Attraktive Karriere-Websites sind ein wichtiges Element erfolgreicher Recruiting-Prozesse. Wo auch immer Bewerber auf ein Unternehmen aufmerksam werden – ob über Stellenbörsen, Mitarbeiterempfehlungen, soziale Netzwerke oder Job-Messen – letztendlich landen sie immer auf der Homepage und schließlich der Karriereseite des Unternehmens. Doch, viele schöpfen dieses Potential nicht aus und es besteht Optimierungsbedarf. Entweder ist der Karrierebereich gar nicht vorhanden, schlecht auffindbar in der Tiefe der Homepage oder er wird vernachlässigt und wirkt unnahbar. Das könnten Gründe sein, warum Unternehmen vergeblich auf Bewerbungen warten. Damit das nicht mehr passiert, gibt es hier den Leitfaden für eine gelungene Karriere-Website.
Warum braucht man eine Karriere-Website?
Der zentrale Karrierebereich-Auftritt im Internet stellt für potenzielle Bewerber den wichtigsten Informationskanal dar. Dennoch schaffen es viele Unternehmen, diesen Bereich zu vernachlässigen, indem sie ihn unübersichtlich gestalten, nicht regelmäßig aktualisieren oder ihn unauffindbar und versteckt in die Unternehmensseite einbauen. Dabei sollte die Karriereseite das Herzstück der Homepage sein, wenn man auf der Suche nach bereichernden Mitarbeitern ist und sich auf dem Arbeitsmarkt gut präsentieren möchte.
Ein erfolgreiches Recruiting besteht aus dem Zusammenspiel von aktuellen, leicht auffindbaren Stellenausschreibungen, einem guten Employer Branding und einer gelungenen Website. Wer sich nur auf einen Teilbereich konzentriert, verspielt seine Chancen auf Bewerber.
Auch, wenn Stellenausschreibungen in den sozialen Netzwerken, Karrierenetzwerk- und Jobportalen auch dazu beitragen, Bewerber auf sich aufmerksam zu machen, sollte man dennoch das Potential einer eigenen Karriereseite nutzen. So besitzt man die Kontrolle über die Aufbereitung, Optik, Inhalte sowie Datenschutz und ist unabhängiger von Fremdportalen. Im Optimalfall spielen aber die Auftritte eines Unternehmens auf allen Kanälen zusammen und sind wichtige Traffic-Quellen, die die Sichtbarkeit der Arbeitgebermarke erhöhen. Während potenzielle Bewerber über Social Media vielleicht zufällig mal auf ein Teamevent-Foto stoßen, das das Interesse weckt, werden Karriereportale und Stellenbörsen gezielt aufgesucht, wenn die Entscheidung bereits gefallen ist, den Arbeitsplatz zu wechseln. Die Karriere-Website ist in dem Prozess dann meistens die letzte Anlaufstelle, um sich einen finalen Eindruck vom Unternehmen zu verschaffen und die Bewerbung zu verfassen.
Anforderungen an eine gute Karriere-Website
Wie gestaltet man nun eine attraktive Karriereseite, die überzeugt? Welche wichtigen Inhalte sollten vertreten sein? Wie stellt man sich Kunden und Bewerbern am besten dar, um sich als vielversprechenden Arbeitgeber zu präsentieren?
Unterseite oder Subdomain erstellen
Das Wichtigste zuerst: Das entschiedenste Kriterium einer guten Karriereseite ist, dass sie überhaupt auffindbar ist. Das kann durch eine Unterseite oder Sub-Domain erfolgen. Eine einzelne Karriereseite (z.B. www.(Unternehmens-Domain).de/jobs) ist dabei weniger aufwändig als eine Subdomain und ein Karriereportal speziell für das Unternehmen zu erstellen (z.B. job.Unternehmensname). Ob ein solches Portal gebaut werden muss, ist natürlich auch immer vom Umfang abhängig (wie viele Stellen zu besetzen sind und wie viele Mitarbeiter gesucht werden). Wie die Karriereseiten genannt werden, ob „Job“, „Karriere“ etc., bleibt den Unternehmen überlassen. Auch das ist immer etwas von der Branche und dem Umfeld abhängig, in dem man sich bewegt.
Einblicke ins Unternehmen
Am besten zeigt man sich authentisch und persönlich – in den Fotos, aber auch in der textlichen Vorstellung „Über Uns“. Man sollte daher keine Stockfotos verwenden, sondern reale Bilder aus dem Unternehmen und vom Team. Die Mitarbeiter müssen dabei nicht immer direkt in die Kamera grinsen, sondern können ganz authentisch im Arbeitsalltag eingefangen werden. Ergänzend dazu transportieren Videos das dortige Arbeitsgefühl und machen die Karriere-Website erlebbarer. Kleine Fotogalerien können auf der ganzen Seite immer mal wieder auftauchen, die nähere Einblicke in die Arbeitsplätze, Büros und Praxisräume bieten.
Tipp: Unternehmen können Mitarbeiter über ihre persönlichen Erfahrungen berichten lassen, ganz offen und ehrlich. Zusätzliche Bloginhalte sind ebenfalls sehr sinnvoll. Sie können den Bewerbungsablauf und die Karriere im Unternehmen aufgreifen oder für die Zielgruppe relevante Vorteile nochmal betonen. Außerdem wirkt es persönlicher, Abbildungen der Ansprechpartner einzufügen, die direkt anzeigen, mit wem man möglicherweise bald zusammenarbeitet.
