Der Fachkräftemangel im Gesundheitssektor schreitet voran. Umso schwieriger wird es für Kliniken, bei der Suche nach neuen Medizinern oder Pflegekräften erfolgreich zu sein. Der Wechsel des Recruitings in digitale Gefilde erschwert die Bemühungen zusätzlich. Essenziell für eine bessere Sichtbarkeit in Stellenportalen und den Google-Suchergebnissen ist ein gut formulierter Jobtitel. Die folgenden acht Tipps sollen dabei helfen.
1. Auf die Position hinweisen
Innerhalb der Hierarchie eines Hauses können unterschiedliche Positionen frei werden. Im Titel sollte aus diesem Grund direkt ersichtlich sein, welche Position die jeweilige Person später bekleiden soll. Dies hilft auch bei der noch gezielteren Suche nach passenden Stellen. Wer Oberarzt werden möchte, muss sich dann nicht erst durch Assistenzstellen wühlen – und andersherum.
2. Das Fachgebiet nicht vergessen
Wer im Netz nach einem neuen Job sucht, weiß bereits recht genau, wie der eigene Beruf heißt. „Arzt“ oder „Pflegekraft“ treffen als Schlagwort zwar den groben Überbegriff, jedoch nicht die individuelle Person. In einer Stellenanzeige lohnt es sich daher, schon beim Titel das Fachgebiet zu verwenden. Dies gilt natürlich nur, wenn es für die jeweilige Stelle relevant ist. So wird aus „Arzt“ beispielsweise „Neurologe“ oder „Facharzt für Neurologie“.
3. Erforderliche Qualifikationen einbinden
Es ist durchaus möglich, dass für die Besetzung einer Stelle im Gesundheitswesen mehr als nur eine bestimmte Fachausbildung gewünscht ist. So kann zum Beispiel der Umgang mit speziellen EDV-Anwendungen, Erfahrung im Qualitätsmanagement oder im gesundheitsökonomischen Bereich wichtig sein. Dieses Erfordernis direkt in den Stellentitel zu integrieren, hilft Suchenden dabei, die richtigen Anzeigen zu finden und auf einen Blick zu erkennen, ob eine Eignung besteht.
4. Diversität im Jobtitel berücksichtigen
Auch Kliniken sind heute um immer mehr Diversität und Gleichberechtigung bemüht. Dies bereits in einer Jobbeschreibung zu verdeutlichen, kann Sympathien wecken und die Attraktivität als Arbeitgeber steigern. Aus diesem Grund sollte ein Titel stets so verfasst werden, dass sich eine geschlechtsunabhängige Identifikation ergibt. Ein Beispiel könnte sein: „Pflegekraft (m/w/d) für die pädiatrische Ambulanz“ oder „Chirurg*in mit Fachgebiet Kardiologie“.
5. Bei speziellem Einsatzgebiet auch dieses nennen
In Kliniken sind Mediziner und Pflegepersonal nicht zwangsweise nur auf einer bestimmten Station tätig. Da dies eine gewisse Unsicherheit hinsichtlich des Einsatzgebietes mit sich bringt, sollte der Titel dahingehend spezifiziert werden. So kann direkt darauf aufmerksam gemacht werden, ob es sich beispielsweise um eine Stelle auf einer einzelnen Station oder um eine Position als Springer handelt. Gleiches gilt für Arbeitszeiten. Ist eine Pflegekraft ausschließlich für Nachtdienste gesucht, so sollte dies direkt im Titel ersichtlich sein.
6. Keine Fantasiebegriffe, Abkürzungen oder Anglizismen verwenden
In manchen Häusern ist es möglich, dass es für einzelne Berufe eigene Bezeichnungen gibt. Auch im Hinblick auf die Corporate Identity und das Employer Branding ist dies durchaus ein sinnvoller Schritt. Zeitgleich sollte es aber nicht dazu führen, Berufsbilder und deren Bezeichnungen zu verwässern. Fantasiebegriffe, Abkürzungen und Anglizismen können die Auffindbarkeit von Annoncen in Stellenportalen deutlich verschlechtern und sich somit negativ auf die Anzahl der eingehenden Bewerbungen auswirken. Wer die Jobtitel formuliert, sollte sich deshalb stets an klassischen Titeln orientieren, da potenzielle Bewerber diese bevorzugt eingeben. In der Beschreibung selbst ist dann noch genügend Raum für mehr Kreativität.
7. Arbeitszeit im Jobtitel thematisieren
Nicht fehlen darf im Jobtitel auch ein Hinweis darauf, welche Arbeitszeit erwartet wird. Handelt es sich um eine Vollzeitstelle im 3-Schicht-System oder um eine Teilzeitstelle, welche sich ausschließlich auf den Tagdienst bezieht? Für Bewerber kann diese Information äußerst wichtig sein, denn heutzutage suchen Mediziner immer häufiger gezielt nach Teilzeitstellen.
8. Sortieren: Von wichtig nach weniger relevant
Die Aufmerksamkeitsspanne des Menschen spielt auch beim Lesen einer Jobbeschreibung eine bedeutende Rolle. Gerade durch das Internet und die zahlreichen Informationen, die tagtäglich das Auge erreichen, ist präzises und priorisiertes Kommunizieren unabdingbar. Im Jobtitel sollte daher von links nach rechts priorisiert werden. Beginnend mit der konkreten und richtig gegenderten Bezeichnung über Zusatzqualifikationen, den Einsatzort bis hin zur Arbeitszeit fällt dem Betrachter dann Schritt für Schritt alles Wichtige direkt ins Auge.
Fazit: Die “Formel” des optimalen Jobtitels
Berücksichtigt man diese 8 Tipps, lässt sich der optimale Jobtitel für eine Stellenanzeige schematisch wie folgt darstellen:
[Berufsbezeichnung] + [m/w/d] + [Fachgebiet] + [ggf. spezielles Einsatzgebiet] + [Arbeitszeit]
Merke außerdem:
1. Sortiere von wichtig nach weniger relevant
2. Keine Fantasiebegriffe, Abkürzungen oder Anglizismen
Beispiel-Jobtitel:
Oberärztin/-arzt (m/w/d) Innere Medizin mit Zusatzweiterbildung TCM in TZ / VZ