
Das Einstiegsgehalt als Assistenzarzt ist in den jeweiligen Tarifverträgen geregelt und beträgt, in Abhängigkeit des Arbeitgebers, zwischen ca. 5.288 und mehr als 5.626 Euro. Neben der wöchentlichen Arbeitszeit fallen auch Dienste an – gesondert zum Grundgehalt werden Dienste sowie Zulagen gezahlt, sodass der monatliche Verdienst als Assistenzarzt steigen kann. Mehr zum Thema „Zulagen zum Gehalt“ im folgenden Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Einstiegsgehalt als Assistenzarzt im ersten Jahr
In der Anstellung als Assistenzarzt orientiert sich das Gehalt an den jeweiligen Tarifverträgen und variiert in Abhängigkeit des Arbeitgebers. Angefangen mit dem Einstiegsgehalt des/-r Assistenzarztes wird das Gehalt jährlich angepasst und nimmt mit der Anzahl der Berufsjahre zu. Den jeweiligen Tarifverträgen kann die Gehaltsentwicklung der Arztlaufbahn entnommen werden. Es wird zwischen dem Tarifvertrag für kommunale Krankenhäuser (TV-Ärzte VKA), dem Tarifvertrag für Unikliniken (TV Ärzte TdL) und den Tarifverträgen von privaten Einrichtungen, wie zum Beispiel TV Ärzte Helios oder TV Ärzte Asklepios, unterschieden.
Im Folgenden aufgelistet ein Überblick des durchschnittlichen Einstiegsgehalt als Assistenzarzt in Abhängigkeit des Arbeitgebers:
Kliniken | Einstiegsgehalt als Assistenzarzt |
Kommunales Klinikum | 5.499 € |
Universitätskliniken | 5.626 € |
Helios Kliniken | 5.507 € |
Helios (ehem. Rhön) Kliniken | 5.460 € |
Rhön Kliniken | 5.473 € |
Asklepios Kliniken | 5.430 € |
Sana Kliniken | 5.398 € |
KMG Kliniken | 5.417 € |
Caritas Kliniken | 5.288 € |
Diakonie Kliniken | 5.412 € |
Quelle: TV Ärzte
Mit zunehmender Berufserfahrung nimmt auch der Verdienst als Assistenzarzt zu. Jedes Jahr ist eine automatische Gehaltserhöhung in den jeweiligen Tarifverträgen vorgesehen, die ebenfalls in Abhängigkeit des Arbeitgebers unterschiedlich ausfallen.
Ab dem sechsten Jahr, noch vor Ende der Facharztausbildung, liegt die Gehaltsspanne bei ca 6.800 Euro monatlichem Bruttogehalt.
Gehalt als Assistenzarzt mit Diensten und Zulagen
Assistenzärzte können ihr monatliches Einkommen durch Überstunden, welche sie sich ausbezahlen lassen, erhöhen. Neben der regulären wöchentlichen Arbeitszeit von 40 bis 42 Stunden kommen zusätzlich noch Dienste hinzu, die je nach Einarbeitungsphase bereits ab der vierten bis sechsten Arbeitswoche zum Tätigkeitsfeld eines frisch approbierten Arztes zählen.
Die genannten Dienste sind sowohl nachts, sowie an Wochenenden und Feiertagen zu erbringen, sodass ein erhöhter Stundensatz durch die außergewöhnlichen Arbeitszeiten erwartet werden kann und das monatliche Einkommen durch Nacht-, Wochenend- und Feierabenddienste steigt. Dienste wie Zulagen werden gesondert zum Grundgehalt vergütet – der monatliche Verdienst eines Assistenzarztes kann insofern verbessert werden.
Die Frage nach der Höhe des Gehalts mit Diensten und Zulagen kann im Allgemeinen nicht beantwortet werden, da die Höhe vom Entgelt, der Anzahl der monatlich erbrachten Dienste und der prozentualen Vergütung abhängt. Innerhalb der Tarifverträge wird genau definiert, welche Zuschläge Assistenzärzte für die zusätzlich erbrachten Dienste erhalten können. Aus diesem Grund wird empfohlen, sich über die im Tarifvertrag des jeweiligen Arbeitgebers festgelegten Bedingungen zu informieren. In den Tarifverträgen steht die Abkürzung „v.H.“ für die Zuschläge.
Dienste und Dienstvergütung am Beispiel eines kommunalen Krankenhauses
Im Tarifvertrag ist die Dienstvergütung festgelegt. Am Beispiel eines kommunalen Krankenhauses liegt der Verdienst im ersten Jahr als Assistenzarzt bei 5.499 € pro Stunde (Bereitschaftsdienstentgelt). Zusätzlich kommen noch Nacht- und/oder Feiertagszuschläge hinzu:
- Überstunden und Nachtarbeit: Zuschlag von jeweils 15 Prozent
- Sonntagsarbeit: Zuschlag von 25 Prozent
- Samstagsarbeit (13 bis 21 Uhr, ohne Wechselschicht- oder Schichtarbeit): Zuschlag von 0,64 Euro pro Stunde
- Heiligabend und Silvester (ab 6 Uhr morgens) Zuschlag von 35 Prozent
- Feiertagsarbeit: ohne Freizeitausgleich wird das Gehalt um 135 Prozent erhöht, mit Freizeitausgleich um 35 Prozent
Im Durschnitt macht ein Assistenzarzt fünf bis neun Bereitschaftsdienste pro Monat. Die Anzahl der Dienste variiert je nach Krankenhaus und dem jeweiligen vorhandenen Arbeitszeitmodell. In den Helios Kliniken, dem größten privaten Klinikverbund, verdienen TV-Ärzte für Sonn- und Feiertagsdienste, Vorfeiertagsdienste und Rufbereitschaft 34,50 € Stundenentgelt in Anstellung eines Assistenzarztes.
Brutto- und Nettogehalt von Assistenzärzten
Während der in den Tarifverträgen festgelegte Bruttolohn schnell zu eruieren ist, lässt sich das Nettogehalt nur schwer einschätzen und ist individuell. Folgende Faktoren nehmen unter anderem Einfluss auf das Nettogehalt: geographische Lage (Bundesland), Kirchenzugehörigkeit, Steuerklasse. Mithilfe verschiedener Online-Tools kann man durch die Angabe des Bruttolohns und weiterer persönlicher Angaben das Nettoeinkommen ermitteln.