
Unter Spannungskopfschmerzen leidet in Deutschland fast jeder Zweite mindestens einmal im Jahr. Damit führen die charakteristischen Kopfschmerzen in Stirn, Gesicht und Nacken die Häufigkeits-Rangliste der Kopfschmerzformen an. Obwohl seine Ursachen ungeklärt sind, ist der Spannungskopfschmerz meist gut behandelbar.
Inhaltsverzeichnis
Spannungskopfschmerzen – Definition
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen primären und sekundären Kopfschmerzen. Primäre Kopfschmerzen können nicht auf spezifische Ursachen wie beispielsweise Erkrankungen, Verletzungen oder Medikamente zurückgeführt werden. Bei sekundären Kopfschmerzen dagegen gibt es stets eine spezifische Ursache. Spannungskopfschmerz ist ein primärer Kopfschmerz, da ihm keine klare Ursache zuzuordnen ist.
Jeder zweite Erwachsene und immerhin noch ein Fünftel aller Jugendlichen und Kinder leiden mindestens einmal im Jahr unter Spannungskopfschmerzen, so die Deutsche Gesellschaft für Neurologie und ist die somit häufigste Kopfschmerzart. Bei diesem dumpfen und drückenden Kopfschmerz in Stirn, Gesicht und Nacken, der bei vielen Menschen zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr auftritt, unterscheidet man zwischen dem episodischen und dem chronischen Spannungskopfschmerz. Treten die Schmerzen mehrfach im Monat auf, werden vorbeugende Therapien empfohlen.
Episodische Spannungskopfschmerzen
Laut der internationalen Kopfschmerz Gesellschaft spricht man von episodischem Spannungskopfschmerz, wenn dieser zwischen einem und vierzehn Tagen im Monat und über einen Zeitraum von drei Monaten auftritt. In der Regel treffen episodische Spannungskopfschmerzen eher Frauen. Die Krankheit beginnt meist zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr, jedoch können auch Kinder und ältere Menschen davon betroffen sein.
Chronische Spannungskopfschmerzen
Im Gegensatz dazu tritt der chronische Spannungskopfschmerz über einen Zeitraum von drei Monaten häufiger als fünfzehn Tage pro Monat auf. Sprich, Betroffene leiden im Durchschnitt jeden zweiten Tag an diesen Kopfschmerzen. Die Übergänge zwischen chronischem und episodischem Spannungskopfschmerz sind fließend. Tatsächlich litt der überwiegende Teil der Betroffenen mit chronischem Spannungskopfschmerz vorher an episodischem Spannungskopfschmerz. Chronische Spannungskopfschmerzen treten meist zwischen dem 20. und 24. und nach dem 64. Lebensjahr auf. Hier sind Frauen und Männer gleichermaßen betroffen.
Spannungskopfschmerzen – Symptome
Neben den charakteristischen Schmerzen in der Stirn können auch im Gesicht und im Nacken Schmerzen auftreten. Unter Spannungskopfschmerzen können bereits Kinder leiden. Dauer und Heftigkeit der Schmerzepisoden können stark variieren. Möglich ist ein Rahmen von einigen Stunden bis Tagen. Werden die Kopfschmerzen nicht behandelt, können sie von einer halben Stunde bis zu einer ganzen Woche andauern. Im Gegensatz zur Migräne tritt der Schmerz beim Spannungskopfschmerz beidseitig auf. Er ist nicht pulsierend, sondern dumpf, drückend bis ziehend, und leichte bis mittelschwere Verspannungen im Bereich der Schulter und des Nackens sind häufige Begleiterscheinungen.
Die Betroffenen beschreiben dies oft als Schraubstockgefühl oder haben das Gefühl, sie würden einen zu engen Hut tragen. Die Schmerzen sind meist leicht bis mittelschwer. Die bei der Migräne gefürchteten Begleiterscheinungen Sehstörungen, Übelkeit und Erbrechen treten bei Spannungskopfschmerz nicht auf. Allerdings kann es zu einer Empfindlichkeit gegen Licht und Geräusche kommen. In der Regel werden die Symptome durch alltägliche Verrichtungen nicht verschlimmert, jedoch wird der normale Tagesablauf von ihnen enorm beeinträchtigt.
