
Pfeiffersches Drüsenfieber wird durch das Epstein Barr Virus ausgelöst, welches sich vor allem über Schmier- und Tröpfcheninfektion verbreitet. Deshalb wird die Erkrankung im Volksmund auch Kusskrankheit genannt. Betroffene leiden vor allem an Fieber, Müdigkeit, Abgeschlagenheit und einer Mandelentzündung. In der Regel verläuft die Erkrankung harmlos. Der Krankheitsverlauf kann jedoch sehr unterschiedlich ausfallen und ist vor allem vom Alter der Patienten abhängig. Doch wie ansteckend ist das Pfeiffersche Drüsenfieber eigentlich und welche Maßnahmen kann man gegen die Erkrankung treffen?
Inhaltsverzeichnis
Was ist Pfeiffersches Drüsenfieber?
Pfeiffersches Drüsenfieber, auch Mononukleose genannt, ist eine Infektionserkrankung, welche durch das Epstein Barr Virus (EBV) ausgelöst wird. Rund 90 Prozent aller Menschen infizieren sich im Laufe des Lebens mit dem DNA-Virus, das zur Familie der Herpesviren gehört. Das Epstein Barr Virus befällt zunächst die Epithelzellen des Rachens und der Nase und vermehrt sich dort rasant. Anschließend greift das Virus die sogenannten B-Lymphozyten an, welche am Immunsystem des Körpers beteiligt sind. Über die Lymph- und Blutbahnen verteilen sie sich im Körper und gelangen so zunächst zu den Lymphknoten und dann weiter zu den inneren Organen wie Milz und Leber. Das Epstein Barr Virus ist weltweit verbreitet und überträgt sich in den meisten Fällen mittels Schmier- oder Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch.
Da die Übertragung jedoch oftmals von Mund zu Mund stattfindet, wird die Erkrankung im Volksmund auch Kusskrankheit genannt. Wer sich einmal mit dem Epstein Barr Virus angesteckt hat und somit am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt ist, verfügt über eine lebenslange Immunität. Denn das Immunsystem hat bestimmte Antikörper gegen die Infektion gebildet und kann sich bei erneutem Kontakt so effektiv wehren, dass die Erkrankung nicht nochmal ausbricht. In der Regel erfolgt die Infektion im jungen Kindesalter, verläuft dann meist ohne Symptome und bleibt bei den meisten Menschen folgenlos, denn unter normalen Bedingungen kann das menschliche Immunsystem den Erreger problemlos kontrollieren. Erfolgt die Erkrankung an dem Epstein Barr Virus jedoch als Jugendlicher oder im Erwachsenenalter, so kann die Infektion mit starken grippeähnlichen Symptomen einhergehen und in einigen Fällen sogar chronische Verlaufsformen annehmen.
Pfeiffersches Drüsenfieber – Kinder
Erkranken Kinder am Pfeifferschen Drüsenfieber, so ist der Krankheitsverlauf meist viel harmloser als bei Jugendlichen und Erwachsenen. Vor allem bei Kindern unter 10 Jahren verläuft die Erkrankung meist so harmlos, dass sich oftmals kaum Symptome bemerkbar machen und die Infektion somit häufig nicht bemerkt wird. Treten Symptome auf, so ähneln diese meist einer leichten Erkältung. Typisch für die Erkrankung im Kinderalter sind vermehrte Müdigkeit und leichtes Fieber. Meist sind Kinder zwischen dem vierten und fünfzehnten Lebensjahr vom Pfeifferschen Drüsenfieber betroffen. Kleinkinder infizieren sich häufig über Küsse der Eltern mit dem Epstein Barr Virus. Auch bei symptomfreien Verläufen besteht ein lebenslanger Immunschutz, währenddessen sie gleichzeitig auch zum potenziellen Überträger des Virus werden. Treten Symptome auf, so sollte die Behandlung rein symptomatisch mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr und Bettruhe behandelt werden.
