
Rheumatologische Erkrankungen verursachen Schmerzen und schränken Patienten in ihrer Lebensqualität und Beweglichkeit stark ein. Arthritis ist zu einem weitverbreiteten Krankheitsbild geworden, unter dem viele Menschen leiden und folglich mit Schwellungen und Steifheit der Gelenke zu kämpfen haben. Wie es dazu kommt, welche Therapiemöglichkeiten es gibt und wie man einer solchen Krankheit vorbeugen kann – ein Überblick.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Arthritis?
Unter dem Begriff rheumatische Erkrankung verbirgt sich nicht eine einzelne Erkrankung, sondern eine ganze Erkrankungsgruppe. Eine der häufigsten Rheumaerkrankungen dabei ist die rheumatoide Arthritis. Arthritis ist eine entzündliche Gelenkerkrankung, bei der fast alle Gelenke betroffen sein können. Sie entsteht durch eine Fehlleitung des Immunsystems. Viele Mediziner sind der Überzeugung, dass dabei die eigenen Gelenke angegriffen werden, die daraufhin anschwellen und schmerzen. Neben den Gelenken können aber auch andere Organe betroffen sein, innere Organe wie Lunge, Herz oder Gefäße.
Die Schmerzen der Arthritis machen sich am ehesten in Ruhe bemerkbar. Patienten berichten, dass sie am Morgen nach dem Aufstehen oder nach einer längeren Ruhezeit am stärksten sind. In diesem Zusammenhang fällt auch oft der Begriff der Morgensteifigkeit, die ein wichtiger Hinweis auf eine Arthritis-Erkrankung ist. Definitionsgemäß liegt diese vor, wenn die Schmerzen bis zu 30 Minuten nach dem Aufstehen anhalten. Im Alltag ist man oft eingeschränkt. Eine Arthritis macht sich, neben ständigen Gelenkschmerzen und Schwellungen, auch durch starke Müdigkeit, Fieber und Appetitlosigkeit bemerkbar. Akute Schübe dauern mehrere Wochen oder sogar Monate an.
Arthritis oder Arthrose?
Bei der Unterscheidung der beiden Gruppen, den Arthritiden und den Arthrosen, kann ein kleiner Überblick helfen. Vier Begriffe sind hierbei grundlegend für das Verständnis – Arthropathie, Arthralgie, Arthritis und Arthrose. Der Begriff Arthropathie betrifft alle Gelenkerkrankungen. Unter Arthralgie versteht man Gelenkschmerzen ohne eine Schwellung des Gelenks. Sie grenzt sich somit von der Arthritis ab, denn diese definiert sich über Gelenkschmerzen mit Gelenkschwellung. Die Arthropathie ist also ein Überbegriff für alle Gelenkerkrankungen, wohingegen die Arthralgie und die Arthritis Symptomkomplexe darstellen. Die Schwellung bei einer Arthritis ist das spezifischere Symptom und zeigt an, dass vermutlich eine Entzündung im Gelenk vorliegt.
Viele Erkrankungen entwickeln sich über Wochen oder gar Monate, sodass in manchen Fällen Patienten schon von Gelenkschmerzen berichten, die Gelenkschwellung aber noch nicht tastbar ist. Daher kann sich eine Arthritis im Anfangsstadium auch als Arthralgie darstellen. In diesen Fällen sind Schmerzen in Ruhe ein wichtiges Warnsignal.
Die Arthrose hingegen bezeichnet kein Symptom wie die Arthralgie und die Arthritis. Vielmehr ist sie eine Gelenkerkrankung, für die ein degenerativer Charakter besonders typisch ist. Es kommt also durch langjährige Belastung zu einem Gelenkverschleiß, besonders oft betroffen sind das Hüft- und Kniegelenk. Die Arthrose geht mit Gelenkschmerzen einher, das Gelenk ist dabei aber nicht geschwollen. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Arthrose vorliegt, steigt mit dem Alter. Dies liegt daran, weil die Schädigung über einen längeren Zeitraum entsteht, über den das Gelenk fehlbelastet wird.
