
Wenn es zwischen den Zehen anfängt zu jucken und zu brennen, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen sehr unliebsamen „Gast“, den Fußpilz. Er gehört zu einer der häufigsten Hautpilzerkrankungen. Schnell hat man sich damit angesteckt, umso langatmiger gestaltet sich die Therapie, um ihn wieder los zu werden.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Fußpilz?
Fußpilz ist eine chronisch verlaufende Pilzinfektion der Zehenzwischenräume, Fußsohlen und in schweren Fällen auch des Fußrückens. Der Tinea pedis, wie die Erkrankung wissenschaftlich bezeichnet wird, gehört zu den sogenannten Dermatomykosen (Hautpilz-Krankheiten). Unter der Bezeichnung Tinea (Dermatophytose) versteht man eine Pilzinfektion der Haut und der Hautanhangsgebilde wie Haare und Nägel durch parasitäre Pilze (Dermatophyten).
Diese Hautpilze sind in drei verschiedenen Pilzgattungen vertreten: Trichophyten, Mikrosporen und Epidermophyten.
Fußpilzarten und ihre Symptome
Auslöser für die Erkrankung sind in erster Linie Fadenpilze, auch Dermatophyten genannt. Ein gesunder Säureschutzmantel und eine intakte Hautflora bewirken normalerweise, dass Pilzsporen unverzüglich vernichtet werden und es nicht zu einer Ansteckung kommt. Ist die Haut jedoch geschädigt oder das Immunsystem geschwächt, überwinden Pilzsporen die schützende Hautbarriere und dringen mit ihren Zellfäden in die Hornschicht ein. Hier vermehrt sich der Pilz. Diese Vermehrung führt zu einer Aktivierung des Immunsystems. Es drängt den Pilz zurück und verursacht dabei die typischen Symptome.
Die Mediziner unterscheiden zwischen folgenden Arten der Fußpilzinfektion:
Fußpilz zwischen den Zehen (Interdigitale Form)
Der Befall beginnt meist zwischen dem vierten und fünften Zeh. Lange Zeit bleibt er dort unentdeckt, wodurch er sich auf die anderen Zehenzwischenräume ausbreiten kann. Die Haut weicht zu Beginn leicht auf. Im Anschluss treten Symptome wie Rötung, Schuppung, Juckreiz sowie tiefe Risse in der Haut auf, die starke Schmerzen verursachen. An den Zehenseiten treten Bläschen auf. Durch das Aufweichen der befallenen Hautpartien siedeln sich Bakterien an, die durch das Auslösen einer Superinfektion einen unangenehmen Geruch erzeugen. Da sich die typischen Fußpilz Symptome häufig nur allmählich zeigen, besteht das Risiko, dass sich der Pilz auf Fußsohlen, Fußkanten oder Fußrücken ausgebreitet hat, ehe er erkannt und behandelt wird.
Verhornender Fußpilz (Squamös-hyperkeratotische Form)
In erster Linie sind die Fußsohlen, insbesondere Ballen und Fersen, erkrankt. Im späteren Verlauf sind auch Fußkanten und Fußrücken in Mitleidenschaft gezogen. Der Befall zeigt sich in Form eines Füßlings. Darum wird diese Art von Fußpilz auch als Mokassin-Typ bezeichnet. Diese Form des Fußpilz kommt eher selten vor. Die Haut zeigt sich stark verhornt und schuppig. Aufgrund ihres Aussehens halten viele Patienten die Infektion einfach nur für sehr trockene Haut. Oftmals erkranken Menschen mit Diabetes an dieser Form.
Fußpilz mit Bläschen (Vesikulöse-dyshidrotische Form)
Die Symptome sind durch Bläschenbildung an den Fußkanten und am Fußgewölbe gekennzeichnet. Die Bläschen platzen nicht, sondern trocknen ein. Der Patient leidet an Juckreiz und Spannungsgefühlen am Fuß.
Eine Fußpilzinfektion lässt sich meistens anhand der Symptome diagnostizieren. Um jedoch zu klären, um welche Pilzart es sich handelt, entnimmt der Arzt eine Hautprobe. Mit Hilfe eines Spatels werden Hautschuppen an den betroffenen Stellen abgeschabt. Anhand einer Analyse via Mikroskop und dem Anlegen einer Kultur ermittelt der Arzt die genaue Pilzart. Diese kann im Anschluss gezielt mit einem Medikament behandelt werden.
