Wenn Arbeitgeber im Gesundheitswesen wiederholt schlecht passende Bewerber auf ihre Stellenanzeigen erhalten, hat dies oft einen der 7 Gründe, die hier ausführlich beschrieben wurden. Und da Selbsterkenntnis der erste Schritt zur Besserung ist, gibt es hier 8 effektive Schritte, wie Arbeitgeber ihren mangelhaften Bewerberpool schnell und einfach optimieren können.
Dies gelingt, indem Arbeitgeber im Gesundheitswesen…
… die medizinische Fachabteilung ins Boot holen
Beispiel: Ein Krankenhaus veröffentlicht eine Stellenanzeige für eine Position als Onkologen-Assistent. Die Personalabteilung bezieht die medizinische Fachabteilung (Onkologen und andere Fachkräfte) ein, um die genauen Anforderungen für die Stelle zu erarbeiten. Die Fachabteilung hilft, die Stellenanzeige auf spezialisierten medizinischen Websites und in Fachzeitschriften zu veröffentlichen. Darüber hinaus sucht die Fachabteilung aktiv nach qualifizierten Kandidaten und spricht diese an, indem sie ihre Kontakte und ihr berufliches Netzwerk nutzt. Während des Auswahlprozesses bewertet die Fachabteilung die Bewerbungen und nimmt an Vorstellungsgesprächen teil.
… mit einem Kandidatenprofil arbeiten
Beispiel: Ein Krankenhaus veröffentlicht eine Stellenanzeige für eine Position als Krankenschwester. Nachdem das Krankenhaus ein detailliertes Kandidatenprofil erstellt hat, das die erforderlichen Fähigkeiten, Qualifikationen und Erfahrungen für die Position umreißt (z.B. abgeschlossene Ausbildung als Krankenschwester, Erfahrung in der Intensivpflege, Teamfähigkeit und Empathie), nutzen Recruiter dieses Profil, um die Stellenanzeige zu erstellen. Während des Auswahlprozesses bewerten die Personalverantwortlichen die Bewerbungen und führen Interviews, wobei sie das Kandidatenprofil als Leitfaden verwenden, um sicherzustellen, dass die Kandidaten den Anforderungen entsprechen.
… mit einer klaren, spezifischen Stellenausschreibung überzeugen
Arbeitgeber können ihren mangelhaften Bewerberpool optimieren, indem sie mit einer klaren, spezifischen Stellenausschreibung überzeugen durch:
- Definieren der Anforderungen,
- Formulierung einer klaren Stellenanzeige,
- Hervorheben der Alleinstellungsmerkmale und
- Verbreitung der Stellenanzeige auf relevanten Plattformen.
Beispiel: Ein Krankenhaus veröffentlicht eine Stellenanzeige für eine Position als Anästhesist. Die Anzeige ist klar und spezifisch formuliert, indem sie die erforderlichen Qualifikationen (z.B. Abschluss in Medizin, Facharztausbildung in Anästhesiologie, Erfahrung in der Anästhesie für chirurgische Eingriffe) sowie die spezifischen Aufgaben und Verantwortlichkeiten (z.B. Vorbereitung und Verabreichung von Anästhesie, Überwachung der Patienten während des Eingriffs) umreißt. Zusätzlich hebt die Stellenanzeige die Alleinstellungsmerkmale des Krankenhauses hervor, z.B. modernste Ausstattung, ein erfahrenes und unterstützendes Team, kontinuierliche Weiterbildungsmöglichkeiten und attraktive Vergütungs- und Benefits-Pakete.
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… schon bei der Bewerbung wichtige Aspekte abfragen
Arbeitgeber können ihren mangelhaften Bewerberpool optimieren, indem sie schon bei der Bewerbung wichtige Aspekte abfragen, indem sie:
- relevante Fragen in die Bewerbungsunterlagen integrieren,
- gezielte Fragen zur Qualifikation und Erfahrung stellen,
- Motivation und Passung ermitteln und
- die Filterung von Bewerbungen automatisieren.
Beispiel: Ein Krankenhaus veröffentlicht eine Stellenanzeige für eine Position als Pflegefachkraft. In den Bewerbungsunterlagen integriert das Krankenhaus gezielte Fragen, um wichtige Aspekte abzufragen. Z.B. werden Bewerber gebeten, ihre Ausbildung und Erfahrung im Pflegebereich zu beschreiben, ihre Bereitschaft zu Schichtarbeit anzugeben und zu erläutern, warum sie sich für die Stelle interessieren. Durch die Beantwortung dieser Fragen machen Bewerber ihre Eignung für die Position deutlich und helfen Arbeitgebern, schnell eine fundierte Entscheidung über die Auswahl der Bewerber zu treffen.
