
Viele Menschen sterben an Krebs und nicht selten liegt es am Nikotinkonsum. Dadurch kann es beispielsweise zu Lungenkrebs kommen. Ohne drastische Maßnahmen, die den Konsum eindämmen, werden aufgrund der gravierenden Folgen im Jahr 2030 acht Millionen Menschen sterben, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt.
Zum Vergleich: Bei den drei Erkrankungen HIV, Malaria und Tuberkulose zusammen sind es weniger Tote. Doch laut dem deutschen Krebsforschungszentrum könnte es durch verschiedene Maßnahmen bis zum Jahr 2050 eine Million weniger Krebsfälle geben. Wie dieses Ziel zu erreichen ist, wird nachfolgend erläutert.
20 Prozent der Krebserkrankungen – Ursache Tabakkonsum
Jede fünfte Krebserkrankung ist auf das Rauchen zurückzuführen, wie das deutsche Krebsforschungszentrum verdeutlicht. Es ist kein Geheimnis, dass Rauchen beispielsweise tödlichen Lungenkrebs verursachen kann. Diese Warnung ist inzwischen auf vielen Zigarettenpackungen ersichtlich. Laut Statistik ist er bei den Männern die zweithäufigste und bei den Frauen die dritthäufigste Krebsart.
Daneben werden auch Speiseröhren-, Mundhöhlen-, Magen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs durch das Rauchen gefördert. Gelangen die krebserregenden Substanzen in das Blut und den Körper, begünstigen sie Schäden im Erbgut, die die Zellen entarten lassen können. So wird aus einer gesunden Zelle eine Krebszelle. Der Körper ist zwar in der Lage, DNA-Schäden zu beheben, allerdings sind diese Mechanismen bei Rauchern aufgrund der Belastung mit den verschiedensten Giftstoffen, die im Nikotin enthalten sind, eingeschränkt.
Bis 2050 eine Million Krebsfälle weniger – folgende Maßnahmen können dabei helfen
In den folgenden Abschnitten werden drei Maßnahmen vorgestellt, die zu einer Reduzierung von Krebs beitragen könnten.
Erhöhung der Steuern für Tabakprodukte
Tabakwaren unterliegen hierzulande der Mehrwert- und Tabaksteuer. Zu den Maßnahmen, die die Krebserkrankungen drastisch reduzieren könnte, zählt eine Steuererhöhung um zehn Prozent pro Jahr. Internationale Studien haben verdeutlicht, dass dies, wenn es konsequent zehn Jahre lang durchgezogen wird, wirksam sein und den Raucheranteil deutlich senken kann. In den vergangenen Jahren wurde die Tabaksteuer bereits schrittweise angehoben.
Eine zehnprozentige Preiserhöhung könnte den Tabakkonsum um rund vier Prozent verringern, bei den Jugendlichen und Menschen mit niedrigem Gehalt sogar um 11 bis 13 Prozent. Bei einer Verdreifachung der Tabaksteuer könnten laut Experten bis Ende des Jahrhunderts viele Millionen frühzeitige Todesfälle durch Nikotin vermieden werden, denn zahlreiche Menschen würden wahrscheinlich mit dem Rauchen aufhören. Die Erhöhung der Tabaksteuer kann eine sehr wirkungsvolle Maßnahme im Kampf gegen Krebs sein.
Werbeverbot
Ein langfristiger Rückgang des Zigarettenkonsums ist allein durch die Erhöhung der Tabaksteuer nicht zu erreichen. Um mehr Menschen dazu zu bewegen, nicht mehr zu rauchen, sind weitere Maßnahmen notwendig. Zigaretten sind nicht nur günstig, es wird auch zu viel damit geworben. Ein Werbeverbot könnte zahlreiche Krebsfälle verhindern. Das deutsche Krebsforschungszentrum fordert daher ein Außenwerbeverbot für Tabakprodukte, zum Beispiel an Plakatwänden von Bushaltestellen, wo sich viele Jugendliche, aber auch Erwachsene jeden Tag aufhalten, oder an Litfaßsäulen. Der Bundestag denkt darüber nach, die Plakatwerbung ab 2022 schrittweise zu verbieten.
Neutrale Verpackung
Abschreckung kann sehr wirksam sein und so wurde auch mit den aufgedruckten Bildern auf den Zigarettenverpackungen versucht, die gravierenden Folgen zu verdeutlichen, die das Rauchen haben kann. Doch trotz der Schockbilder raucht jeder vierte Deutsche weiter. Sie kaufen die Zigaretten weiterhin oder wählen eine andere Marke oder Packung, auf der kein Bild ist.
Erfolgsversprechender könnte eine einheitliche neutrale Verpackung sein, auf der lediglich der Hinweis auf die Marke ersichtlich ist. Dies wurde erstmalig in Australien so gehandhabt. Damit kann verhindert werden, dass Zigarettenfirmen durch eine gezielte farbliche Gestaltung für sich werben. Die abschreckenden Bilder rücken auf einer unscheinbaren Verpackung besser in den Fokus. Zu guter Letzt sei auch gesagt, dass Tabakkonsum nicht nur Krebs fördert, sondern für viele weitere Erkrankungen verantwortlich ist. Es gibt zahlreiche gute Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören. 10 Tipps, wie das Abgewöhnen gelingen kann, erfahren Sie in diesem Artikel: Mit Rauchen aufhören – 10 Tipps zur Rauchentwöhnung
Zusammenfassung
Krebs ist hierzulande nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Dabei ist das Rauchen der größte vermeidbare Risikofaktor. Das Krebsforschungszentrum hat drei Maßnahmen vorgestellt, die dafür sorgen könnten, dass es bis 2050 eine Million weniger Krebserkrankungen gibt.
Dazu gehören eine kontinuierlich steigende Zigarettensteuer, ein Werbeverbot für Tabakwaren sowie eine neutrale Verpackung für sämtliche Zigarettenmarken. Der Rauchstopp lohnt sich auch, wenn man schon viele Jahre lang raucht. Laut Experten sinkt das Erkrankungsrisiko für einen Großteil der Krebsarten innerhalb weniger Jahre. Vor allem bei Lungenkrebs können, wenn frühzeitig mit dem Rauchen aufgehört wird, so viele Todesfälle vermieden werden wie bei keiner anderen Krebsart.