Schnupfen, Husten und alles tut einem weh – ein klarer Fall: man ist krank! Aber ist das nun eine Grippe oder doch nur eine gewöhnliche Erkältung? Was die Influenza wirklich ist, warum es im Winter oftmals zu Grippewellen kommt und wie man sich am besten schützen kann – all das im folgenden Überblick.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Grippe?
Die Influenza (die „echte“ Grippe) ist eine Infektionskrankheit, die durch Viren der Gattung Influenza A und B ausgelöst wird. Häufig wird die Bezeichnung Grippe auch für eine Erkältung oder grippalen Infekt benutzt, bei denen es sich aber um weitaus harmlosere Virusinfektionen handelt. Sie sollten definitiv voneinander unterschieden werden, da die Grippe dadurch sonst leicht unterschätzt wird. Sie ist eine ernstzunehmende Krankheit, die im schlimmsten Fall und bei schweren Vorerkrankungen und Komplikationen sogar tödlich enden kann.
Der Name Influenza kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Einfluss oder auch Beeinflussung. Man unterscheidet in Virustyp A und B. Während Typ B mit einer gewöhnlichen Erkältung vergleichbar ist, ist Typ A hingegen deutlich gefährlicher – besonders für ältere, chronisch-kranke Menschen, Schwangere und kleine Kinder kann diese Form eine Gefahr darstellen, da ihr Immunsystem oft schwächer ist als bei anderen Menschen. Bei ihnen können als Folge weitere Erkrankungen auftreten – organische oder muskuläre Entzündungen sind dann oft sogar lebensbedrohlich. Das Besondere an Influenzaviren ist, dass sie sich ständig verändern. Deshalb kann der Körper auch keine passenden Abwehrkräfte bilden, wie es bei den Erkältungsviren möglich ist.
Die Influenza darf nicht mit der sogenannten Sommergrippe verwechselt werden, da diese keine „echte“ Grippe ist. Sie verläuft eher wie eine gewöhnliche Erkältung und wird auch nicht durch die Influenzaviren ausgelöst, sondern durch Enteroviren. Wie der Name es schon aussagt, tritt sie meist in den Sommermonaten auf.
Grippe oder Erkältung?
Die Symptome sind in beiden Fällen ähnlich – Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen. Bei einer Grippe treten die Anzeichen aber meist schon nach wenigen Stunden auf und sind oft schwerer und langanhaltender. Bei einer Erkältung hingegen dauert es oft einige Tage, bis aus einem Halskratzen, leichtem Schnupfen oder Husten eine bettlägrige Krankheit wird. Der wesentliche Unterschied liegt jedoch im Krankheitserreger. Bei einer normalen Erkältung können hunderte unterschiedliche Erreger, die meisten davon Viren, als Krankheitsgrund in Frage kommen. Bei einer echten Grippe ist nur eine bestimmte Art von Viren verantwortlich – die sogenannten Influenzaviren oder auf deutsch: die Grippeviren. Während die Erkältung meist ohne Fieber oder mit nur leichtem Fieber daherkommt, schlägt die Grippe oft richtig zu und haut einen mit hohem Fieber um.
Doch, egal ob Grippe oder Erkältung: in beiden Fällen heißt es – ab ins warme Bett und ausruhen.
Die folgende Tabelle liefert nochmal einen guten Überblick über die Unterschiede der beiden Infektionskrankheiten:
Grippe | Erkältung |
Plötzlicher Krankheitsbeginn | Langsamer, schleichender Krankheitsbeginn |
Plötzliches Fieber von 38.5 Grad, hält meist länger als drei Tage an | Leichtes, nur kurzzeitig auftretendes bis gar kein Fieber |
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall | Keine begleitenden Magen-Darm-Beschwerden |
Starke Abgeschlagenheit und Schwäche | Leichtes bis mittleres Krankheitsgefühl |
Anhaltende Leistungsschwäche – auch Tage nach dem Abklingen der Symptome | Nach Genesung wieder schnell leistungsfähig |
Grippefälle Häufigkeit
Die Influenza ist eine der bedeutendsten Infektionskrankheiten, von der jährlich weltweit viele Menschen betroffen sind und leider viele auch daran sterben. Jede Altersgruppe kann an der Grippe erkranken. Neben der sogenannten „Sommergrippe“, die eher mit einer Erkältung vergleichbar ist, haben die Influenzaviren besonders in den Wintermonaten Hochkonjunktur. In Deutschland erkranken, je nach Saison, ca. 5 – 20 % der Bevölkerung daran.