Spannungskopfschmerzen – Ursachen
Früher nahm man an, dass Spannungskopfschmerzen wahrscheinlich durch Verspannungen der Nacken-, Hals- und Schultermuskulatur mit ausgelöst werden. Daher auch der Name „Spannungs“-Kopfschmerzen. Die Verspannungen sind wahrscheinlich Teil der Entstehung von Kopfschmerzen. Doch die genauen Ursachen können trotz zahlreicher Erklärungsversuche noch nicht eindeutig definiert werden. Zu den bekannten Risikofaktoren gehören neben Stress, muskuläre Fehlbelastungen und fieberhaften Infekten auch psychische Beschwerden. Das Letztere trifft besonders auf die chronischen Kopfschmerzen der Stirn und der Schläfen zu.
Beim chronischen Spannungskopfschmerz gibt es auch Hinweise darauf, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen könnten. Hier ist das Risiko dreimal so hoch selbst daran zu erkranken, wenn Familienangehörige bereits von chronischen Spannungskopfschmerzen betroffen sind. Das Risiko ist ebenfalls bei Frauen, Personen nach Trennungssituation, Übergewichtigen, Personen mit niedriger Schulausbildung, Diabetikern und Patienten mit Gelenkverschleiß höher. Vor allem Betroffene, die an Panikerkrankungen, depressiven Symptomen, Schlaf- und Angststörungen leiden, erkranken häufiger an chronische Spannungskopfschmerzen.
Es wird vermutet, dass es bestimmte Punkte in der Muskulatur von Hals, Kopf und Schulter gibt, die bei Spannungskopfschmerzen besonders betroffen und schmerzempfindlich sind. Eine weitere Vermutung ist, dass sich das Blut- und Nervenwasser bei Spannungskopfschmerzen verändert oder eine Blutabflussstörung in den Venen die Schmerzen auslöst. Eine neue Theorie besagt, dass Menschen, die ständig sitzen, eher chronische Spannungskopfschmerzen bekommen können. Durch die einseitige Körperhaltung entstehen leichte Verspannungen im Nackenbereich, wodurch die Nervenbahnen eingeklemmt werden, die Richtung Kopf verlaufen.
Spannungskopfschmerzen – Untersuchung und Diagnose durch Arzt
Kopfschmerzen sind ein unspezifisches Symptom, das bei vielen gesundheitlichen Störungen auftreten kann. Anhaltende oder wiederkehrende Kopfschmerzen in Stirn und Schläfen können auch auf ernsthafte, manchmal sogar lebensbedrohliche Erkrankungen hinweisen.
Für die typischen Symptome können schlimmstenfalls auch Hirntumore oder sogenannte Aneurysmen verantwortlich sein, Schwächen in den Wänden der Blutgefäße im Gehirn, die mit einem erhöhten Risiko von Hirnblutungen einhergehen. Auch Zahnprobleme wie Fehlbisse oder Gelenkfehlstellungen im Kiefergelenk können ähnliche Kopfschmerzen auslösen, Haltungsfehler, Beinlängenunterschiede, Entzündungen und Infektionen, Stoffwechselstörungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und vieles mehr.
Erst, wenn andere Ursachen, wie Erkrankungen und Medikamente ausgeschlossen werden können, ist eine Eingrenzung des Krankheitsbildes möglich. Um diese auszuschließen, befasst sich der Arzt mit verschiedenen Fragen, wie welche Medikamente eingenommen werden, wie viel der Betroffene schläft, ob es Verletzungen gab, ob die Person an Krampfanfällen leidet oder ob dem Patienten regelmäßig schlecht wird und eine Sehstörung aufgetreten ist.
