
Ein gesunder Lebensstil kann die Lebenserwartung positiv beeinflussen. Auch anhand bestimmter Blutwerte lässt sich eine Aussage über den individuellen Gesundheitszustand einer Person und eine mögliche Langlebigkeit treffen.
Die wichtigsten Blutwerte für ein langes Leben im Überblick
Der folgende Artikel fasst wichtige Blutwerte zusammen, die einen Einfluss auf ein langes Leben haben können.
Cholesterin
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems gehören in Deutschland nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen. Erhöhte Cholesterinwerte können das Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden begünstigen. Im Sinne der Langlebigkeit sollten demnach ein niedriges Gesamtcholesterin sowie LDL-Cholesterin und gleichzeitig hohe HDL-Konzentrationen angestrebt werden.
Blutzucker
Zu hohe Blutzuckerwerte fördern langfristig das Auftreten von Erkrankungen wichtiger Organe sowie der Nerven und des Immunsystems. Betroffenen fällt es oftmals erst zu spät auf, dass erhöhte Glucosespiegel bereits Schäden angerichtet haben. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität sind wichtig, um die Blutzuckerregulation zu fördern und ein langes Leben zu begünstigen.
Lipoprotein-assoziierte Phospholipase A2
Anhand der Lipoprotein-assoziierten Phospholipase A2 (kurz: Lp-PLA2) kann eine Aussage darüber getroffen werden, ob – und in welchem Ausmaß – die Gefäßwände im Rahmen von systemischen Erkrankungen betroffen sind. Der Nachweis von Lp-PLA2 ist spezifisch für Entzündungen der innersten Gefäßschicht (Endothel). Lp-PLA2 wird überwiegend in endothelialen Makrophagen gebildet und anschließend in den Blutkreislauf freigesetzt. Je erheblicher die Gefäßentzündung ist, desto höher ist auch die Menge von freigesetztem Lp-PLA2. Besonders große Mengen an Lp-PLA2 können auch in Verbindung mit Läsionen im Bereich von atherosklerotischen Plaques (bei fortgeschrittener Gefäßverkalkung) freigesetzt werden. Daher dient Lp-PLA2 auch als Risikomarker für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Hypertoniker haben ein um das Siebenfache gesteigertes Risiko einen Schlaganfall zu erleiden, wenn gleichzeitig ein erhöhter Lp-PLA2-Wert besteht. Sogar bei Personen mit normalen Blutdruckwerten spricht eine Erhöhung des Lp-PLA2-Wertes für ein gesteigertes Schlaganfallrisiko. Niedrige Lp-PLA2-Werte begünstigen die Langlebigkeit und sollten daher bei Frauen unter 507 U/l (Units pro Liter) und bei Männern unter 639 U/l liegen.
CRP
Ein weiterer Marker für Langlebigkeit ist das C-reaktive Protein (kurz: CRP). Es wird bei Entzündungsprozessen, Verbrennungen oder auch nach operativen Eingriffen in der Leber vermehrt gebildet und anschließend in den Blutkreislauf ausgeschüttet. Bei gesunden Menschen liegt der CRP-Wert natürlicherweise unter 0,5 mg/dl (Milligramm pro Deziliter).
Harnsäure
Die Harnsäure ist ebenfalls ein entscheidender Wert, der im Zusammenhang mit Langlebigkeit steht. Ein erhöhter Konsum von Alkohol, bestimmte Lebensmittel (Rotes Fleisch, Innereien, Schalentiere), eine zurückliegende Strahlentherapie und Erkrankungen wie Diabetes können zu einer Erhöhung der Harnsäurewerte beitragen. Sind die Werte dauerhaft erhöht, können sich sogenannte Harnsäurekristalle im Körper ablagern und das Auftreten von Gelenks- und Knochenerkrankungen fördern, einen bestehenden Diabetes verschlechtern aber auch das Auftreten von Alzheimer begünstigen. Sport und eine gesunde Ernährung können zu einer Senkung des Harnsäurespiegels – der bei Männern idealerweise zwischen 3,5 bis 7,0 mg/dl und bei Frauen zwischen 2,5 bis 5,7 mg/dl liegen sollte – beitragen.
Vitamin D
Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin. Hauptsächlich reguliert Vitamin D den Calcium- und Phosphatstoffwechsel und fördert so die Mineralisation und damit einhergehend die Stabilität der Knochen. Ein Mangel an Vitamin D kann zu Osteoporose führen und zudem das Auftreten bestimmter chronischer Krankheiten fördern. Natürlicherweise produzieren ältere Menschen weniger Vitamin D. Eine Vitaminsubstitution kann jedoch das Auftreten von Mangelerscheinungen verhindern. Die Vitamin-D-Serumwerte sollten bei jüngeren Menschen idealerweise zwischen 40 und 80 ng/ml (Nanogramm pro Milliliter) und bei Personen über 60 Jahren bei mindestens 30 ng/ml liegen.