Grippe – Ursachen
Besonders in den Wintermonaten sind die Influenzaviren besonders stabil – bei kalten Temperaturen können sie noch leichter in den Körper eindringen. Ihre Lipidschicht, eine Art Schutzschicht, wird in dieser Jahreszeit sehr hart, sodass sie noch einfacher von Mensch zu Mensch übertragen werden. Sie vermehren sich außerdem besser, wenn die Schleimhäute im Körper kühler sind. Während der Wintermonate halten wir uns vermehrt drinnen auf, in weniger belüfteten und stark beheizten Räumen – genau diese trockene Luft macht die Schleimhäute ebenfalls anfälliger für Viren.
Übertragung
Viren lauern überall – auf Türgriffen, in der U-Bahn oder auf der Tastatur. Auch über die Luft und durch den Körperkontakt können sie übertragen werden. Über die Schleimhäute der Nase, Atemwege und Auge gelangen sie dann in die Körperzellen. Dort vermehren sie sich und zerstören die gesunden Zellen. Je mehr Viren sich ausbreiten, desto schwerer ist die Erkrankung.
Die Übertragung kann durch Tröpfcheninfektion erfolgen – beim Niesen, Husten, Atmen oder Sprechen. Die Tröpfchen können in der Luft trocknen und dort mehrere Stunden herumschwirren. Beheizte Räume mit trockener Luft verstärken die Verbreitung der Viren. Das kann ein Grund dafür sein, dass die heftigen Grippewellen eher im Winter als im Sommer stattfinden. Die Influenza kann ebenfalls per Kontakt oder Schmierinfektion mit den Viren übertragen werden – beispielsweise über infiziertes Nasensekret. Auch über Kotpartikel oder Hautschuppen, Haare und Staub ist eine Ansteckung möglich.
Viren-Vermehrung
Die Influenzaviren haben zwei sehr essentielle Proteine auf der Zelloberfläche – Hämagglutinin, das dafür sorgt, dass das Virus in die Zelle hineingelangt sowie die Neuraminidase, die dafür zuständig ist, dass das Virus sich von den infizierten Zellen abspaltet und sich verbreiten kann. Diese Proteine gibt es in vielen unterschiedlichen Kombinationen, da die H- und N-Segmente auch immer wieder neu kombiniert werden können und mutieren. Jeder Typ hat also gleichzeitig auch immer noch Untertypen, oder auch Subtypen genannt. Das führt dann zu Bezeichnungen wie H1N3 oder H2N1.
Wandelbare Influenza-Viren
Grippeviren sind sehr wandlungsfähige Viren. Es gibt dabei zwei Wandlungsmechanismen:
Antigen-Drift
Wenn sich Grippeviren vermehren, kommt es dabei immer wieder zu genetischen Veränderungen. Das führt dazu, dass sich die Oberflächen-Proteine der Viren (Antigene) verändern. Bleibt es bei ganz kleinen Veränderungen, kann das Immunsystem diesen Erreger dennoch erkennen. Sind sie hingegen stärker, weil sie sich mit der Zeit immer mehr anhäufen, fällt es dem Immunsystem deutlich schwerer, diesen noch zu erkennen. Das ist auch der Grund, warum die Viren jedes Jahr neu bestimmt und die Impfstoffe angepasst werden.
Antigen-Shift
Hier kombinieren sich die genetischen Eigenschaften verschiedener Viren. Es kommt also zu einer sehr wesentlichen Veränderung, sodass ein ganz neues Virus entsteht. Manchmal gewinnen Viren, die vorher nur Tiere befallen haben, dann auch die Fähigkeit, den Menschen zu infizieren.
