Multiple Sklerose ist eine unheilbare, jedoch behandelbare Krankheit, von welcher über 100.000 Menschen alleine in Deutschland betroffen sind.
Inhaltsverzeichnis
Die Symptome von Multiple Sklerose sind vielfältig. Mit welchen Anzeichen sich die Krankheit, eine chronische Entzündung des zentralen Nervensystems äußert, ist sehr individuell. Teils sind es Gefühlsstörungen und Muskellähmungen, aber auch mit Sehstörungen geht die Krankheit einher, andere Betroffene haben Schmerzen und Lähmungserscheinungen im Gesicht. Aufgrund der Vielzahl ihrer Symptome gilt die MS auch als „Krankheit mit den 1000 Gesichtern“. Das macht die Diagnose aufwendig und langwierig.
Der folgende Artikel stellt alle wichtigen Informationen zu der MS Krankheit dar, beginnend mit der Definition, den Ursachen, den Symptomen, der Diagnose, dem Verlauf und der Behandlung sowie die Lebenserwartung von Betroffenen.
Was ist Multiple Sklerose?
Multiple Sklerose (Multiple Sclerosis) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervengewebes. Betroffen sind in der Regel Gehirn, Sehnerven und Rückenmark.
Symptome und Beschwerden treten häufig schubweise auf und können bereits im Alter von jungen Erwachsenen beginnen.
In Deutschland leiden über 100.000 Menschen an MS. Ohne nachweisliche Begründung kommt die Krankheit in kühleren Klimazonen wie Nordeuropa, Südkanada oder Neuseeland häufiger vor.
Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. In den meisten Fällen zeigt sich die Krankheit im Alter zwischen 20 und 40 Jahren.
Die Fakten auf einem Blick:
- Multiple Sklerose ist unheilbar, aber behandelbar
- Über 100.000 Menschen sind in Deutschland betroffen
- Frauen leiden doppelt so häufig unter MS wie Männer
- Die Krankheitssymptome treten in der Regel im Alter zwischen 20 und 40 ein
Multiple Sklerose – Ursachen
Bis heute leider unerforscht sind die belegten Ursachen für Multiple Sklerose. Verschiedene Annahmen deuten darauf hin, dass es sich um eine Autoimmunreaktion handelt. Körpereigene Strukturen werden von Abwehrzellen fälschlicherweise angegriffen, woraufhin ein Abbau der Nervenfaser-Schutzhülle beginnt. Dadurch werden Nervenfasern geschädigt und Nervenimpulse und -reize nicht mehr vollständig oder schlechter weitergeleitet.
Die Fakten auf einen Blick:
- Die Ursachen sind bisher unklar und unerforscht
- Es wird angenommen, dass es sich um eine Autoimmunreaktion handelt
- Abwehrzellen zerstören fälschlicherweise Nervenfaser-Schutzhüllen, was zu Störungen führt
Im Folgenden stellen wir Ihnen die verschiedenen vermuteten Ursachen vor.
Autoimmunerkrankung
Viele Experten vermuten eine Fehlreaktion des körpereigenen Immunsystems, also eine Autoimmunerkrankung, als Ursache für Multiple Sklerose. Bei einer Autoimmunerkrankung beginnen die Abwehrzellen des Körpers sich gegen die Strukturen des eigenen Körpers zu wenden. Eigentlich bekämpfen sie eingedrungene Viren oder Bakterien. Bei Multiple Sklerose greifen weiße Blutkörperchen, auch Leukozyten genannt, das Nervengewebe an und lösen Entzündungen aus. Dabei werden die Hüllen der Nervenfasern, die Myelinscheiden, zerstört. Dies wird auch als Entmarkung oder Demyelinisierung bezeichnet. Während diesem Vorgang werden auch die Nervenfasern sowie die Nervenzellen selbst geschädigt.
MS Patienten weisen Areale, auch Plaques genannt, mit Myelinschädigung im Gehirn und im Rückenmark auf, die sich dann zu Narben weiterbilden. Aufgrund dessen können Nervensignale gar nicht oder kaum weitergeleitet werden und Nervenausfälle entstehen. Ein Nervenausfall wird durch verschiedene Reaktionen im ganzen Körper deutlich, denn das gesamte Nervensystem kann betroffen sein.
Bis heute wissen Experten nicht genau, weshalb das Immunsystem bei MS das Nervengewebe attackiert. Vermutet werden verschiedene Faktoren, die in Kombination miteinander die Erkrankung auslösen.
Genetische Faktoren
Manche Experten glauben, dass Multiple Sklerose teilweise vererbbar sein kann. Studien mit Zwillingen zeigen zum Beispiel, dass das Risiko für Multiple Sklerose bei Kindern von MS-Kranken, die eineiige Zwillinge sind, um 25-30% höher ist als bei der Normalbevölkerung. Handelt es sich um zweieiige Zwillinge ist das Risiko um 5% höher. Die Eltern und Kinder eines MS Erkrankten haben ein doppelt- bis dreifach erhöhtes Risiko ebenfalls daran zu erkranken. Je weniger man mit einem Betroffenen verwandt ist, desto geringer ist das Risiko, selbst daran zu erkranken.
