
„Storytelling at it’s best“ – so kann man eine Aktion des Uniklinikum Dortmund auf den Punkt bringen. Der Imagefilm, der vor zwei Jahren OP-Geräusche als Musik vertonte, zeigt, wie man mit Kreativität etwas Alltägliches und zumindest weniger Angenehmes in eine gute Geschichte drehen kann. Der Recruiting-Erfolg lässt sich zwar nicht beziffern, aber die Aufmerksamkeit für die Marke war riesig – und das für kleines Geld.
Für die einen ist es Sägen, Bohren und Piepen, für das Klinikum Dortmund ist es der eingängige „Rhythmus von Teamarbeit“: Die typischen Geräusche eines Operationssaals. Wenn Klemmen, Pinzetten und Skalpelle in Nierenschalen klackern, die Instrumente routiniert quietschen und hämmern, dann hat das schon was ganz Eigenes. Das fand auch Marc Raschke, heute Leiter der Unternehmenskommunikation des Klinikums, als er beruflich als Laie zum ersten Mal in einem OP stand. Irgendwie schien alles ineinanderzugreifen, ein harmonisches Zusammenspiel.
Eine Hörprobe aus dem OP
Eine perfekte Vorlage für einen Imagefilm im Wettbewerb um gute Mitarbeiter. „Gerade im Gesundheitsmarkt gilt es, sich ständig neue Ideen einfallen zu lassen, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Kultur und den Arbeitsgeist im eigenen Haus zu lenken“, so Raschke. Denn: An kaum einem anderen Ort in der Arbeitswelt spiele Teamgeist eine so große Rolle wie im OP. Geradezu wie ein “Orchester” gelte es, dass hier jeder sein “Instrument” beherrschte. Zugleich wolle jeder angehende Arzt im Rahmen seiner Krankenhauszeit gern in den OP. Ziel war es, die Teamarbeit direkt vor Ort zu vertonen und so mit “OP-typischen” Reizen Personal zu locken.
Ein Musikproduzent des Orchesterzentrums NRW hielt daraufhin die Geräuschkulisse zweier Eingriffe fest: eine Knie-OP und eine Operation in der Kinderchirurgie am Brustkorb. Wichtig dabei: die jeweils acht bis zehn Mitarbeiter sollten möglichst geräuschvoll sein. Daraus entstand eine Art Percussion-Rhythmus, der dann mit Original-Filmbildern unterlegt als Video auf YouTube, Facebook und Instagram veröffentlicht wurde.
Viel Aufmerksamkeit für wenig Geld
Das ist inzwischen zwei Jahre her. Und seitdem ist viel passiert: das Projekt wurde mit Preisen wie dem Personalmarketing Innovation Award (PMI), dem ZEIT Karriere Award oder dem HR Award in Silber überhäuft. Es gab ein riesiges Medienecho im öffentlich-rechtlichen Hörfunk und Fernsehen. Der Film wurde allein auf Youtube über 22.000 Mal angeklickt. Soweit die mediale Aufmerksamkeit. Die Gesamtreichweite aller Medienberichte beläuft sich auf rund 800.000 User, Zuschauer oder Zuhörer.
Und wie steht es mit dem Recruiting-Erfolg? Hat der Film tatsächlich einen Schub bei den Bewerbern gebracht? Dazu gibt es keine genauen Zahlen. Aber allein die Aufmerksamkeit war wichtig – nicht zuletzt für die Marke. Besonders freut sich das Kommunikationsteam u.a., dass bekannte Personalblogger das Video zum Thema eines Talks machten.
Ein beachtliches Fazit. Übrigens: Der finanzielle Aufwand der Aktion war nach Angaben des Klinikums gering. Die Produktion belief sich auf gerade einmal 2000 Euro.
Nicht nur Aufmerksamkeit sondern auch gezieltes Recruiting?
Durch medienwirksame Maßnahmen und Kampagnen, wie sie vom Klinikum Dortmund vorbildlich aufgebaut werden, kann zusätzlich eine gezielte Platzierung im Bewerber-Umfeld wertvolle Erfolge im Recruiting fördern. Auf www.praktischArzt.de tummeln sich unter den monatlich 1.000.000 Besuchern, die sich über die Mediziner-Karriere, den Klinikalltag oder allgemein die Medizin informieren, unzählige potenzielle Bewerberinnen und Bewerber über alle Positionen und Fachbereiche.
Auf dem Portal können in Form von Beiträgen für das Online-Magazin oder mit Unternehmens-Profilen viele Kontaktpunkte in der passenden Zielgruppe erreicht werden. In Kombination mit den eigenen sozialen Netzwerken der Kliniken und der Viralität der Videos werden somit Quantität als auch Qualität der Aufmerksamkeit in die Höhe katapultiert.