Bei einem Dopaminmangel herrscht eine verminderte Konzentration des Neurotransmitters Dopamin vor. Dieses Katecholamin ist für viele Prozesse der Reizweiterleitung in Gehirn und Körper zuständig, weshalb ein Mangel Auswirkungen auf eine Vielzahl von körperlichen und geistigen Prozessen hat. Das bekannteste Krankheitsbild mit Dopaminmangel ist der Morbus Parkinson.
Inhaltsverzeichnis
Dopaminmangel – Symptome
Die ersten Anzeichen eines Dopaminmangels machen sich in der Regel auf der psychischen Ebene bemerkbar. Das können beispielsweise sein:
- Unruhe
- Gereiztheit
- beeinträchtigtes Erinnerungsvermögen
- Konzentrationsschwäche
- Antriebshemmung
- depressive Verstimmung
Hinsichtlich des motorischen Systems kann ein Mangel von Dopamin Zittern (Tremor), Muskelsteifheit (Rigor), Gang- und Standunsicherheit (posturale Instabilität) sowie eine verlangsamte Willkürmotorik (Bradykinese) hervorrufen.
Weitere Mangelerscheinungen sind Verstopfung, Schluckstörungen, unkontrolliertes Schwitzen, übermäßiger Speichelfluss sowie Blasenentleerungsstörungen.
Zusätzlich sind mögliche Langzeitfolgen eines Mangels an Dopamin chronische Erschöpfung, anhaltende Stimmungsschwankungen sowie ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen und Suchtverhalten.
Dopaminmangel – Ursachen
Ein Dopaminmangel kann zum einen auf psychische Gründe zurückzuführen sein, etwa auf starken / chronischen Stress oder langandauernde seelische / körperliche Belastung. Zum anderen kann auch der Konsum von Drogen (zum Beispiel Kokain) einen Mangel des Katecholamins induzieren. Durch den Suchtmittelkonsum kommt es erst zu einer Überstimulation des Belohnungssystems, woraufhin jedoch ein teilweiser Abbau der Rezeptoren erfolgt. Dementsprechend liegt im Anschluss ein relativer Dopaminmangel vor und eine Entzugssymptomatik kann sich bemerkbar machen (mit Unruhe, Gereiztheit).
Neben genetischen Ursachen kann allerdings auch ein Nährstoffmangel auslösend sein. Durch Hungern, Fasten oder strenge Diäten kann es zur Unterversorgung mit den Bausteinen für die Dopaminbildung kommen (zum Beispiel Phenylalanin, Tyrosin und diverse Vitamine).
Des Weiteren sorgen bestimmte Medikamente, beispielsweise Antipsychotika, für eine Blockade der Dopaminrezeptoren und erzeugen somit Symptome eines Dopaminmangels.
Die wichtigste (neurodegenerative) Erkrankung in Zusammenhang mit Dopamin ist Morbus Parkinson. Bei diesem Krankheitsbild sterben dopaminerge Neurone im Gehirn ab, was die Produktion von Dopamin stark einschränkt. Zu Symptomen kommt es jedoch erst, sobald mehr als die Hälfte der dopaminergen Neurone abgestorben ist.
Typische Parkinson-Symptome
Typische Symptome bei Morbus Parkinson sind Rigor, Tremor, Akinese und posturale Instabilität.
Dopaminmangel – Diagnose
Für diagnostische Zwecke bieten sich zunächst medizinische Untersuchungsmethoden an, etwa neurologische, psychologische oder genetische Testverfahren. Auch eine Messung der Dopaminmetaboliten im Urin kann durchgeführt werden. In der Parkinson-Diagnostik verwendet man zusätzlich Verfahren der Szintigraphie zur Messung von Dopamintransportern (DaTSCAN) und der D2-Rezeptordichte (IBZM-SPECT).
Was tun bei Dopaminmangel?
Viele natürliche Maßnahmen können dazu führen, den körpereigenen Dopaminspiegel anzuheben. Bei manifesten Erkrankungen mit Dopaminmangel hingegen wird auf medikamentöse Methoden zurückgegriffen.
Dopamin natürlich erhöhen
Natürliche Booster für den Dopaminspiegel sind:
- Sport
- Ernährung (Omega-3-Fettsäuren, Vitamine, die Aminosäuren Tyrosin und Phenylalanin)
- Sonne
- Schlaf
- Musik
- Meditation und Entspannungsübungen
- soziale Interaktion
- eine gesunde Darmflora
Der relative Mangel nach Drogenkonsum bessert sich in der Regel nach dem Entzug.
Medikamentöse Therapie
Die medikamentöse Beeinflussung eines Dopaminmangels spielt vor allem bei der Behandlung von Morbus Parkinson eine wichtige Rolle. Ein häufig genutzter Dopamin-Ersatzstoff für Parkinson-Patienten/-innen ist L-Dopa, eine Vorstufe des Katecholamins, was über die Blutbahn ins Gehirn gelangt.
Des Weiteren gibt es auch andere Dopaminagonisten, wie beispielsweise Robinirol oder Pramipexol. Zudem lässt sich auch der Abbau von Dopamin hemmen und somit seine Wirkdauer verstärken. Dies wird therapeutisch mit folgenden Medikamenten erreicht:
- Decarboxylasehemmer (z. B. Benserazid, Carbidopa)
- MAO-B-Hemmer (z. B. Selegilin, Rasagilin)
- COMT-Hemmer (z. B. Entacapon, Opicapon)
Blutkrankheiten und Mangelzustände
Dieser Artikel ist nur zur Information bestimmt. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbst Diagnosen zu stellen sowie Behandlungen anzufangen oder abzusetzen. Die Informationen können keinen Arztbesuch ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen ist leider nicht möglich.