Bis heute ist nicht klar, welche Gene an der Entstehung von Multiple Sklerose teilhaben. Man vermutet unter anderem Veränderungen des HLA-DRB1-Antigens, des Apolipoproteins E oder des Interferon Gamma-Gens. Man ist sich darüber einig, dass nicht nur ein einzelnes Gen Grund für die Erkrankung ist, sondern dass eine Vielzahl an Genen beteiligt ist.
Infektionen
Es gibt ebenfalls Diskussionen darüber, ob Infektionen Multiple Sklerose auslösen können. Mögliche Infektionen sind zum Beispiel das Masern-Virus, das Humanen Herpes-Virus 6 (kurz HHV-6) und das Epstein-Barr-Virus (kurz EBV). Der EBV löst das Pfeiffersche Drüsenfieber aus und bei den meisten Multiple-Sklerose-Patienten finden sich Antikörper gegen EBV im Blut, wobei dies bei der Normalbevölkerung nur bei etwa 60% der Fall ist.
Auch bestimmte Chlamydien-Bakterien, wie Chalmydia pneumoniae, werden mit MS in Zusammenhang gebracht. Jedoch wurden die Ergebnisse dieser Studie in nachfolgenden Studien nicht bestätigt.
Es wird nicht vermutet, dass es nur eine bestimmte Infektionskrankheit gibt, die Multiple Sklerose auslösen kann. Stattdessen vermutet man, dass es durch die Reaktion des Immunsystems auf eine Infektion zu MS kommt, wenn Menschen bereits entsprechend dafür veranlagt sind.
Lebensstil und Umweltfaktoren
Eine weitere mögliche Ursache für Multiple Sklerose sind Umweltfaktoren und ein bestimmter Lebensstil – das bedeutet jedoch nicht, dass man allgemein durch einen ungesunden Lebensstil Multiple Sklerose auslösen kann.
Rauchen gehört zu den möglichen auslösenden Umweltfaktoren. Angeblich erhöht sich so das Risiko und beschleunigt den Verlauf der MS-Erkrankung.
Daneben vermutet man auch Vitamin D als Risikofaktor für Multiple Sklerose. Waren Menschen als Kinder verstärkt in der Sonne, hat ihr Körper dementsprechend mehr Vitamin D produziert. Verglichen mit Menschen mit einem niedrigen Vitamin D-Spiegel, erkrankten sie viel weniger an MS. Man bemerkte diesen Risikofaktor, nachdem es offensichtlich wurde, dass MS mit der geographischen Breite in Verbindung gebracht werden kann. Das bedeutet, je mehr man sich vom Äquator, Richtung Norden oder Süden, entfernt, desto mehr MS-Fälle gibt es. Zurückzuführen ist das auf die Sonnenexposition.
Geschlecht
Eine weitere mögliche Ursache ist das Geschlecht. In der Regel erkranken nämlich Frauen um einiges häufiger an Multiple Sklerose als Männer. Jedoch wurde hier noch keine plausible Erklärung gefunden. Es heißt lediglich, dass Frauen häufiger zum Arzt gehen und die Krankheit somit auch häufiger festgestellt werden kann. Allerdings könnte der Unterschied der Geschlechter auch durch bis jetzt unbekannte Umweltfaktoren ausgelöst werden.
Weitere Ursachen
Im Verdacht stehen noch weitere Ursachen, die zu einer Multiple-Sklerose-Entstehung führen können:
- Übergewicht
- Übermäßiger Kochsalzkonsum
- Darmflora
Multiple Sklerose – Symptome
Weltweit sind etwa 2,5 Millionen Menschen an der chronisch-entzündlichen Nervenkrankheit Multiple Sklerose (MS) erkrankt. In Deutschland gibt es rund 200.000 Betroffene, 70 Prozent davon Frauen. Jedes Jahr kommen allein in Deutschland circa 2.500 Neuerkrankungen hinzu. Typischerweise zeigen sich die ersten Multiple Sklerose-Symptome zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr. Die Krankheit verläuft in Schüben.
Frühsymptome
Die ersten Anzeichen wie auch die Schwere und der Verlauf der Multiplen Sklerose sind dabei äußerst individuell. MS gilt als eine Krankheit mit vielen Gesichtern. Dennoch gibt es einige typische Frühsymptome, die ein Hinweis auf MS sein können.
Folgende Frühsymptome treten bei Multipler Sklerose auf:
- Sehstörungen (ca. 30% der Patienten) wie Trübes Sehen oder Sehausfall
- Gefühlsstörungen wie Taubheitsgefühle an Armen oder Beinen (Ameisenkribbeln)
- Krampfartige Lähmungen
- Ständige, rasche Müdigkeit und Konzentrationsstörungen
Die Frühsymptome können auf viele Krankheiten hindeuten, d.h. es muss keine Multiple Sklerose vorliegen. Die Feststellung der Krankheit kann nur durch einen Arzt individuell pro Patient erfolgen.