Ein weiterer Aspekt, der die Arthrose von der Arthritis unterscheidet, ist der Zeitraum, über den sich die Schmerzen entwickeln. Bei der Arthrose beginnen die Schmerzen schleichend, sodass Patienten häufig erst nach Jahren zum Arzt gehen, wenn die Schmerzen sehr ausgeprägt sind. Im Gegensatz dazu entwickeln sich die Schmerzen bei der Arthritis über einen kürzeren Zeitraum. Sie können sich subakut, akut oder auch perakut entwickeln. Perakut bezeichnet einen besonders plötzlichen Verlauf, wie beispielsweise bei der Gicht, bei der sich die Schmerzen oft innerhalb weniger Stunden entwickeln und sehr heftig sein können. Ganz typisch ist ein Auftreten in der Nacht nach Alkohol und Fleischkonsum.
Ein akuter Verlauf findet sich bei der septischen Arthritis, bei der sich die Schmerzen meist innerhalb einiger Stunden bis Tagen entwickeln. Die septische Arthritis tritt häufig nach einer Gelenkpunktion auf, wenn Bakterien das Gelenk infiziert haben. Es handelt sich dann um einen Notfall. Die meisten Arthritiden entwickeln sich aber vergleichsweise langsamer – über Wochen bis Monate. Beispiele hierfür sind die rheumatoide Arthritis, die Kollagenosen und die Spondylarthropatien. Die Patienten können in diesen Fällen selten einen genauen Startpunkt angeben. Der zeitliche Verlauf ist also ein guter Hinweis darauf, welche Erkrankung in Frage kommen könnte. Ein ganz entscheidender Aspekt ist aber auch, welche Gelenke befallen sind.
Arthritis – Ursache
Wenn sich die Gelenkinnenhaut entzündet, wird im Gelenk zu viel Gelenkflüssigkeit gebildet. Dadurch schwellen die Gelenke an, tun weh, fühlen sich warm an und funktionieren nicht mehr richtig. Ohne Behandlung fängt die entzündete Gelenkinnenhaut an zu wuchern. Sie wird schließlich immer dicker und kann den Knorpel und den Knochen im Gelenk zerstören. Viele verschiedene Strukturen im oder in der Nähe des Gelenks können sich entzünden. Diese Entzündungen können durch Bakterien, mechanische Reizungen oder Ablagerungen von Kristallen hervorgerufen werden.
Die unterschiedlichen rheumatischen Krankheitsbilder und Formen der Arthritis befallen die Gelenke in unterschiedlichen Mustern. Anhand dieser Muster lassen sich die Erkrankungen unterscheiden – z.B. betrifft die rheumatoide Arthritis häufig viele kleine Gelenke, die reaktive Arthritis manifestiert sich hingegen in wenigen, aber dafür großen Gelenken. Die Gicht wiederum befällt typischerweise das Großzehen-Grundgelenk. Jede Erkrankung zeigt also ein für sie typisches Befallsmuster. Dennoch kann sich eben dieses Muster auch mal auf unterschiedliche Weise präsentieren.
Arthritis durch Infektionen
Infektionen und Viren können Auslöser für eine Arthritis sein und die Entzündung im Gelenk begünstigen. Sie gelangen durch direkte Penetration (Operation, Trauma, Bisse) ins Gelenk, aber auch durch eine umgebende infizierte Wunde oder über eine hämatogene Ausbreitung einer entfernten Infektionsstelle.
Bakterielle Arthritis
Bestimmte Bakterienarten lösen Infektionen im Gewebe aus, wie Bartonellen oder Borellien. Aber auch Streptokokken, Chlamydien, Myko- und Ureaplasmen führen zu infizierten Schleimhautoberflächen. Das Immunsystem versucht, diese Bakterien zu entfernen und greift das Gewebe, das die Bakterien beheimatet, an. Es kommt zu Entzündungen. Gründe dafür können auch Gelenkpunktionen oder infiziertes Prothesenmaterial sein.
Reaktive Arthritis
Zu einer reaktiven Arthritis kommt es dann, wenn sich ein oder mehrere Gelenke akut nach bakteriellen Infektionen entzünden – meist als Folge von Infektionen der Harnwege, Darm oder auch Atemwege. Sie tritt etwa zwei bis vier Wochen nach der eigentlichen Infektion auf und kann sich durch Brennen beim Wasserlassen, erhöhter Ausfluss aus der Scheide und Harnröhre, Durchfallerkrankungen, Husten oder Halsschmerzen bemerkbar machen. Oft verlaufen die Symptome leicht, sodass sie selten direkt mit einer Arthritis in Zusammenhang gebracht werden.