Pfeiffersches Drüsenfieber – Erwachsene
Der Schweregrad des Pfeifferschen Drüsenfiebers hängt maßgeblich mit dem Alter des Erkrankten zusammen. Bricht die Erkrankung bei Erwachsenen aus, so verläuft sie in der Regel schwerwiegender und dauert um einiges länger als bei Kindern. Zu Beginn der Erkrankung treten häufig untypische Symptome wie Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen sowie Abgeschlagenheit auf. Erst im späteren Verlauf der Erkrankung kommt es zu den typischen Symptomen wie einer Mandelentzündung sowie geschwollenen Lymphknoten. Obwohl das Pfeiffersche Drüsenfieber bei Erwachsenen schlimmere Verläufe annimmt, stellt die Erkrankung häufig nur für Personen mit geschwächtem Immunsystem eine wirkliche Gefahr dar, dann kann es unter Umständen zu starken Komplikationen mit ernsthaften Folgen kommen.
Pfeiffersches Drüsenfieber – Symptome
Die Symptome beim Pfeifferschen Drüsenfieber fallen von Mensch zu Mensch und vor allem je nach Alter des Erkrankten sehr unterschiedlich aus. Zu Beginn sind die Symptome der Erkrankung häufig mit einer Grippe zu verwechseln und sind von starker Müdigkeit und Abgeschlagenheit mit Kopf- und Gliederschmerzen geprägt. Die Patienten fühlen sich meist leistungsschwach. Erst im späteren Verlauf der Erkrankung kommt es häufig zu starkem Fieber. Typisch für das Pfeiffersche Drüsenfieber ist vor allem die Entzündung der Mandeln und des Rachens, welche häufig mit einem weißlich bis gelblichem Belag überzogen sind. Da das Epstein Barr Virus die Abwehrzellen (B-Lymphozyten) des Körpers befällt, kommt es typischerweise zu einer Schwellung der Lymphknoten und Lymphorgane. So ist die Schwellung der Lymphknoten am Hals, sowie im Nacken, allerdings auch unter den Achseln sowie im Bauch- oder Brustbereich prägend für das Krankheitsbild.
Ein weiteres häufiges Symptom stellt das Anschwellen der Milz dar. Zu den selteneren aber dennoch nicht unüblichen Symptomen zählen unter anderem Hautausschläge, welche von kleinen rötlichen Stellen bis hin zu großen Schwellungen und Quaddeln gehen können. Am häufigsten ist der Hautausschlag im Gesicht, an Bauch, Brust und Rücken sowie an den Armen und Beinen zu verzeichnen und geht teilweise mit starkem Juckreiz und Wassereinlagerungen einher. Zu den häufigsten neurologischen Symptomen des Pfeifferschen Drüsenfiebers zählen Hirnhautentzündungen oder Nervenschädigungen. In sehr seltenen Fällen kann die Erkrankung auch chronische Verlaufsformen annehmen. Dann bestehen Symptome wie Müdigkeit, Antriebsschwäche, Lymphknotenschwellung und Fieber über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten.
Halsentzündung
Ein typisches Symptom des Pfeifferschen Drüsenfiebers stellt die Entzündung des Hals- und Rachenraumes sowie der Mandeln dar. Oftmals geht die Mandelentzündung mit einem weiß-geblichen Überzug der Mandeln einher, welcher zu starkem Mundgeruch führen kann. Aufgrund der Entzündung des Hals- und Rachenraumes können Erkrankte an starken Hals- und Schluckbeschwerden leiden. Häufig kommt aufgrund der Trockenheit im Rachenbereich auch noch Husten als natürlicher Abwehrmechanismus des Körpers hinzu, wodurch die Krankheitserreger aus dem Körper befördert werden sollen. Aufgrund der Halsentzündung wird das Pfeiffersche Drüsenfieber häufig mit einer klassischen Angina verwechselt und deshalb fälschlicherweise mit Antibiotika behandelt. Da es sich im Falle des Pfeifferschen Drüsenfiebers um eine Viruserkrankung handelt ist die Behandlung mit Antibiotika nicht nur vollkommen wirkungslos, sie kann auch zusätzlich einen Hautausschlag auslösen.