Hauptsymptome
Neben den Frühsymptomen gibt es weitere MS Symptome. Eine Studie von Hemmett, Holmes, Barnes hat über 2.000 MS-Patienten mehr als 10 Jahre begleitet und die häufigsten Symptome ausgewertet. Zu den häufigsten MS Symptomen gehören demnach das Fatigue-Syndrom, Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen, Mobilitätsverlust, Gefühlsstörungen, Sehstörungen und Lähmungen der Muskulatur.
Folgend werden die einzelnen Symptome im Detail erläutert.
Fatigue-Syndrom
Das Fatigue-Syndrom ist mit 96% eines der am meisten auftretenden MS-Symptome. Betroffene fühlen sich dauerhaft müde, erschöpft und energielos. Dabei hat das Fatigue-Syndrom zwei Komponenten. Es kommt dabei sowohl zu einer geistigen (kognitiven) Erschöpfung als auch zu einer körperlichen Erschöpfung. Ja nach Patient sind die Komponenten unterschiedlich ausgeprägt. Die permanente Antriebs- und Energielosigkeit führt zu starken Einschränkungen im Alltag sowohl bei geistigen als auch bei körperlichen Tätigkeiten.
Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen
Mit 92% sind Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen das zweithäufigste Anzeichen für MS. Das Kleinhirn im zentralen Nervensystem ist in diesem Falle in Form von geschädigten Nervenfasern betroffen. Ist der Gleichgewichtssinn gestört, hat dies oft zur Folge, dass Schwindelgefühle sowie Zittern als auch Gangstörungen auftreten. Dies kann zu Problemen bei sportlichen Aktivitäten und Treppen laufen aber auch schon beim einfachen Gehen führen.
Mobilitätsverlust
Knapp 91% der Betroffen von MS klagen über einen Mobilitätsverlust, welcher zu einer Bewegungseinschränkung der Betroffenen führt. Vor allem Muskelschwäche gehört zu den häufigsten Ursachen, welche zu einem Mobilitätsverlust führt. Insbesondere Muskelschwäche in den Beinen führt zu Problemen im Alltag wie Gehproblemen. Tritt diese in beiden Beinen auf, wird sie als Paraparese bezeichnet, tritt sie nur in einem Bein auf, wird sie als Monoparese bezeichnet.
Gefühlsstörungen
Gefühlsstörungen treten mit 88% sehr häufig als MS-Symptome auf. Empfindungsstörungen äußern sich typischerweise durch Taubheitsgefühle oder Kribbeln in den Armen und Beinen oder als verminderte Empfindlichkeit, etwa gegenüber heißen und kalten Temperaturen.
Auch Spannungsgefühle in den Gelenken und der Hüftregion sind häufig. Gelenkschmerzen können ebenfalls auftreten. Die Gefühlsstörungen machen sich häufig zunächst in den Fingerspitzen oder den Füßen bemerkbar und breiten sich anschließend auf die gesamten Arme und Beine aus.
Als verbreitetes Symptom gilt zudem das Nackenbeugezeichen: Beim Vorbeugen des Kopfes verspüren die Betroffenen einen heftigen Schlag entlang der Wirbelsäule.
Sehstörungen
In mehr als drei Vierteln aller Fälle (82%) treten im Krankheitsverlauf Sehstörungen auf. Häufig stehen diese mit einem entzündeten Sehnerv in Verbindung. Die Augen schmerzen, Betroffene nehmen ihre Umgebung wie durch einen Schleier oder Nebel wahr. In einigen Fällen treten Lichtblitze oder Ausfälle des Gesichtsfelds auf. Durch die MS kann es zudem zu einer Lähmung der Augenmuskulatur kommen, die sich durch das Sehen von Doppelbildern äußert.
Muskellähmungen
Auch Muskellähmungen sind typische Multiple Sklerose-Symptome, die bei vielen Betroffenen auftreten. Häufig sind dies Lähmungserscheinungen in den Armen und Beinen. Neben einer Lähmung der Muskeln tritt zudem oft eine Muskelschwäche auf. Die Muskeln, vor allem in den Gliedmaßen, ermüden schnell, verspannen häufig oder fühlen sich steif und unbeweglich an.
Weitere MS-Symptome
Neben Gefühls-, Muskel- und Sehstörungen treten häufig auch folgende Multiple Sklerose-Symptome auf:
- Schmerzen und Lähmungserscheinungen im Gesicht
- Geschmacksstörungen
- Blasenfunktionsstörungen
- Depressionen (als Folge der Krankheit)
Schädigt die MS das Kleinhirn, treten als weitere Symptome unsicherer Gang, zitternde Hände und Sprachstörungen auf. In einigen Fällen beeinträchtigt die Multiple Sklerose auch die Psyche. Einige Betroffene sind anfälliger für Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen. Andere dagegen zeigen ein sehr euphorisches Verhalten.