Grippe – Symptome
Die wichtigsten Symptome der Influenza sind:
- plötzlicher Beginn der Krankheit
- hohes Fieber
- Schüttelfrost
- Kopfschmerzen
- Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Rachenentzündung
- tränende Augen
- Schweißausbrüche
- verstopfte oder laufende Nase
- Krankheitsgefühl
- Übelkeit/Erbrechen
- Durchfall
- Appetitlosigkeit
- Gelenk- und Gliederschmerzen
- Husten
- Schwächegefühl, Abgeschlagenheit und Müdigkeit
- Schwindel
Grippe – Verlauf
Nicht bei jedem Menschen lösen die Influenzaviren typische Beschwerden aus. Sie können sich zwar verbreiten und auch vermehren, äußern sich dann aber nur in geringen Anzeichen. So können Grippe-Kopfschmerzen auch schon mal als Migräne gedeutet werden oder die stärkere Müdigkeit als berufsbedingte Erschöpfung. Während sie also bei einigen asymptomatisch verläuft, kommt es bei anderen, nach einer Inkubationszeit von 1 – 2 Tagen, zu einer Bandbreite an Symptomen. Bei Kindern entsteht, zusätzlich zur Grippe, häufig auch noch eine Mittelohrentzündung mit starken Ohrenschmerzen.
Auch nach dem Abklingen der Symptome und einer ausgeheilten Grippe können sich die Patienten noch Tage danach geschwächt fühlen und unter Kopf- und Gliederschmerzen leiden. Wer sich nicht lange genug schont, riskiert eine verschleppte Grippe, die Husten und Abgeschlagenheit über mehrere Wochen mit sich ziehen kann.
Dauer
Starke Beschwerden können über Tage anhalten. Die Influenza dauert, in der Regel, nicht länger als 7 – 14 Tage. Bei einem schweren Krankheitsverlauf kann die Genesung aber auch deutlich länger bis hin zu mehreren Wochen andauern – das ist dann der Fall, wenn eine bakterielle Infektion hinzukommt und weitere Schleimhautschädigungen eintreten.
Influenza ansteckend?
Die Influenza ist ansteckend und von Mensch zu Mensch übertragbar. Die Viren sind schon während der Inkubationszeit ansteckend. Ist die Grippe ausgebrochen, besteht die weiteren drei bis fünf Tage immer noch die Gefahr einer Ansteckung, bei Kindern sogar bis zu sieben Tage nach Auftreten der ersten Symptome.
Inkubationszeit
Die Inkubationszeit beträgt zwischen weniger Stunden bis hin zu drei Tagen.
Grippe – Komplikationen
Auch, wenn die Symptome alles andere als angenehm sind, klingen sie normalerweise nach 1-2 Wochen wieder ab. Wirklich gefährlich wird es erst durch Komplikationen aufgrund von bakteriellen Sekundärinfektionen. Das Immunsystem ist durch die Influenzaviren geschwächt und nun besonders anfällig für weitere Infektionen. Die Bakterien dringen leichter in den Körper ein und können dort schlimme Krankheiten auslösen. Dazu zählen Gehirnentzündungen, Herzmuskelentzündungen sowie Entzündungen der Skelettmuskulatur. Vorallem bereits geschwächte Personen mit chronischen Herz-Lungen-Problemen oder Immundefekten sind besonders gefährdet. Im schlimmsten Fall kommt es innerhalb weniger Stunden zum Tod. Jährlich sterben weltweit 200.000 – 500.000 Menschen an der Influenza oder an ihren Folgen.
Auch ohne diese Komplikationen ist die Influenza an sich schon nicht ganz ungefährlich. Es kann zu einer viralen Pleumonie, also einer viralen Lungenentzündung kommen, die für Risikogruppen wie ältere und auch vorerkrankte Menschen, Schwangere oder kleine Kinder gefährlich sein kann. Zur viralen Lungenentzündung kann nochmal eine bakterielle Superinfektion hinzukommen und schwerwiegende Folgen auslösen. Die Lunge ist durch die Viren so stark geschwächt, dass sie anfällig für weitere Bakterien und dadurch weiter geschädigt wird. Das sollte man nicht unterschätzen. Sie führt zu sehr hohem Fieber, starkem Husten und Brustschmerzen. Patienten sollten daher den Fieberverlauf regelmäßig kontrollieren, um rechtzeitig festzustellen, wann der Wert zu stark ansteigt.
