Das Gehalt von Klinikmanagern ist nach einer Studie Personal- und Managementberatung Kienbaum aus 2017 höher als das Gehalt der Ärzte. Daten aus rund 143 Krankenhäusern und Kliniken in Deutschland zeigten, wie es um die Vergütung des Personals bestellt ist.
Chefärzte sind die Top-Verdiener in den Kliniken
In den Vorjahren verzeichneten Mediziner stets größere Gehaltssteigerungen als nichtmedizinische Führungskräfte. Diese Situation hat sich 2017 gedreht. In der Rangliste der Gehälter stehen zwar nach wie vor die Chefärzte ganz oben, Klinikmanager bekommen jedoch 3,9 Prozent mehr Gehalt als im Vorjahr. Die Vergütung der Ärzte stieg dagegen nur um 3,2 Prozent.
Top-Verdiener im Krankenhaus sind, wie bereits in den Vorjahren, die Chefärzte. Im Durchschnitt beziehen sie ein Jahresgehalt von 288.000 Euro. Dabei gibt es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen medizinischen Fachbereichen. Chefärzte der Inneren Medizin verdienen im Durchschnitt 356.000 Euro jährlich, Chefärzte der Radiologie 338.000 Euro. Deutlich darunter liegen die Vergütungen der Gynäkologie und Pädiatrie. Gynäkologen erhalten rund 238.000 Euro im Jahr, Chefärzte der Pädiatrie nur 202.000 Euro.
Geringere Unterschiede gibt es auch bei der Vergütung der Oberärzte. Ein Chirurg bezieht im Schnitt 146.000 Euro Jahresgehalt und führt damit die Vergütungs-Rangliste der Oberärzte an. Am unteren Ende der Gehaltsspanne stehen Oberärzte der Geriatrie mit durchschnittlich 105.000 Euro Jahresgehalt.
Vergütung richtet sich nach Aufgabenbereich und Größe des Krankenhauses
Das nichtmedizinische Führungspersonal kann sich 2017 über eine deutliche Gehaltssteigerung freuen. Klinikleiter verdienen allerdings immer noch weniger als ihre Kollegen in der Privatwirtschaft, auch an die Vergütung der Chefärzte reicht ihr Gehalt nicht heran. Im Durchschnitt bezieht die Klinikleitung 199.000 Euro im Jahr. Zum Vergleich: In der Privatwirtschaft beträgt das Gehalt 366.000 Euro jährlich von Geschäftsführern von Unternehmen in vergleichbarer Größe.
Die Gehaltsspanne für Beschäftigte in der Klinikverwaltung reicht von 58.000 Euro bis hin zu 95.000 Euro im Jahr. Am unteren Ende stehen die Leiter von Servicebereichen wie Küche und Reinigung. Die höchste Vergütung bekommen Personalleiter.
Die Vergütung des Managements richtet sich zudem stark nach der Größe des Krankenhauses. Wer in einer großen Klinik arbeitet, trägt Verantwortung für mehr Personal und größere Aufgabenbereiche. Geschäftsführer in Krankenhäusern mit bis zu 2.000 Mitarbeitern erhalten dafür durchschnittlich 259.000 Euro im Jahr. In kleineren Kliniken mit bis zu 250 Euro beziehen sie im Schnitt 157.000 Euro jährlich.
Variable Vergütung und Zusatzleistungen
Neben ihrem Festgehalt beziehen 73 Prozent der Geschäftsführer in Krankenhäusern eine variable, erfolgsabhängige Vergütung. Im Durchschnitt beträgt diese 16 Prozent der Gesamtvergütung. 69 Prozent der Klinik-Geschäftsführer, 17 Prozent des Direktoriums und acht Prozent der Führungskräfte nutzen zudem einen Dienstwagen als Zusatzleistung.
Unter den Chefärzten beziehen ganze 96 Prozent erfolgsabhängige Gehaltsbestandteile. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Liquidationsrechte, der Anteil ist jedoch von 46 Prozent im Jahr 2016 auf 40 Prozent im Jahr 2017 gesunken. Um drei Prozentpunkte gestiegen ist dagegen der Anteil der Chefärzte, die Bonuszahlungen erhalten – insgesamt sind dies 18 Prozent. Die durchschnittliche Höhe der variablen Vergütung liegt bei 38 Prozent der Gesamtvergütung, also 137.000 Euro.
Alle Gehälter im Überblick gibt es unter Arzt Gehalt – welche Fachrichtung verdient am meisten?