Multiple Sklerose – Diagnose
Eine Diagnose von Multipler Sklerose ist nicht einfach, denn viele der MS Symptome sind nicht eindeutig. Denn die Anzeichen, die auf eine Multiple Sklerose hindeuten können, treten auch bei weiteren neurologischen Erkrankungen auf. Einige Frühsymptome können auch einfach ein Signal für zu viel Stress im Alltag sein. Daher ist für die Diagnose ein ausführlicher Multiple Sklerose Test wichtig.
Wer Symptome bemerkt, die auf eine MS hindeuten könnten, möchte vielleicht einen Selbsttest durchführen bevor ein Arzt konsultiert wird. Doch einen MS Selbsttest gibt es nicht. Die chronische Nervenentzündung äußert sich bei jedem Betroffenen anders und zeigt immer wieder ein anderes Gesicht. Bemerkt man die beschriebenen Symptome wie Muskelschwäche, Lähmungserscheinungen, Gefühls- oder Sehstörungen oder gar mehrere dieser Anzeichen, sollte man daher so bald wie möglich einen Arzt aufsuchen.
Die erste Anlaufstelle zur Abklärung der MS-Symptome ist der Hausarzt. Nach einer gründlichen Anamnese wird dieser Patienten voraussichtlich zum Neurologen (Facharzt für Neurologie) überweisen. Nur ein neurologisch geschulter Arzt verfügt über das Fachwissen, eine Multiple Sklerose zu diagnostizieren.
Neurologische Untersuchung
Auch beim Neurologen besteht der erste Teil des MS Tests in der Anamnese, dem Patientengespräch. Der Arzt erkundigt sich nach den Beschwerden, ihrer Dauer und Häufigkeit. Zur MS Diagnose reicht das aber nicht aus. Im nächsten Schritt führt der Arzt eine neurologische Untersuchung durch. Dabei prüft er Reflexe, Empfindungen und Muskelkraft. Zudem wird der psychische Befund des Patienten ermittelt.
Anschließend misst der Arzt die Leitfähigkeit der Hirnnerven. Mittels Elektroenzephalographie (EEG) werden die Nervenimpulse gemessen, die als Reaktion auf einen Seh- und Hörreiz entstehen. Um die für MS charakteristischen Entzündungsherde zu erkennen, unterstützen bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) die Diagnostik. Hilfreich ist darüber hinaus eine Punktion des Rückenmarks, die sogenannte Liquorpunktion. Bei entzündlichen Erkrankungen des Nervensystems weist die Gehirn-Rückenmarkflüssigkeit einen erhöhten Wert bestimmter Abwehrzellen und Antikörper auf.
Während der Diagnosestellung prüft der Arzt zudem, ob die Kriterien für einen MS-Schub erfüllt sind:
- Neue oder früher bereits aufgetretene Symptome halten mindestens 24 Stunden lang an.
- Die Symptome sind mindestens 30 Tage nach Beginn des letzten Schubs aufgetreten.
- Andere Infektionen oder eine veränderte Körpertemperatur erklären die Symptome nicht.
Apparative Untersuchungen
Bei einer apparativen Untersuchung wird die Verbreitung von Multiple Sklerose im Körper des Patienten festgestellt. Dafür werden evozierte Potenziale (EP) aufgezeichnet. Hier handelt es sich um elektrische Spannungen in den Nerven- und Muskelzellen, die entstehen, wenn ein äußerlicher Reiz auf sie einwirkt. Mittels Elektroden werden diese Spannungen abgeleitet und aufgezeichnet.
Zum Verständnis: visuell evozierte Potenziale, kurz VEPs, können mit einem Schachbrettmuster ausgelöst werden, wenn dessen Felder schnell hintereinander in verschiedener Helligkeit aufleuchten. Der Patient muss hier das Muster anschauen und sein Kopf leitet die Potenziale ab.
Neben den evozierten Potenzialen untersucht man den Kopf und das Rückenmark des Patienten mit einer Kernspintomografie. Hier wird besonders auf Entzündungsherde oder Plaques im Gehirn geachtet. Sind diese schon größer als zwei Millimeter, erkennt man diese schon im Anfangsstadium der Erkrankung. Der große Vorteil eines MRT ist, dass das MRT schon krankheitsbedingte Veränderungen im Zentralen Nervensystem aufdecken kann, obwohl es noch keine Beschwerden oder Symptome einer MS gab.
Eine weitere apparative Untersuchung findet statt, falls der Patient Probleme beim Wasserlassen hat. Hier empfiehlt der Arzt ein Miktionsprotokoll, in dem der Patient festhalten muss, wie oft es zum Wasserlassen kommt. Der Arzt bestimmt zusätzlich, die Menge an Urin, die trotz des Wasserlassens noch in der Blase geblieben ist. Dieses Verfahren nennt sich auch Restharnbestimmung. Darauf kann eine urodynamische Untersuchung folgen. Hier handelt es sich um ein Messverfahren, das die Funktionsweise der Harnblase mit Drucksonden und Elektroden untersucht.
