Einseitige Halsschmerzen

In der kalten Jahreszeit treten einseitige Halsschmerzen öfter auf und sind in der Regel ein Zeichen für eine einfache Erkältung. Diese gehen dann mit den typischen Symptomen eines grippalen Infektes einher und sind in der Regel unbedenklich.

Abseits der Regel können einseitige Halsschmerzen aber auch ein Symptom für andere und schwerwiegendere Krankheiten sein. Hier gilt es rechtzeitig eine Diagnose zu stellen und den/die HNO-Arzt/-ärztin aufzusuchen. Doch wie erkennt man die Symptome und um welche Ursachen kann es sich dann handeln? Wir klären auf.

Einseitige Halsschmerzen bei Erkältung – Symptome

Einseitige Halsschmerzen sind in der Regel ein typisches Begleitsymptom für eine Erkältung. Der Grund für die Lokalisation auf nur einer Hals-Seite können hier die betroffenen, unterschiedlichen Regionen sein. So können die Schleimhäute der Atemwege oder auch der Kehlkopf und Rachenraum betroffen sein. In jedem Fall entstehen so einseitige Halsschmerzen, die durch das Eindringen von Erregern ausgelöst werden. Typische Symptome sind dann Druck oder Kratzen im Hals, Schluckbeschwerden, Atembeschwerden durch Schleim in den Atemwegen, Schnupfen und Husten, aber auch Krankheitsgefühl bzw. Abgeschlagenheit und ein Anstieg der Körpertemperatur.

Die Symptome sind meist unbedenklich und klingen nach etwa 3 Tagen wieder ab. Hier helfen oft einfache Hausmittel gegen Halsschmerzen.

Treten zusätzlich zu den typischen Symptomen noch andere auf (wie zum Beispiel hohes Fieber) und/oder nach 3 Tagen stellt sich noch keine Besserung ein, dann handelt es sich möglicherweise um eine andere Erkrankung. Mögliche weitere Symptome, die auf mehr als eine leicht Erkältung hindeuten, sind:

• deutliche Abgeschlagenheit
• eine verfärbte Zunge
• belegte Mandeln
• starke und plötzliche Schmerzen
• geschwollene Lymphknoten
• starke einseitige Halsschmerzen
• massive Probleme beim Schlucken
• Probleme und Schmerzen beim Öffnen des Mundes

Einseitige Halsschmerzen – Ursachen

Die oben erwähnten Symptome machen einen Arztbesuch notwendig, um möglichst schnell die richtige Diagnose zu stellen und damit auch die passende Behandlung einzuleiten. Möglichkeiten, um was es sich bei diesen Fällen von Halsschmerzen handeln könnte, sind vielfältig.

Ursache: Seitenstrangangina

Die Seitenstrangangina (Angina lateralis) ist eine Rachenentzündung bei der die Lymphbahnen (Seitenstränge) an der hinteren Rachenwand entzündet sind. Bei einer ärztlichen Untersuchung kann durch die Sichtung des Rachens festgestellt werden, dass rote Stellen mit weißen Punkten an der Rachenwand sichtbar sind. Symptome hierbei sind neben den einseitigen Halsschmerzen starke Schluckbeschwerden und Reizhusten. Auslöser hierfür sind in den häufigsten Fällen die Adenoviren oder auch die Grippeviren. Eine gezielte Behandlung ist hierbei nicht nötig, die Seitenstrangangina heilt in der Regel nach einer Woche aus und kann über diese Zeit gut mit gängigen Hausmitteln versorgt werden.

Ursache: Pfeiffersches Drüsenfieber

Das durch das Epstein-Barr-Virus ausgelöste Pfeiffersche Drüsenfieber kann ebenfalls durch einseitige Halsschmerzen diagnostiziert werden. Weitere Symptome ähneln denen einer Mandelentzündung. Durch einen Schnelltest können Ärzte/-innen hier aber schnell eine richtige Diagnose stellen. Typische Symptome sind geschwollenen Lymphknoten, die durch eine Tastuntersuchung festgestellt werden können, Fieber und Appetitlosigkeit. Auch Schluckbeschwerden können aufgrund der geschwollen Bereiche im Rachen auftreten.

In der Regel klingt die Infektion innerhalb weniger Wochen ab, in manchen Fällen kann das Pfeiffersche Drüsenfieber aber auch mit einem schweren Verlauf und/oder Komplikationen einhergehen. Nach der Infektion mit dem Drüsenfieber besteht eine lebenslange Immunität, aber in der Zeit nach der Infektion kann das Virus schubweise immer wieder auftreten und in dieser Zeit noch weitere Personen infizieren.

Ursache: Mandelentzündung

Bei der Mandelentzündung (Tonsilitis) handelt es sich um eine Entzündung der Rachenmandeln. Diese kann der/die Arzt/Ärztin bereits durch eine Sichtung diagnostizieren. Die Mandeln sind deutlich geschwollen, gerötet und weisen einen Belag auf. Zusätzlich haben Betroffene Symptome wie starke Schmerzen im Rachenbereich, Fieber und Schluckbeschwerden. Zeichnen sich bei einer anfänglich als Erkältung gedachten Infektion diese Symptome ab, sollte man eine/n Arzt/Ärztin konsultieren.

Bei einer Mandelentzündung können zusätzlich zu den Viren auch noch Bakterien im Spiel sein und eine richtige medikamentöse Behandlung ist von Nöten. In manchen Fällen könnte sogar die operative Entfernung der Mandeln eine notwendige Lösung sein. Nach dem Aufsuchen eines/-r Arztes/Ärztin können Betroffene auch zusätzlich zu Hausmitteln greifen und die Behandlung damit unterstützen. So kann ein kalter Wickel von Außen und das Verzehren von Eis zur Besserung der Beschwerden beitragen, aber auch auf genügend Flüssigkeitszufuhr sollte geachtet werden um einseitige Halsschmerzen lindern zu können.

Eine seltene Form der Mandelentzündung ist die sogenannte Angina Plaut-Vincent, bei dieser ist nur eine Gaumenmandel betroffen und einseitige Halsschmerzen können ein Hinweis sein. Die Symptome treten hier nur einseitig auf und die betroffene Mandel weist schmierige, grau-weißliche Beläge auf. Die Ursache hierfür sind zwei verschiedene Bakterien.

Was tun bei einseitigen Halsschmerzen?

Wenn einseitige Halsschmerzen in Verbindung mit einer unbedenklichen Erkältung auftreten, besteht erstmal kein weiterer Handlungsbedarf. Der/die Betroffene kann diese durch Schonung, viel Trinken und ein paar Hausmittel gegen Halsschmerzen in Ruhe auskurieren und dann nach ein paar Tagen wieder am alltäglichen Leben teilnehmen. Erst wenn stärkere Symptome oder Fieber auftreten und die Erkältung nach ein paar Tagen nicht abklingt, sollte man zum/-r Arzt/ eine Ärztin.