Wie gestaltet sich die Arbeit im Klinikum Freistadt und wo liegen die Besonderheiten ...

Burnout ist in der Radiologie weit verbreitet. Insbesondere in Deutschland weisen fast alle medizinisch-technischen Radiologieassistenten Burnout-Symptome mäßigen bis schweren Grades auf. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Medizintechnikherstellers Philips. Als Gründe nennen die Angehörigen dieser Berufsgruppe die hohe Arbeitsbelastung, Stress und zu wenig Zeit, um auf einzelne Patienten einzugehen.
97 Prozent der Radiologieassistenten in Deutschland zeigen Burnout-Symptome
Über die hohe Arbeitsbelastung von Ärzten und damit einhergehende psychische Erkrankungen wird aktuell viel diskutiert. Etwas in den Hintergrund gerät dabei die Arbeitssituation des medizinisch-technischen Personals. Der Medizintechnikhersteller Philips konzentriert sich in seiner Studie „Radiology staff in focus“ genau auf diese Gruppe. Für die Doppelblindstudie wurden 254 medizin-technische Radiologieassistenten aus vier Ländern befragt: Deutschland, Frankreich, Vereinigtes Königreich und USA. Das Ergebnis: Zahlreiche Angehörige dieser Berufsgruppe beschreiben klassische Burnout-Symptome. Insbesondere in Deutschland ist der Burnout in der Radiologie weit verbreitet.
Ganze 97 Prozent der Radiologieassistenten schildern mäßige bis schwere Anzeichen für einen Burnout. In den weiteren untersuchten Ländern ist die Rate der Burnout-Betroffenen unter den Mitarbeitern in der Radiologie weit geringer: in Frankreich liegt sie bei 33 Prozent, im Vereinigten Königreich bei 30 Prozent und in den USA bei 36 Prozent.
Burnout in der Radiologie: Was sind die Ursachen?
Die Manager der radiologischen Krankenhausabteilungen in Deutschland sind sich des Problems durchaus bewusst. Praktisch alle technischen Angestellten in der Radiologie gelten als Burnout-gefährdet.
Aber woran liegt das? Fast alle betroffenen deutschen Teilnehmer der Studie, 95 Prozent, nennen die hohe Arbeitsbelastung als Grund für ihren Stress. Im Vereinigten Königreich beklagen sich 67 Prozent über die Arbeitsbelastung, in Frankreich sind es 50 Prozent, in den USA nur 40 Prozent.
Weitere Burnout-Faktoren für Radiologieassistenten in Deutschland:
- Belastung durch nicht-medizinische Arbeit: 47 Prozent
- ineffizienter Kommunikations- und Informationsfluss: 37 Prozent
- Dienstplanung: 33 Prozent
- mangelnde Anerkennung: 22 Prozent
- Umgang mit Patienten und Angehörigen: 8 Prozent
Eine stärkere Automatisierung der Arbeit durch künstliche Intelligenz würde medizinisch-technische Assistenten in der Radiologie nach eigener Einschätzung nicht ausreichend entlasten. Den Anteil ineffizienter Arbeit, der sich durch technische Unterstützung verringern ließe, beziffern Radiologieassistenten in Deutschland mit 20 Prozent. In Frankreich beläuft sich die Schätzung auf 17 Prozent, im Vereinigten Königreich auf 23 Prozent und in den USA auf 29 Prozent.
Zu wenig Zeit für den einzelnen Patienten
Die Philips-Studie zitiert auch einige Aussagen der befragten Radiologieassistenten. Diese machen ein weiteres Problem deutlich: Das deutsche Gesundheitssystem ist zunehmend auf Profit ausgelegt. Der Patientendurchsatz steigt, damit auch die Arbeitsbelastung, in Folge bleibt weniger Zeit für den einzelnen Patienten. Das sehen Radiologiemanager ähnlich. Auch sie beklagen die steigende Arbeitsbelastung in ihren Abteilungen, zu der eine wachsende Anzahl unbesetzter Stellen noch beiträgt.