Grippe – Diagnose und Untersuchungen
Die Diagnose ist nicht immer ganz einfach, da die Symptome im Anfangsstadium denen einer Erkältung sehr ähneln. Treten aber hohes Fieber und starke, anhaltende Kopf- und Gliederschmerzen ein, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dann geben die körperliche Untersuchung, der Krankheitsverlauf und die Anamnese mit allen Symptomen und Beschwerden weitere Hinweise.
Wenn bekannt ist, dass sich eine Grippewelle in der Region befindet, kann die Influenza oft ohne weitere Tests diagnostiziert werden. Anders ist es, wenn die Grippe einen schwereren Krankheitsverlauf mit sich bringt oder gar eine Grunderkrankung vorliegt – dann besteht die Gefahr, dass es zu Komplikationen kommt und in diesem Fall werden Laboruntersuchungen durchgeführt. Meist wird dafür eine Blutprobe entnommen, mit der auch ein Test auf Antikörper gegen das Influenza-Virus möglich ist. Allerdings sind diese erst zwei Wochen nach Ansteckung sicher nachweisbar. In einigen Fällen, wenn beispielsweise eine schon vorhandene Lungenerkrankung besteht, wird der Speichel des Patienten untersucht.
Besteht die Grippeerkrankung schon eine längere Zeit, bevor man den Arzt aufsucht, und der Verdacht auf eine Lungenentzündung, kann eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs zusätzlich hilfreich sein. Außerdem können auch Lungenfunktionsprüfungen, Bronchoskopie oder Computertomographie zum Einsatz kommen, wenn man sicherstellen will, dass die Influenza für die Erkrankung der Atemwege verantwortlich ist.
Influenza – Behandlung
Zur Behandlung von Influenza stehen einige Methoden zur Verfügung. Eine antivirale Therapie sowie auch symptomatische Behandlung mit wirksamen Hausmitteln und wohltuender Naturmedizin sind möglich.
Medikamente
Bei der antiviralen Therapie wird das Vermehren der Viren verhindert. Dies sollte aber spätestens 48 Stunden nach dem Auftreten der ersten Symptome erfolgen, da sonst die Wirksamkeit minimal wird. Bakterielle Sekundärinfektionen werden meist mit Antibiotika behandelt. Diese helfen aber nicht gegen die eigentlichen Grippeviren.
Neuraminidase-Hemmer
Sie werden besonders bei Risikopatienten mit chronischen Grunderkrankungen (Diabetes, Nieren-, Herz-, Leber- und Lungenerkrankungen), immungeschwächten und älteren Menschen verabreicht. Die Therapie wird in Erwägung gezogen, wenn die Vorerkrankung sehr schwer ist oder das Risiko für mögliche Komplikationen vom behandelnden Arzt als sehr hoch eingeschätzt wird. Es stehen zwei verschreibungspflichtige Varianten in Deutschland zur Verfügung, die gegen alle Neuraminidase-Untertypen des Influenza Typ A-Virus sowie gegen Influenza B-Viren wirksam sind.
Der Wirkstoff Zanamivir ist für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen und wird in Form eines Pulvers inhaliert. Darüber hinaus gibt es noch den Wirkstoff Oseltamivir, der in Kapselform eingenommen wird. Es können dabei Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen auftreten, die durch eine gleichzeitige Nahrungsaufnahme jedoch gelindert werden. Um die Begleitsymptome zu lindern, stehen folgende Mittel zur Verfügung. Sie zielen darauf ab, die Beschwerden erträglicher zu machen und das Immunsystem in seiner Arbeit zu unterstützen.
Nasensprays
Wer unter einer verstopften Nase leidet, kann sich Abhilfe mit kochsalzhaltigen Nasensprays verschaffen. Durch das viele Ausschnauben der Nase wird die Nasenschleimhaut ausgetrocknet – die Kochsalzlösung befeuchtet sie wieder und kann leicht reinigend wirken – auch, wenn sie keinen „wirklichen“ Effekt auf die Krankheitsdauer haben, werden sie von einigen als sehr angenehm empfunden. Sie sorgen für ein Abschwellen und stellen somit eine Verbesserung der oft als belastend empfundenen verstopften Nase dar. Außerdem ermöglichen sie den Sekretabfluss durch die Nasennebenhöhlen und erleichtern das Einschlafen. Um Gewöhnungseffekte zu vermeiden, sollte die Einnahmedauer aber auf eine Woche begrenzt werden.
