
Der Erreger des Ebola-Fiebers zählt zu den gefährlichsten bekannten Viren überhaupt. Die Erkrankung ist zwar selten, verläuft jedoch in den meisten Fällen tödlich. Grund dafür ist sind meist fehlende wirksame Medikamente und notwendige medizinische Ausstattung in vielen Risikogebieten. Ebola verursacht in Afrika immer wieder tödliche Endemien. Betroffene, die überleben, sind zum Teil noch bis zu 500 Tage nach Erstinfektion ansteckend.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Ebola-Fieber?
Das Ebola-Fieber, oder kurz “Ebola”, ist eine seltene, aber lebensbedrohliche Infektionskrankheit. Auslöser der Erkrankung ist das Ebola-Virus. Dieses kommt bisher lediglich auf dem afrikanischen Kontinent vor und verursacht dort zum Teil verheerende Epidemien. Sie gehört, genau wie auch beispielsweise Denguefieber oder Gelbfieber, zur Gruppe der viralen hämorrhagischen Fieber. Diese Krankheiten zeichnen sich allesamt durch Fieber, gepaart mit einer generalisierten Blutungsneigung aus.
Der Name leitet sich dabei vom Ort des ersten erfassten Ausbruchs der Krankheit her: Dieser fand am Fluss Ebola im Kongo statt.
Zwar gibt es seit kurzem einen Impfstoff sowie wirkungsvolle therapeutische Maßnahmen beziehungsweise Medikamente; allerdings fehlen diese Ressourcen in der Regel in den ärmeren Ländern Afrikas.
Ebola-Fieber – Erreger und Übertragung
Der Erreger von Ebola ist behüllt und gehört zur Gruppe der Filoviren, welche diesen Namen aufgrund ihres fadenähnlichen Aussehens bekommen haben. Zu dieser Untergruppe zählt zudem auch das Marburgvirus, das ein ähnliches Krankheitsbild hervorruft.

Mikroskopische Darstellung des Ebola-Virus
Das natürliche Reservoir des Virus ist bisher noch nicht abschließend geklärt. Einige Untersuchungen deuten allerdings darauf hin, dass das Ebola-Virus natürlicherweise in Flughunden oder Fledermäusen vorkommt (ohne im Wirt eine Krankheit auszulösen).
Wie steckt man sich an?
Der bedeutendste Infektionsweg, über den man sich mit Ebola-Fieber anstecken kann, ist nach wie vor die Übertragung von Mensch zu Mensch. Somit kann man sich durch direkten Kontakt zu Ebola-Patienten/-innen infizieren, vor allem bei Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Eine Ansteckungsgefahr besteht erst bei Ausbruch der ersten Symptome. Betroffene können jedoch bis nach ihrem Tod infektiös bleiben.
Vor allem im Sperma hält sich der Erreger sehr lange. Man geht hierbei von einer Ansteckungsgefahr durch ungeschützten Geschlechtsverkehr noch über mehrere Monate nach Heilung aus. Der längste dokumentierte Fall wies in dieser Hinsicht noch nach mehr als 500 Tagen nach Beginn der akuten Erkrankung mit Ebola-Fieber infektiöse Samenflüssigkeit auf.
Des Weiteren ist eine Ansteckung mit Ebola teilweise auch über kontaminierte Gegenstände möglich (zum Beispiel Nadeln, OP-Besteck, Kleidung, Bettwäsche). Vereinzelt treten auch Infektionen auf, welche durch Tiere (etwa Primaten) auf den Menschen übertragen werden. Dabei stehen Ansteckungen durch Jagd, Schlachtung, Zubereitung und Verzehr von kontaminierten Tieren im Vordergrund
Ebola-Fieber – Verbreitung und Vorkommen
Fälle des Ebola-Fiebers waren bisher ausschließlich auf afrikanische Länder südlich der Sahara beschränkt. Hier kommt es immer wieder zu Ausbrüchen, der schlimmste fand von 2014 bis 2016 in Westafrika (von Guinea über Sierra Leone bis Liberia) statt. Mit 28.000 bestätigten Fällen und 11.000 Toten kam es in dieser Zeit zu mehr Fällen und Toten als in allen anderen Ausbrüchen zusammen.
Einer der letzten Fallhäufungen fand im September 2022 in Uganda statt. Hier kam es zwar lediglich zu 50 Infektionen mit Ebola. Allerdings starben davon insgesamt 19 Menschen.
Verlauf und Beschwerden bei Erkrankung
Vom Zeitpunkt der Ansteckung bis zum Symptomausbruch vergehen bei Ebola zwischen zwei und 21 Tagen, im Mittel jedoch acht bis neun. Frühsymptome sind meist unspezifisch und ähneln denen bei einer schweren Grippe: Fieber, Unwohlsein, Müdigkeit, Gliederschmerzen. Nach einigen weiteren Tagen kommen häufig Oberbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen sowie Durchfall hinzu.