Damit Spannungskopfschmerzen offiziell diagnostiziert werden können, müssen folgende Kriterien zutreffen:
- Mindestens 10 Mal an Kopfschmerzen gelitten
- Dauer der Kopfschmerzen: 30 Minuten bis 7 Tage
- Keine Übelkeit, kein Erbrechen
- Wenig oder keine Lärm- und Lichtempfindlichkeit
- Mindestens zwei der nun folgenden Kriterien müssen zutreffen: drückende, beengende, nicht pulsierende Schmerzen, Schmerzen an beiden Seiten, leicht bis mittelschwere Schmerzen, körperliche Routinebewegungen verstärken die Schmerzen nicht
- Schmerzen sind nicht auf eine Krankheit zurückzuführen
Um der Ursache für die Kopfschmerzen in Stirn und Nacken auf die Spur zu kommen, kann der Arzt je nach Störungsbild eine ganze Reihe von Befragungen und Untersuchungen vornehmen. Der richtige Ansprechpartner bei Spannungskopfschmerzen ist der Neurologe, der mit verschiedenen Untersuchungen den Schmerzen auf den Grund geht.
Dazu gehören:
- Befragung: Vorgeschichte, Verlauf, Schmerzintensität und -lokalisation, Beschreibung der Schmerzen, bekannte auslösende Umstände oder Verhaltensweisen, weitere Beschwerden in Verbindung mit den Kopfschmerzen, Verschlimmerung der Schmerzen durch körperliche Anstrengung
- klinische Untersuchung: zum Beispiel Prüfung der Muskelspannung in Nacken, Schultern, Kiefer; Suche nach schmerzempfindlichen Punkten (Triggerpunkten) in der Muskulatur und im Bindegewebe, Prüfung der Beweglichkeit der Halswirbelsäule, Haltungsbefund, Beinlängenvergleich, Blutdruck
- Laboruntersuchung (Blutbild, selten Nervenwasser),
- technische Untersuchungen und bildgebende Verfahren: Röntgenuntersuchung, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT); Hirnstrommessungen (EEG) werden seltener vorgenommen. Durch ein CT können sogenannte raumfordernde Prozesse (Tumore und Zysten) meist klar ausgeschlossen werden, wenn es sich um einfache Spannungskopfschmerzen handelt.
- Neurologische Untersuchung: Test der Gehirn- und Rückenmarksfunktion, Reflextests
Spannungskopfschmerzen – Behandlung
Um gegen Spannungskopfschmerzen vorzugehen, kann man zunächst ohne Medikamente und ärztliche Betreuung selbst einige Maßnahmen ausprobieren. Helfen diese nicht, sollte man einen Arzt aufsuchen. In den folgenden Abschnitten werden ihnen Tipps vorgestellt, wie Sie selbst gegen die Spannungskopfschmerzen vorgehen können, wann es ratsam wäre einen Arzt aufzusuchen und mit welchen Medikamenten Spannungskopfschmerzen therapiert werden.
Was kann man selbst tun bei Spannungskopfschmerzen?
Zunächst sollte der Betroffene darauf achten, in welchen Situationen Spannungskopfschmerzen auftreten. Sind Stress, Zeitdruck, Überforderung oder Konflikte im Spiel, wenn die typischen Kopfschmerzen in Stirn und Schläfen auftreten? Was wurde gegessen, bevor die Kopfschmerzen kamen? Umstände vor Schmerzbeginn können möglicherweise Aufschluss geben. Stehen die Spannungskopfschmerzen mit Stresssituationen in Verbindung, können Entspannungstechniken helfen, um Stressprozesse zu reduzieren. Im Tagesablauf sollten kurze Ruhemomente eingelegt werden, die zur Entspannung und Lockerung der Muskulatur dienen können. Bei chronischen Kopfschmerzen kann es auch hilfreich sein, ein Schmerztagebuch zu führen. Dort wird dann notiert, wann und wie stark die Kopfschmerzen auftreten. So lassen sich Veränderungen über längere Zeiträume besser erkennen. Handelt es sich nur um leichte Spannungskopfschmerzen, sind Medikamente oft nicht nötig. Es hilft manchen Betroffenen ihre Schmerzen zu lindern, indem sie sich großflächig auf Stirn, Schläfen oder Nacken zehnprozentiges Pfefferminzöl tupfen oder beispielsweise ein wenig an der frischen Luft spazieren gehen.
