
Besonders für die jüngeren Generationen ist und wird Klimaschutz zu einem immer wichtigeren Thema. Damit wird es auch zu einem starken Kriterium bei der Wahl des Arbeitsplatzes. Das können Krankenhäuser nutzen, indem sie ihr Engagement beim Employer Branding und in die Recruiting-Maßnahmen einfließen lassen und sichtbar machen. Was das für Vorteile bringt und warum es ein Erfolgsfaktor für Arbeitgeber ist, sich Klima- und Umweltschutzthemen zu Herzen zu nehmen, zeigt der folgende Artikel.
Das Bewusstsein für Klimaschutz wächst in der Gesellschaft
Wer neue Talente gewinnen will, kommt mittlerweile gar nicht mehr um das Thema Klimaschutz herum. Nicht nur die jungen Generationen interessieren sich zunehmend dafür. Sie wünschen sich, dass Arbeitgeber Verantwortung übernehmen und handeln. Das soll auch im täglichen Wirken sichtbar sein. Umweltbewusste Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit müssen daher stärker in der Hausphilosophie verankert sein. Daran wird deutlich, ob Umwelt- und Klimaschutz bei ihrem möglichen zukünftigen Arbeitgeber auch gelebt wird.
Daher gilt für ein erfolgreiches Recruiting: Grünes Engagement sollte direkt auf der Karriereseite (und am besten natürlich auch auf der gesamten Homepage) sichtbar sein. Nur ist es so, dass solche Informationen oftmals noch gut versteckt bleiben. Dabei stellen gerade diese Inhalte einen besonderen Anreiz für die Bewerber dar und sind ausschlaggebend, ob sie sich intensiver mit dem Arbeitsplatz beschäftigen.
Konkrete Informationen schon direkt in den Stellenanzeigen geben
Stellenausschreibungen sind oftmals der erste Berührungspunkt, den Bewerber mit einem Arbeitgeber haben. Der beste Platz also, sie direkt dort abzuholen und ihr Interesse zu wecken. Es macht somit wenig Sinn, dort mit Informationen zu sparen. Im Gegenteil: Dieser Ort sollte genutzt werden, um entsprechende Hinweise zu geben, wie der Arbeitgeber und das Krankenhaus mit den aktuellen Umweltthemen umgehen. Zukünftige Mitarbeiter wünschen sich solche Einblicke, denn sie wirken sich sofort positiv auf die Attraktivität des Arbeitgebers aus.
Daher: Klare Stellung zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz beziehen und diese sichtbar auf der Karriere-Website oder in den Stellenanzeigen machen. So erhöht man die Chance, dass Bewerber sich weiter erkundigen wollen und nicht zur Konkurrenz gehen.
Klimaschutz wirklich leben, sich nicht nur marketingtreibend mit grün schmücken
Grün ist derzeit sehr „trendy“ und viele Leute und Unternehmen schmücken sich damit. Oft stimmt das Bild, das nach außen präsentiert wird, aber nicht mit der Realität überein. Man erkennt schnell, auch Bewerbende, ob die vorgegebenen Inhalte intern umgesetzt werden und im Arbeitsalltag genug Raum finden oder nicht. Jeder, der also Wert auf ein ehrliches und authentisches Image legt, sollte verantwortlich mit diesen Informationen umgehen. Für Krankenhäuser besteht dann aber eine sehr große Möglichkeit, neue Talente zu gewinnen und ihren Ruf zu verbessern.
Außerdem: Krankenhäuser können etwas zum Stadtbild beitragen. Sie belegen meist große Flächen, die man bepflanzen könnte. Dort kann Gemüse angebaut und somit langfristig gesundes Essen für die Patienten sichergestellt werden.
Das interne Handeln mit Fakten, Berichten und konkreten Inhalten belegen
Arbeitgeber können ihr Handeln und Wirken mit Fotos belegen – beispielsweise von neu angebauten Gemüsebeeten und Grünflächen um das Krankenhaus. Bewerber werden so direkt ins Geschehen mitgenommen. Es lohnt sich ebenfalls, konkret anzusprechen, was man in der Klinik und in den Arbeitsabläufen verändert hat. Beispielsweise gibt es kein Fleischangebot mehr in der Kantine, neue Solarpanels auf dem Dach wurden errichtet oder aber auch, dass man regelmäßig eine Wald- und Stadtreinigungs-Aktion zusammen mit anderen Organisationen und Vereinen unternimmt. Mit diesen Informationen sollte man nicht sparen.
Was ist darüber hinaus noch interessant für Bewerber und wirkt attraktiv als Arbeitgeber? Möglicherweise das Angebot für Job-Räder und eine finanzielle Unterstützung oder sogar die volle Kostenübernahme bei der Bahncard oder dem Stadtticket.
Verantwortung für Klimaschutz übernehmen und umweltbewusst handeln ist attraktiv
Bewerber und Arbeitnehmer wollen sich mit ihrem Arbeitsplatz identifizieren. Daher hört ihr Umweltengagement nicht vor der Krankenhaustür auf – im Gegenteil. Laut einer Greenpeace-Studie beteiligen sich etwa 70 Prozent der Befragten an Umweltschutz, 68 Prozent der Jugendlichen im Alter von 15 bis 24 Jahren haben ein starkes Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Sie akzeptieren auf Dauer keinen Arbeitgeber, dem dieses Thema nicht am Herzen liegt. Eine enorme Erwartungshaltung. Es muss daher zu einem Selbstverständnis in den Krankenhausalltag einfließen.
Erfolgreiches Recruiting durch Mitarbeiter
Man darf nicht vergessen: Die eigenen Mitarbeiter sind die besten Botschafter. Belege, Berichte, Gütesiegel etc. hinterlassen zwar eine positive Außenwirkung, die stärkste ist und bleibt aber das Feedback der Mitarbeiter. Es kann also noch so viel Geld für Broschüren, Marketing, Websites und Werbeslogans ausgegeben werden, daraus lässt sich die nachhaltige Einstellung eines Krankenhauses dennoch nicht erkennen. Es ist daher auch wichtig, regelmäßig mit den Mitarbeitern ins Gespräch und den Austausch zu kommen, denn sie geben wichtige Auskünfte, Ideen und Feedback über aktuelle Stärken und Schwächen. So pflegt man eine authentische Kommunikationen nach innen und außen.
Fazit
Mittlerweile ist Grün zu einem starken Marketingtreiber geworden. Klimaschutz geht alle an und jeder will etwas dazu beitragen. Wenn das dann auch noch mit dem Arbeitsleben vereinbar ist und der Arbeitgeber diese Entwicklung fördert, umso besser. Es darf aber nicht nur zu einem Stempel und folglich nur mit Slogans um sich geschmissen werden, um neues Personal zu bekommen. Man sollte sich nicht grüner anstreichen, als man eigentlich ist.
Es besteht eine immer größer werdende Herausforderung für Arbeitgeber, aus der Masse herauszustechen und über die mittlerweile üblichen Angebote hinauszugehen. Einen Beitrag zur positiven Entwicklung, Umweltbewusstsein zu fördern, einen Mehrwert für die Mitarbeiter zu schaffen und gleichzeitig ein rentables und nachhaltiges Geschäftsmodell zu führen. So eine Umstrukturierung geht nicht von heute auf morgen und bedarf eines Umdenkens und Neugestaltens. Sie kann sich aber langfristig nur positiv auf das Finden neuer Talente auswirken.