Arthritis durch Autoimmunerkrankungen
Es heißt, dass die meisten Arthritiden durch Autoimmunerkrankungen verursacht werden. Die Entzündungen sind eine Immunreaktion und können demnach in jeder Altersstufe auftreten. Eine Ursache, die das Immunsystem dazu bringt, eine entzündliche Reaktion zu veranlassen, sind Vergiftungen durch Viren, Schwermetalle oder Aluminium. Es kann sein, dass der Körper diese Gifte in der Nähe des Gelenks lagert und das Immunsystem versucht dann, diese abzubauen. Durch diesen Abbauversuch kann es folglich zu Entzündungen kommen.
Gicht-Arthritis
Die Gicht im akuten, aber auch chronischen Stadium, kann starke Schmerzen verursachen. Sie ist typisch für Männer im mittleren Alter und Frauen nach der Menopause. Sie befällt meist das Großzehengrundgelenk und wird durch Kristallablagerungen (Harnsäurekristalle) hervorgerufen. Wenn die Harnsäure nicht ausreichend ausgeschieden werden kann, weil die Nieren nicht genug filtern können, dann setzt sich diese, in Form von Kristallen, an unseren Gelenken fest und bringt erhebliche Schmerzen.
Arthritis durch Arthrose
Ein von Arthrose befallendes Gelenk kann sich im Verlauf entzünden. Man nennt das aktivierte Arthrose. Das passiert, wenn abgeriebenes Knorpel- oder Knochenmaterial eine Entzündung im Gelenk hervorruft. In dem Fall klagt der Patient über Gelenkschmerzen und das Gelenk ist geschwollen. Die aktivierte Arthrose ist damit eine Arthritis und eine wichtige Differentialdiagnose anderer entzündlicher Gelenkerkrankungen.
Arthritis durch Ernährung
Einer der Hauptgründe für die Entstehung einer Arthritis ist die Ernährung. Grund dafür sind Entzündungsstoffe und Antikörper aus der Ernährung, die sich im Körper anlagern oder chronische Entzündungen im Darm verursachen. Diese breiten sich dann im Körper aus und greifen die Gelenke und andere Strukturen im Körper an. Der Darm ist mit unserer heutigen Ernährungsweise oftmals überfordert und der viel zu hohe Konsum von Tiermilch-, Fleisch und weizenhaltigen Produkten wird von vielen Menschen nicht gut vertragen, fördern Krankheiten und Entzündungen.
Weitere Ursachen
Rauchen gehört zu einem der wichtigsten Risikofaktoren für die Ausbreitung einer Arthritis, besonders einer rheumatoiden Arthritis. Aber auch die genetische Veranlagung spielt eine Rolle, so haben beispielsweise erbgleiche Zwillinge oder Familien, in denen es rheumatische Erkrankungen gibt, ein höheres Risiko. Da Frauen zwei bis drei Mal mehr an Arthritis erkranken, gehen Mediziner davon aus, dass es für den Ausbruch der Erkrankung auch einen Zusammenhang mit den Hormonen und dem Hormonhaushalt geben könnte. Weitere Risikofaktoren sind Stress, Übergewicht und Alkohol, die ebenfalls immunologische Fehlreaktionen auslösen können.
Arthritis – Diagnose und Untersuchungen
Um die richtige Diagnose stellen zu können, bedarf es häufig einen langen Weg und einige Untersuchungen – je nachdem, welche Krankengeschichte der Patient vorweist und in welchem Stadium sich die Erkrankung befindet. Zunächst findet ein Anamnesegespräch statt, bei dem intensiv auf die Krankengeschichte des Betroffenen eingegangen wird. Danach tastet der Arzt den Körper ab und untersucht auch die inneren Organe. Die sogenannte Arthrosonographie, die Ultraschalluntersuchung, ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil in der Diagnose der rheumatischen Erkrankungen. Mit ihr lässt sich der Gelenkerguss prüfen und sie kann detaillierte Entzündungsveränderungen im Gelenk nachweisen.
