Wenn ein/e Patient/in einen Arzttermin versäumt bzw. diesen nicht frühzeitig absagt, ...

Den Medizinklimaindex (MKI) erhebt die Stiftung Gesundheit schon seit über 15 Jahren. Anhand dessen lässt sich erkennen, wie die niedergelassenen Haus- und Fachärzte/-innen, wie Zahnärzte/-innen, Psychologische Psychotherapeuten/-innen, Heilberufler/innen und Apotheker/innen ihre wirtschaftliche Lage einschätzen und sie im folgenden halben Jahr vermuten. An der Befragung im ersten Quartal des Jahres 2022 haben mehr als 980 Leistungserbringer teilgenommen. Es zeigt auf, dass es einige Unterschiede hinsichtlich der Zuversicht gibt.
Medizinklimaindex sank von 2021 auf 2022
Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sind hierzulande wieder pessimistischer, wenn sie an die wirtschaftliche Zukunft denken, wie der MKI im ersten Quartal 2022 gezeigt hat. Verglichen mit Herbst 2021 ist der Indikator um 1,7 Punkte gesunken. Im April 2021 schätzten die Ärzte/-innen, Zahnärzte/-innen und Psychologischen Psychotherapeuten/-innen ihre wirtschaftliche Lage noch fast genauso ein, wie im Herbst 2020. Dies galt, obwohl Covid-19 immer noch für großen Unmut sorgte und alle Bereiche betraf. Die Stimmung der Ärzte/-innen war, obwohl eine dritte Welle erwartet wurde, weitestgehend ausgeglichen. Weniger als 30 Prozent der Ärztinnen und Ärzte haben eine Verschlechterung erwartet. Doch im Jahr 2021 konnte ein Wandel verzeichnet werden. Während die Hausärzte/-innen Zukunftssorgen hatten und mehr als 30 Prozent vermuteten, dass sich die wirtschaftliche Lage in den nächsten sechs Monaten verschlechtern wird, blickten die Fachärzte/-innen optimistisch in die Zukunft. Ihr Index ist um 6,2 Punkte angestiegen.
Medizinklimaindex: Wie hat sich die wirtschaftliche Zuversicht verändert?
Schauen wir uns das Jahr 2022 an, wird deutlich, dass vor allem Zahnärzte/-innen pessimistisch in die wirtschaftliche Zukunft blicken. Dies hat der MKI für das erste Quartal 2022 deutlich gemacht. Im Vergleich zum Herbst des Jahres 2021 sank der Indikator für die Zuversicht der Ärzte/-innen um 1,7 Punkte. Sie schätzen ihre aktuelle Lage zwar nicht so schlecht ein, doch, was die kommenden sechs Monate angeht, sind sie wesentlich pessimistischer. So hat sich der Medizinklimaindex insgesamt negativ entwickelt. Die verschiedenen Bereiche im Überblick:
Zahnärzte/-innen
Die Zahnärzte/-innen waren im Herbst 2021 sehr positiv gestimmt. Mehr als zwölf Prozent der befragten Zahnmediziner/innen vermuteten eine positive Entwicklung. Doch dies hat sich 2022 geändert: Mehr als 40 Prozent rechnen damit, dass sich ihre wirtschaftliche Situation verschlechtern wird. Nicht einmal drei Prozent erwarten eine Verbesserung der Lage.
Fachärzte/-innen
Ähnlich wie bei den Zahnärzten/-innen gestaltet es sich bei den Fachärzten/-innen: Hier vermuten rund 37 Prozent eine negative Entwicklung der wirtschaftlichen Lage. Nur gut fünf Prozent erwarten eine Verbesserung.
Psychologische Psychotherapeuten/-innen
Während sich bei den Fach- und vor allem bei den Zahnärzten/-innen Pessimismus abzeichnet, sind die Psychotherapeuten/-innen zuversichtlicher. Sie blicken weitaus optimistischer in die Zukunft: Mehr als 50 Prozent sagen, dass ihre derzeitige Lage gut sei und über 70 Prozent vermuten, dass sich daran auch im nächsten halben Jahr nichts ändern wird.
Medizinklimaindex wurde auch bei den Heilberuflern/-innen erhoben
Erstmalig hat die Stiftung Gesundheit neben den Ärzten/-innen und Psychologischen Psychotherapeuten/-innen auch Apotheker/-innen und nichtärztliche Heilberufler/innen befragt. Die Erhebung zeigte schon deutliche Unterschiede: Bei den Heilpraktikern/-innen +10,5 und bei den Apothekern/-innen -24,6.
Neu ist, dass der MKI zukünftig quartalsweise erscheint, während es bisher halbjährlich der Fall war. Das Ziel besteht darin, die Auswirkungen der aktuellen Ereignisse, wie es zum Beispiel bei Covid-19 der Fall war, noch besser und frühzeitiger analysieren zu können.
Fazit
Mit dem Medizinklimaindex werden seit dem Jahr 2006 die wirtschaftliche Lage sowie zukünftige Erwartung der niedergelassenen Ärzte/-innen, Fachärzte/-innen und weiterer Bereiche dargestellt. Die Stiftung Gesundheit hat ihn somit auch für das erste Quartal 2022 erhoben und veröffentlicht. Die niedergelassenen Ärzte/-innen und Zahnärzte/-innen sind in Deutschland, was ihre wirtschaftliche Zuversicht, vor allem in den nächsten sechs Monaten anbelangt, im Vergleich zum Herbst des Vorjahres wieder pessimistischer. Psychologische Psychotherapeuten/-innen hingegen sind zuversichtlich. Mittlerweile wird der MKI quartalsweise anstatt halbjährlich erhoben.