
Viele Menschen müssen hin und wieder aufstoßen. Das ist zunächst absolut normal und kein Indiz für eine Erkrankung der Verdauungsorgane. Vor allem nach stark kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken oder auch nach zu hektischem Essen kann es zu einer vermehrten Bildung von Gasgemischen im Magen kommen, die dann durch Aufstoßen in die oberen Atemwege entweichen. Fließt dabei auch etwas Speisebrei oder Flüssigkeit nach Getränken zurück in die Speiseröhre, sorgt dies für unangenehmen Mundgeruch und kann die empfindlichen Schleimhäute bis hoch zum Rachenraum reizen.
Bei einer gastroösophagealen Refluxkrankheit wird zwischen zwei Verlaufsformen unterschieden: Dem Reflux und dem stillen Reflux. Beim stillen Reflux entweichen Verdauungsenzyme aus dem Magen, die sogenannten Pepsine. Mehr über diese Vorgänge in den Verdauungsorganen, die durch Biokatalysatoren ausgelöst werden, erfahren Sie bei Refluxgate. Ein allumfassendes Mittel gegen Sodbrennen oder den Rückfluss von Magensäure kann es jedoch nicht geben, da die Ursachen grundverschieden sind und individuell behandelt werden müssen. Ist die Speiseröhre durch zu viel Magensäure bereits gereizt, hilft kalter Kamillentee gegen die brennenden, stechenden Schmerzen. Eine Entzündung der Speiseröhre muss auf jeden Fall medizinisch abgeklärt werden, um eine Ausbreitung zu vermeiden, kommen häufig Antibiotika zum Einsatz.
Refluxerkankung – Ursachen und Symptome
Wer an Reflux erkrankt ist, hat zunächst keine Entzündungsherde in der Speiseröhre oder Schädigungen der oberen Atemwege. Als Reflux wird meist ein defekter Magenpförtner bezeichnet. Das ist die ringförmige Muskulatur an der oberen Seite des Magens, die Nahrung aus der Speiseröhre passieren lässt. Bei einer Refluxerkrankung schließt dieser Muskel nicht wie bei gesunden Menschen, sodass ständig vorverdaute Nahrung vom Magen aus zurück in die Speiseröhre fließen kann. Diese riecht wie Erbrochenes, weil durch die Magenaktivität sowohl Säuren als auch Verdauungsenzyme beigemengt worden sind. Durch den Gehalt an Magensäure kommt es bei den Betroffenen zu Schmerzen, diese äußern sich manchmal als Schmerzen im Brustbein und werden nicht immer als Sodbrennen identifiziert.
Die Ursache für eine Refluxerkrankung ist also ein nicht absolut dichter Schließmuskel, der entweder von Geburt an fehlgebildet ist, oder aber im Laufe des Lebens an Elastizität verliert und erschlafft. Bei diesen Menschen kann schon eine Tasse Kaffee zum Alptraum werden, auch Eier und säurehaltige Lebensmittel werden nur schlecht vertragen und sorgen für ein vermehrtes Aufstoßen, welches immer auch feste Bestandteile fördert. Diese Ursachen kommen in der Praxis häufig als Auslöser für die Refluxerkrankung vor:
- Zwerchfellbruch
- Erkrankungen des Magens / weitere Vorerkrankungen
- Karzinome in der Speiseröhre
- Speiseröhrenentzündung als Auslöser für Reflux
- Unverträglichkeit von Medikamenten
Stiller Reflux: Diese Unterschiede erschweren eine exakte Diagnose
Beim stillen Reflux ist die Diagnose auch für gut ausgebildete Gastrenterologen nicht immer leicht. Das Krankheitsbild passt zu mehreren Erkrankungen, da beim stillen Reflux nicht nur die Speiseröhre in Mitleidenschaft gezogen wird, sondern die vollständigen, oberen Atemwege betroffen sein können. Dann kommt es durch die Refluxerkrankung zum Beispiel zu Husten oder Halsschmerzen, auch Heiserkeit oder der Verlust der Stimme sind möglich. Bei dieser eher seltenen Form der Refluxerkrankung entweichen Enzyme aus dem Magen, die dort für die Verdauung zuständig sind. Durch den gleichzeitigen Austritt von Magensäure entsteht in der Speiseröhre eine saure Umgebung, in der diese Verdauungsenzyme überleben können und ihre Aktivitäten wie im Magen fortführen.