Ausgeprägte Mattigkeit
Neben der Halsentzündung sind vor allem ausgeprägte Müdigkeit und Schlappheit charakteristisch für das Pfeiffersche Drüsenfieber. Die Erschöpfungssymptome treten meist zu Beginn der Erkrankung auf. Während die meisten Symptome jedoch nach einigen Tagen bis Wochen wieder abklingen, kann die Mattigkeit in manchen Fällen sogar über Monate bestehen bleiben. Besonders Frauen sind häufig von der ausgeprägten Abgeschlagenheit betroffen. Das Pfeiffersche Drüsenfieber kann sogar zu einem chronischen Müdigkeitssyndrom führen, welche über einen Zeitraum von mehreren Jahren bestehen kann. Die genaue Ursache hierfür ist jedoch wissenschaftlich nicht ausreichend erforscht und kann daher auch nicht ursächlich therapiert werden.
Geschwollene Milz
Rund 70 Prozent der an Pfeifferschem Drüsenfieber Erkrankten, leiden an einer schmerzhaft geschwollenen Milz. Das Epstein Barr Virus befällt neben den Epithelzellen des Rachens und der Nase vor allem die B-Lymphozyten, welches das Virus im gesamten Körper, vor allem jedoch in Leber und Milz verteilen. Die Milz fungiert im menschlichen Körper wie ein großer Lymphknoten, welcher dafür zuständig ist, alte Zellen aus dem Blut herauszufischen. Während der Erkrankung an Pfeifferschen Drüsenfieber kommt es an vielen der Blutzellen zu Veränderungen, wodurch einige Zellen beschädigt oder gar zerstört werden. Die Milz hat nun jedoch die Aufgabe, all diese Zellen aus dem Blut zu sortieren und schwillt aufgrund des erhöhten Aufkommens an. In der Regel bildet sich die Vergrößerung der Milz jedoch gegen Ende des Krankheitsprozesses langsam wieder zurück. Ein Riss in der Milz ist zwar extrem selten, allerdings ist er lebensgefährlich und muss sofort chirurgisch behandelt werden. Um einen Milzriss zu vermeiden, ist es besonders wichtig, die vom Arzt verordnete Ruhephase einzuhalten und circa 8 Wochen auf Sport zu verzichten.
Pfeiffersches Drüsenfieber – Ansteckung und Ursachen
Die Ursache für das Pfeiffersche Drüsenfieber stellt das Virus Epstein Barr dar, welches erstmals im Jahre 1964 von Michael Epstein und Yvonne Barr nachgewiesen und schließlich auch so benannt wurde. Das Epstein Barr Virus gehört zur Familie der Herpesviren, welche sich durch die Besonderheit auszeichnen, ein Leben lang im Körper zu verweilen. Findet eine Infektion statt, so dringen die Epstein Barr Viren über die Schleimhäute in Nase, Mund und Rachen der Betroffenen ein und vermehren sich in den Schleimhautzellen. Anschließend greift das Virus die sogenannten B-Lymphozyten an, welche am Immunsystem des Körpers beteiligt sind. Über die Lymph- und Blutbahnen verteilen sie sich im Körper und gelangen so zunächst zu den Lymphknoten und dann weiter zu den inneren Organen wie Milz und Leber.
Arbeitet das Immunsystem der Betroffenen regulär, so bildet es Abwehrzellen, welche nach und nach die infizierten B-Lymphozyten im Blut beseitigen. Wie alle Viren der Herpesfamilie verweilt auch das Epstein Barr Virus nach der akuten Erkrankung in den Zellen der Betroffenen und verbleibt in einem Ruhezustand. Wer sich also einmal mit dem Epstein Barr Virus infiziert hat, kann sein Leben lang wieder ansteckend werden, denn das Virus findet sich im Speichel der Betroffenen wieder. Die Übertragung findet vor allem durch den direkten Kontakt zwischen einer gesunden und einer infizierten Person statt. Mittels Tröpfchen- oder Schmierinfektion kann der Erreger somit weitergetragen werden.