Folgende Maßnahmen haben sich je nach individuellem Hintergrund als positiv erwiesen:
- Ausdauersport (Schwimmen, Radfahren, Nordic Walking, Joggen),
- Entspannungstraining (zum Beispiel Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Meditation, Yoga oder Qi Gong),
- ein gezieltes Training der Hals- und Nackenmuskulatur,
- Massagen,
- Biofeedback,
- Wärme- und Kälteanwendungen,
- Ausreichend Schlaf,
- Nikotinkonsum einschränken
Bei dem oben erwähnten Biofeedback handelt es sich um eine Möglichkeit, die Beschwerden der Spannungskopfschmerzen sowie deren Häufigkeit zu reduzieren. Die Methodik hat sich in einigen Studien als besonders wirksam gezeigt und wird auch von einigen Krankenkassen kostentechnisch übernommen. Hier lernt der Patient, wie die eigenen Körperfunktionen zu beeinflussen sind. Vor allem für Betroffene, die an Spannungskopfschmerzen aufgrund von Muskelverspannungen leiden, eignet sich diese Methodik besonders, da sie hier lernen, wie sie die Verspannungen bewusst lösen können. Das Biofeedback misst mit einem bestimmten Gerät diverse körperliche Parameter. Dazu gehören Puls, Blutdruck, Hautwiderstand, Körpertemperatur, Herz- und Atemfrequenz. Die Ergebnisse sind auf einem Bildschirm einsehbar und man kann erkennen, ob Werte von der Norm abweichen. Der Patient lernt, wie er diese Werte mit Gedanken, Gefühlen und Stimmungen positiv beeinflussen kann. Wird diese Methode oft trainiert, ist der Patient in der Lage seinen Körper besser wahrzunehmen und zu steuern und kann dies dann ab einem gewissen Punkt auch ohne die Rückmeldung des Messgeräts.
Gegebenenfalls kann auch Krankengymnastik hilfreich sein, vor allem bei Patienten, bei deren Schmerzbild orthopädische Erkrankungen eine Rolle spielen (Wirbelsäulenverkrümmung, Haltungsfehler, Beinlängenunterschiede, Bandscheibenerkrankungen).
Wann zum Arzt?
Grundsätzlich ist bei Schmerzen immer dann ein Besuch beim Arzt erforderlich, wenn
- Schmerzen sehr stark und plötzlich auftreten,
- Schmerzen über einen längeren Zeitraum immer wieder auftreten (länger als ein bis zwei Wochen, öfter als einmal pro Woche),
- wenn mehrmals in der Woche Schmerzmittel zur Linderung notwendig sind.
Zunächst ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner, denn Hausärzte und Internisten sind mit den typischen Symptomen von Spannungskopfschmerzen und auch Migräne vertraut und können so die Erkrankung leitliniengerecht behandeln. Chronifizierte Spannungskopfschmerzen sollten ausschließlich durch einen erfahrenen Arzt behandelt werden. In manchen Fällen hilft es auch einen Neurologen aufzusuchen, um eine genauere Abklärung der Symptome durchzuführen.
Leidet ein Patient schon mehrere Jahre unter den Spannungskopfschmerzen, empfiehlt sich der Besuch bei einem Schmerztherapeuten.
In einigen Fällen sollte man sich sofort an einen Notarzt wenden. Vor allem, wenn es zu schlagartig auftretenden extrem starken Kopfschmerzen kommt, die von Nackensteife, hohem Fieber, epileptischen Anfällen oder akuten neurologischen Ausfallsymptomen begleitet werden.
