
Wie gestaltet sich der Arbeitsalltag in der GRN-Klinik Weinheim und wo liegen die Besonderheiten in den Fachbereichen der Kardiologie und Angiologie? Das verrät Chefarzt Prof. Dr. Grigorios Korosoglou im Interview mit praktischArzt.
Warum haben Sie sich für diesen Fachbereich entschieden? Was fasziniert Sie daran?
Ich sehe die Innere Medizin als eine Art „Mutter der Medizin“ an. Die Herz-Kreislauf-Medizin hat mich schon immer besonders fasziniert. Dieser Fachbereich ist sehr dynamisch und hat sich in den letzten 20 Jahren stark entwickelt. Mittlerweile haben wir in der Herz-Kreislauf-Medizin die Möglichkeit, viele Krankheitsbilder nicht nur zu diagnostizieren, sondern auch effizient zu behandeln.
Wie gestaltet sich der Arbeitsalltag in Ihrem Fachbereich und welches Leistungsspektrum bieten Sie an?
Der Arbeitsalltag unserer Assistenzärzte/-innen unterscheidet sich etwas von dem unserer Fach- und Oberärzte/-innen. Erstere sind voll in die Arbeit auf den Stationen oder in der Notaufnahme eingebunden. Sie behandeln die Patienten/-innen und erarbeiten mit den jeweiligen Fachärzten/-innen entsprechende Therapiekonzepte. Die Fachärzte/-innen sind teilweise auf den Stationen eingeteilt, wo sie supervidieren oder Visite machen. Darüber hinaus sind sie in der Funktionsabteilung (Echokardiographie und Duplexsonographie) oder im Herzkatheterlabor im Einsatz. Auch für jüngere Assistenzärzte/-innen besteht aber die Möglichkeit einer Funktionsrotation in die Bereiche Echokardiographie, Sonographie oder kardiale Computertomographie (Kardio-CT).
Letzteres stellt einen besonderen Schwerpunkt unserer Klinik dar. In Zusammenarbeit mit der Radiologie haben wir in den letzten Jahren die kardiale Kernspintomographie sowie die kardiale Computertomographie aufgebaut. Das sind zukunftsweisende Methoden, die gerade für junge Kardiologen/-innen spannend sein können.
Welche Eigenschaften muss ein/e Nachwuchsmediziner/in mitbringen, um in diesem Fachbereich zu arbeiten?
Wir sind immer an motivierten Nachwuchskräften interessiert. Diese müssen nicht zwangsläufig bereits umfassendes Fachwissen mitbringen – das können sie sich auch hier bei uns erarbeiten. Neben der Motivation und der Bereitschaft, sich in die Krankheitsbilder einzuarbeiten, ist eine menschliche Kompetenz wichtig. Wir legen außerdem viel Wert auf Kollegialität, dass also ein guter Umgang in der Klinik herrscht.
Warum sollte sich ein/e Nachwuchsmediziner/in für Ihre Klinik entscheiden? Was zeichnet Sie im Vergleich zu anderen aus?
Wir vertreten hier in Weinheim eine breite Innere Medizin. Die jungen Kollegen/-innen können also in kurzer Zeit mit vielfältigen Krankheitsbildern vertraut werden – nicht nur im Bereich der Kardiologie. Unsere Assistenzärzte/-innen können bei uns in der Inneren Medizin erst eine Basisweiterbildung absolvieren, bevor sie sich dann für eine weitere Spezialisierung entscheiden.
Unseren Weiterbildungsassistenten/-innen bieten wir ein strukturiertes Curriculum an. Assistenzärzte/-innen in etwas fortgeschrittener Weiterbildung können wir außerdem im Funktionsbereich ausbilden. Die GRN legt darüber hinaus viel Wert auf eine gute Arbeitsatmosphäre und ein gutes Miteinander unter Ärzten/-innen, aber auch dem Pflegepersonal.
Wie gestaltet sich der idealtypische Werdegang in Ihrer Abteilung?
Das ist abhängig vom beruflichen Ziel des/-r jeweiligen Arztes/Ärztin. Es ist möglich, nach zwei Jahren in unserer Klinik in die Allgemeinmedizin zu wechseln. Wer Internist/in werden will, ist typischerweise fünf bis sechs Jahre bei uns. Anschließend an die Facharztausbildung im Bereich der Inneren Medizin ist es möglich, sich in der Angiologie oder Kardiologie zu spezialisieren. Schließlich steht man dann vor der Entscheidung, entweder bei uns in der Klinik zu bleiben oder in die fachärztliche Niederlassung zu gehen.
Welche Arbeitszeitmodelle und Weiterbildungsmöglichkeiten bieten Sie an?
Wir bieten flexible Arbeitszeitmodelle an und viele Kollegen/-innen präferieren bereits individuelle Teilzeitmodelle. Eine Anstellung zwischen 50-100 Prozent Arbeitszeit ist ohne Probleme möglich. Natürlich müssen wir aber auch die Versorgung sicherstellen, beispielsweise im stationären Bereich.
Die Weiterbildungsmöglichkeiten hatte ich zuvor schon angesprochen. Mir ist wichtig, zu betonen, dass diese bei uns nicht nur auf dem Papier existieren, sondern tatsächlich gelebt werden. Wir verfügen im GRN-Verbund über die vollen Weiterbildungsermächtigungen in den Bereichen Innere Medizin, Angiologie, Kardiologie, Diabetologie und Gastroenterologie. Zusätzlich können wir auch in den Bereichen Notfallmedizin und Intensivmedizin weiterbilden.
Welche Ziele haben Sie für Ihren Fachbereich in den kommenden Monaten und Jahren?
Die Fachbereiche der Angiologie und Kardiologie haben wir hier in der GRN-Klinik in Weinheim in den vergangenen acht Jahren bereits stark ausgebaut. Da haben wir schon fast eine Schwerpunktversorgung geschaffen. Daher ist unser Ziel für die nächste Zeit, alles auf dem Niveau und in der Taktung zu halten, wie es aktuell ist.
Zur Person:
Prof. Dr. Grigorios Korosoglou leitet seit dem Jahr 2015 die Abteilung für Kardiologie und Angiologie der GRN-Klinik Weinheim als Chefarzt.