Hört man Erfahrungsberichte so mancher Angestellter, so könnte man meinen, es sei ein ...

In der Wissenschaft wird Methadon in der Krebstherapie weiterhin heiß diskutiert. Bisherige Untersuchungen seien zweifelhaft. Doch aufgrund einer Petition wurde die Thematik des Wirkstoffes bei Krebs wieder aufgegriffen. Nun entschied sich sich die Deutsche Krebshilfe, an der Universitätsklinik Ulm eine Therapiestudie mit 1,6 Millionen Euro zu bezuschussen. Denn verzweifelte Patienten sehnen sich nach transparenten Ergebnissen.
Bisherige Studien
Schon Chemikerin Claudia Friesen vom Insitut für Rechtsmedizin der Universität Ulm führte im Jahr 2008 eine Reihe von Untersuchungen zu Methadon in der Krebstherapie durch. Im Zuge dessen schlussfolgerte sie, dass Blutkrebszellen absterben und an Widerstandskraft bei der Chemotherapie mit Methadonbehandlung abnehmen.
Weitere Analysen zeigten dieselben oder ähnliche Befunde mit Zellkulturen anderer Tumoren. Somit schien sich die Ansicht Friesens zu bestätigen.
Vermutungen ohne klare Datenlage aufgestellt
Friesens Studien wurden dennoch hart kritisiert. Demnach seien ihre Analysen unseriös abgelaufen. Überdies seien Vermutungen ohne eine klare Datenlage öffentlich besprochen worden.
Claudia Friesen schilderte demgemäß 2017 im Fernsehen Fälle, bei welchen Krebspatienten nach Einnahme von Methadon eine Besserung erfahren haben sollen.
Daraufhin sei es zu einem Ansturm auf den Wirkstoff gekommen. Laut dem Direktor der Neurologischen Uniklinik Heidelberg würden Patienten sich fühlen, als ob sie von bereits möglichen Behandlungen nichts mitbekommen haben.
Klinische Studie startet erstmals 2020
Dank der Gesundheitspolitikerin Hilde Mattheis (SPD) hätte der Ansatz, dass der günstig herzustellende Wirkstoff Methadon bei der Krebstherapie wirken könnte, bei der Krebshilfe gar keinen Anklang gefunden. Claudia Friesen ist deswegen besonders dankbar. Des Weiteren begünstigte eine von 53 000 Menschen unterschriebene Petition die Förderung klinischer Analysen zum Einsatz des Stoffes in der Krebstherapie.
Im ersten Quartal des Jahres 2020 soll die Untersuchung beginnen. Welche Befunde erwartet werden, bleibt laut dem Studienleiter Seufferlein noch komplett offen. Erste Ergebnisse soll es frühestens Anfang 2022 geben.
Design der Studie zu Methadon in der Krebstherapie
Die kommende Studie beinhaltet Teilnehmende mit Dickdarmkrebs, welcher bereits Metastasen bildete. Es werden hierbei lediglich solche mit einbezogen, bei welchen die Chemotherapie nicht mehr wirkt. Der Grund liegt laut Studienleiter Professor Thomas Seufferlein darin, dass die Krebszellen der Patienten unempfindlich gegen die Medikamente geworden seien.
Das darauffolgende Methadon bewirke nach seiner These, dass der Tumor gegenüber der Chemotherapie wieder empfindlich wird. Die Annahme stützt sich auf die von Claudia Friesen durchgeführten Analysen.
Die Teilnehmerzahl beläuft sich laut dem Studienleiter auf circa 30 Patienten, welche Methadon neben der Chemotherapie erhalten. Im Vergleich dazu sollen andere Personen beteiligt sein, welche zusätzlich – wie sonst üblich – zur Chemo bei Bedarf Schmerzmittel bekommen.
Es gibt jedoch jetzt schon bekannte Einschränkungen. Folglich gelten die Ergebnisse lediglich für die Situation eines fortgeschrittenen Dickdarmkrebses. Die Tauglichkeit der Resultate beschränkt sich ebenso auf das spezifische Chemotherapeutikum und die exakte Methadon-Dosis. Ferner sei die Studie nicht auf andere Tumorarten anwendbar.