Wie bei der gewöhnlichen Refluxerkrankung sind vor allem die Folgeerkrankungen des stillen Reflux gefährlich. Neben einem schlechten Selbstwertgefühl aufgrund anhaltender Gerüche, die durch die Verdauungsenzyme in der Speiseröhre und den Atemwegen produziert werden, kann es zu chronischen, also dauerhaften Beschwerden kommen. Nicht selten ist der stille Reflux ein Auslöser für Atembeschwerden, Kurzatmigkeit und das plötzliche Auftreten von Asthmaanfällen. Das Kloßgefühl im Hals kommt daher, dass die Schleimhäute mehr Flüssigkeit produzieren als bei gesunden Menschen und dadurch stark anschwellen können. Es kommt in den meisten Fällen zu einem permanenten Räusperzwang, was die Stimmbänder belastet und den Rachen reizt.
Diagnose Refluxerkrankung: Diese Möglichkeiten nutzen Mediziner zur Krankheitserkennung
Zunächst wird der Facharzt eine Anamnese stellen. Dabei geben die Patienten Auskunft über ihre Lebensumstände, wie lange die Beschwerden schon auftreten und in welchen Situationen sie besonders schlimm sind. Besteht dann ein Verdacht auf eine Refluxerkrankung, können eine Magen- oder Kehlkopfspiegelung durchgeführt werden. Bei der Magenspiegelung wird oral eine Sonde eingeführt, es kann dann über eine kleine Kamera vom Arzt der Zustand der Speiseröhre begutachtet werden, der Magen lässt sich überprüfen und auch Erkrankungen im angrenzenden Zwölffingerdarm werden bei einer Magenspiegelung aufgedeckt.
Die Kehlkopfspiegelung wird in unterschiedlichen Formen durchgeführt. Bei der indirekten Laryngoskopie untersucht der Arzt ambulant den Kehlkopf, indem er ein flexibles Endoskop zur Hilfe nimmt. Die Patienten sind bei Bewusstsein und können im Anschluss an die indirekte Kehlkopfspiegelung sofort am Straßenverkehr teilnehmen und nach Hause gehen oder fahren. Bei der direkten Laryngoskopie wird eine Vollnarkose eingeleitet, die mit den typischen Risiken verbunden ist. Die direkte Kehlkopfspiegelung wird vornehmlich dann eingesetzt, wenn eine ambulante Untersuchung aufgrund eines stark ausgeprägten Würgereizes des Patienten nicht möglich ist.
Besteht bei Kleinkindern der Verdacht auf eine Refluxerkrankung, etwa weil sie seit dem Säuglingsalter ständig nach dem Essen erbrechen, wird meist eine Überwachung im Krankenhaus angeordnet, um die Diagnose Reflux zweifelsfrei stellen zu können. In der Regel wird bei Kindern im Kindergartenalter weder eine Magen-, noch eine Kehlkopfspiegelung durchgeführt. Das Personal auf Station überwacht vielmehr, wie sich die kleinen Patienten nach den Mahlzeiten verhalten und dokumentiert die Häufigkeit und Intensität der Symptome.
Behandlungsmöglichkeiten bei Reflux
Bei der Therapie einer Refluxerkrankung geht es zum einen darum, die Symptome zu lindern und den Betroffenen ein möglichst beschwerdefreies Leben zu ermöglichen. Andererseits lassen sich in einigen Fällen auch die Ursachen einer Refluxerkrankung therapieren. Meist reicht bereits eine Umstellung der eigenen Lebensgewohnheiten. Je nach den individuellen Voraussetzungen zählen dazu bei Reflux:
- Stress vermeiden
- für ausreichend Schlaf zu sorgen
- Bewegungsdefizite ausgleichen
- Schonkost und diätische Ernährung
- Reduktion von Übergewicht bei adipösen Menschen
- Vermeiden von Kaffee, Alkohol, Süßigkeiten
- Ernährung bei Reflux ohne zu viel frisches Obst
Milch kann das Brennen in der Speiseröhre lindern, führt bei vielen Menschen, die an Reflux erkrankt sind, jedoch zu einem vermehrten Aufstoßen. Ob Milch gegen Sodbrennen daher gut geeignet ist, muss jeder Betroffene für sich selbst herausfinden. Natron kann die überschüssige Magensäure neutralisieren, wirkt jedoch nicht gegen Reizungen in der Speiseröhre. Sind die Schleimhäute bereits angegriffen, kann mit Hausmitteln wie Kamille oder Salbei gegen den Schmerz vorgegangen werden.
