
In einer sich stetig wandelnden Gesundheitsbranche stehen viele Arztpraxen vor großen Herausforderungen. So müssen sie in ihrer Praxis nicht nur eine angemessene medizinische Versorgung, sondern auch die notwendige wirtschaftliche Effizienz sicherstellen. Die Steigerung der Einnahmen einer Arztpraxis erfordert strategische Maßnahmen und ein tiefgreifendes Verständnis für die Bedürfnisse der Patienten/-innen. Dabei können zahlreiche Ansätze, wie die Optimierung des Praxis-Managements oder die Förderung der Zufriedenheit der Patienten/-innen sowie die Nutzung von neuen Technologien und Marketingmaßnahmen, die Umsätze einer Arztpraxis erhöhen.
Aus diesem Grund stellt der folgende Beitrag verschiedene bewährte Methoden vor, mit welchen Ärzte/-innen die Einnahmen ihrer Praxis steigern und gleichzeitig die Qualität der medizinischen Versorgung aufrechterhalten können.
Arztpraxis: Wirtschaftliche Zielsetzung
Wer als Arzt/Ärztin die Einnahmen der eigenen Arztpraxis steigern möchte, sollte sich zunächst über die entsprechenden wirtschaftlichen Ziele Gedanken machen. Je nachdem in welchem Fachbereich die jeweilige Praxis niedergelassen und wie groß diese ist, kann eine sinnvolle Zielsetzung hierbei durchaus variieren. So ist beispielsweise eine Umsatzsteigerung von zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr oder eine Senkung der Kosten um zwei Prozent mögliche Ziele. Die Formulierung konkreter Zahlen hilft dabei, realistische Ansätze zu verfolgen, den Verlauf messen zu können und die Motivation während des Prozesses nicht zu verlieren.
Allerdings ist neben der grundsätzlichen Zielsetzung auch eine gute Kommunikation mit dem Praxisteam wichtig. Hierdurch können alle gemeinsam an einem Strang ziehen, mögliche Hürden direkt besprechen und effektiv zusammenarbeiten.
Gründe für Einnahmensteigerung
Es kann eine ganze Reihe an Gründen geben, warum es für eine Arztpraxis sinnvoll ist, die eigenen Einnahmen zu steigern. Hierzu gehört unter anderem die Verbesserung der finanziellen Stabilität und Wirtschaftlichkeit der Praxis sowie die Möglichkeit zur Investition in moderne medizinische Technologien. Auch die verbesserte Chance zur Förderung von Fortbildungen und Spezialisierungen für ein erweitertes Leistungsangebot stellt einen wichtigen Antriebsfaktor in diesem Zusammenhang dar.
Da es insbesondere im medizinischen Bereich einen stetig wachsenden Fachkräftemangel gibt und die Forderung nach einem fairen und angemessenen Lohn im Bereich der medizinischen Assistenzberufe immer lauter wird, müssen die Arztpraxen dazu in der Lage sein, ein entsprechend höheres Gehalt zu zahlen. Nur mit einem gut ausgebildeten und zufriedenen Praxisteam ist eine erfolgreiche Behandlung aller Patienten/-innen möglich. Auch aus diesem Grund sind Bemühungen zur Umsatzsteigerung in vielen Fällen sinnvoll.
Arztpraxis: Kontingentierung
Kontingentierung in einer Arztpraxis meint grundsätzlich die bewusste zeitliche und personelle Einteilung und Begrenzung bestimmter Aspekte, um einen spezifischen Effekt zu erzielen. Dies kann sich sowohl auf die Anzahl der Patienten/-innen, als auch die Menge oder Art der angebotenen medizinischen Leistungen sowie weitere Bereiche beziehen. Eine Kontingentierung wird oft eingesetzt, um die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern und dabei gleichzeitig die Arbeitsbelastung der Ärzte/-innen zu regulieren sowie eine effiziente Nutzung der Ressourcen zu gewährleisten.