Fußpilz – Ursachen
Verursacht wird Fußpilz durch Dermatophyten, in erster Linie Fadenpilze. Zu den Hauptverursachern in der Kategorie der Fadenpilze gehört Trichophyton rubrum. Dermatophyten ernähren sich von Keratin. Dieses Eiweiß finden sie in ausreichender Menge in Hautschüppchen vor. Der Pilz benötigt ein feuchtwarmes Milieu, um sich zu manifestieren. Dieses findet er im Fall von Fußpilz vor allem in den Zehenzwischenräumen vor. Zu enges, nicht atmungsaktives Schuhwerk, sowie Socken aus Kunsstofffasern tragen zu einer Erkrankung im hohen Maße bei. Die Übertragung von Fußpilz findet für gewöhnlich von Mensch zu Mensch statt. Möglich sind hierbei eine Kontakt- bzw. Schmierinfektion. Bei letzterem wird zwischen der direkten und indirekten Schmierinfektion unterschieden. Bei der direkten Schmierinfektion findet die Übertragung durch direkten Hautkontakt mit einem infizierten Fuß eines anderen Menschen statt. Die indirekte Schmierinfektion wird durch indirekten Hautkontakt mit kontaminierten Gegenständen, wie z.B. Schuhe, Socken und Oberflächen verursacht.
Fußpilz – Risikofaktoren und Risikogruppen
Das Risiko sich mit Fußpilz anzustecken ist verhältnismäßig hoch. Etwa jeder Dritte in den Industrieländern ist davon betroffen. Eine Reihe von Faktoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit sich eine Fußpilzerkrankung zuzuziehen.
Zu den Risikofaktoren gehören:
- Familienmitglieder mit Fußpilz (familiäre Vorbelastung)
- Öffentliche Bäder, Saunen oder Umkleiden
- Männliches Geschlecht
- Verletzungen und Wunden
- Tragen von feuchten Socken und zu engem Schuhwerk
- Geschwächtes Immunsystem
- Unzureichendes Abtrocknen der Füße, insbesondere der Zehenzwischenräume
Neben den zahlreichen Risikofaktoren, die zu Fußpilz führen können, gibt es auch Menschen, die zu Risikogruppen gehören. Diese Menschen sind besonders anfällig für Fußpilzerkrankungen.
Zu den Risikogruppen gehören:
- Sportler: Menschen, die regelmäßig Sport betreiben sind besonders dann gefährdet, wenn sie einen Mannschaftsport betreiben oder in Fitnessstudios gehen. Hier kommen sie besonders oft in Kontakt mit pilzinfizierten Menschen. Durch das (barfuß) Laufen auf kontaminierten Sporthallenböden und die Nutzung von Gemeinschaftsduschen und -waschräumen besteht ein hohes Risiko sich mit einer Pilzinfektion anzustecken. Durch das lange und häufige Tragen von Sportschuhen in Kombination mit der erhöhten Produktion von Fußschweiß optimiert man die Bedingungen für die Fußpilzerreger.
- Senioren: Oftmals weisen ältere Menschen eine schlechtere Durchblutung auf oder ein schwächeres Immunsystem. Verursacht werden diese Gegebenheiten durch eine Anzahl an Vorerkrankungen oder die konstante Einnahme von Medikamenten.
- Diabetiker: Diabetiker weisen ein beeinträchtigtes Immunsystem auf. Hinzu kommen Sensibilitätsdefizite gepaart mit Durchblutungsstörungen. Die Füße sind durch Letzteres besonders gefährdet. Kalte Füße begünstigen das Wachstum des Fußpilzerregers, der sich bei einer Temperatur von 25 bis 30 Grad besonders wohl fühlt und vermehrt.
- Menschen mit Fehlstellungen der Zehen: Die Fehlstellungen begünstigen permanente Reibungen im Schuh. Dies beeinträchtigt den Hautschutz, wodurch Druckstellen und kleinere Verletzungen entstehen. Sie sind die idealen Wegbereiter für einen Fußpilzbefall.
Fußpilz – Diagnose
Eine gründliche Anamnese im Vorfeld der Diagnosestellung kann bereits Aufschluss über eine mögliche Fußpilzerkrankung geben. So stellt der Arzt gezielte Fragen über die Dauer und Art der Symptome, ob sich der Patient in öffentlichen Einrichtungen wie Schwimmbäder, Saunen oder Fitnesscenter aufhält und ob die Symptome auch an anderen Körperstellen aufgetreten sind.