Laboruntersuchungen
Weitere hilfreiche Untersuchungen, um eine Multiple Sklerose Erkrankung festzustellen, sind Laboruntersuchungen.
Besonders wichtig ist hier die Untersuchung des Nervenwassers, oder auch Liquordiagnostik genannt. Um das Liquor untersuchen zu können, wird mit einer feinen Nadel in den Bereich zwischen den Wirbeln der mittleren Lendenwirbelsäule gestochen und eine Nervenwasserprobe entnommen. Bei der Auswertung kann man feststellen, ob eine Entzündung im Gehirn oder im Rückenmark vorhanden ist. Dies erkennt man durch eine erhöhte Anzahl an Abwehrzellen, wie Lymphozyten und Plasmazellen, und Antikörper, wie Immunglobulin. Mit der Liquorpunktion kann außerdem festgestellt werden, ob vorhandene Entzündungen durch Keime und möglicherweise nicht durch MS verursacht wurden.
Neben der Untersuchung des Nervenwassers, wird auch das Blut des Betroffenen untersucht. Hier werden folgende Werte bestimmt:
- Großes Blutbild
- Leberwerte
- Nierenwerte
- Schilddrüsenwerte
- Blutzucker
- Vitamin B12
- Rheumafaktor
- Antinukleäre Antikörper (ANA)
- Anti-Phospholipid-Antikörper
- Anti-ds-DNS-Antikörper
- Lupus-Antikoagulans
- Entzündungsmarker (C-reaktives Protein = CRP)
- Angiotensin-Converting-Enzyme (ACE)
- Borrelien (Auslöser der Borreliose) und Borrelien-Antikörper (Borrelien-Serologie)
Eine weitere Laboruntersuchung, die durchgeführt wird, ist die Urinuntersuchung.
Letztendlich sind die meisten Laborwerte bei MS-Patienten im Normalbereich. Daher werden sie nicht zum Nachweis von Multiple Sklerose ermittelt, sondern um andere Erkrankungen ausschließen zu können. Damit man die Erkrankung komplett sicher differenzieren kann, sind häufig noch weitere Laboruntersuchungen wichtig. Dabei werden beispielsweise extrahierbare nukleäre Antigene bestimmt, um von weiteren Autoimmunerkrankungen, wie HIV-Antikörper, Mykoplasmen-Antikörper und Antikörper zum Nachweis von Syphilis differenzieren zu können.
MS Test
Die Vielzahl und Uneindeutigkeit der MS-Symptome machen die Diagnose aufwendig. Mediziner und Forschungseinrichtungen arbeiten daher an neuen Tests, um das bisherige Verfahren zu vereinfachen. Die Ruhr-Uni Bochum und die Medizinische Hochschule Hannover haben in diesem Jahr einen neuen Multiple Sklerose Test vorgestellt, mit dem sich der MS-Verdacht schneller und sogar präziser bestätigen lassen soll.
Wie das übliche Diagnoseverfahren setzt auch der neue MS-Test auf die Punktion des Rückenmarks. Statt Abwehrzellen zu betrachten, untersuchten die Forscher jedoch die Ribonekleinsäuren, kurze Eiweißketten, welche die Zellentwicklung, Zellvermehrung und Zellfunktionen steuern. Bei Patienten, die an MS erkrankt sind, weisen die Ribonekleinsäuren veränderte Profile auf. Anhand dieser Profile soll sie MS nicht nur nachweisen lassen, sie sollen auch Hinweise auf die Verlaufsform geben.
Bis der neue MS Test in der Praxis eingesetzt werden kann, wird es noch rund fünf bis zehn Jahre dauern. Zunächst sind weitere Untersuchungsphasen und Beweisführungen zu meistern.
Die Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover arbeiten derweil an einem weiteren Forschungsprojekt zur Früherkennung akuter MS-Schübe. Sie haben im Blut von MS-Patienten mit aktuellen Schüben einen Autoantikörper entdeckt, der sich gegen das Protein alpha-Fodrin wendet. Mit Abklingen des Schubes verschwindet auch dieser Autoantikörper. Auf Grundlage der Ergebnisse wurde ein alpha-Fodrin-Bluttest entwickelt, mit dem sich ein Schub erkennen lässt, noch bevor MS-Symptome auftreten. Die Früherkennungsquote soll damit von 25 Prozent auf 80 Prozent steigen.
Multiple Sklerose – Verlauf
Wie eingangs beschrieben verläuft diese Krankheit in Schüben. In unregelmäßigen Abständen treten somit die oben genannten Symptome in unterschiedlicher Dauer und Schwere auf. Diese Schübe können in vielen Fällen mit entsprechender Therapie reduziert oder unterbunden werden. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen nehmen Schübe und Symptome leider im Verlauf der Krankheit zu.