Behandlung mit Medikamenten
Da keine klaren Ursachen für die charakteristischen Kopfschmerzen in Stirn und Nacken benannt werden können, beschränkt sich die Behandlung auf eine symptomatische medikamentöse Therapie mit begleitenden Maßnahmen. Als Schmerzmittel kommen zum Beispiel Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin), Ibuprofen, Paracetamol, Metamizol oder Diclofenac in Frage. Es ist außerdem hilfreich, die medikamentöse Therapie mit einer Stressbewältigungstherapie zu kombinieren.
Paracetamol wurde durch diverse Studien als besonders hilfreich eingestuft. Selbst als Placebo verschwanden bei einigen Teilnehmern die Schmerzen nach zwei Stunden. Bei einer Dosis von 1000 mg verschwanden die Kopfschmerzen oftmals auch nach zwei Stunden. Jedoch muss man hier darauf achten, nicht zu viel von dem Medikament einzunehmen. Da Paracetamol über die Leber abgebaut wird, führt eine zu hohe Dosierung zu akuten Leberschäden.
Das verschreibungspflichtige Medikament Metamizol wird oft als besonders wirksam eingeschätzt, allerdings ist es oft nicht nötig, dieses Medikament einzunehmen, da die bereits genannten Mittel oft ausreichend sind, um gegen Spannungskopfschmerzen vorzugehen. Das Medikament Metamizol kann zudem zu Nebenwirkungen wie Hautausschlag, niedrigem Blutdruck oder gar zu einer lebensbedrohlichen Blutbildungsstörung und einem Schock führen.
Wie oben bereits erwähnt, werden vor allem chronische Spannungskopfschmerzen mit der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten behandelt. Besonders wird hier auch das Antidepressivum Amitryptilin eingesetzt, da es auch gut gegen Schmerzen wirkt. Alternativen sind andere Wirkstoffe wie Doxepin, Imipramin oder Clomipramin. Allerdings haben diese Wirkstoffe auch eine Vielzahl an unerwünschten Nebenwirkungen. Daher wird die Dosierung langsam gesteigert und wirkt frühestens erst nach vier bis acht Wochen. Angeblich profitieren fast 50% der Patienten mit Spannungskopfschmerzen von dieser medikamentösen Methode, jedoch ist die Wirksamkeit unter Experten umstritten.
Wirkt diese Therapie nicht ausreichend, kann es sein, dass weitere Wirkstoffgruppen verschrieben werden. Hierzu gehören zum Beispiel Wirkstoffe, die bei Migräne eingesetzt werden und Teil des Epilepsiemedikaments Topiramat sind oder das Medikament Tizanidin, dass muskelentspannend wirkt.
Wie stets beim Einsatz von Schmerzmitteln gilt jedoch, die geringstmögliche Dosierung zu wählen und Schmerzmittel nicht länger als drei Tage hintereinander einzunehmen, da sonst eine Gewöhnung an den Wirkstoff oder sogar eine Schmerzmittelabhängigkeit entstehen kann. Außerdem kann es bei einer zu häufigen Einnahme zu arzneibedingten Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Magengeschwüren und Blutungen kommen. Bestehen schon Herz-Kreislauf-Erkrankungen kann es zusätzlich zu Nierenschäden kommen.
In diversen rezeptfreien Schmerzmitteln ist Koffein als Inhaltsstoff aufzufinden. Die Frage, ob ein Zusatz von Koffein bei Spannungskopfschmerzen hilfreich ist, wurde noch nicht ausreichend geklärt, da es noch nicht genügend aussagekräftige Studien gibt. Durch Koffein entstehen möglicherweise Nebenwirkungen, wie beispielsweise Nervosität und Schwindel.
Spannungskopfschmerzen – Vorbeugung
Bei vielen Betroffenen tauchen die Spannungskopfschmerzen immer wieder auf und entwickeln sich in manchen Fällen sogar zu chronischen Schmerzen. Es ist wichtig, langfristig mit vorbeugenden Maßnahmen gegen die Spannungskopfschmerzen vorzugehen.
