
Ein Bänderriss am Fuß zählt zu den häufigsten Sportverletzungen. Gerade bei dynamischen Sportarten, wie zum Beispiel beim Fußball, kommt es beispielsweise bei plötzlichen Richtungswechseln schnell zu Bandverletzungen wie der schmerzhaften Bandruptur. Eine Übersicht zu Ursachen, Symptomen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Bänderriss?
Ein Bänderriss am Fuß tritt auf, wenn eines der Bänder, die die Knochen im Fußgelenk stabilisieren, überdehnt wird und in der Folge reißt. Auf die Bänderdehnung folgt also durch starke Überdehnung der Bänderriss.
Die Bänder sind starke, faserige Gewebestrukturen, die das Sprunggelenk flexibel und beweglich machen, indem sie die vielen einzelnen Knochen miteinander verbinden und ihnen somit Stabilität verleihen. Ein plötzliches Verdrehen oder Umknicken des Fußes, insbesondere während sportlicher Aktivitäten oder bei unebenem Gelände, kann zu einem Bänderriss führen.
Die häufigsten Bänder, die betroffen sind, sind am äußeren Sprunggelenk das Ligamentum talofibulare anterius (oder auch fibulotalare anterius ), das Ligamentum fibulocalcaneare und seltener das Ligamentum talofibulare posterius (fibulotalare posterius). Am Innenknöchel ist von einem Bänderriss meistens das Ligamentum deltoideum betroffen. Die folgende Grafik zeigt die Bänder am Außenknöchel des Fußes, die typischerweise von einem Riss betroffen sind:
Ein Bänderriss kann zu Schmerzen, Schwellungen, Instabilität und eingeschränkter Mobilität führen. Eine frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung sind entscheidend, um eine vollständige Genesung zu ermöglichen.
Bänderriss Fuß – Symptome
Bei einem Bänderriss am Sprunggelenk kommt es in beinahe jedem Fall zu einer schmerzhaften, eiförmigen Schwellung des betroffenen Bereichs. Patienten/-innen können den Fuß in der Regel schmerzbedingt kaum oder gar nicht belasten. In Ruhe hat der Schmerz häufig den typischen pochenden Charakter.
Im Verlauf weniger Stunden tritt zudem in den meisten Fällen auch ein Hämatom über dem Bänderriss am Fuß auf. Dieses folgt nicht selten der Schwerkraft und fließt in den Bereich über der Fußsohle ab, was sehr eindrucksvoll aussehen kann.
Die oben genannten Symptome unterscheiden sich nur unwesentlich von denen einer Bänderüberdehnung. Nicht jedes „Umknicken“ muss also automatisch einen Bänderriss bedeuten.
Bänderriss am Fuß – Ursachen
Ein Bänderriss am Fuß kann mehrere Ursachen haben. Das Sprunggelenk muss anatomisch wegen der Belastung beim Gehen sehr stabil sein und ist daher mit einem festen Bandapparat ausgestattet. Bei der plötzlichen Überlastung werden die Fasern der Außen- oder Innenbänder derart stark gedehnt, dass es zur Bänderüberdehnung oder gar zum Bänderriss am Fuß kommen kann. Der typische Hergang ist ein Umknicken während der Ausübung von Sport oder beim Begehen unebenen Geländes. Auch traumatische Ereignisse, wie Stürze oder Verkehrsunfälle, können einen Bänderriss am Fuß zur Folge haben.
Besonders hoch ist das Risiko zum Umknicken dann, wenn der Fuß in Plantarflexion steht (Plantarflexion = Beugung des Fußes im oberen Sprunggelenk in Richtung Fußsohle wie beim Gehen auf Zehenspitzen.) Die Verletzung der Außenbänder kommt wesentlich häufiger vor als ein Bänderriss des Innenbands.
Diagnose Bänderriss im Sprunggelenk
Die Diagnose eines Bänderrisses am Fuß erfolgt, neben der ausführlichen körperlichen Untersuchung, in der Regel mittels bildgebender Diagnostik. Zur Darstellung der Weichteile, zu denen auch der Bandapparat des Sprunggelenks gehört, eignet sich die Magnetresonanztomografie (MRT). Zudem sollte eine Röntgenaufnahme oder eine Computertomografie (CT) zum Ausschluss von Komplikationen, wie zum Beispiel knöchernen Ausrissen oder Frakturen erfolgen. Geübte Untersucher/innen können einen Bänderriss am Fuß auch mit Hilfe einer Ultraschall-Untersuchung feststellen.
