Die Sommergrippe äußert sich in Symptomen wie Fieber, Gliederschmerzen und einem reduzierten Allgemeinzustand. Erkältungssymptome und Sommer passt nicht zusammen? Bei dieser Erkrankung schon, denn wie der Name vermuten lässt, tritt die Symptomatik meist zwischen Spätsommer und Herbstanfang auf. Mehr über diese Sommerkrankheit, ihre Ursachen, Symptome und Behandlung, beschreibt der folgende Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Sommergrippe – Was ist das?
Bei der Sommergrippe handelt es sich um eine Kombination aus typischen Symptomen eines grippalen Infekts, wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Trotz der allgemein verbreiteten Bezeichnung „Sommergrippe“ hat die Virusinfektion mit der echten Grippe weniger zu tun, als mit einer Erkältung. Betroffen sind am häufigsten Kinder unter zehn Jahren, bei denen der Verlauf meist mild ist. Bei Erwachsenen treten bei Infektion nur in seltenen Fällen Symptome auf – Überträger/innen können sie aber trotzdem sein.
Sommergrippe – Ursachen
Mit den die Grippe auslösenden Influenzaviren hat die Sommergrippe nichts zu tun. Stattdessen sind ihre Verursacher die sogenannten Coxsackie-Viren, eine Untergruppe der Enteroviren. Diese können über Tröpfcheninfektion – beispielsweise, wenn Erkrankte sprechen oder husten – übertragen werden. Am höchsten ist die Infektionswahrscheinlichkeit in geschlossenen Räumen, speziell bei künstlich klimatisierter Umgebung. Noch wahrscheinlicher werden die Enteroviren fäkaloral über Schmierinfektionen übertragen. Da kann bei mangelnder Hygiene ein Handschlag oder eine infizierte Oberfläche ausreichen. Symptome treten nach dem Viruskontakt etwa 3 bis 6 Tage verzögert auf. Je nach Immunlage kann die Inkubationszeit bis zu 25 Tagen betragen.
Weitere Krankheiten durch das Coxsackie-Virus
Coxsackie-Viren lösen eine ganze Reihe an Erkrankungen aus, die sich durch mal mildere, mal stärkere Symptome äußern und auch gerne in Kombination mit den Sommergrippe-Symptomen erscheinen. Hierbei kann es sich beispielsweise um virale Meningitis, Konjunktivitis, Herpangina, Hand-Fuß-Mund-Krankheit, Myokarditis oder Pleurodynie (Bornholm-Krankheit) handeln.
Symptome – Was sind Anzeichen für eine Sommergrippe?
Bei Betroffenen, bei denen die Sommergrippe nicht klinisch stumm verläuft, bildet sich häufig ein diffuser Symptomkomplex. Anzeichen für eine Sommergrippe können Fieber, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen sein. Ein Befall der oberen Atemwege mit Rhinorrhoe (Nasenausfluss), Husten und Heiserkeit, sowie einer Rötung des Pharynx (Pharyngitis) und einer Lymphadenopathie ist ebenfalls nicht selten.
Obwohl es sich bei den Erregern und Enteroviren handelt, die sich im Gastrointestinaltrakt vermehren, treten Magen-Darm-Symptome eher selten auf. In manchen Fällen kann es aber zu Diarrhoe, Erbrechen oder Verdauungsproblemen kommen.
Behandlung
An sich ist die Coxsackie-Infektion harmlos und selbstlimitierend. Eine Behandlung durch Virostatika ist meist nicht notwendig. Um das Fieber zu senken, kann man beispielsweise Wadenwickel einsetzen oder antipyretische (fiebersenkende) Schmerzmittel, wie Paracetamol, geben. Nach etwa drei Tagen sollten die Symptome von selbst wieder abklingen.
Kein Aspirin bei Kindern!
Aspirin oder ähnliche Mittel mit Acetylsalicylsäure (ASS) als Wirkstoff sollten trotz ihrer schmerzlindernden und fiebersenkenden Wirkung auf keinen Fall Mittel der Wahl sein. Hier besteht die Gefahr des Reye-Syndroms als Nebenwirkung, das Leberversagen und eine Enzephalopathie hervorrufen kann und eine hohe Sterblichkeit hat.
Wann zum Arzt?
Lässt die Symptomatik im Zeitraum von drei Tagen nicht nach oder tritt hohes Fieber auf, sollte man dennoch eine/n Arzt7Ärztin aufsuchen. Die Gefahr besteht, dass Patienten/-innen eine Meningitis (Hirnhautentzündung) oder eine Infektion der Herzklappen erleiden, auch Sepsis ähnliche Zustände sind möglich. Hiervon können vor allem Immungeschwächte und Neugeborene betroffen sein. Gerade bei diesen Betroffenen sollte man die Symptomatik mit Vorsicht betrachten.
Sommergrippe – Vorbeugung und Prävention
Normalerweise lässt sich die Wahrscheinlichkeit der Sommergrippe durch korrekte Hygienemaßnahmen (wie das Waschen der Hände mit Seife) bereits eindämmen. Erkrankte sollten sich möglichst isolieren und vor allem das Teilen von Geschirr (Besteck, Gläser, Flaschen, etc.) vermeiden. Eine spezielle Impfung gibt es nicht, mit der Grippeimpfung hat die Sommergrippe nichts zu tun. Wer sich selbst schützen will, kann dies durch das eigene Immunsystem tun: Eine ausgewogene Ernährung, Bewegung an der frischen Luft und ausreichend Schlaf helfen bei der Stärkung.
Ähnliche Sommerkrankheiten
Die Symptome einiger anderer typischer Sommer- und Reisekrankheiten lassen sich leicht mit denen der Sommergrippe verwechseln. Kopfschmerzen und erhöhte Temperatur kann beispielsweise bei folgenden Erkrankungen auftreten:
- Sonnenstich
- Hitzschlag
- Reisekrankheit
- Tropenerkrankungen wie Denguefieber/Gelbfieber/Malaria
- FSME
Erkrankungen der Atemwege können hingegen diesen Erkrankungen ähneln:
- Schwimmbad-Otitis (Ohrenentzündung)
- Halsschmerzen
Sommer- und Reisekrankheiten
- Enterovirusinfektionen, https://viamedici.thieme.de/... , (Abrufdatum 08.08.2023)
- Coxsackivirus-Infektionen, https://www.amboss.com/... , (Abrufdatum 07.08.2023)