Krankheitsdauer und Verlauf einer Refluxerkrankung
Ein angeborener Reflux kann sich im Laufe der Jahre verwachsen. Mit der Zeit lernen die Betroffenen, mit der Erkrankung umzugehen, sodass es weniger häufig zu starken Symptomen kommt. Die Refluxerkrankung wird dann kaum noch wahrgenommen, obwohl sie nach wie vor besteht. Als Akutmaßnahme kann bei Reflux für die Dauer von 14 Tagen ein sogenannter Protonenpumpenhemmer eingenommen werden. Diese Medikamente sorgen dafür, dass weniger Magensäure produziert wird, und können während der Einnahme die Symptome der Refluxkrankheit abschwächen. Als Dauermedikation sind diese Arzneimittel aber nicht geeignet, sodass nach dem Absetzen der Präparate die typischen Symptome des Reflux wieder auftauchen.
Die unerwünschten Begleiterscheinungen einer Refluxerkrankung lassen sich zwar behandeln, nicht in jedem Fall ist aber eine vollständige Heilung möglich. Eine Ausnahme bildet hier die Operation, bei der der Magenpförtner so definiert wird, dass er ab sofort den oberen Magenausgang solide verschließt. Ein Reflux wird nur bei besonders schwerem Verlauf operiert, etwa wenn es zu ständigen Schädigungen in der Speiseröhre kommt und die Betroffenen unter starken Schmerzen leiden.
Wie viel Aufstoßen ist normal? Warum stoßen wir überhaupt auf?
Beim Aufstoßen wird überschüssige Luft aus dem Magen abgelassen. Gelangt diese in den Darm, führt das zu heftigen Koliken. Vor allem bei Neugeborenen, die viel liegen, funktioniert dieses Gas-Ablassen noch nicht zuverlässig, sodass es häufig zu starken und krampfartigen Bauchschmerzen kommt. Aufstoßen tritt vermehrt nach der Aufnahme verdorbener Lebensmittel auf. Sind diese mit Bakterien konterminiert, werden bei den Verdauungsvorgängen im Magen Gase produziert, die aufgrund ihrer geringen Dichte nach oben hin aus dem Magen entweichen. Viele Lebensmittel wie Erbsen, Zwiebeln oder Kohl erzeugen erst im Dünndarm Gase.
Breitet sich die Entzündung in der Speiseröhre aus, kann es bei den Betroffenen zu Fieber und allgemeinem Unwohlsein kommen. Fieber ist für sich genommen keine Krankheit, deutet aber auf einen Entzündungsherd im Körper hin oder kündigt einen Infekt mit Bakterien, Viren oder Pilzen an. Eine entzündete Speiseröhre geht mit heftigen Schmerzen einher, zur Diagnose wird der Facharzt eine Spiegelung durchführen, um das Ausmaß der Reizungen an den Speiseröhrenschleimhäuten zu identifizieren.
Wenn Kinder unter einer Refluxerkrankung leiden
Bleibt ein Reflux über viele Jahre unbehandelt, steigt das Risiko für Speiseröhrenkrebs dramatisch an. Nach neuesten Untersuchungsergebnissen besteht ein bis zu 45-fach höheres Risiko, dass sich in der geschädigten Schleimhautwand Karzinome bilden können. Der Reflux selbst ist zwar nicht tödlich, die Folgeerkrankungen können für die Betroffenen aber dramatisch sein. Aus diesem Grund sollte beim Verdacht auf Reflux schon früh ein Fachmediziner hinzugezogen werden. Der Kinderarzt kann eine entsprechende Überweisung ausstellen. Zuständig sind niedergelassene Gastroenterologen, Diagnose und Behandlung können auch auf der gastroenterologischen Abteilung des örtlichen Krankenhauses durchgeführt werden. Am besten ist eine Kinderklinik geeignet, die sich mit den speziellen Belangen kleiner Patienten auskennt.
Auch, wenn es anfangs nicht immer leicht fallen mag, sollten sich Eltern und erwachsene Kontaktpersonen an die Vorgaben des Arztes zur Ernährung bei Reflux halten. Machen Sie es Kindern leicht und essen Sie selbst in deren Beisein auch keine Süßigkeiten, gehen Sie an Eisdielen lieber zügig vorbei, indem Sie Ihre Kinder auf etwas Interessantes auf der anderen Straßenseite aufmerksam machen und sorgen Sie dafür, dass die Kinder ausreichend trinken. Das verdünnt die Magensäure und sorgt dafür, dass die Schmerzen nach dem Aufstoßen weniger stark ausfallen. Vermeiden Sie blähende Lebensmittel, geben Sie Ihren Kindern nicht zu häufig Eier zu essen und achten Sie auf eine kleine Portionsgröße.