Einige Behandlungen sind dabei aus wirtschaftlicher Sicht für eine Arztpraxis sinnvoller als andere, wobei sich dies sowohl auf private als auch Kassenleistungen beziehen kann. Um dies entsprechend umzusetzen, ist es wichtig das mögliche Leistungsspektrum nach Rentabilität zu untersuchen.
Doch auch wenn dies eine sinnvolle Methode zur Steigerung der Einnahmen darstellt, geht es bei der Kontingentierung jedoch nicht ausschließlich um das Anbieten und Einplanen besonders lukrativer Leistungen. Darüber hinaus sollte auch die Freude an bestimmten Behandlungen im Vordergrund stehen. Wer Spaß an der Arbeit mit den Patienten/-innen hat, nimmt sich in der Regel mehr Zeit für diese, wodurch nicht nur bessere Ergebnisse, sondern ein allgemein positiveres Arbeitsklima erzielt werden kann. Dies führt wiederum zu zufriedenen Patienten/-innen, welche immer wieder gerne in die Praxis kommen und diese an Bekannte weiterempfehlen. Hierdurch ist dann ebenfalls eine Steigerung des Umsatzes möglich.
Praxis- und Ressourcenmanagement
Ein gutes Praxis- und Ressourcenmanagement spielt eine entscheidende Rolle, wenn Ärzte/-innen die Einnahmen einer Arztpraxis steigern möchten. Denn durch eine effiziente Organisation und optimierte Arbeitsprozesse können Ressourcen häufig besser genutzt werden, was wiederum zu einer gesteigerten Produktivität führt. Hierdurch bleibt in der Regel mehr Zeit, um die Patienten/-innen ausführlicher und in größer Menge zu behandeln, ohne dabei die Qualität der Versorgung zu beeinträchtigen.
In diesen Bereich fällt unter anderem auch ein gut durchgedachtes Terminmanagement. So können hierdurch nicht nur Wartezeiten reduziert, sondern die Auslastung der Ärzte/-innen zudem bestmöglich genutzt werden. Eine Möglichkeit in diesem Zusammenhang ist beispielsweise die Nutzung digitaler beziehungsweise automatisierter Terminvergabeprogramme. Diese erleichtern ein effizientes Terminmanagement und sparen darüber hinaus personelle Ressourcen ein.
Des Weiteren können ein gutes Praxismanagement und die Nutzung digitaler Programme eine reibungslose Abrechnung fördern und Fehler bei der Rechnungsstellung minimieren. Ein reibungsloser Ablauf dieser Prozesse erhöht wiederum die Liquidität der Arzt-Praxis. Auch in weiteren Routinebereichen kann der Einsatz von Software-Programmen nützlich sein. Allerdings gilt es dabei immer auf eine funktionelle Kompatibilität der Systeme mit den internen Praxisabläufen zu achten. Andernfalls bedeutet der Einsatz neuer Technologien oft Mehraufwand und Komplikationen für das Praxisteam.
Überprüfung des Praxisbedarfs
Im Grund fällt die Überprüfung des Praxisbedarfs ebenfalls in den Aufgabenbereich des Praxismanagements. Allerdings bietet eine sorgfältige Kontrolle der benötigten Materialien eine entscheidende Option, um die Kosten der Praxis deutlich zu senken und unnötige Ausgaben zu vermeiden. Oftmals orientieren sich die Lagerbestände und Bedarfslisten an veralteten Systemen oder spezifischen Situationen. So ist es sinnvoll, den Praxisbedarf einmal von Grund auf zu überprüfen und diesen entsprechend anzupassen. Hierbei kann es zudem sinnvoll sein, ein saisonales System einzuführen, welches auf bestimmte jährlich wiederkehrende Ereignisse, wie die Heuschnupfenzeit oder Grippewellen, eingehen kann. Dies spart nicht nur Kosten für nicht verwendetes Material ein, sondern schützt als Pluspunkt vor einer übermäßigen Produktion medizinischer Abfälle.