Multiple Sklerose kann in drei verschiedenen Formen verlaufen:
- Schubförmig in unterschiedlicher Schwere und vollständiger Zurückbildung der Symptome – so beginnt die Erkrankung bei etwa 80 % der Betroffenen
- Sekundär chronisch voranschreitender Verlauf, bei dem neben den Schuben das Krankenheitsbild voranschreitet – betrifft etwa 40 % der Erkrankten
- Primär voranschreitender Verlauf, bei dem sich das Krankheitsbild kontinuierlich verschlechtert – betrifft etwa 10 % – 15 % der Erkrankten von Beginn an
Schubförmiger Verlauf
Etwa 80 bis 85 Prozent aller Patienten haben zu Anfang ihrer Erkrankung mit einem schubförmigen Verlauf zu kämpfen. Ein Schub ist das Aufkommen neuer Symptome innerhalb von mindestens 24 Stunden, die nicht zu erklären sind. Seit dem Beginn des letzten Schubes müssen mehr als 30 Tage vergangen sein. Der erste Schub einer Multiplen-Sklerose wird „klinisch isoliertes Syndrom“ genannt. In der Zeit zwischen den Schüben verändert sich der Krankheitszustand nicht. Kommt es zu einem Schub, verschlechtern sich bereits bestehende Symptome oder es kommen gar neue Beschwerden und Symptome hinzu. Während einem Schub kommt es zu der Verschlechterung bereits nach wenigen Stunden. Ein solcher Schub dauert mindestens 24 Stunden bis einige Tage an. Die Zeitdauer zwischen den Schüben variiert ebenfalls und kann einige Wochen, Monate oder Jahre dauern.
Ausgelöst werden solche Schübe durch einen akuten Entzündungsherd, der sich im Nervensystem befindet. Der Herd selbst führt nicht zu einem Schub. Während der Entzündung kommt es zu der Zerstörung von Nervenhüllen, oder auch Myelinscheiden. Nach dem Schub kann dies nur bedingt wieder aufgebaut werden, weshalb sich Beschwerden und Symptome nach einem Schub ganz oder nur teilweise zurückbilden. In manchen Fällen, meist bei einem späteren Krankheitsstadium, bleiben sie auch bestehen.
Experten sprechen von einem gutartigen, beziehungsweise benignen Verlauf, wenn die Beschwerden sich nach einem Schub wieder zurückbilden und auch nach einem Zeitraum von zehn Jahren keine Behinderung entstanden ist.
Es handelt sich um einen bösartigen, oder malignen, Multiple-Sklerose-Verlauf, wenn es nach einiger Zeit zu einem schweren Schub kommt, der eine bleibende Behinderung auslöst. Außerdem ist der Krankheitsverlauf hier sehr schnell und die Beschwerden nehmen immer weiter zu. Sie lösen starke Beeinträchtigungen aus, die tödlich sein können.
Ein MS-Schub kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Diese Faktoren können auch die Erkrankung an sich verschlechtern. Dazu gehören:
- Infektionen, beispielsweise grippaler Infekt
- Größere Operation
- Hormonelle Umstellung
- Impfungen, beispielsweise mit Lebendimpfstoffen
- Starke körperliche Belastung
- Starke psychische Belastung
- Hyposensibilisierung
- Immunstimulierende Medikamente
Pseudoschub
Man muss einen Multiple Sklerose Schub von einem Pseudoschub unterscheiden. Ein solcher Schub verschlechtert zwar ebenfalls den Krankheitszustand, jedoch wird dieser nicht durch einen akuten Entzündungsherd im Nervensystem ausgelöst, sondern durch fieberhafte Infekte, heißes Bad, Hyperventilation oder Erkrankungen, die Schmerzen auslösen.
Progredienter Verlauf
Den progredienten Verlauf teilt man in zwei Arten auf. Zum einen gibt es die sekundär chronisch-progredienten Multiple-Sklerose. Dabei kommt es zunächst zu Erkrankungsschüben und bei 50 Prozent der Patienten verändert sich die Verlaufsform der Erkrankung. Die Schübe werden zwar seltener, jedoch nehmen die Beschwerden immer weiter zu.
Zum anderen gibt es die primär chronisch-progrediente Multiple-Sklerose, an welcher 10 bis 15 Prozent der MS-Patienten leiden. Von Beginn an verschlechtern sich die Symptome und der Krankheitszustand, jedoch gibt es keine Erkrankungsschübe. Doch auch hier kann die MS für einige Zeit stagnieren.
Ist MS heilbar?
Multiple Sklerose ist bis jetzt nicht heilbar, jedoch lässt sich die Krankheit gut behandeln. In der medikamentösen Therapie sind die wichtigsten Ziele, die Schübe zu verhindern und den Eintritt möglicher Behinderungen weitestgehend zu verzögern, deren Fortschreiten zu verlangsamen oder gar zu stoppen.
Multiple Sklerose – Behandlung
Multiple Sklerose ist bis heute unheilbar, durch medikamentöse Ansätze jedoch behandelbar. So wird durch den Einsatz von Medikamenten dafür gesorgt, dass Schübe reduziert oder gar unterbunden werden. Eine Behandlung erfolgt aufgrund der Symptom- und Verlaufsvielfalt individuell.