Mittel gegen Sodbrennen
Bei anhaltenden Beschwerden durch Reflux können magensäurehemmende Mittel vom Arzt verordnet werden. Dabei gibt es Tabletten, die sofort die aktuellen Schmerzen nach dem Aufstoßen bekämpfen, andere Mittel wirken über mehrere Tage hinweg und werden präventiv eingenommen. Gegen Sodbrennen gibt es allerlei Hausmittel, die unterschiedlich gut bei den verschiedenen Patienten anschlagen. Gerade zu Hausmitteln gegen Sodbrennen kann es keine Dosierungsempfehlung geben, wie viel Kamillentee, Natron oder Milch im Einzelfall gut hilft, muss selbst ausprobiert werden. Ein Lichtblick für Betroffene einer Refluxerkrankung: Das nervige Sodbrennen verschwindet in einigen Fällen ganz von allein und ebenso schnell, wie es auch gekommen ist! Nicht immer bedeutet die Refluxkrankheit ein lebenslanges Leiden und eine permanente Therapie der Symptome.
Das beste Mittel gegen Sodbrennen ist es, sich ausgewogen zu ernähren, dabei viel zu trinken, gut zu kauen und nicht zu große Mengen auf einmal zu verzehren. Bestimmte Treibmittel in Backwaren können das Auftreten von saurem Aufstoßen begünstigen, einige Menschen reagieren empfindlich auf die in den meisten Nahrungsmitteln enthaltenen E-Stoffe. Das sind Stabilisatoren oder Färbemittel, die teilweise natürlichen Ursprungs sind, sonst aber aus dem Labor kommen.
Lebensmittel, die Sodbrennen auslösen: Die richtige Ernährung bei Reflux
Viele Wurstsorten enthalten neben zu viel Fett auch eine Vielzahl an Gewürzen, welche bei Refluxpatienten für stechendes Sodbrennen sorgen. Salami und geräucherter Fisch sollten bei der Reflux-geeigneten Ernährung möglichst vermieden werden. Mortadella ist eine wenig gewürzte und sehr fein verarbeitete Wurst, die besser vertragen wird als grobe Wurstsorten mit Speck und Schwarte, wie Salami und Zervelatwurst. Mageres Hühnerfleisch wird in der Regel besser vertragen als Schweinefleisch, welche auch bei Neurodermitis für mehr Schübe und ein erhöhtes Risiko für Hautreizungen verantwortlich ist. Anstatt Fertiggerichte mit vielen künstlichen E-Stoffen zu essen, sollte bei Reflux lieber auf frisch gekochte Kartoffel- und Vollkorngerichte gesetzt werden. Vollkornnudeln oder ungeschälter Reis sind schwerer verdaulich und absorbieren dadurch von Natur aus mehr Magensäure, während nach dem Verzehr von Weißbrot oftmals ein Überschuss im Magen entsteht.
Wer auf Schokolade nicht immer gänzlich verzichten möchte, sollte herbe Sorten mit Bitterstoffen wählen. Ungeeignet sind gefüllte Schokoladen, welche Pfefferminz- oder Fruchtaromen enthalten können. Die Masse im Inneren dieser Schokolade regt die Produktion von Magensäure und Galle an, es kommt zu einem besonders unangenehmen Mundgeruch nach dem Aufstoßen und starkem Brennen. Vor allem Vollmilchschokolade und weiße Schokoladensorten sollten bei Refluxkranken der Gesundheit zuliebe tabu sein.
Essig verleiht vielen Salatsaucen und Gerichten eine individuelle Note, die jedoch die Symptome bei Reflux und stillem Reflux deutlich verschlimmern kann. Äpfel und Zitrusfrüchte werden ebenfalls von den meisten Betroffenen schlecht vertragen, ebenso wie zu viel Kaffee oder Getränke mit Kohlensäure. Wer zu viel Alkohol trinkt, sorgt für eine Entspannung und Trägheit der Muskulatur, was gerade bei einem ohnehin eingeschränkten Magenpförtner überaus kontraproduktiv ist.
