Der Wiedereinstieg nach der Elternzeit kann eine große Herausforderung sein, denn ...

Zahlreiche Studien erwiesen die Arbeitsbelastung in Kliniken und Praxen, welche mitunter durch Überstunden und Zeitdruck hervorgerufen wird. Aus diesem Grund ist es nicht überraschend, dass gleichzeitig die Fehlzeiten in Deutschland stark zunahmen. Nichtsdestotrotz sind die Gründe der Fehltage noch weitgehend unbekannt.
2,9 Fehltage auf der Arbeit pro Deutscher
Im letzten Jahr gab es demnach ein extremes Hoch an psychischen Krankheiten, welche sich auf das Arbeitsleben auswirkten. Dazu gehören mitunter Burnout, seelische Belastungen, Depressionen sowie Essstörungen.
Jeder Deutsche fehlt im Durchschnitt demzufolge 2,9 Tage aufgrund Arbeitsunfähigkeit. Diese Zahlen veröffentlichte die Techniker Krankenkasse in einer Vorabauswertung im Rahmen des kommenden Gesundheitsreports 2020.
Ein Gesundheitsexperte der TK berichtete in diesem Zusammenhang, dass 19 % der Fehlzeiten aus psychischen Gründen resultierten. Im Vergleich zu Diagnosen wie Rückenbeschwerden und Erkältungskrankheiten stellt diese Diagnose den höchsten Wert dar.
Warum jedoch die Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund psychischer Erkrankungen so stark anstiegen sind, ist laut der TK dennoch unklar. Auslöser könne Druck im privaten oder beruflichen Leben sein, allerdings kann auch die hohe Arbeitsbelastung dafür verantwortlich sein.
Dies ist voraussichtlich der naheliegendste Grund: Eine andere Studie kam bereits zu dem erschreckenden Resultat, dass Burnout und Depressionen verstärkt zu Krankmeldungen und Fehltagen führt. Im Hinblick auf die Berufsgruppen mit den höchsten Fehlzeiten wisse man in ein paar Monaten mehr, da dann eine Auswertung aller Daten erfolgt sei.
3 Faktoren relevant für Fehlzeiten
Nicht nur die Techniker Krankenkasse kam zu dem Ergebnis des Hochs an psychischen Erkrankungen: auch der Gesundheitsreport der BKK bekräftigte dies. Überdies unterstrich der Bericht die Folgen in der heutigen Arbeitswelt wie zum Beispiel Leistungsreduktion oder Ausfälle. Im Zuge dessen seien drei Faktoren relevant für die Krankheitsfehltage:
- Hohe Forderungen an Erwerbstätige bei gleichzeitig niedrigem Handlungsspielraum.
- Hohe Forderungen an Erwerbstätige bei gleichzeitig niedriger Entlohnung.
- Hohe Forderungen an Erwerbstätige bei gleichzeitig niedriger sozialer Unterstützung.
Ferner leiden Frauen vermehrt unter psychischen Störungen als Männer. Männer seien allerdings eher von Erkrankungen des Bewegungsapparates betroffen. Erwähnenswert ist außerdem, dass überwiegend niedrig qualifizierte Beschäftigte nicht zur Arbeit gehen, während Personen mit hohen Qualifikationen wie Promotion oder Master seltener Abwesenheit beim Job aufweisen.
Östliche Bundesländer bei Fehlzeiten vorne
Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen werden dementsprechend je nach Gebiet unterschiedlich häufig ausgefüllt. Die östlichen Bundesländer weisen infolgedessen mehr krankheitsbedingte Fehlzeiten auf. Auf Platz 1 lag Mecklenburg-Vorpommern mit 19,8 Fehltagen im Schnitt. Darauf folgt Sachsen-Anhalt mit 19,5 und Brandenburg mit 19,3 Fehltagen.
Im Kontrast dazu haben Erwerbspersonen aus Baden-Württemberg lediglich 12,6 Fehltage, in Bayern erlaubten sich Beschäftigte im Schnitt 13,3 Fehltage. Im deutschlandweiten Durchschnitt kamen auf eine beschäftigte Person dabei 15,4 Tage, wobei der Großteil der Erwerbstätigen bis zu sieben Tagen krankgeschrieben ist.