Da die therapeutische Konsequenz einer ausführlichen Bildgebung beim Bänderriss am Fuß häufig nicht gegeben ist, sollte Überdiagnostik unbedingt vermieden werden. Die meisten Bänderrisse werden nämlich genauso behandelt wie eine bloße Überdehnung der Bänder am Sprunggelenk.
Bänderriss am Fuß – Behandlung
Bei einem Bänderriss am Fuß bestehen zwei Behandlungsmethoden. Zum einen ist eine konservative Versorgung möglich. Die Alternative stellt eine operative Versorgung des Bänderriss dar.
Das Behandlungsergebnis beider Methoden ist auf längere Sicht allerdings beinahe gleich gut, sodass nur in ganz bestimmten Fällen oder beim Auftreten von Komplikationen eine Operation erforderlich ist.
In den allermeisten Fällen erfolgt also die Behandlung des Bänderriss am Fuß konservativ. Das betroffene Sprunggelenk wird mittels eines Kompressionsverbandes und/oder einer Orthese ruhiggestellt und vor übermäßigem Anschwellen geschont. Darüber hinaus zählen Schonung, Hochlagerung und Kühlung zu den essenziellen Therapiebestandteilen. Bei Bedarf kann gerade in den ersten Tagen nach der Verletzung eine Schmerztherapie erforderlich sein. Hierfür eigenen sich Präparate, wie zum Beispiel Ibuprofen, da sie neben der Schmerzlinderung auch einen abschwellenden und entzündungshemmenden Effekt haben. Auch kühlende und schmerzlindernde Salben oder Gele, wie Diclofenac-Gel können zum Einsatz kommen.
Weitere Unterstützung bei der Genesung können Rehabilitationsmaßnahmen wie zum Beispiel Physiotherapie oder Krankengymnastik bieten.
Sofortmaßnahmen bei Verdacht auf Bänderriss
Um das Ausmaß des Bänderrisses am Fuß bestmöglich zu begrenzen, sind einige Sofortmaßnahmen sehr hilfreich. Hierfür kann die sogenannte PECH-Regel angewendet werden.
- P = Pause
- E = Eis
- C = Kompression
- H = Hochlagerung
Im Wesentlichen besagt die Pech-Regel, dass sofortige Schonung, konsequente Kühlung, eine Kompression des Sprunggelenks und die Hochlagerung des betroffenen Beins die Auswirkungen des Bänderrisses bestmöglich eindämmen.
Dauer und Krankheitsverlauf
Je nach Schweregrad des Bänderrisses, ist mit einer Genesungszeit von zwei bis sechs Wochen zu rechnen. In Einzelfällen kann die Rekonvaleszenz auch länger dauern. Der Krankheitsverlauf ist wesentlich davon abhängig, wie konsequent die oben genannten Therapiemaßnahmen befolgt werden.
Ab wann sind Belastung und Sport wieder möglich?
Bei einem Bänderriss am Fuß sollte auf körperliche Belastung und Sport bis zur vollständigen Genesung im besten Fall komplett verzichtet werden. Im Falle einer konservativen Therapie wird durch körpereigene Heilungsprozesse das gerissene Band durch Binde- und Narbengewebe “geflickt”. Dieser Prozess dauert Zeit und erfordert für Sportler/innen einiges an Geduld. Damit das Ersatzgewebe eine ausreichende Stabilität gewährleisten kann, sollte daher ausreichend Erholungszeit eingeplant werden. Anderenfalls besteht das Risiko von Folgeverletzungen. Die Gefahr des erneuten Umknickens ist wegen mangelnder Stabilität erhöht.
Wie kann man einem Bänderriss im Fuß vorbeugen?
Wer einmal einen Bänderriss am Fuß erlitten hat, läuft erhöhte Gefahr erneut umzuknicken. Um die Stabilität des Sprunggelenks zu erhöhen und das Risiko erneuten Umknickens zu senken, sollte daher beim Wandern oder beim Sport möglichst auf stabiles und passendes Schuhwerk zurückgegriffen werden. Alternativ können auch Bandagen oder Tapes dabei helfen das Sprunggelenk zu festigen.
Zu den allgemeinen Präventionsmaßnahmen zählen zudem gründliches Aufwärmen vor dem Sport, sowie generell Muskel- und Balanceübungen für das Sprunggelenk durch regelmäßige Übungen im Training.
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Dieser Artikel ist nur zur Information bestimmt. Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbst Behandlungen durchzuführen, anzufangen oder abzusetzen sowie Diagnosen zu stellen. Die Informationen können keine qualifizierte fachliche Ausbildung oder einen Arztbesuch ersetzen. Individuelle Inhalte und Informationen können leider nicht zur Verfügung gestellt und spezifische Fragestellungen nicht geklärt werden.