Ansteckungswege
Die Übertragung des Pfeifferschen Drüsenfiebers erfolgt von Mensch zu Mensch mittels Tröpfcheninfektion. In erster Linie wird das Virus über den Speichel, manchmal allerdings auch durch Husten, Niesen oder Sprechen übertragen. Schätzungsweise sind rund 95 Prozent der Deutschen bis zu ihrem 30. Lebensjahr in Berührung mit dem Epstein Bar Virus gekommen. Im Volksmund wird das Pfeiffersche Drüsenfieber auch als „Kusskrankheit“ bezeichnet, da sich die meisten Betroffenen beim Küssen infizieren. Das Gegenüber nimmt den Erreger über die Schleimhäute auf und erkrankt. Vor allem Kleinkinder erkranken häufig über Küsse der Eltern, welche den Erreger in sich tragen. Einen weiteren Übertragungsweg stellt die Schmierinfektion dar. Erwachsene stecken sich häufig über benutze Gläser oder Besteck an. Kinder hingegen über gemeinsam benutztes Spielzeug, welches sie in den Mund nehmen und anschließend weiterreichen. Des Weiteren kann der Epstein Barr Virus beim direkten Körperkontakt, durch den Austausch von Körperflüssigkeiten beim Geschlechtsverkehr übertragen werden.
Inkubationszeit
Als Inkubationszeit bezeichnet man den Zeitraum zwischen der Ansteckung mit dem Erreger und dem Ausbruch der Erkrankung. Beim Pfeifferschen Drüsenfieber kann die Inkubationszeit erheblich schwanken und ist stark vom Alter des Patienten abhängig. In der Regel ist die Inkubationszeit jedoch sehr lang und kann sich durchaus über Monate strecken. Denn während die Inkubationszeit bei Kindern in der Regel nur eine Woche bis 10 Tage beträgt, kann sie sich bei Erwachsenen über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis zu zwei Monaten erstrecken. Allerdings können Erkrankte bereits während der Inkubationszeit das Epstein Barr Virus an andere weitergeben, auch wenn sich bislang noch keine Symptome bemerkbar gemacht haben.
Wie lange ist Pfeiffersches Drüsenfieber ansteckend?
Generell ist Pfeiffersches Drüsenfieber eine hoch ansteckende Erkrankung. Das auslösende Virus für die Erkrankung ist das Epstein Barr Virus, welches sowohl per Tröpfchen- als auch mittels Schmierinfektion verbreitet werden kann. Erkrankte bilden während ihrer Infektion Antikörper gegen das Virus, sodass eine erneute Ansteckung unwahrscheinlich ist. Das Epstein Barr Virus zählt zu den Herpesviren, welches durch die Besonderheit gekennzeichnet ist, lebenslänglich im Körper der Wirte zu verweilen. Im Gegensatz zu anderen Viren wie Erkältungsviren, wirft der Körper sie nicht wieder hinaus. Wer sich also einmal mit dem Epstein Barr Virus infiziert hat, trägt das Virus ein Leben lang in sich. So können Erkrankte Monate oder gar Jahre nach dessen Genesung ansteckend sein. Denn das Epstein Barr Virus wird über den Speichel ausgeschieden. Bricht der Infekt aufgrund bestimmter Bedingungen wie beispielsweise einem geschwächten Immunsystem erneut aus, so verspüren die Betroffenen in den meisten Fällen keinerlei Symptome. Allerdings verbreitet sich das Virus erneut aus den Blutzellen in den Speichel und andere Personen können infiziert werden.
