Weil dabei typischerweise das Smartphone genutzt wird, sind Mobile Recruiting und die Optimierung von Karriereseiten auf die Nutzung mit mobilen Endgeräten mittlerweile wichtige Voraussetzungen, um hohe Absprungraten beim Bewerbungsprozess zu vermeiden.
Dabei fängt Mobile Recruiting im Gesundheitswesen bei der Optimierung der Stellenanzeigen erst an. Auch für die weiteren Touchpoints entlang des Bewerbungsprozesses (wie das Hochladen von Dokumenten und die Bewerbung an sich) hat die unkomplizierte Nutzung mit dem Smartphone Priorität.