Die optimale Ernährung bei Reflux: Ein Ernährungstagebuch führen!
Rufen die eigenen Vorlieben schwere Symptome und Beschwerden mit Sodbrennen hervor, können diese über vier bis sechs Wochen in einem Ernährungstagebuch dokumentiert werden. Mit dieser höchst individuellen Aufzeichnung lassen sich leicht die Lebensmittel aufdecken, die im Einzelfall für Sodbrennen und Schmerzen im Brustbein sorgen. Treten nach dem Essen Halsschmerzen oder andere diffuse Symptome auf, die mit der Nahrungsaufnahme zunächst nicht in Verbindung gebracht werden, sollten diese Lebensmittel ebenfalls im Tagebuch markiert werden und in Folge deutlich reduziert auf dem Speiseplan landen. Einige Menschen bekommen kurz nach dem Verzehr von Meeresfrüchten und Fisch Kopfschmerzen, was an einer Histamin-Verseuchung der fischhaltigen Nahrungsmittel liegen kann. Eine Fischvergiftung äußert sich durch Verdauungsbeschwerden, Magenschmerzen, Übelkeit nach dem Essen oder Kopfschmerzen. Die Symptome können einzeln auftreten oder in Kombination, meist stellen Menschen mit einer Histamin-Intoleranz erste Beschwerden eine halbe bis eine Stunde nach dem Essen fest: Die Fischvergiftung äußert sich also sehr schnell. Werden Meeresfrüchte im Magen verdaut und dann beim Aufstoßen teilweise erbrochen, entsteht ein besonders unangenehmer Mundgeruch.
So vertreiben Sie unangenehmen Mundgeruch
Nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel kommt es zu einer gesteigerten Produktion von Magensäure. Je höher diese im Speisebrei konzentriert ist, umso unangenehmer und intensiver der Mundgeruch. Bei einigen Erkrankungen können Gase aus dem Dünndarm über die oberen Atemwege entweichen. Vor allem scharfe Lebensmittel wie Zwiebeln oder Knoblauch reizen die empfindliche Verdauung bei Menschen mit Reflux sehr und sorgen für ein besonders unangenehmes Brennen nach dem Aufstoßen mit lang anhaltendem, schlechtem Atem. Bei Mundgeruch durch Reflux sollte immer wieder etwas Wasser getrunken werden. Auch sonst völlig gesunde Menschen leiden unter Mundgeruch, wenn zu wenig getrunken wird. Gegen Mundgeruch soll ungesüßter Naturjoghurt helfen, der jedoch bei einer Refluxerkrankung ungeeignet sein kann. Wer gerne Joghurt mag, und ihn gut verträgt, kann dieses natürliche Mittel gegen Mundgeruch aber einmal ausprobieren.
Diverse Kräuter können Mundgeruch überdecken und gleichzeitig gegen Entzündungen helfen. Diese werden am besten frisch im Topf gekauft oder im Vorgarten kultiviert. Die Blätter der Heilkräuter können dann einfach mehrere Minuten lang zerkaut werden, wodurch die wohltuenden, ätherischen Öle freigesetzt werden. Bei getrockneten Kräutern gegen Mundgeruch wird zumeist ein Tee aufgebrüht. Ist die Speiseröhre aufgrund anhaltender Penetration mit Magensäure bereits geschädigt, sollten heiße Getränke grundsätzlich gemieden werden. Schwarzer Tee und Kirschen sind bewährte Hausmittel gegen Mundgeruch, werden aber nicht von allen Refluxpatienten gleich gut vertragen.
Tipps für eine gesunde Lebensführung trotz Reflux
Vermeiden Sie nach Möglichkeit Stress! Stress schlägt auf den Magen und lässt nicht nur die angrenzende Speiseröhre schnell übersäuern. Beruflichen Stress können Sie mit einem Plus an Bewegung ausgleichen, gehen Sie zum Beispiel die Treppen zum Büro hoch, anstatt den Aufzug zu nehmen. Anstatt einer ungesunden Raucherpause laufen Sie fünf Minuten um den Block, wobei das tiefe Einatmen für eine mindestens ebenso intensive Entspannung sorgt, wie das Inhalieren von krebserregendem Zigarettenqualm. Stress im Privatleben können Sie durch ein neues Hobby reduzieren. Suchen Sie sich eine Beschäftigung, die Ihnen wirklich Freude macht. Ist das eine kreative Tätigkeit, können Sie Freunde und Verwandte schon bald mit kleinen, selbstgemachten Kunstwerken erfreuen. Stress in der Familie kann durch gemeinsame Aktivitäten und Ausflüge reduziert werden, bei denen alle Familienmitglieder von vornherein eingebunden werden. Wer bereitet einen Snack mit wenig Fett, Zucker und Säuren für unterwegs vor? Wer plant die Reiseroute und was für Spiele sorgen bei Wanderungen für Kurzweil?