Die Behandlung baut auf drei Säulen auf, welche im Folgenden näher erläutert werden.
1. Akutbehandlung bei Schüben
Bei einem akuten Schub mit auftretenden Beschwerden wird für wenige Tage in der Regel mit einem Kortisonpräparat gearbeitet. Dies geschieht intravenös und soll die Entzündungsreaktion eindämmen. Dadurch werden die Beschwerden reduziert oder gar unterbunden.
Dieser Vorgang kann bei nicht verschwindenden Beschwerden wiederholt und in der Dosis erhöht werden. Jedoch können bei der Behandlung mit Kortison starke Nebenwirkungen wie Magenbeschwerden, Schlafstörungen oder Erhöhung des Blutdrucks auftreten.
Der nächste sinnvolle Schritt wäre daher eine Blutwäsche, bei der Blut entnommen, gereinigt und zurückgeführt wird. Diese Behandlung ist in der Hälfte der Fälle erfolgreich und wird an speziellen MS-Zentren durchgeführt.
Zusammengefasst wird als Akutbehandlung also folgendes angewandt:
- Behandlung mit Kortison
- Gegebenenfalls wiederholte Behandlung mit Kortison
- Durchführung einer Blutwäsche
2. Immunmodulatorische Langzeitbehandlung
Die immunmodulatorische Langzeitbehandlung kann in drei verschiedene Therapieformen untergliedert werden:
- Verlaufsmodifizierende Therapie des moderaten Krankheitsverlaufes
- Reservemittel der Basistherapie
- Verlaufsmodifizierte Therapie des aktiven Krankheitsverlaufes
In den verschiedenen Therapieformen werden unterschiedliche Behandlungen oder Medikamente angewandt. Bei der verlaufsmodifizierten Therapie bei einem moderaten Krankheitsverlauf kommen beispielsweise Interferon-beta-Präparate oder die Wirkstoffe Glatirameracetat, Teriflunomid oder Dimetyhilfumarat zum Einsatz.
Mittel wie Azathioprin oder die Antikörper Immunglobuline, die in der Vergangenheit häufig eingesetzt wurden, werden aufgrund von fehlenden Zulassungen oder starken Nebenwirkungen heute nur noch als Reservemittel zur Basistherapie in Ausnahmesituationen betrachtet.
Im aktiven Krankheitsverlauf, nachdem Betroffene auf die Basistherapie nicht mehr anspringen, wird der Einsatz von stärkeren Medikamenten und Behandlungen begonnen. Zulassung haben hierzu unter anderem Alemtuzumab, Cyclophosphamid, Fingolimod, Natalizumab und Mitoxantron.
3. Symptomatische Behandlung
Um die Lebensqualität von Multiple Sklerose betroffenen Menschen aufrecht und hoch zu halten, ist in vielen Fällen eine symptomatische Behandlung sehr wichtig. Der Fokus liegt hierbei auf der Behandlung und Linderung von auftretenden Schmerzen und Beschwerden während des Krankheitsverlaufs.
Zu diesen Beschwerden, die in einem vorigen Kapitel bereits ausführlich aufgeführt wurden, gehören neben physischen Schmerzen auch psychische Beschwerden wie Depressionen. So vielfältig die Symptome sind, so unterschiedlich sehen auch hier die Behandlungen aus. Dazu gehören Ernährungsumstellung, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Psychotherapie oder zusätzliche Medikation.
Alternative Medizin
Nicht wissenschaftlich anerkannt, aber immer beliebter ist die Anwendung von alternativer Medizin. Dazu gehört die Akupunktur, autogenes Training, Homöopathie oder generell die traditionelle Chinesische Medizin. Diese können jedoch kein Ersatz für die herkömmliche Behandlung sein, sondern vielmehr eine Unterstützung oder ein Zusatz.
Ernährung bei MS
Es ist nicht sicher, ob eine bestimmte Diät oder Ernährungsweise Auswirkung auf Multiple Sklerose hat, denn die Erkrankung wird geprägt von tagesformabhängigen Besserungen sowie Verschlechterungen. Keine Diät konnte den Verlauf oder die Beschwerden wirklich beeinflussen, jedoch wird eine ausgewogene und fettreduzierte Ernährung empfohlen.
Es wird vermutet, dass die Ernährung durch die Darmflora eine Wirkung auf die MS hat und dies schon beim Entstehen und eventuell auch beim Fortschreiten der Erkrankung. In der Darmflora entstehen Stoffwechselprodukte, die einen Einfluss auf das Immunsystem haben. Unter anderem bekämpfen sie fremde Eindringlinge, abgestorbene Zellen und Entzündungsreaktionen. Durch eine Veränderung der Ernährung, verändert sich auch die Darmflora. Eine Bestätigung für die Auswirkung der Ernährung auf MS ist das Beispiel mit Japan. Seitdem sich der Lebensstil und auch die Ernährung der Japaner verwestlicht hat, ist die Anzahl der MS-Fälle angestiegen.