Für die Diagnosestellung selbst schabt der Arzt Hautschuppen von der betroffenen Stelle ab, die unter dem Mikroskop auf Pilzsporen untersucht werden. Alternativ kann das zu untersuchende Material mit Hilfe eines transparenten Klebestreifens aufgenommen werden und nach Einfärbung auf einen Objektträger für die mikroskopische Untersuchung aufgebracht werden. Sind die eindeutige Diagnose und Identifizierung des Fußpilzes über die Mikroskop Untersuchung nicht umzusetzen, muss eine Kultur im Labor angelegt werden. Nach zwei bis vier Wochen lassen sich so Trichophyton-Erreger nachweisen. Das Anlegen einer Kultur ist allerdings nur sinnvoll, wenn der Fußpilz bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht unter Behandlung stand.
Um eine Verwechslung mit anderen Hauterkrankungen mit einem ähnlichen Erscheinungsbild auszuschließen, ist eine Differenzialdiagnose empfehlenswert. Zu diesen Erkrankungen gehören Schuppenflechte, Bakterieninfektionen und Ekzeme. Auch sie sind in den Zehenzwischenräumen anzutreffen.
Fußpilz – Krankheitsverlauf
Für gewöhnlich beginnt sich Fußpilz zwischen den Zehen, aufgrund der dunkel-feuchten Bedingungen anzusiedeln. Oftmals zeigt der Befall im Anfangsstadium kaum Symptome wie Jucken oder Brennen. Dadurch weitet er sich schnell auf andere Fußareale aus. Zeigen sich die typischen Beschwerden einer Fußpilzerkrankung sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden, ehe sie chronisch wird. Fußpilz ist gut therapierbar und zeigt hohe Heilungschancen. Hierbei ist zu beachten, dass Fußpilz ohne eine Behandlung eher selten von selbst ausheilt. Ohne Therapie besteht das Risiko, dass sich der Pilz immer weiter und auch auf die Nägel ausbreitet. Es kommt zu einem Nagelpilzbefall, dessen Bekämpfung sehr langwierig ist und viel Disziplin erfordert. Zusätzlich bietet nicht behandelter Fußpilz ideale Voraussetzungen für Infektionen mit Bakterien. Die betroffenen Hautareale bilden eine leichte Eintrittspforte für andere Erreger. Dadurch kommt es zu einer sogenannten bakteriellen Superinfektion. Dazu gehört z.B. eine Wundrose (Erysipel). Es kommt zu Rötungen, Schwellungen und Schmerzen an der betroffenen Stelle. Das Auftreten von Fieber kommt zu den Beschwerden hinzu.
Fußpilz – Dauer
Die Behandlungsdauer von Fußpilz beläuft sich auf etwa 3-4 Wochen. Dabei sollte man sich bei der Anwendung des Medikaments genau an die Anweisungen des Arztes, Apothekers oder des Beipackzettels halten. Nur so ist eine erfolgreiche Therapie gewährleistet. Auch nach dem Abklingen der Symptome dürfen die Präparate nicht abgesetzt werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Pilz vollständig abgetötet wurde und es zu keinem Rückfall (Rezidiv) kommen kann.
Wie gefährlich ist Fußpilz?
Gefährlich ist Fußpilz in erster Linie für Menschen, die ein geschwächtes Immunsystem haben, da eine Fußpilzerkrankung das Risiko von zusätzlichen, schwerwiegenderen Infektionen birgt.
Ist Fußpilz ansteckend?
Fußpilz ist hochgradig ansteckend. Die Erreger sind in der Lage lange in Textilien wie Handtüchern und Strümpfen sowie Schuhen zu überleben. Zudem haften sie gerne an feuchten Gegenständen oder Oberflächen wie Teppichen, Badematten, Holzrosten etc. Die Ansteckungsquellen sind somit vielseitig und so gut wie überall präsent.
Fußpilz behandeln
Je nach Ausmaß der Infektion genügt bereits eine äußerliche (topische) Behandlung. Sogenannte Antimykotika in Form von Salben, Cremes oder Puder sind in Apotheken erhältlich. Diese beinhalten fungizide (pilzabtötende) Wirkstoffe. Ist die Erkrankung jedoch weiter fortgeschritten, müssen auch Medikamente eingenommen werden, die den Pilz von innen bekämpfen. Oral-medikamentöse Präparate werden auch dann eingesetzt, wenn die äußerliche Therapie nach ein bis zwei Wochen Anwendung keinerlei Besserung zeigt.