Mit einem Röntgenbild erkennt man typischerweise die Zerstörung und Schädigung der Knochen. Ganz wichtig hierbei ist aber: Wenn auf dem Röntgenbild keine Veränderungen ersichtlich sind, heißt das nicht automatisch, dass keine Arthritis vorliegt. Außerdem wird auch oft eine Arthroskopie durchgeführt, die Spiegelung des Gelenks durch ein Endoskop. So bekommt der Arzt einen uneingeschränkten Einblick in die Gelenkstrukturen.
Auch eine Blutuntersuchung ist wichtig, um vorhandene Entzündungswerte festzustellen. Wichtige Laborparameter sind Rheumafaktor, Leukozyten, Antikörper gegen CCP und ANA (Antinukleäre Antikörper). Ein weiteres Untersuchungsverfahren stellt die Gelenkpunktion dar, bei der Flüssigkeit mithilfe einer Kanüle entnommen und untersucht wird. Dafür wird mit einer Nadel in die Gelenkhöhle gestochen. Bei diesem Verfahren kann der Arzt in einigen Fällen auch direkt ein Schmerzmittel spritzen oder aber direkt die schmerzhafte Ergussflüssigkeit absaugen.
Arthritis – Therapie
Nachdem der Befund vorliegt, kann die gezielte Therapie beginnen. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die an den jeweiligen Krankenstand angepasst werden.
Medikamentöse Therapie
Betroffenen mit starken Schmerzen wird oftmals Kortison verabreicht. Das Immunsystem wird durch den Wirkstoff unterdrückt und kann die Entzündungen im Körper nicht mehr auslösen (obwohl es das als wichtiges Warnsignal gern machen würde). Im akutesten Fall ist es durchaus mal sinnvoll, Kortison einzunehmen, aber es sollte auf keinen Fall eine Dauerbehandlung darstellen, da es nicht an die Ursache herangeht.
Außerdem werden häufig sogenannte Basistherapeutiker-Medikamente verordnet und bilden die Grundlage der Behandlung einer Arthritis. Dazu gehören immununterdrückende Stoffe, wie beispielsweise Methotrexat, die die Entzündungen ebenfalls hemmen. Wenn klassische Basismedikamente nicht ausreichen, kommen sogenannte Biologika in Frage. Diese haben einen starken anti-entzündlichen Effekt.
Nicht-medikamentöse Therapie
Für das richtige Mindset ist es erstmal wichtig zu wissen, dass unser Körper mit uns und nicht gegen uns arbeitet. Diese Erkenntnis trägt zu einer erfolgreichen Therapie bei. Es ist ein Fehler zu glauben, dass uns unser Immunsystem nicht unterstützt. Durch die Überzeugung, dass die Erkrankung autoimmun ist, verhindert man auf tiefer Ebene, dass echte Heilung stattfindet, da man dem Körper nicht die Unterstützung gibt, die er benötigt, während er den Kampf gegen den Erreger fortsetzt. Zu wissen, dass sich der Körper nicht selbst bekämpft, sondern stattdessen einen Erreger und für uns kämpft – bestärkt auf Anhieb das Immunsystem, um stärker zu werden. Wenn man nun weiß, dass man letztlich einen Virus bekämpfen muss, dann müssen nur noch die nötigen Schritte gelernt werden, die den Körper bestmöglich unterstützen.
Schwermetall-Entgiftung: Wir alle haben unwissentlich giftige Schwermetalle im Körper. Diese ermöglichen dem Virus weiter zu wachsen und sich zu vermehren. Je mehr er sich also von Quecksilber und Kupfer ernährt, desto mehr giftige Abfälle scheidet der Virus im Körper aus. Um Schwermetalle loszuwerden, sollte man täglich vier wichtige Nahrungsmittel zu sich nehmen: Gerstengras-Saftpulver, Koriander, Spirulina und wilde Blaubeeren.