Nun stellt sich die Frage, welche Art der Ernährung könnte denn hilfreich sein. In den nächsten Abschnitten stellen wir Ihnen drei mögliche unterstützende Ernährungsarten vor. Allerdings gibt es bis heute keine Ernährungsform, die von Ärzten explizit empfohlen wird, sondern nur Hinweise auf deren Vor- und Nachteile.
Vegane Ernährung
Eine Ernährung ohne tierische Produkte wird empfohlen. Man sollte jedoch darauf achten, Vitamin B12 zusätzlich einzunehmen, da dieser Inhaltsstoff in der veganen Ernährung weniger verbreitet ist. Einzelne Betroffene sind begeistert von der Ernährung, jedoch stehen noch keine Studien bereit, die den Einfluss von veganer Kost auf die MS-Erkrankung bestätigen können. Sofern man darüber nachdenkt, sich vegan zu ernähren, sollte man dies zunächst mit seinem Arzt besprechen.
Antientzündliche Diät
Man nimmt an, dass eine antientzündliche Diät den Entzündungen einer MS entgegenwirken kann. Bei dieser Diät achtet man besonders auf Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Omega-6 unterstützt bei der Bildung von entzündungsfördernden Substanzen und Omega-3 bei der Bildung von entzündungshemmenden Stoffen. Nimmt man nun mehr Omega-3-Fettsäuren zu sich, verschiebt sich das Gleichgewicht im Körper vielleicht so, dass mehr entzündungshemmende Stoffe entstehen. Man findet sie in Hanföl, Rapsöl, Leinöl und in fettem Fisch. Eine abwechslungsreiche Ernährung ist hier hilfreich und man sollte auf rotes Fleisch und tierische Fette weitestgehend verzichten, da diese Omega-6-Fettsäuren enthalten. Mit dieser Ernährung könnte der Verlauf der Multiple Sklerose positiv beeinflusst werden.
Low-Carb Diät
Kohlenhydrate werden aufgrund des Hormons Insulin als problematisch angesehen. Durch eine Low-Carb Diät oder auch ketogene Diät sinkt der Insulinspiegel auf ein niedriges und konstantes Niveau. Die Diät selbst enthält so wenig Kohlenhydrate wie möglich, legt jedoch viel Wert auf Proteine pflanzlicher Herkunft. Bislang wurden positive Effekte durch die Ernährung gefunden, jedoch noch nicht mit Studien bestätigt.
Vitamin D
Vor allem während den Wintermonaten ist es wichtig auf seinen Vitamin-D-Spiegel zu achten. Es wird eine einmalige Einnahme von 20.000 Einheiten Vitamin D3 pro Woche während der Winterzeit empfohlen. Jedoch sollte man aufpassen, da man auch Vitamin D überdosieren kann und nur unter ärztlicher Aufsicht einnehmen sollte.
Multiple Sklerose – Lebenserwartung
Trotz der unheilbaren Krankheit und möglicherweise schwerwiegenden Symptomen ist diese Krankheit nicht tödlich. MS-Erkrankte werden nach kanadischen Forschern durchschnittlich 77 Jahre alt. Diese Zahlen gingen aus einer Studie mit über 7.000 Erkrankten hervor. Dabei wurden Frauen durchschnittlich 79 Jahre alt und Männer 74. Dies ist nicht wesentlich kürzer als beispielsweise die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland. Bis vor kurzem lag diese bei Männern noch bei 79,1 Jahren und bei Frauen bei 84,1 Jahren.
Ähnliche Krankheiten
1. Hemmett, Holmes, Barnes: What drives quality of life in multiple sclerosis?, QJM: An International Journal of Medicine, 2004
2. Chan, Heck: Mobility in Multiple Sclerosis: More than just a Physical Problem, International Journal of MS Care, 2000
3. Krämer, G. & Besser, R.: Multiple Sklerose – Antworten auf die 111 wichtigsten Fragen, TRIAS Verlag, 6. Auflage 2006
4. Schmidt, R.M. et al.: Multiple Sklerose, Elsevier/Urban & Fischer Verlag, 4. Auflage, 2006
5. Kesselring, J. et al.: Symptomatic therapy and neurorehabilitation in multiple sclerosis. Lancet Neurology 2005
6. Kugler, J. et al.: Lebensqualität bei Multipler Sklerose, Walter de Gruyter Verlag, 2010
7. Schipper, H. et al.: Langzeit-Immuntherapie der Multiplen Sklerose, Dmv-Waldmann Verlag, 2007
8. Informationsportal von Berufsverbänden und Fachgesellschaften für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland und der Schweiz: www.neurologen-und-psychiater-im-netz.de (Abruf: 16.06.2020)
9. S2e-Leitlinie “Diagnostik und Therapie der Multiplen Sklerose” (Abrufdatum: 16.06.2020)