Karriere-Website: Aktuelle Stellenanzeigen
Die Jobsuche sollte im Fokus der Website stehen. Die Stellenanzeigen können direkt unter der Unternehmens-Vorstellung und den Bildern erscheinen. Hier zahlt sich ein gutes SEO-Marketing aus. Der Großteil der Bewerbenden sucht oftmals zuerst in den bekannten Suchmaschinen nach Jobs. Daher ist es sinnvoll, dass die Stellenanzeigen auch über erweiterte Suchanfragen gefunden werden. Ohne SEO ist man mittlerweile fast unsichtbar. Es lohnt sich also, Zeit in die Suchmaschinenoptimierung zu investieren und das für die Entwicklung der Karriere-Website ernst zu nehmen.
Für alle, die in diesen offenen Vakanzen keine geeignete Stelle gefunden haben, kann eine sogenannte Call-to-action eingefügt werden, wie beispielsweise: „War deine Stelle nicht dabei? Trage hier deine E-Mail-Adresse ein und wir informieren dich über aktuelle Stellen.“ Aber auch sonst sind Call-to-action-Funktionen sinnvoll – ein gut platzierter „Jetzt bewerben“-Button zahlt sich oftmals aus.
Tipp: Der Zugang zu den Jobs kann direkt von der Startseite aus erfolgen. So ermöglicht man Interessierten eine schnelle Informationsbeschaffung und verringert die Gefahr, dass sie abspringen. Daher ist es von Vorteil, den Karrierebereich und die Jobsuche als Hauptmenüpunkt zu platzieren. So gestaltet man den Weg so kurz wie möglich.
Vorteile und interessante Informationen des Unternehmens klar definieren
Stellen Sie sicher, dass die Bewerber auf Ihrer Karriere-Website gebündelt alle Informationen bekommen, die sie suchen. Warum sollte ich ausgerechnet in dieser Klinik oder Praxis arbeiten? Welche Einstiegsmöglichkeiten werden geboten? Gibt es Zuschüsse, berufliche Altersvorsorge oder Weiterbildungsangebote? Welche Vision trägt das Unternehmen? Entscheidend ist, dass sich der Besuch der Homepage und der Karriereseite lohnt und die Interessenten Zugang zu allen wichtigen Informationen erhalten.
Ebenso sollte erwähnt sein, was Bewerber in dem Unternehmen erwartet, mit wem man es zu tun hat, wie der Arbeitstag aussieht (auch hier kann der Text wieder mit entsprechenden Bildern unterstützt werden).
Wissen, welche Informationen für die Zielgruppe wichtig sind
Wer sich auf bestimmte Berufsgruppen fokussiert, der sollte das auch entsprechend hervorheben. In diesen gesonderten Bereichen kann man alle Informationen bündeln, welche die jeweiligen Berufsgruppen interessiert.
So fühlt sich jede Gruppe direkt abgeholt und besonders wertgeschätzt. Hier ein gelungenes Beispiel für Ärzte und medizinische Berufe:
Für einen reibungslosen Bewerbungsprozess sorgen
Es ist sehr wichtig, dass man einen möglichst einfachen Bewerbungsprozess gestaltet. Oftmals vergrault man Besucher und potenzielle Bewerber, die auf die Karriereseite aufmerksam geworden sind, durch einen schleppenden oder nicht funktionierenden Prozess – z.B., wenn man sich erst anmelden muss, um überhaupt eine Bewerbung abzuschicken. Viele mögen es leicht, mit wenigen Klicks ans Ziel zu kommen – daher sollte der gesamte Bewerbungsablauf schnell gehen und das möglichst auch mobil-optimiert.
Tipp: Bewerbungsformulare kürzen – besonders Formularfelder, die für den ersten Bewerbungsschritt nicht notwendig sind. Wichtig ist ja, überhaupt erstmal mit möglichst vielen Bewerbern in Kontakt zu kommen.
Regelmäßige Analyse und Optimierung
Um dauerhaft von seiner Karriere-Website zu profitieren, ist es sinnvoll, sie regelmäßig zu analysieren und Visits, Page Impressions, Verweildauer etc. zu erfassen. So erkennen Unternehmen, an welchen Stellen Optimierungsbedarf herrscht. Außerdem können durch den Einsatz sogenannter Chatbots die Besucher dazu angeregt werden, dabei behilflich zu sein, den Service der Seite zu verbessern – indem sie angeben, was ihnen fehlt, warum sie möglicherweise abgesprungen sind und ihre angefangene Bewerbung unterbrochen haben. Auch das sollte unkompliziert gestaltet werden – indem man ihnen beispielsweise Antwortmöglichkeiten bereitstellt (z.B. können technische Schwierigkeiten, aufwendiger Prozess etc. Gründe sein, die optimiert werden müssen).
Fazit
Eine attraktive Karriere-Website ist das Herzstück eines gelungenen Recruiting-Prozesses. Wer seine Zeit darin investiert, die eigene Website zu optimieren, erhöht seine Chance auf mehr potenzielle Bewerberinnen und Bewerber enorm.