Häufig eingesetzte Wirkstoffe sind Terbinafin, Itraconazol, Clotrimazol, Miconazol und Bifonazol. Hierbei handelt es sich um sogenannte Breitspektrum-Antimykotika, die mehrere Pilzerreger bekämpfen können.
Der Wirkstoff Terbinafin kann äußerlich in Form von Creme, Gel oder Spray angewendet werden. Für die orale Einnahme ist er in Tablettenform verfügbar. Er hemmt bei den Pilzen ein wichtiges Enzym und behindert so den Aufbau ihrer Zellwände.
Clotrimazol unterbindet den Aufbau von Ergosterol, ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Zellwand von Pilzen. Diese Schädigung führt schließlich zum Absterben der Pilzzellen. Clotrimazol kann als Creme, Lösung oder Spray eingesetzt werden. Zusätzlich ist es als Puder erhältlich und wird häufig zur Nachbehandlung von Pilzinfektionen verwendet.
Miconazol ist ebenfalls in Form von Cremes, Lösungen oder Pudern erhältlich. Die Wirkweise ist mit der von Clotrimazol vergleichbar. Die Zellmembranbildung des Pilzes wird gestört, wodurch sein Wachstum gehemmt wird.
Bifonazol wirkt auf dem gleichen Prinzip, verbleibt allerdings länger in der Haut. Durch seine entzündungshemmende Eigenschaft beruhigen sich brennende oder juckende Stellen sehr schnell.
Die Wirksamkeit von Itraconazol basiert ebenfalls auf der Hemmung des Ergosterolaufbaus in der Pilzzellwand. Es kann nur innerlich in Tablettenform angewendet werden.
Neben der Behandlung der betroffenen Hautpartien selbst spielt die Mitbehandlung von Schuhen, Socken und Textilien, die Kontakt mit den Füßen kommen, ebenfalls eine große Rolle bei der erfolgreichen Bekämpfung von Fußpilz. Schuhe sollten regelmäßig mit speziellen Sprays desinfiziert werden. Socken, Handtücher etc. sollten zudem möglichst heiß gewaschen werden, um Pilzsporen abzutöten.
Hausmittel gegen Fußpilz
Neben der Behandlung von Fußpilz mit Präparaten, die der Arzt verschreibt oder die in der Apotheke freiverkäuflich sind, gibt es auch eine Anzahl an Hausmitteln bei Fußpilz, deren Wirkung jedoch nicht wissenschaftlich belegt ist. Es folgt eine Auflistung von Hausmitteln bei Fußpilz.
- Fußbäder mit Eichenrinde: Eichenrinde ist in der Apotheke erhältlich. Für ein Fußbad werden zwei Esslöffel Eichenrinde in einem halben Liter Wasser für 10 Minuten aufgekocht. Die Rinde im Anschluss absieben und den Sud zum Fußbad geben. Ein Spritzer Zitronensaft verhindert ein Verfärben der Füße durch die Rinde. Eichenrinde hat durch die enthaltenen Gerbstoffe einen adstringierenden Effekt. Dadurch wird vermehrte Schweißbildung an den Füßen gehemmt, die eine Pilzerkrankung begünstigt. Darüber hinaus besitzt Eichenrinde eine Juckreiz stillende Wirkung.
- Teebaumöl: Das Öl, das aus den Blättern des australischen Teebaums gewonnen wird, besitzt eine antibakterielle und fungizide Wirkung. Es hemmt das Pilzwachstum. Darüber hinaus ist es entzündungshemmend und wirkt leicht desinfizierend. Die betroffen Stellen regelmäßig mit dem Öl behandeln. Bei der Verwendung kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Falls Symptome wie Schmerzen, Jucken oder Brennen bei der Anwendung auftreten, ist der Gebrauch sofort abzubrechen.
- Fußbäder mit Molke: einen Liter Molke zusammen mit einem Liter Wasser vermengen und die Füße darin baden.
- Brennnessel-Tee: täglich drei Tassen Brennnessel-Tee trinken. Der Tee steigert die Abwehrkräfte und unterstützt die Fußpilzbekämpfung von innen.
