Wie gestaltet sich die Arbeit im Klinikum Freistadt und wo liegen die Besonderheiten ...

Der 126. Deutsche Ärztetag, welcher im Mai 2022 in Bremen stattfand, hat einige gesundheits-, sozial- sowie berufspolitische Beschlüsse gefasst. Darüber hinaus ist unter anderem zum Anlass genommen worden, die seit Jahren geplante ärztliche Approbationsordnung, die im Jahr 2025 in Kraft treten soll, endlich beschließen und umsetzen zu müssen. Außerdem sollen bessere Bedingungen im Praktischen Jahr (PJ) geschaffen werden. Mehr dazu im folgenden Beitrag.
Ärztetag: Anpassung des Medizinstudiums an die aktuellen medizinischen Herausforderungen
Der Großteil der Delegierten war sich am 126. Ärztetag in Bremen einig: „Das Medizinstudium muss endlich an die aktuellen Herausforderungen der medizinischen Versorgung angepasst werden.“ Hierdurch könne die Ausbildung nach dem aktuellen Kenntnisstand sowie die Qualität des Studiums garantiert werden.
Aufforderungen an die Bundesregierung und die Bundesländer: Mehr Medizinstudienplätze
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ist am Ärztetag aufgefordert worden, die Finanzierungsprobleme anzugehen und eine rasche Fertigstellung der Novellierung der Approbationsordnung einzuleiten, damit die neue Approbationsordnung auch wie ursprünglich geplant im Jahr 2025 in Kraft treten könne. Mehr als jede/r fünfte Arzt/Ärztin geht bald in den Ruhestand und scheidet in den nächsten Jahren aus, weshalb dringend Nachwuchs gesucht wird.
Dass das die Politik nur peripher tangiert, bemängelt Susanne Johna vom Vorstand der Bundesärztekammer mit den Worten: „Und was passiert Konkretes in der Politik? Gar nichts.“ Mehrheitlich ist im 126. Ärztetag gefordert worden, die Anzahl der Medizinstudienplätze zu erhöhen, um den zukünftigen und zeitnahen Mangel an Ärzten/-innen entgegenwirken zu können.
Andreas Hammerschmidt, Abgeordneter der Ärztekammer Niedersachsen dazu: „Mangel lässt sich nicht dadurch beheben, indem man ihn verschiebt“. Sowohl Dr. Günther Matheis, Vizepräsident der Bundesärztekammer, als auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach haben zur Erweiterung des Studienangebots aufgerufen. Aktuell gäbe es 11.000. Studienplätze für Humanmedizin; einst hat es 16.000 Studienplätze gegeben.
Bessere Bedingungen im Praktischen Jahr (PJ)
Darüber hinaus sind Bundesregierung und Bundesländer aufgefordert worden, die Bedingungen im Praktischen Jahr (PJ), dem letzten Abschnitt des Medizinstudiums, zu verbessern. Nötig sei eine verpflichtende, einheitliche und angemessene Aufwandsentschädigung im Praktischen Jahr, die mindestens der Höhe des BAföG-Höchstsatzes entspricht.
Auch müsse die Qualität des Praktischen Jahres durch die Klinikleitungen sichergestellt werden: Studierende der Humanmedizin im Praktischen Jahr sollten nicht mit pflegerischen, sondern mit ärztlichen Aufgaben betraut werden.
Auch die Fehlzeitenregelung im Praktischen Jahr wurde thematisiert: Im Praktischen Jahr sind maximal 30 Fehltage erlaubt. Es könne nicht sein, dass Krankheitstage als Fehltage zählten. Im Hinblick auf Coronavirus-SARS-CoV-2-Pandemie ist zu erwähnen: die Quarantäne- und Isolationszeiten wegen COVID-19 sind keine Fehltage.
Die Fehlzeitenregelung müsse so angepasst werden, dass Krankheitstage nicht länger mit Fehltagen gleichzusetzen sind. Zudem wurden auch Einschränkungen der Wahlfreiheit der PJ-Abschnitte mit weiteren Pflichtabschnitten kritisiert. Diese seien als kontraproduktiv zu betrachten.