Wenn Sie unter wiederkehrendem Aufstoßen leiden, kann außerdem Bewegung direkt nach dem Essen dabei helfen, die Verdauung anzuregen und somit dafür zu sorgen, dass der Mageninhalt in die richtige Richtung weitergeleitet wird. Ist bei Ihnen die Reflux-Diagnose negativ, kommen noch andere, eher seltene Krankheitsbilder infrage, wenn Sie ständig aufstoßen müssen. Das können Nahrungsmittel- oder Medikamentenunverträglichkeiten sein, Krebs- oder Magengeschwüre können für ständiges Aufstoßen verantwortlich sein, ebenso wie ein Darmverschluss, der unbehandelt in jedem Fall tödlich verläuft und dringend ärztlich behandelt werden muss. Lesen Sie in der Apothekenumschau hilfreiche Tipps, wie Sie trotz Reflux und den typischen Begleiterscheinungen wieder zu mehr Lebensqualität finden und den Alltag genießen können.
Die richtige Zahnpflege bei einer Refluxerkrankung
Mit dem Aufstoßen gelangt die Magensäure bis weit in die Speiseröhre. Wandert das Sodbrennen bis in den Rachen und Hals hinauf, gelangt auch jedes Mal etwas Magensäure in die Mundhöhle. Für den Zahnschmelz ist dies überaus bedenklich, bei anhaltendem Sodbrennen kann dieser angegriffen werden und ist dann besonders empfindlich. Gegen den lästigen Mundgeruch bei Reflux sollten Sie also auf keinen Fall sofort die Zähne putzen, um den Geruch möglichst schnell loszuwerden. Besser ist es, mit einem Schluck Milch den Mund zu spülen und dann bis zum Zähneputzen mindestens eine halbe Stunde zu warten. Anstatt mit Milch kann auch mit Wasser gespült werden. Wird in das Mundspülwasser etwas Natronpulver gegeben, neutralisiert dies die im Mund befindliche Magensäure und hilft dabei, die Zähne zu schonen und gesund zu erhalten. Wer unter Reflux leidet, sollte den Zustand der Zähne regelmäßig bei einem Zahnarzt überprüfen lassen, mindestens aber zwei Mal pro Jahr. Es gibt bestimmte Zahncremes, die dabei helfen, angegriffenen Zahnschmelz wieder aufzubauen und so für mehr Härte und Stabilität der Zähne zu sorgen.
Auch bei einem stillen Reflux kann es zu einer allmählichen aber anhaltenden Abtragung der Zahnoberfläche kommen, auch wenn bei dieser Form der Erkrankung vornehmlich Enzyme für die Beschwerden verantwortlich sind. Ist der pH-Wert im Mund zu sauer, vermehren sich zahnschädigende Bakterien wesentlich besser als bei einer intakten Mundflora. Auch dies führt zu einem vermehrten, unangenehmen Mundgeruch. Besser als scharfe Mundwasser mit künstlichen Zusätzen gegen Bakterien ist eine einfache Kochsalzlösung zum Spülen und Gurgeln geeignet. Ist das Zahnfleisch entzündet, kann etwas hoch dosiertes Kamillenextrakt in das Mundwasser gegeben werden. Salz greift den Zahnschmelz solange nicht an, solange nicht direkt mit den Salzkristallen geputzt wird. Im warmen Wasser löst sich das Salz vollständig auf, sodass es keinen weiteren Zahnschmelz abträgt. Die Behandlung mit Salzwasser hilft sofort gegen Halsschmerzen und beseitigt unangenehmen Mundgeruch, der von säurebildenden Bakterien in der Mundflora erzeugt wird. Zwischendurch kann es gerade bei Refluxerkrankungen immer wieder sehr angenehm für die Betroffenen sein, die Säure im Mund mit Natronwasser zu neutralisieren und unangenehme Gerüche mit einer Salzwasser-Kamillen-Lösung sanft und zahnschonend zu bekämpfen.