Ansteckung in der Schwangerschaft
Grundsätzlich stellt eine Infektion mit Pfeifferschem Drüsenfieber in der Schwangerschaft keinen Grund zur Sorge dar. In den meisten Fällen ist die werdende Mutter bereits vor ihrer Schwangerschaft am Epstein Barr Virus erkrankt und überträgt diesen Immunschutz auf ihr Baby. Dieser hält rund ein halbes Jahr an, bevor der Nachwuchs sich schließlich auch mit dem Virus infizieren kann. Eine Erstinfektion mit dem Epstein Bar Virus in der Schwangerschaft ist äußerst selten, in den meisten Fällen jedoch nicht gefährlich, insofern die Mutter über ein normales, gut ausgebildetes Immunsystem verfügt. Dann kann sie das Virus effektiv bekämpfen und dadurch auch das ungeborene Kind vor der Infektion schützen. Aufgrund der hormonellen Umstellung in der Schwangerschaft, kann es bei Frauen die bereits am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt sind, zu einer Reaktivierung des Virus kommen. Die Erkrankung kann dann während der Schwangerschaft in abgeschwächter Form nochmals auftreten.
Pfeiffersches Drüsenfieber – Krankheitsverlauf und Dauer
Der Krankheitsverlauf sowie die Dauer des Pfeifferschen Drüsenfiebers können sehr verschieden ausfallen. Während die Erkrankung bei Kindern sehr harmlos und oftmals ganz ohne Symptome verläuft, ist sie bei Jugendlichen sowie Erwachsenen in der Regel schwerwiegender und dauert um einiges länger an. Besonders charakteristisch für das Pfeiffersche Drüsenfieber ist jedoch vor allem die lange Inkubationszeit, welche sich durchaus über Wochen bis Monate ziehen kann. In der Regel sind die ersten Symptome geprägt von Fieber, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Im späteren Krankheitsverlauf kommt es vor allem zu Lymphknoten sowie zu einer Entzündung der Mandeln und des Rachens. Neben den Lymphknoten können im Verlauf der Erkrankung auch Organe wie Leber und Milz anschwellen, was unter Umständen zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann.
Im Allgemeinen lässt sich jedoch sagen: Je älter die erkrankte Person, desto schwerwiegender der Krankheitsverlauf. In der Regel klingt die Infektion jedoch nach wenigen Wochen ab und ist meist nach etwa zwei Monaten vollständig ausgeheilt. Wenige Betroffene leiden jedoch auch nach 6 Monaten noch unter Symptomen wie Fieber, geschwollenen Lymphknoten, teilweise vergrößerten Organen wie Leber und Milz, sowie Müdigkeit und Erschöpfung. Ab einem Zeitraum von 6 Monaten spricht man von einer chronischen Verlaufsform. Dies ist vor allem bei stark immungeschwächten Personen der Fall. Das Immunsystem ist dann nicht in der Lage den Erreger ausreichend in Schach zu halten und die Beschwerden sind langwieriger.
Pfeiffersches Drüsenfieber – Diagnose und Untersuchungen
Eine Diagnose anhand der Symptome zu stellen, ist beim Pfeifferschen Drüsenfieber überaus schwierig, denn die Erkrankung verläuft sehr unterschiedlich. In den meisten Fällen wird die Erkrankung aufgrund der vorhandenen Beschwerden für einen einfachen grippalen Infekt gehalten. Die Schwellungen der Lymphknoten im Halsbereich sowie die vergrößerten Lymphknoten in der Achselhöhle und die Rachenmandeln, welche rot geschwollen und mit weiß-gelblichem Belag überzogen sind, liefern meist ersten Aufschluss über das Vorliegen von Pfeifferschem Drüsenfieber. Erst anhand eines Blutbildes lässt sich die Erkrankung meist genau diagnostizieren. So geht die Infektion meist mit einer auffälligen Erhöhung der Lymphozyten einher, welche zu den weißen Blutkörperchen gehören und eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr spielen. Auch das Vorliegen von Antikörpern gegen das Epstein Barr Virus im Blut ist essentiell zur Diagnosestellung.
