Im Klinikalltag arbeitet der Großteil des medizinischen Pflegepersonals und der Ärzteschaft in acht- bis zwölf-Stunden-Schichten. Somit verbringen sie viel Zeit beim Gehen und Stehen auf hartem Industrieboden. Das kann schnell auf die Knie, Füße und Rücken gehen. Gerade, wenn man dabei auf kein gutes und bequemes Schuhwerk achtet. Fersen- und Knieschmerzen, Rücken- und Kreuzschmerzen, die Schienbeine tun weh – diese Schmerzen sind besonders in der Gesundheitsbranche weit verbreitet. Daher muss unterstützendes Schuhwerk an die Füße. Das wirkt genau dem entgegen und verschafft dem schmerzenden und müden Körper Linderung. Doch, wie findet man die richtigen Schuhe? Worauf muss man dabei achten?
Was ist überhaupt „gutes“ Schuhwerk und was macht es aus?
Angesichts der riesigen Auswahl, die es mittlerweile auf dem Markt gibt, kann die Wahl der Schuhe herausfordernd und überwältigend sein. Immer neuere Modelle, Hightech-Schuhe und die attraktiven und überzeugenden Marketingstrategien der vielen Schuhfirmen tragen ebenfalls dazu bei, dass man schnell mal den Überblick verlieren kann.
Für viele Menschen hängt die Wahl der richtigen Schuhe oft davon ab, wie viel sie kosten, wie hübsch sie sind und auch nicht selten, von welcher Marke sie sind. Andere wiederum gehen direkt zum Schnäppchen-Tisch und suchen sich den günstigsten Schuh aus, der zu ihnen und ihrem Vorhaben passt. Andere denken, dass der teuerste Schuh der beste sein muss. Es gibt also viele unterschiedliche Kriterien sowie Kauf- und Auswahlentscheidungen.
Warum herkömmliches Schuhwerk langfristig zu dysfunktionalem Fuß führen und Schmerzen verursachen kann
Ein Riesenproblem herkömmlicher Schuhe ist die sogenannte Fersensprengung. Das heißt, der Schuh ist hinten höher als vorne. Das hat einen enormen Einfluss auf die Statik und der Rücken muss das wieder ausgleichen. Auch der Zehenbereich ist bei herkömmlichen Schuhen nach oben gebogen. Die Zehen sind somit hochgelagert und können nicht ordentlich arbeiten. Der Druck baut sich dann im Mittelfußbereich auf. Meistens ist die Sohle zu dick und entweder zu hart oder viel zu weich. Aber ein großes Problem ist die Zehenbox, die bei den herkömmlichen Schuhen eigentlich immer viel zu klein ist. Das sorgt dafür, dass die Zehen zusammengedrückt werden. Meistens entsteht daraus der sogenannte Hallux Valgus, eine X-Stellung der Großzehen.
Wie findet man das richtige Schuhwerk? Auf welche Kriterien sollte man achten?
Die Faktoren, die bei der Auswahl eines Schuhs berücksichtigt werden sollten, sind:
- Biomechanik – welcher Fuß- und Gangtyp ist man?
- das eigene Körpergewicht
- Verletzungen – Ist man verletzt oder hat man sich in letzter Zeit eine Verletzung zugezogen?
- Passform des Schuhs
Daraus ergeben sich individuelle Kriterien, nach denen der Arbeitsschuh ausgewählt wird:
- Gepolstert
- Stabilität
- Bewegungskontrolle
Worauf es ankommt:
- Ergonomisch geformte Laufsohle, die die Schrittabwicklung erleichtert
- Dämpfung im Fersen- und Vorderfußbereich
Gute Schuhe müssen über ein Mehrweitensystem verfügen, durch das die optimale Passform gesichert wird. Durch diese optimale Passform hat der Träger einen sicheren Stand und kann lange ermüdungs- und beschwerdefrei laufen.
Biomechanik
Die Füße sind das Fundament des restlichen Körpers und spielen daher eine sehr wichtige Rolle bei der Gesundheit. Biomechanische Probleme beginnen, wenn ein Fuß zu stark ein- oder ausrollt. Die meisten Menschen mit Schmerzen in den Füßen und Beinen haben einen zu stark eingerollten Fuß.
Um das und den eigenen Fuß- und Gangtyp zu bestimmen, kann die Fußgewölbehöhe überprüft werden. Beispielsweise durch den „Nasstest“, bei dem man sich die Umrisse anschaut, die der nasse Fuß auf dem Boden hinterlässt. Hat man ein eher niedriges Fußgewölbe, sollte man sich für einen Motion-Control-Schuh entscheiden. Bei einem normalen Fußgewölbe hingegen greift man eher zu einem Stabilitätsschuh. Menschen mit einem hohen Fuß wählen am besten gepolsterte Schuhe.
Übrigens: Man neigt dazu, anzunehmen, dass grundsätzlich immer mehr Polsterung gebraucht wird, wenn die Füße und Knie schmerzen. Doch, das ist nicht immer der Fall. Statt mehr Dämpfung kommt es oftmals eher auf die Stabilität und Stütze an.
Wichtiger Faktor: Körpergewicht
Je mehr man wiegt, desto mehr Kraft wird erzeugt, wenn das Körpergewicht auf den Fuß gelegt wird. Schwere Menschen benötigen daher Schuhe, die sowohl Dämpfung zur Stoßdämpfung als auch Stabilität für zusätzliche Halterung bieten.
Verletzte und schmerzende Füße
Menschen mit Verletzungen und anhaltenden Schmerzen in den Füßen, Beinen und Rücken, brauchen Unterstützung an den Füßen, bis die Verletzung abgeheilt und der Fuß wieder zu seiner natürlichen Stärke gelangt.
Tipp: Am besten geht man für den Schuhkauf in ein spezielles Fachgeschäft. Die Leute, die dort arbeiten, sind fachkundig und können bei der richtigen Wahl unterstützen. Außerdem sollten Arbeitsschuhe regelmäßig gewechselt werden. Besonders bei einer medizinischen Pflegekraft, die 40 Stunden die Woche arbeitet, sollte das zwei Mal im Jahr erfolgen.
Fazit
Die Wahl der Arbeitsschuhe kann den Unterschied zwischen guten und schlechten Erfahrungen, bequemer und schmerzhafter Arbeit machen. Vor allem können sie darüber entscheiden, ob man gesund bleibt oder sich doch langfristig verletzt. Es gibt nicht den einen oder den besten Arbeitsschuh, da jeder andere Bedürfnisse hat. Aber mit den oben erwähnten Kriterien, findet man einen guten und unterstützenden Schuh für lange Arbeitstage und leistungsfähige Füße.