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Methadon als Krebsmittel – die Patientenhoffnung gegen Krebs

Methadon als Krebsmittel – die Patientenhoffnung gegen Krebs

Methadon als Krebsmittel – wirkt Methadon gegen Krebs? Dem breiten Publikum ist Methadon als Substitutionsmittel bei Heroinabhängigkeit bekannt. Mediziner kennen das Opioid auch als potentes Schmerzmittel, das Patienten mit starken chronischen Schmerzen verschrieben werden kann. Bisweilen kommt es als Analgetikum primär in der Palliativmedizin zum Einsatz. Nun gibt es Hinweise darauf, dass Methadon gegen Krebs helfen könnte.

Methadon als Krebsmittel – die aktuelle Evidenzlage

Dass Methadon gegen Krebs wirksam sein könnte, hat Dr. Claudia Friesen vom Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Ulm ins Gespräch gebracht. Die Molekularbiologin hatte bei Zellkulturarbeiten bemerkt, dass Methadon eine Art Wirkverstärker für Chemotherapeutika darstellen könnte. Die Kombination aus traditioneller Chemotherapie mit dem Zytostatikum Doxorubicin und Methadon ließ bei ihren vorklinischen Versuchen Tumore schrumpfen und sterben. Auch in Tierversuchen an Mäusen ließ sich diese Wirkung feststellen. Methadon scheint den Abwehrmechanismus der Tumorzellen gegen Chemotherapeutika zu stören, sodass Zytostatika effektiver wirken können. Selbst Tumorstammzellen werden von der Wirkung des Opioids erfasst. Gegenüber traditionellen Chemo- und Strahlentherapien gelten Tumorstammzellen als relativ unempfindlich.

Die antitumorale Wirkung von Methadon gegen Krebs hat auch Dr. Hans-Jörg Hilscher bei der Arbeit im Hospiz Mutter Teresa in Iserlohn beobachtet. Der Palliativmediziner betreut unheilbar Kranke mit unterschiedlichen Krebsleiden, Krankheitsverläufen und Behandlungsgeschichten. Bei einem Teil der Patienten gingen Tumore zurück oder verschwanden, kann Dr. Hilscher retrospektiv sagen. Inzwischen arbeiten Dr. Friesen und Dr. Hilscher zusammen und forschen gemeinsam weiter. Unlängst weckten ihre Erkenntnisse zum Thema Methadon als Krebsmittel das Interesse der Medien. Die mediale Aufbereitung der Thematik schürte große Hoffnungen bei Betroffenen und deren Angehörigen. Doch den riesigen Erwartungen von Patienten steht ein Mangel an wissenschaftlich fundierten Daten gegenüber. Denn zum jetzigen Zeitpunkt ist noch unklar, ob Methadon gegen Krebs tatsächlich eine positive Wirkung hat.

Klinische Studien notwendig

In Deutschland gibt es strenge Regeln, wenn es um die Zulassung neuer Medikamente und Therapien geht. Klinische Studien müssen die Wirksamkeit zweifelsfrei belegen, damit ein neues Mittel oder ein neues Anwendungsgebiet offiziell genehmigt wird. Die bisherigen Erkenntnisse zu Methadon gegen Krebs stammen nur aus präklinischen Untersuchungen an Zellkulturen, aus tierexperimentellen Studien sowie aus anekdotischen Berichten über individuelle Patientenfälle mit verschiedenen Krebserkrankungen in unterschiedlichen Stadien.

Methadon Als Krebsmittel Klinische StudienKürzlich analysierten Forscher der Berliner Charité rückwirkend Krankheitsverläufe von 27 Patienten, die an Hirntumoren litten. Im Fokus dieser kleinen Studie standen Sicherheit und Verträglichkeit von Methadon, nicht die Wirksamkeit des Opioids. Die Berliner Forscher befanden, dass Methadon, wie es in den 27 Fällen angewendet wurde, verträglich und sicher war. Aussagen zur Wirksamkeit konnten sie aus den vorliegenden Daten nicht treffen. Aufgrund der geringen Probandenzahl und des retrospektiven Studiendesigns sind verallgemeinernde Schlüsse allerdings unmöglich. Dafür sind kontrollierte klinische Studien notwendig, idealerweise randomisierte Studien oder Fall-Kontroll-Studien. Nur solche Studien können Dinge wie die richtige Dosis, Nebenwirkungen, Sicherheit, Überlebenschancen und Verträglichkeit von Methadon beim Menschen wissenschaftlich klären.

Hindernisse bei der Methadon-Forschung – kein Pharma Interesse

Unabhängige klinische Forschung wird in Deutschland unzureichend gefördert. Daher finanzieren Pharmakonzerne häufig Erfolg versprechende Forschungsvorhaben. Wenn es um Methadon als Krebsmittel geht, ist das allerdings nicht zu erwarten. Das Mittel ist nicht mehr patentfähig und in der Herstellung preiswert. Zudem gilt Methadon als problematische Substanz. Es gibt das Risiko einer erhöhten Sterblichkeit und Nebenwirkungen wie Herzrasen, Schwitzen und Unruhe.

Weil die Wirksamkeit von Methadon als Krebsmittel beim Menschen nicht belegt ist, warnen unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie und das Universitätsklinikum Ulm vor unrealistischen Erwartungen. Einen Vorstoß hat der Neuroonkologe Prof. Wolfgang Wick vom Universitätsklinikum Heidelberg unternommen. Erst hatte der Mediziner große Vorbehalte, dann hat er doch eine klinische Studie beim Deutschen Krebsforschungszentrum beantragt, die die Wirkung von Methadon und fünf anderen Substanzen in Ergänzung zur Chemotherapie auf Hirntumore untersuchen soll. Kommt es zu einer Bewilligung, könnte die Studie 2018 starten. Mit Ergebnissen wäre etwa 2021 zu rechnen.

Hoffnung und Realität – Methadon die Lösung gegen Krebs?

Eine besondere Rolle bei der Thematik Methadon gegen Krebs spielen die Hoffnungen und Erwartungen der Betroffenen. Wer Methadon als Krebsmittel versteht, liegt leider falsch. Methadon selbst ist kein Krebsmittel, die bisherigen Erkenntnisse deuten lediglich auf eine mögliche unterstützende Wirkung der klassischen Chemotherapie hin.

Sowohl Dr. Friesen als auch Dr. Hilscher distanzieren sich von Versprechen auf Heilung. Denkbar seien eine lebensverlängernde Wirkung und eine Verbesserung der Lebensqualität. Realistisch betrachtet sind noch viele Fragen offen. So ist nicht klar, ob das Opioid nur bei bestimmten oder bei allen Krebsarten anschlägt. Die bisherigen Laboruntersuchungen betreffen verschiedene solide Tumore und Leukämie. Zudem sind die gesundheitlichen Folgen der Chemo- oder Strahlentherapie nicht zu unterschätzen, auch bei der Kombi-Therapie mit Methadon. Die Suche nach einem Wundermittel gegen Krebs geht also weiter.

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Redaktion
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Redaktionsteam
Veröffentlicht am: 20.11.2017
Themen: Alle Themen, Medizinisches Fachwissen
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