Zu den weiteren Untersuchungsmethoden zählt auch ein Racheabstrich, über welchen das Erbgut des Virus nachgewiesen werden kann. Auch ein Schnelltest kann Aufschluss über das Vorliegen von Pfeifferschem Drüsenfieber liefern. Mittels eines kleinen Stichs in die Fingerkuppe, wird ein Tropfen Blut auf einen Teststreifen getropft. Binnen weniger Minuten ermittelt der Test ob Antikörper gegen das Epstein Barr Virus im Blut vorliegen und das Ergebnis kann vom Streifen abgelesen werden. Eine eindeutige Diagnose ist durchaus wichtig, damit Betroffenen kein Antibiotikum verabreicht wird, denn Erkrankte können auf den in Antibiotika enthaltenem Wirkstoff Ampicillin, mit schweren Hautausschlägen reagieren. Ist die Diagnose des Pfeifferschen Drüsenfiebers gestellt, so sollte der behandelnde Mediziner bei vorliegendem Verdacht eine Ultraschalluntersuchung durchführen, um eventuelle Vergrößerungen von Milz, Leber und Lymphknoten zu erkennen.
Pfeiffersches Drüsenfieber – Behandlung
Aktuell gibt es keine spezifische Behandlung für das Pfeiffersche Drüsenfieber. Lediglich eine symptomatische Behandlung ist sinnvoll. Vor allem gilt jedoch zu beachten, dass Antibiotika nutzlos gegen die Erkrankung sind, denn beim Pfeifferschen Drüsenfieber sind Viren am Werk. Antibiotika verschaffen hingegen nur bei bakteriellen Auslösern Linderung. In sehr seltenen Fällen, wenn Betroffene sich beispielsweise eine zusätzliche bakterielle Infektion zugezogen haben, wird das Antibiotikum Doxicyclin empfohlen. Die Antibiotika Ampicillin oder Amoxicillin sollten in der Akutphase des Pfeifferschem Drüsenfiebers nicht zum Einsatz kommen, da sie oftmals schwere Hautausschläge verursachen. Um Beschwerden wie Fieber und Gliederschmerzen zu behandeln, empfiehlt es sich die Schmerzmittel Ibuprofen oder auch Paracetamol einzunehmen. Aufgrund der enthaltenen Acetylsalicylsäure sollte die Einnahme von Aspirin gemieden werden, da es im Falle einer chirurgischen Entfernung der Mandeln zu Blutungsproblemen kommen kann.
Betroffene sollten ihrem Körper in erster Linie ausreichend Schlaf und Ruhe gönnen, damit dieser sich vollständig auskurieren kann. Auch sportliche Aktivitäten und körperliche Belastungen sollten zunächst unbedingt unterlassen werden, um keinen Milzriss zu riskieren und mögliche Komplikationen zu vermeiden. In äußerst schweren Fällen können Mediziner die Wirkstoffe Ganciclovir oder Aciclovir verschreiben, welche die Virusvermehrung unterdrücken.
Homöopathie bei Pfeifferschem Drüsenfieber
Homöopathische Mittel können zur Symptomlinderung beitragen und Reize zur Selbstheilung setzen. Nach Diagnosestellung und mit ärztlicher Rücksprache können sie die Therapie begleiten, besonders wenn die Ausheilung sich verzögert. Jedoch ist auch bei der homöopathischen Behandlung lediglich eine symptomatische Therapie möglich. Je nach vorliegenden Beschwerden können unterschiedliche homöopathische Präparate hilfreich sein. Vor allem empfiehlt sich jedoch die Anwendung des homöopathischen Mittels Globuli. So kommt bei Halsschmerzen oftmals Aconitum napellus zum Einsatz. Auch Apis mellifica und Belladonna wirken im Halsbereich, setzen jedoch vor allem an den Mandeln an. Bei Schwellung und Vergrößerung der Milz können Ceanothus americanus oder Chininum arsenicosum angewandt werden.