Arthritis – Ernährung
Die Schwere der Symptome lässt sich durch eine Nahrungsumstellung deutlich reduzieren. Wenn man eine Arthritis bekämpfen möchte, sollten vier Lebensmittelgruppen gemieden werden – Tiermilchprodukte, Zucker, weizen- und glutenhaltige Nahrungsmittel sowie Fleisch, Fisch und Eier. Der Fokus sollte demnach auf einer pflanzenbasierten Ernährung liegen. Diese Veränderungen der Ernährungsweise bewirken, dass man sich wesentlich besser fühlt. Während eine zuckerreiche Ernährung die Entstehung einer Arthritis begünstigt und Schübe verschlimmert, gibt es Lebensmittel, die effektiv helfen. Durch den regelmäßigen Konsum der folgenden entzündungshemmenden Nahrungsmittel erreicht man eine spürbare Schmerzreduktion und eine größere Beweglichkeit. Die Ernährungsumstellung ist grundsätzlich immer eine sehr wichtige Maßnahme, um den Symptomen einer Arthritis entgegenzuwirken.
Kurkuma
Die orangegelbe Wurzel mit scharfem Geschmack gilt als wärmendes Heilgewürz. Kurkuma hilft bei Gelenkschmerzen und fördert durch den hohen Gehalt an Antioxidantien schmerzlindernde Prozesse im Körper. Wenn man das gesunde Gewürz regelmäßig in den Speiseplan integriert, kann man Arthrose- und Arthritis-Symptome auf natürliche Weise lindern. Der in Kurkuma enthaltene Wirkstoff Curmin sorgt bei entzündeten Gelenken für eine Abschwächung der Symptome und trägt zur Erhöhung der Lebensqualität bei. Da das Gewächs auch in größeren Mengen keine Nebenwirkungen verursacht und Fachleute die tägliche Einnahme von mindestens 200 mg Curcumin empfehlen, kann man seine Mahlzeiten immer mit dem wohlschmeckenden Gewürz verfeinern.
Olivenöl
Olivenöl besitzt einen regenerierenden Effekt auf Knochen und Knorpel, und schützt dadurch die Gesundheit. Das Öl wird in der mediterranen Küche zum Kochen und Braten verwendet und schmeckt auch wunderbar als Dressing im Salat oder als Bestandteil von Pastasaucen. Außerdem zählt Olivenöl zu den besonders hochwertigen pflanzlichen Fettquellen. Seine positive Wirkung bei Arthritis und Gelenkschmerzen verdankt das gesunde Öl seinem hohen Gehalt an Polyphenol. Die Bitterstoffe tragen nicht nur zum guten Geschmack des Öls bei, sondern besitzen auch eine entzündungshemmende Wirkung. Viel Vitamin E und ein hoher Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren machen Olivenöl zu einem rundum gesunden Lebensmittel, mit dem man Speisen täglich anreichern kann.
Orangen
Der hohe Vitamin C-Gehalt der Südfrüchte wirkt sich lindernd bei Gelenkschmerzen aus. Orangen mit ihren vielen gesunden Nähr- und sekundären Pflanzenstoffen sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, denn sie besitzen viele Inhaltsstoffe, die das Risiko für entzündliche Erkrankungen senken können. Saftige Orangen stecken voller Vitamine und sind reich an Mineralstoffen. Gleichzeitig haben Orangen nur wenige Kalorien. Zu den weiteren gesunden Inhaltsstoffen zählen Vitamine der B-Gruppe, Phosphor und Folsäure. Ein Glas frisch gepresster Orangensaft unterstützt das körpereigene Abwehrsystem und kann zur Linderung von Arthritis-Symptomen beitragen.
Brokkoli
Brokkoli ist reich an Sulforaphan, ein sekundärer Pflanzenstoff, der nur in einigen Gemüsearten vorkommt. Sulforaphane fördern die Aktivierung von Entgiftungsenzymen in Zellen. Dieser Wirkstoff senkt den Blutdruck und entspannt die Gefäße. Durch einen regelmäßigen Brokkoli-Konsum kann man Gelenkschmerzen also wunderbar vorbeugen. Der schützende Effekt wird durch den hohen Magnesium-Gehalt zusätzlich gesteigert. Das Spurenelement besitzt eine gesunde Wirkung auf Muskeln und Knochen, während der hohe Vitamin C-Gehalt regulierend auf den Gefäßdruck wirkt. Das gesunde Gemüse sollte daher möglichst oft auf dem Speiseplan stehen.