Im Verlauf können folgende weitere Symptome auftreten:
- Rötung der Bindehaut
- Brust- und Kopfschmerzen
- Gelenk- und Muskelschmerzen
- Schluckbeschwerden
- Innere und äußere Blutungen (Hämorrhagien)
- Delirium
- Atemnot
- Nieren- und Leberfunktionsstörungen
Komplikationen und Sterblichkeit
In schweren Fällen können sich außerdem ein Multiorganversagen und ein Schockzustand entwickeln. Auch eine Enzephalitits (Gehirnentzündung) und Herzversagen sind möglich.
Die Sterblichkeit des Ebola-Fiebers liegt zwischen 25 und 90 Prozent. Infizierte versterben häufig schon wenige Tage nach Symptombeginn. Die schlechte Prognose von Ebola ist vor allem durch die ungenügende Entwicklung der Gesundheitssysteme in Endemiegebieten bedingt. Dort gibt es oftmals keine modernen Therapieverfahren, um zum Beispiel ein Multiorganversagen zu kompensieren.
Nach einer überstandenen Ebola-Infektion kann zum Teil auch ein Post-Ebola-Syndrom auftreten, welches sich durch bestehende Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Psychosen auszeichnet.
Wie kommt es zur Diagnose?
Bei einer Erkrankung mit Ebola-Fieber wird der Erreger vor allem im Blut oder in der Haut nachgewiesen. Antikörper sind meist erst in späteren Stadien nachweisbar. Besteht ein Verdacht auf Ebola, so ist die Probenbearbeitung nur in Speziallaboren der höchsten Sicherheitsstufe zulässig. Wichtig ist es außerdem, zunächst in Frage kommende Differentialdiagnosen, wie beispielsweise Gelbfieber, Denguefieber, Malaria oder Lassa-Fieber auszuschließen.
Ebola-Fieber – Therapie
Die Behandlung einer Ebola-Infektion erfolgte lange Zeit nicht spezifisch und somit rein symptomorientiert. 2020 gab es jedoch zwei Zulassungen für Medikamente gegen Ebola-Fieber durch die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA. Bei einem frühen Behandlungsbeginn können diese Medikamente in rund 90 Prozent der Anwendungsfälle eine Heilung erzielen. In Deutschland sind diese beiden Substanzen bisher noch nicht zugelassen.
Ebola – Impfung und Vorbeugung
Mittlerweile gibt es zwei Impfstoffe gegen das Ebola-Fieber. Genauer gesagt wirken diese jedoch ausschließlich gegen eine der fünf Unterarten des Virus, gegen das sogenannte “Zaire-Ebolavirus”. Bei den beiden Impfungen handelt es sich um einen Vektor- und einen Lebendimpfstoff. Beide sind momentan in der Europäischen Union, den USA sowie in einigen afrikanischen Ländern für die Anwendung zugelassen.
Auch wenn die Impfstoffe einen guten Schutz vor einer Infektion bieten, so sind weitere präventive Maßnahmen bei Aufenthalten in Risikogebieten nach wie vor unverzichtbar. Hierzu zählt wegen des Ansteckungsweges vor allem, den Kontakt mit Kranken zu meiden. Aufgrund der weiter bestehenden Infektiosität auch nach dem Tod, ist zudem bei Beerdigungen von Ebola-Infizierten höchste Vorsicht geboten.
Häufige Fragen
- Wann bricht Ebola aus und wie lange ist man ansteckend?
- Wer ist besonders gefährdet, sich mit Ebola anzustecken?
- Was muss ich bei einer Ebola-Erkrankung beachten?
Die Inkubationszeit von Ebola liegt zwischen drei und 21 Tagen, beträgt im Mittel jedoch acht bis neun Tage. Ansteckend ist man erst, sobald sich erste Symptome zeigen. Allerdings sind Betroffene nach einer Infektion über lange Zeiträume hinweg weiterhin infektiös, auch noch nach dem Tod. Die längste beobachtete Infektiosität durch Samenflüssigkeit eines Patienten/-innen lag bei mehr als 500 Tagen.
Menschen, die engen Kontakt zu infizierten Personen haben, insbesondere medizinisches Personal und Familienangehörige, sind besonders gefährdet, sich mit Ebola zu infizieren. Personen, die in Regionen leben oder reisen, in denen Ebola-Ausbrüche auftreten, laufen ebenfalls ein höheres Risiko für eine Infektion. Zudem sind Gesundheitssysteme mit begrenzten Ressourcen oft weniger in der Lage, angemessen auf Ebola-Fälle zu reagieren, was das Risiko für die Verbreitung der Krankheit erhöhen kann.
Wenn man den Verdacht hat, an Ebola erkrankt zu sein, ist es äußerst wichtig, sofort medizinische Hilfe zu suchen und sich in Quarantäne zu begeben, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Außerdem sollte man jeden direkten Kontakt mit anderen Personen meiden, insbesondere mit Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel, Urin und Erbrochenem. Die medizinische Versorgung und Isolierung sind entscheidend, um die eigene Gesundheit zu schützen und die Verbreitung des Virus einzudämmen.
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