Bewegung
Häufig wird mehr Bewegung als Vorbeugung empfohlen. Betroffene können so Episoden verhindern, die immer wiederkehren. Dies geht mit regelmäßigem leichtem Ausdauertraining, sprich zwei bis drei Mal die Woche für mindestens 30 Minuten, wie beispielsweise langsames Joggen, Radfahren, Walking oder Schwimmen. Dabei ist es auch wichtig, die Schulter- und Halsmuskulatur zu trainieren, da eine schlechte Körperhaltung oft Probleme verursachen kann.
Entspannungstechniken
Weitere gezielte Maßnahmen, um Spannungskopfschmerzen vorbeugen zu können sind Entspannungsverfahren, wie Yoga, Progressive Muskelentspannung oder ein Stressbewältigungstraining. Mit diesen Maßnahmen beeinflusst man die Schmerzempfindlichkeit und lernt, die Muskeln zu entspannen. Die Beschwerden verbessern sich durch solche Maßnahmen zwar, jedoch werden sie die Spannungskopfschmerzen nicht heilen können.
Bei der progressiven Muskelentspannung spannt man verschiedene Muskelgruppen gezielt an und lockert sie im Anschluss. Diese Methode ist leicht, in einer Gruppe oder auch allein, zu erlernen. Man geht davon aus, dass der entspannte Körper zu einer entspannten Psyche führt und umgekehrt. Allerdings wirkt sie nur vorbeugend, wenn sie auch wirklich regelmäßig angewendet wird.
Akupunktur
Manche Patienten schwören auf eine Akupunkturbehandlung. Akupunktur ist in der chinesischen Medizin sehr prominent und verwendet feine Nadeln, die in bestimmte Punkte in der Haut eingestochen werden. Damit werden nicht nur Schmerzen gelindert, sondern auch Krankheiten behandelt. Dies ist jedoch umstritten und bis heute nicht sicher belegt.
Psychotherapie
Ist die Ursache auf seelische Belastung zurückzuführen, können eine Verhaltenstherapie, eine Psychotherapie oder eine multimodale Schmerztherapie bei chronischen Spannungskopfschmerzen unterstützend sein, da hier verschiedene Behandlungen miteinander kombiniert werden. In einer Verhaltenstherapie kann man vor allem lernen, mit Stress umzugehen und hilft so die Schmerzen vorzubeugen.
Physiotherapie
Manche sagen auch, dass eine Physiotherapie chronische Spannungskopfschmerzen vorbeugen kann. Hier handelt es sich um ein gezieltes Training, dass sich auf die Muskulatur von Schulter und Halswirbelsäule fokussiert. Eingesetzt werden dafür auch Dehnübungen, Massagen und Entspannungsübungen, durch welche sich die Häufigkeit von Spannungskopfschmerzen reduziert.
Schmerztagebuch
Vielen Betroffenen wird auch geraten ein Schmerztagebuch zu führen. So kann man die genauen Situationen und Umstände herausfinden, die die Spannungskopfschmerzen auslösen. In diesem Tagebuch werden für einige Wochen die Umstände festgehalten, die bezogen auf die Kopfschmerzen wichtig sein könnten. Das Eintragen benötigt nur wenige Minuten am Tag und kann helfen herauszufinden, auf welche Umstände man besonders achten sollte, um Spannungskopfschmerzen zu verhindern.
Wichtig ist es, folgendes in dem Tagebuch zu vermerken
- Stärke der Kopfschmerzen
- Häufigkeit
- Wahrnehmung des Schmerzes
- Besondere Ereignisse, bspw. Stress, wenig Schlaf
- Zeitpunkt der Kopfschmerzen
Mehr zu Kopfschmerzen
1. F. H. Mader, H. Weißgerber: Allgemeinmedizin und Praxis, Springer Medizin Verlag, 6. Auflage, 2007
2. Spannungskopfschmerz – Hilfe zur Selbsthilfe, www.dr-behrend.de
3. Was ist Spannungskopfschmerz?, www.migraene-klinik.de
4. Spannungskopfschmerz, www.dmkg.de