… ihr Recruiting für jede Rolle optimal anpassen
Arbeitgeber können ihren mangelhaften Bewerberpool optimieren, indem sie ihr Recruiting für jede Rolle optimal anpassen durch:
- gründliche Analyse der Anforderungen,
- Auswahl geeigneter Recruiting-Kanäle,
- maßgeschneiderte Stellenanzeigen und
- gezielte Ansprache potenzieller Kandidaten
Beispiel: Ein Krankenhaus veröffentlicht eine Stellenanzeige für eine Position als Radiologietechnologe. Nach einer gründlichen Analyse der Anforderungen für die Rolle entscheidet sich das Krankenhaus, gezielt Radiologietechnologen anzusprechen, die über spezifische Erfahrungen mit bestimmten Bildgebungsverfahren verfügen. Die Stellenanzeige wird auf spezialisierten medizinischen Jobportalen und in Fachzeitschriften für Radiologie veröffentlicht. Zusätzlich nutzt das Krankenhaus sein berufliches Netzwerk, um aktiv nach qualifizierten Radiologietechnologen zu suchen und sie zur Bewerbung zu ermutigen.
… die richtigen Fragen bei der Auswertung stellen
Arbeitgeber können ihren mangelhaften Bewerberpool optimieren, indem sie die richtigen Fragen bei der Auswertung stellen durch:
- Identifikation relevanter Kriterien,
- Erstellung von Bewertungsbögen oder Checklisten,
- Formulierung gezielter Fragen und
- Berücksichtigung der Krankenhauskultur und Teamdynamik.
Beispiel: Ein Krankenhaus veröffentlicht eine Stellenanzeige für eine Position als Pflegedienstleiter. Die Personalabteilung integriert gezielte Fragen in den Auswahlprozess, um die Bewerber entsprechend zu bewerten. Recruiter stellen z.B. Fragen, die sich auf die Führungserfahrung des Bewerbers in einem ähnlichen Umfeld beziehen, seine Kenntnisse in der Personalplanung und -führung erfragen sowie seine Ansichten zur Förderung einer positiven Arbeitskultur und zur Verbesserung der Patientenversorgung einholen. Durch die Beantwortung dieser Fragen können Bewerber ihre Eignung für die Position deutlich machen und Arbeitgeber können den Bewerberpool schnell optimieren.
… ihre Arbeitgebermarke als Work-in-Progress sehen
Beispiel: Ein Krankenhaus führt regelmäßig Mitarbeiter- und Bewerberumfragen durch, um Feedback einzuholen und Bereiche zu identifizieren, die verbessert werden müssen. Basierend auf dem Feedback ergreift das Krankenhaus Maßnahmen, um seine Arbeitgebermarke zu stärken, wie z.B. die Einführung flexiblerer Arbeitszeiten, die Verbesserung von Benefits und Anreizen oder die Implementierung von Programmen zur Mitarbeiterentwicklung und -förderung.
… kollaboratives Recruiting einsetzen
Arbeitgeber können ihren mangelhaften Bewerberpool optimieren, indem sie kollaboratives Recruiting einsetzen. Dies bedeutet, dass verschiedene Abteilungen und Mitarbeiter im Unternehmen aktiv in den Rekrutierungsprozess einbezogen werden durch:
- interdisziplinäre Zusammenarbeit,
- Festlegung der Anforderungen und Kriterien,
- Entwickeln einer Rekrutierungsstrategie und
- Bewertung und Auswahl der Bewerber.
Beispiel: Ein Krankenhaus veröffentlicht eine Stellenanzeige für eine Position als Krankenschwester. Die Personalabteilung arbeitet eng mit Vertretern der Pflegeabteilung zusammen, um die Anforderungen für die Position festzulegen. Sie entwickeln gemeinsam eine Rekrutierungsstrategie, die die Verwendung von Jobportalen, sozialen Medien und Mitarbeiterempfehlungsprogrammen umfasst. Das interdisziplinäre Team bewertet Bewerbungen, führt Interviews durch und wählt die besten Kandidaten aus, um die offene Stelle zu besetzen.
Fazit
Wenn Arbeitgeber in ihren Bewerbungsprozessen Fehler in der Recruiting-Strategie, bei der Auswahl von Recruiting-Kanälen, in Stellenbeschreibungen, beim Filtern von Bewerbungen, mit ihrer Arbeitgebermarke und dem Vernachlässigen von Karrierepfaden machen, können sie geeignete Bewerber abschrecken. Dies lässt sich jedoch leicht vermeiden, wenn sie die Fachabteilung ins Boot holen, mit einem Kandidatenprofil arbeiten, mit einer klaren, spezifischen Stellenausschreibung überzeugen, schon bei der Bewerbung wichtige Aspekte abfragen, ihr Recruiting für jede Rolle optimal anpassen, die richtigen Fragen bei der gemeinsamen Auswertung stellen, ihre Arbeitgebermarke als Work-in-Progress sehen und kollaboratives Recruiting einsetzen.