Nüsse
Nüsse sind reich an Ballaststoffen und Eiweißen. Als besonders wertvoll gelten die ungesättigten Fettsäuren sowie die Mineralien Eisen, Zink, Kalium, Magnesium, Phosphor und Calcium, die Nüsse zu wertvollen Nährstofflieferanten machen. Außerdem zeichnen sich Nüsse durch ihre entzündungshemmende Wirkung aus und eignen sich als gesundes Lebensmittel bei Gelenkschmerzen und Arthritis. Wenn man täglich eine Hand voll Nüsse isst, werden entzündliche Prozesse im Körper deutlich reduziert.
Wenn die Entzündung der Gelenke eine Folge struktureller Probleme ist, also Verkürzungen der Muskulatur und Faszien, entsteht ein viel zu starker Druck auf das Gelenk. Es wird zusammengepresst und muss sich unter diesem Druck bewegen. Das kann man sehr gut mit Faszienarbeit beheben, indem man mit der Faszienrolle regelmäßig effektive Dehnübungen ausübt.
Außerdem verhilft Physiotherapie zu einer gezielten Verbesserung der Bewegungsabläufe, um die Versteifung der Gelenke effektiv zu verhindern. Auch die physikalische Therapie, wie die Thermotherapie, ist sehr wichtig und zeigt einen positiven Einfluss.
Arthritis – Folgen
Unter den Entzündungen leiden nicht nur die Gelenke, auch Herz und Gefäße können betroffen sein. Patienten mit einer Arthritis-Erkrankung haben demnach auch ein Risiko für Infarkte und Schlaganfall. Daher sollten Rheuma-Betroffene alle fünf Jahre zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Dabei werden auch Blutdruck, Zucker- und Fettwerte kontrolliert.
Bleibt die Arthritis unbehandelt oder wird nicht richtig behandelt, wird der Körper immer stärker in Mitleidenschaft gezogen und das „System“ zerstört. Daher ist es wichtig, bei den kleinsten Anzeichen wachsam zu sein und diese in ihrem Verlauf zu beobachten. Lässt die Greifkraft in den Händen immer mehr nach oder schmerzt jeder Gang und es können folglich Alltagsaufgaben nicht mehr einfach eigenständig bewältigt werden, wirkt sich das auch auf den seelischen Zustand aus. Patienten müssen sich dann häufig in Psychotherapie begeben. Wird die Krankheit zu spät diagnostiziert, kann das in einigen Fällen auch erhebliche langfristige Folgen haben – starke Beeinträchtigungen bis hin zu ausgeprägten Deformierungen an Gliedmaßen, so weit, dass Patienten ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen können und erwerbsunfähig werden. Besonders für junge Menschen, die erst ins Berufsleben eingestiegen sind und Frührentner werden, stellt das eine erhebliche psychosoziale Belastung dar. Eine herausgezögerte Behandlung ist daher unbedingt zu vermeiden.
Aber: Auch, wenn es oft heißt, dass Arthritis nicht heilbar ist, können mit der richtigen Einstellung, einer gesunden und anti-entzündlichen Ernährung und einer gezielten Bewegungstherapie Heilungsprozesse verstärkt und erheblich unterstützt werden.
Arthritis – Vorbeugung
Neben einer pflanzenbasierten Ernährung kann man Entzündungen gut vorbeugen und beheben, indem man die Muskulatur, Sehnen und Faszien bearbeitet, sodass sie geschmeidig werden und somit nicht ständig am Gelenk ziehen und drücken. Daher ist darauf zu achten, dass die Gelenke nicht steif werden. Ausdauersportarten, die die Gelenke nicht belasten, eignen sich dafür sehr gut – wie Radfahren, Walking, Aqua-Fitness und Schwimmen. Durch das regelmäßige Training werden auch wichtige Mikronährstoffe besser in die Gelenke transportiert. Auf Rauchen sollte verzichtet werden.
Weitere Krankheiten
1. Lehnert, H., Werdan, K.: Innere Medizin – essentials, Georg Thieme (Verlag), 4. Auflage, 2006
2. Niethard, F. U., Pfeil, J. , Biberthaler, P.: Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie, Georg Thieme (Verlag), 6. Auflage, 2009
3. Krankheitsbilder, www.rheuma-liga.de (Abrufdatum: 04.09.2020)
4. Was ist eine Rheumatoide Arthritis?, www.mb.dgrh.de (Abrufdatum: 04.09.2020)