Behandlung durch den Arzt
Bei der Behandlung durch den Arzt differenziert man zunächst zwischen einer topischen (äußeren) und einer systematischen (inneren) Behandlung. Der Arzt verschreibt bei einer topischen Therapie ein Breitspektrumantimykotikum. Diese Art von Antimykotika ist in der Lage mehrere Pilzarten parallel zu bekämpfen. Dadurch soll vorläufig die Verbreitung und weitere Manifestierung des Pilzbefalls reduziert werden. Ist der genaue Pilzerreger mit Hilfe des Abstrichs an der betroffenen Stelle ermittelt, geht der Arzt dazu über ein spezielles Antimykotika zu verordnen, um den Pilz gezielter zu behandeln. Diese topischen Präparate gibt es in Form von Cremes, Salben, Sprays, Lösungen, Tinkturen, Puder, Gels oder Pasten. Topische Antimykotika sind parallel zu einem Rezept vom Arzt auch frei in Apotheken erhältlich. Sie werden im Normalfall zwei- bis dreimal täglich auf die betroffenen Fußpartien aufgetragen. Generell beträgt die Dauer einer Fußpilz Therapie drei bis sechs Wochen.
Zeigt die topische Fußpilz Behandlung nicht den gewünschten Erfolg oder handelt es sich bereits um einen sehr fortgeschrittenen und schweren Fußpilz Befall, kommen systematische Medikamente zum Einsatz. Hierbei werden Antimykotika in Tablettenform oral eingenommen. Da sich die Einnahme von Tabletten auf den gesamten Organismus auswirken kann, sind diese Präparate verschreibungspflichtig. Auch bei dieser Therapieform ist eine Anwendung über einen Zeitraum von drei bis sechs Wochen vorgesehen. Nur so wird sicher gestellt, dass der Pilz vollständig abgetötet wurde und es zu keinem Rezidiv kommen kann.
Behandlung in der Schwangerschaft
Frauen, die während der Schwangerschaft an Fußpilz erkranken, sollten sich zwingend an ihren Arzt wenden, um eine medikamentöse Behandlung abzuklären. Der Fußpilz an sich stellt keinerlei Gefahr für das Kind im Mutterleib dar. Ob Präparate gegen Fußpilz einen negativen Einfluss auf das Ungeborene ausüben können, ist noch nicht umfassend erforscht. Daher empfiehlt es sich in der Schwangerschaft nicht eigenständig Antimykotika anzuwenden, sondern eine Konsultation beim Arzt oder Apotheker in Anspruch zu nehmen.
Fußpilz vorbeugen
- An Orten mit feuchtwarmer Umgebung wie in Schwimmbädern, Umkleidekabinen oder in der Sauna sollten immer Badelatschen getragen werden.
- Nach dem Duschen, Baden oder Schwimmen hilft ein gründliches Abtrocken der Füße, insbesondere der Zehenzwischenräume, einer Infektion vorzubeugen.
- Ebenso bedeutsam sind luftdurchlässige und nicht zu enge Schuhe und Strümpfe aus Baumwolle.
- Hautschuppen übertragen die Infektion: In ihnen können die Pilzsporen tage- bis wochenlang in der Umwelt überleben und somit für die Ansteckung anderer Personen sorgen. Vermeiden Sie engen Kontakt mit (möglicherweise) infizierten Personen.
- Handtücher, Bettwäsche, Badematten und Socken heiß waschen (bei mindestens 60° Grad), damit Pilzsporen abgetötet und nicht weiter übertragen werden.
- Regelmäßiges Kontrollieren der Zehen, Zehenzwischenräume und Fußsohlen – so lässt sich Fußpilz frühzeitig entdecken. Einmal wöchentlich sollte man sich einer gründlichen Fußpflege widmen.
- Ein intaktes Immunsystem nimmt bei der Vorbeugung ebenso eine essentielle Rolle ein. Funktioniert die körpereigene Immunabwehr, kann sich der Pilz auch bei einer Übertragung gewöhnlich nicht ausbreiten. Eine Infektion entsteht oftmals erst, wenn immunschwächende Faktoren bestehen.
Hautkrankheiten im Überblick
1. W.Sterry u. R.Paus: Checkliste Dermatologie, 5. Aufl. 2004 Georg Thieme Verlag, Stuttgart
2. Fußpilz, www.diabsite.de, Abrufdatum 09.06.2020
3. Athlete’s Foot, symptoms and causes, www.mayoclinic.org, Abrufdatum 16.06.2020