Im kbo-Kinderzentrum München sind Ambulanz und Klinik, Forschung, Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie ein Montessori-Kindergarten und -Schulen mit heilpädagogischer Tagesstätte unter einem Dach vereint.
Historie
Das Kinderzentrum wurde 1968 von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Theodor Hellbrügge gegründet. Durch seine jahrzehntelangen Forschungen zur kindlichen Entwicklung wurden neue Erkenntnisse in den Bereichen Frühdiagnostik, Frühtherapie und frühe soziale Eingliederung mehrfach und unterschiedlich behinderter Kinder gewonnen. Mit der Gründung des Kinderzentrums München sollte eine dringend notwendige Versorgungslücke für Kinder mit besonderen Bedürfnissen geschlossen werden. Zunächst waren die verschiedenen Einrichtungen des Kinderzentrums in der Stadt verteilt: die Ambulanz befand sich in der Lindwurmstraße, die Klinik in Nymphenburg, die Kindergärten und Schulen in Sendling und im Olympiazentrum.
Nach langen Verhandlungen mit den zuständigen Ministerien und Behörden konnte Prof. Hellbrügge einen Neubau in Großhadern durchsetzen, und 1987 wurde in der Heiglhofstraße ein moderner Gebäudekomplex fertiggestellt, in dem alle Einrichtungen vereint wurden. Prof. Hellbrügge war bis zu seiner Emeritierung 1990 Direktor des Kinderzentrums. In dieser Zeit entstanden nach dem Modell des Kinderzentrums München zahlreiche Tochterzentren in Deutschland und weltweit.
1990 wurde Prof. Dr. med. Hubertus von Voß zum Ärztlichen Direktor des Kinderzentrums München ernannt. Er baute das Zentrum weiter aus und leitete es bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2008. Von 2008 bis 2009 war Dr. med. Kurt Vock Ärztlicher Direktor, gefolgt von Dr. med. Michael-Andor Marton, der das Zentrum von 2009 bis 2011 kommissarisch leitete. Seit 2012 ist Prof. Dr. med. Volker Mall, Lehrstuhlinhaber für Sozialpädiatrie, der Ärztliche Direktor.
Im Laufe der Jahre gab es immer wieder große Veränderungen. Der Montessori-Kindergarten und die Montessori-Schulen mit heilpädagogischer Tagesstätte wurden ausgegliedert und werden nun von der Stiftung Aktion Sonnenschein getragen. Auch die Deutsche Akademie für Entwicklungsförderung und Gesundheit des Kindes und Jugendlichen e.V. wurde ausgegliedert. 2009 wurde das Kinderzentrum im Zuge der Umstrukturierung der Einrichtungen des Bezirks Oberbayern in eine gemeinnützige GmbH umgewandelt.
Das kbo-Kinderzentrum München heute
Die Kinderzentrum München gemeinnützige GmbH besteht aus dem Sozialpädiatrischen Zentrum (Ambulanz) und der Fachklinik für Sozialpädiatrie und Entwicklungsrehabilitation. Das Tochterunternehmen der Kliniken des Bezirks Oberbayern – kbo – erhielt 2011 ein neues Gesicht und heißt seitdem kbo-Kinderzentrum München.
Das Sozialpädiatrische Zentrum ist die größte spezialisierte Diagnostik- und Therapieambulanz in Deutschland und behandelt jährlich mehr als 11.000 Kinder. Die Aufgaben umfassen die systematische entwicklungspädiatrische und entwicklungspsychologische Untersuchung, die Erstellung von Behandlungsplänen und die Begleitung der Kinder und ihrer Familien.
In der Fachklinik für Sozialpädiatrie und Entwicklungsrehabilitation, die über 40 Betten verfügt (Kinder- und Eltern-Kind-Stationen), werden Kinder behandelt, die aufgrund schwerwiegender Störungen und der damit verbundenen Belastungen einen stationären Aufenthalt benötigen. Oftmals benötigen nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern oder die gesamte Familie fachliche Unterstützung und Begleitung.
In Zusammenarbeit mit der Kinderklinik München Schwabing betreibt das kbo-Kinderzentrum München auch am Standort Schwabing ein Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ).
Das Kinderzentrum München kooperiert eng mit dem Lehrstuhl für Sozialpädiatrie an der TU München, dem einzigen Lehrstuhl für Sozialpädiatrie in Deutschland, um den optimalen Austausch zwischen medizinischer Forschung und Praxis zu gewährleisten. Der Ärztliche Direktor des Kinderzentrums ist gleichzeitig Lehrstuhlinhaber.