Entzündungshemmende Schmerzmittel
Hierunter werden Medikamente mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Ibuprofen, Paracetamol, Diclofenac und viele andere zusammengefasst. Sie wirken in unterschiedlichem Maße schmerzstillend, fiebersenkend und entzündungshemmend. Sie erreichen eine Linderung von Kopf-, Hals-, Muskel- und Gelenkschmerzen, haben aber keinen Effekt auf Husten, Niesen oder Naselaufen. Mögliche Komplikationen sind Magen-Darm-Beschwerden und seltener auch Hautausschläge.
Antibiotika
Sollte es im Verlauf der Erkrankung zu einer zusätzlichen bakteriellen Entzündung kommen, werden meist Antibiotika verabreicht. Man erkennt solche Entzündungen beispielsweise an der Bildung von gelb-grünlichem Nasensekret. Antibiotika hemmen die Bakterien, aber nicht die Viren – daher ist die Einnahme bei einer rein viralen Infektion nicht wirksam. Eine voreilige Verschreibung von Antibiotika begünstigt zudem die Bildung resistenter Bakterien und schädigt die körpereigene Darmflora.
Vitamin C
Die tägliche Einnahme von 200mg Vitamin C kann den Krankheitsverlauf verkürzen und das Immunsystem zusätzlich stärken.
Hausmittel gegen Grippe
Meist können schon die altbewährten Hausmittel und Mittel aus der Naturmedizin helfen, um Grippesymptome zu lindern. Sie wirken antibakteriell, wohltuend und eignen sich daher auch wunderbar zur Vorbeugung, um gar nicht erst krank zu werden.
- Warme Suppen: Der Klassiker: Hühnersuppe! Das enthaltene Eiweiß und Zink wirken entzündungshemmend. Gewürzt mit Chili, Knoblauch und Zitronengras wirkt sie noch besser.
- Viel trinken: am besten ungesüßte Kräutertees, Wasser oder Brühe. So werden die Schleimhäute feucht gehalten und Halsschmerzen gelindert. Je nachdem, welche Teesorte einem besser schmeckt und getrunken wird, können unterschiedliche Effekte entfaltet werden – Kamille wirkt entzündungshemmend, Ingwer lindert Schmerzen, Linden- und Holunderblütentee wirken schweißtreibend. Wer unter starker Übelkeit leidet, kann seinen Magen mit Melisse, Anis, Kümmel oder Pfefferminze beruhigen. Bei Halsschmerzen kann zusätzlich auch mit Tee gegurgelt werden.
- Echinacea: in Form von Tee oder einem Sud stärkt Echinacea die Immunkraft
- Knoblauch: der Wirkstoff Allicin ist durchblutungsfördernd, antibakteriell, entzündungshemmend, lindert Husten, Schnupfen und Halsschmerzen
- Eibisch: lindert Entzündungen im Hals- und Rachenraum sowie unangenehmen Reizhusten, besonders die Blätter und die Wurzel haben schleimlösende Eigenschaften und legen einen schützenden Film um die Schleimhäute. So werden sie schonend beruhigt.
- Spitzwegerich: seine Blätter sind reich an Vitamin C und haben eine hustenstillende, schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung. Besonders bei starkem Husten und Reizhusten wunderbar geeignet.
- Kamille: wirkt schleimhautheilend und entzündungshemmend
- Efeublätter: in geringer Menge in Mischtees beigefügt, haben sie eine hustenstillende Wirkung
- Thymian: wirkt schleimlösend, antibakteriell, krampflösend und auswurffördernd
- Zwiebelsud oder Zwiebelsirup als Hustensaft: Lässt sich ganz einfach selbst herstellen – Zwiebel würfeln und 1-2 Teelöffel Honig und Zucker hinzufügen. Ein paar Stunden ziehen lassen und schon hat sich ein Sud gebildet, von dem man täglich 1-2 Teelöffel zu sich nehmen kann.