Kortison gegen Pfeiffersches Drüsenfieber
Da es kein Medikament gegen das Pfeiffersche Drüsenfieber gibt, erfolgt die Behandlung im Regelfall symptomatisch. Gegen Fieber und Gliederschmerzen können Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol verabreicht werden. Kortison Präparate werden lediglich in äußerst schweren Fällen verschrieben. Beispielsweise wenn die Entzündung der Mandeln und des Rachens eine so starke Schwellung auslöst, dass die Betroffenen Schwierigkeiten bei der Atmung erleiden. Auch bei Komplikationen wie Hirnhautentzündung oder Infekt bedingter Blutarmut, kann Kortison lebensbedrohliche Folgen verhindern, indem es die überschießende Reaktion des Immunsystems abdämpft.
Was kann man selbst tun?
Präventiv empfiehlt es sich einen gesunden Abstand zu erkrankten Personen einzuhalten und ausreichend hygienische Maßnahmen zu treffen. So sollte man nach Möglichkeit nicht gemeinsam aus einem Glas trinken. Da die Erkrankung allerdings noch lange Zeit nach Abklingen der Symptome ansteckend ist, empfiehlt es sich vor allem das Immunsystem mit einer gesunden Ernährung und ausreichend körperlicher Bewegung zu stärken. Ist die Erkrankung bereits ausgebrochen so können vor allem Wadenwickel hilfreich sein um das Fieber zu senken. Ebenso gut eignet sich ein kühler Wickel mit Quark um die Halsschmerzen zu lindern. Außerdem empfiehlt sich eine gründliche Mundhygiene mit regelmäßigem Gurgeln, um Keime in Mund und Rachen zu beseitigen und die Halsschmerzen zu lindern.
Pfeiffersches Drüsenfieber – Spätfolgen
In der Regel ist der Verlauf des Pfeifferschen Drüsenfiebers mild und harmlos. Nur in seltenen Fällen treten Komplikationen auf, welche zu Spätfolgen führen können. So kann die Erkrankung vor allem bei immungeschwächten Personen wie HIV-Erkrankten einen chronischen Verlauf annehmen. Betroffene leiden dann oftmals noch Monate nach Beginn der Erkrankung unter Beschwerden wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Erschöpfung, mangelnder Leistungsfähigkeit oder auch Fieber. Des Weiteren befällt das Epstein-Barr-Virus in vielen Fällen die Milz und lässt diese anschwellen. Schonen sich Erkrankte nicht ausreichend oder erfolgt eine zu starke körperliche Belastung, so kann ein Milzriss die Folge sein, welcher aufgrund eines starken Blutverlusts lebensgefährlich ist und sofort operativ behandelt werden muss.
Seltener befällt das Pfeiffersche Drüsenfieber die Leber. Mögliche Folgeschäden sind eine Leberentzündung (Hepatitis) und eine daraus resultierende Gelbsucht. Im Rahmen des Pfeifferschen Drüsenfiebers kann auch das zentrale Nervensystem in Mitleidenschaft gezogen werden. Entstehen beispielsweise Hirnhautentzündung oder Gehirnentzündungen, so können Hirnschäden die Folge sein. Ist das Herz von der Infektion betroffen, so kann eine Herzmuskelentzündung entstehen, welche im schlimmsten Falle tödlich enden kann. So sollte körperliche Anstrengung während der Erkrankung in jedem Falle gemieden werden um das Herz nicht zu schädigen und eine lebenslange Herzschwäche zu riskieren.
Fieber im Überblick
1. Pfeiffersches Drüsenfieber, www.hno-aerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 15.09.2020)
2. Hahn, J. M.: Checkliste Innere Medizin, Springer Medizin Verlag, 7. Auflage, 2013
3. Piper, W.: Innere Medizin, Springer Medizin Verlag, 2. Auflage, 2013