
Ein guter Umgang des Arztes mit seinen Patienten beinhaltet nicht nur eine freundliche Behandlung, sondern auch eine patientenorientierte Kommunikation. Dies ist für den Großteil entscheidend, um sich angenommen und wertgeschätzt zu fühlen. Doch genau daran mangelt es teilweise. Viele Patienten beklagen, dass sie Verständnisprobleme im Arztgespräch haben und darunter leidet auch die Behandlung. Wird der Patient ausgiebig aufgeklärt, ernst genommen und mit einbezogen, schafft der Arzt Vertrauen, sodass der Aufwand angemessen und der Erfolg bestmöglich ist.
Mangelnde Kommunikation sorgt oft für Verständnisprobleme im Arztgespräch
Zunächst einmal gilt es zu wissen, dass Ärzte für jeden Patienten eine Pauschale und Vergütung gewisser Behandlungsmethoden erhalten. So kommt die Kommunikation oftmals zu kurz. Die Mehrheit der Patienten ist hierzulande der Meinung, dass sich der Arzt nicht ausreichend Zeit dafür nimmt. Dabei belegen Studien, dass die Kommunikation einen erheblichen Einfluss auf den Erfolg der Behandlung haben und dafür sorgen kann, dass der Patient Vertrauen fasst. Eine gelungene Kommunikation kann sie fördern oder andersherum auch erschweren. Sie macht es nötig, dass der Arzt über medizinische und psychosoziale Kompetenzen verfügt. Über 30 Prozent der Befragten mit Verständnisproblemen sagen sogar, dass sie sich aufgrund fehlerhafter Kommunikation schon einmal falsch verhalten und fast 15 Prozent einer OP zugestimmt haben, die ihnen nicht half.
Fachausdrücke führen zu Überforderung
Rund 25 Prozent der Kassenpatienten sagen, dass sie mit den Empfehlungen des Arztes nicht viel anfangen können. Ein großes Problem stellt meist der verwendete Fachjargon dar. Zum einen geschieht dies aus Unsicherheit und zum anderen aus Gedankenlosigkeit. Nahezu alle Ärzte nutzen medizinische Fachbegriffe, um Krankheiten zu beschreiben. Doch es ist meist gar nicht schwer, dafür den deutschen Begriff zu verwenden.
Die Risiken, wenn es im Arztgespräch an Verständnis mangelt
Mangelnde Kommunikation birgt einige Gefahren. So können Patienten mit Fachausdrücken im Arztgespräch ziemlich überfordert werden. Das Problem dabei ist: Fühlen sie sich nicht ausreichend informiert, sind sie weniger gewillt, sich auf die vorgeschlagene Behandlung einzulassen oder die verordneten Medikamente einzunehmen. Mangelt es an der Kommunikation und am Verständnis, kooperieren manche Patienten nicht. Dies kann auch passieren, wenn der Arzt sie nicht ausreden lässt, was ebenso oft kritisiert wird.
Empathie spielt eine wichtige Rolle
Empathie ist ein wichtiger Faktor, wenn es um gelungene Kommunikation im Arztgespräch geht. Sie beschreibt die Fähigkeit, dass der Mediziner in der Lage ist, sich in die Gefühlswelt des Patienten hineinzuversetzen. Letzterer sollte immer wahrnehmen, dass der Arzt sich bemüht, ihn zu verstehen und ihm bestmöglich zu helfen.
Tipp zum Schluss: Nachfragen verhindert Missverständnisse oder Unklarheiten
Kein Patient muss befürchten, sich beim Arzt zu blamieren, wenn er Fragen stellt. Im Gegenteil: Das Gespräch mit dem Mediziner soll der Gesundheit dienen. Es ist daher wichtig, so lange Fragen zu stellen, bis man sich aufgeklärt fühlt. Eine Möglichkeit ist es, die Informationen des Arztes in den eigenen Worten noch einmal wiederzugeben, um zu prüfen, ob man ihn richtig verstanden hat oder gegebenenfalls weitere oder nähere Auskünfte zu bekommen.
Fazit
Der Großteil der Patienten ist der Ansicht, dass der Arzt mit ihnen zu wenig spricht und zu viele Fachausdrücke verwendet. Demnach verstehen sie sowohl die Diagnose als auch den Sinn der vorgeschlagenen Behandlung nicht genügend. Diesbezüglich sollte sich im Arztgespräch bei vielen Medizinern noch einiges ändern. Hierfür ist ein persönliches Engagement nötig. Der Arzt muss empathisch sein und das Interesse haben, einen Dialog auf Augenhöhe und ohne großartigen Fachjargon zu führen, um vom Gegenüber verstanden zu werden und Verständnis zu erzielen. Patienten sollten letztendlich nachfragen, bis sie wirklich alles verstanden haben.