- Lavendel: hat entzündungshemmende Eigenschaften und in Form von Öl eignet es sich sehr gut, um Brust und Rücken einzureiben oder auch damit zu gurgeln. Auch eine Inhalation mit Wasserdampf und Lavendelöl unterstützt die Atemwege.
- Aloe Vera-Saft: schützt die Schleimhäute, lindert Schmerzen und wirkt anti-entzündlich. Der Saft kann getrunken oder gegurgelt werden. Auch hilfreich bei einer wunden Nase, dort kann er dünn auf die Nasenflügel aufgetragen werden.
- Teebaumöl: eignet sich zum Gurgeln bei gereizten Schleimhäuten und wirkt gegen Halsschmerzen. Werden einige Tropfen mit Vaseline vermischt, entsteht eine Salbe, die gut auf Brust, Rücken und Hals aufgetragen werden kann und die Atemwege befreit.
Weitere Tipps
„Schlaf dich gesund!“ Schlaf ist sehr wichtig bei der Genesung. Wer also ausreichend schläft, unterstützt den Körper dabei, wieder neue Kräfte aufzubauen. Kartoffel- und Quarkwickel um den Hals gelegt, helfen wunderbar bei Halsschmerzen, während Wadenwickel das Fieber senken. Wadenwickel helfen besonders dann, wenn man sich sehr unwohl fühlt, nicht einschlafen kann und starke Kopfschmerzen hat. Von einem Wadenwickel kann man nicht erwarten, dass die Körpertemperatur wieder in den Normalzustand absinkt, das Ziel ist aber in jedem Fall eine leichte Reduktion und eine Entspannung.
Wer zusätzlich unter Ohrenschmerzen leidet, kann Zwiebelwickel anwenden und diese für je 15 Minuten auf beiden Ohren legen. Ingwer befreit die Nasennebenhöhlen. Hierfür kann man ein Leinentuch in gekochtes Sud tränken, ausdrücken und auf die Stirn und Nase legen – etwa 3-5 Minuten einwirken lassen. Ein weiterer wertvoller Tipp, um die Atemwege gut zu befeuchten, ist die regelmäßige Dampfinhalation. Dadurch wird die Schutzfunktion der Schleimhäute aufrecht erhalten und die natürliche Reinigungsfunktion unterstützt. Die kleinen Nasenhärchen brauchen Feuchte, da sie sonst nicht gut arbeiten und Fremdstoffe oder Keime weitertransportieren können. Daher eignen sich Inhalationen auch sehr gut zur Vorbeugung. Ein weiterer Tipp sind regelmäßige warme Fußbäder durchzuführen – eine einfache Methode, um die Füße aufzuwärmen , vorallem auch beim Fieber, wenn man einen heißen Kopf hat, aber kalte Füße. Besonders vor dem Schlafengehen sorgen sie für die richtige Entspannung.
Es gilt generell, aber besonders bei einer Grippeerkrankung: sich gesund und frisch mit vielen Vitaminen und Spurenelementen zu ernähren. Während des Infekts sollte man möglichst auf Zucker verzichten, da dieser enormen Einfluss auf die Darmflora hat, die sich wiederum auf unser Immunsystem auswirkt. Übrigens: Die berühmte „Heiße Zitrone“ ist nur dann wirklich wirksam, wenn das Wasser nicht heißer als 60 Grad ist. Ab Temperaturen darüber wird das Vitamin C zerstört.
Grippe – Vorbeugung
Unser Immunsystem ist also gefordert und bekommt während der Wintermonate richtig viel zu tun. Wie kann man nun also verhindern, krank zu werden und sich bestmöglich vor Grippeviren schützen? Wichtig ist: sich regelmäßig die Hände zu waschen, Abstand zu akut erkrankten zu halten und das eigene Immunsystem zu stärken. Dabei hilft die tägliche Portion Vitamin C sowie Zink und ausreichend trinken. Warm anziehen und Bewegung an der frischen Luft tut dem Körper ebenfalls sehr gut. Außerdem sollte man den Raum regelmäßig gut durchlüften und möglichst Stress vermeiden.
Grippeimpfung
Jeder, der schon mal eine Grippe hatte, weiß, dass das nicht schön ist, aber muss man sich wirklich dagegen impfen lassen? Wie gefährlich ist so eine Grippeimpfung eigentlich? Bei einer Impfung verabreicht man abgeschwächte Virenversionen oder auch nur Teile der Viren, die die Grippe zwar nicht auslösen können, aber sie enthalten dennoch die Antigene, sodass unser Immunsystem dazu in der Lage ist, die passenden Antikörper zu bilden. So eine Impfung kann aber auch Nebenwirkungen hervorrufen wie Rötungen der Einstichstelle, Abgeschlagenheit oder auch leichtes Fieber. Meist vergehen diese Beschwerden nach einigen Tagen wieder und der Körper ist danach angeblich gewappnet, wenn der echte Erreger angreift.
Aber: Anders als bei anderen Impfungen, die man vielleicht nur 1 – 2 Mal durchführen muss und danach lebenslangen Schutz genießt (mit Auffrischungen in einigen Fällen), muss man sich gegen Grippe jedoch jedes Jahr neu impfen lassen. Einige Virenstämme werden resistent gegen die Medikamente und Impfstoffe, weshalb eine stetige Anpassung notwendig ist. Da sich die Viren also ständig verändern, kann man mit den Impfstoffen, die jährlich schon im Vorhinein hergestellt werden, die tatsächlichen Grippeviren auch knapp verfehlen. Das bedeutet: Selbst, wenn man sich gegen die Grippe impfen lässt, kann man trotzdem eine Grippe eines anderen Virustyps, das gerade im Umlauf ist, bekommen. Dann seien aber wohl die Symptome milder und die Dauer etwas kürzer.
Für gesunde Erwachsene empfiehlt sich die Impfung nicht, lediglich nur für die Risikogruppen. Es dauert ca. 1 – 2 Wochen, bis der Impfschutz aufgebaut ist.
Weitere Tipps
Bewegung und eine positive Lebenseinstellung stärken das Immunsystem, genauso wie ausreichender Schlaf, Entspannung, Sauna und kalte Güsse. Besonders in der kalten Jahreszeit liegt bei vielen Menschen ein Vitamin D-Mangel vor – das Vitamin, das vorallem über die Sonne gebildet wird. Es aktiviert unter anderem Immunzellen sowie Abwehrzellen. Ein möglicher Vitamin D-Mangel kann über eine Blutuntersuchung festgestellt werden. Im Gegensatz zum Vitamin D können viele andere Vitamine und Spurenelemente gut über die Nahrung aufgenommen werden und unterstützen uns dabei, gesund und fit zu bleiben.
Daher ist eine ausgewogene Ernährung sehr wichtig bei der Vorbeugung, aber auch generell für das Wohlbefinden und die eigene Fitness. Neben dem Vitamin D sind die Vitamine A, B6, B12, C, Folsäure, Eisen, Selen und Zink sehr wichtig für das Immunsystem. Viel frisches Obst und Gemüse sowie vollwertige Kohlenhydrate und Proteine sollten daher täglich auf dem Speiseplan stehen. Das sorgt dann schließlich auch für eine gute Darmgesundheit. Weiterhin empfiehlt es sich, sich gut gegen Kälte zu schützen – gutes Schuhwerk zu tragen und sich keinem kalten Luftzug auszusetzen. Besonders die Füße steuern die Blutzirkulation im Körper. Bei warmen und gut durchbluteten Füßen steigt die Wärme nach oben und verteilt sich im gesamten Körper. Bei kalten Füßen verengen sich die Blutgefäße, wodurch der Körper und die Schleimhäute schlechter durchblutet werden.
Ratgeber zu Erkältung und Grippe
1. Beise, U., Heimes, S., Schwarz, W.: Gesundheits- und Krankheitslehre, Springer Medizin Verlag, 2. Auflage, 2009
2. Arasteh, K., Baenkler, H.-W. , Bieber, H.-W., et al.: Innere Medizin, Georg Thieme Verlag, 2. Auflage, 2009
3. Was ist Grippe?, www.lungenaerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 12.11.2020)
4. Grippe (Influenza), www.infektionsschutz.de (Abrufdatum: 12.11.2020)
5. Virusbedingte Atemwegserkrankungen, www.lungeninformationsdienst.de (Abrufdatum: 12.11.2020)