Sie darf in keiner gut sortierten Haus- oder Reiseapotheke fehlen: die Wund- und Heilsalbe. Sei es eine Schürfwunde, eine kleine Schnittwunde oder ein wunder Baby-Popo – die Wund- und Heilsalbe schafft Abhilfe. Welche Salben erhältlich sind und wofür sie sich am besten eignen, erfährt man im folgenden Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Wund- und Heilsalbe – Arten
Wund und Heilsalben sind semi-feste Präparate zur äußeren Anwendung. Sie sind in Drogerien und Apotheken erhältlich. Je nach Art und Zustand der Wunde, die mit der Salbe behandelt werden soll, verwendet man Produkte mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen. Wund- und Heilsalben haben wundheilungsfördernde, antiseptische, schützende, hautpflegende und entzündungshemmende Eigenschaften. Sie unterstützen den Neuaufbau von Gewebe und können zudem mit antibakteriellen Wirkstoffen versehen sein.
Dexpanthenol-haltige Wund- und Heilsalben
Dexpanthenol ist auch unter dem Namen Provitamin B5 oder Panthenol bekannt. Dexpanthenol ist das alkoholische Analogon der Pantothensäure und besitzt deren gleiche biologische Wirksamkeit. Pantothensäure sowie deren Salze sind wasserlösliche Vitamine, welche als Coenzym A an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt sind. Seine heilende Wirkung ist klinisch erwiesen und daher Bestandteil vieler Wund- und Heilsalben. Dieser Wirkstoff ist in der Lage die Hautfeuchte zu erhöhen und unterstützt die schützende Funktion der Hautbarriere.
Wund- und Heilsalben mit diesem Wirkstoff sind besonders haut- und wundverträglich und weisen praktisch keine Risiken oder Nebenwirkungen auf. Ist die Haut durch Wunden oder Abschürfungen verletzt, kann sie vorübergehend ihre Funktion als Schutzbarriere vor Keimen und äußeren Einflüssen nicht mehr ausüben. Dexpanthenol-haltige Wund- und Heilsalben helfen bei der Bildung neuer Hautzellen. In erster Linie werden Fibroblasten und Kerationzyten hierfür benötigt. So entsteht neue Haut, die wieder vor Bakterien, Pilzen, Viren und äußeren Reizen schützen kann.
Wund- und Heilsalben mit Zink
Der aktive Wirkstoff in Wund- und Heilsalben mit Zink wird Zinkoxid genannt. Diese chemische Verbindung aus Zink und Sauerstoff weist eine entzündungshemmende, adstringierende, reizlindernde, antimikrobielle sowie austrocknende Wirkung auf. Zinkoxid besitzt die Eigenschaft Wundwasser aufzunehmen und Wasser zu binden. Wund- und Heilsalben mit Zink eignen sich somit hervorragend für die Behandlung von nässenden Wunden. Auch bei Schürf- und Risswunden ist diese Salbe einsetzbar. Sie kann zudem bei Säuglingen und Kleinkindern angewendet werden, um beispielsweise Windeldermatitis zu behandeln. Geschädigte Hautstrukturen werden mit einer Wund- und Heilsalbe mit Zink wieder regeneriert.
Desinfizierende Salben und Antibiotika
Liegt bei einer Wunde eine Bakterieninfektion vor, kann der Arzt hierfür eine spezielle Wund- und Heilsalbe mit Antibiotika verschreiben. Durch den Wirkstoff werden die Erreger abgetötet und so kann eine weitere Verbreitung der Infektion unterbunden werden. Einen ähnlichen Effekt besitzen Wund- und Heilsalben mit Jod. Da Jod desinfizierend wirkt, werden Keime abgetötet und deren Verbreitung so verhindert.
Narbensalbe
Eine Narbensalbe wird medizinisch als topisches (äußerliches) Narbenpräparat bezeichnet. Sie soll die Narbenbildung einer Wunde so gut wie möglich vermeiden bzw. verringern. Sie wird oftmals mehr aus ästhetischen Gründen angewendet und weniger aus medizinisch notwendigen. Das Wirkungsprinzip einer Narbensalbe basiert auf den Inhaltsstoffen, die eine wasserbindende Eigenschaft besitzen. Dadurch wird die Geschmeidigkeit des Narbengewebes erhöht. Zu den häufig verwendeten Wirkstoffen zählen hier Heparin, Allantoin, Dexpanthenol und Harnstoff. Zusätzliche, mögliche Inhaltsstoffe können Auszüge aus Melisse, Arnika, Zwiebel oder Kamille sein. Die Anwendung einer Narbensalbe kann nach dem vollständigen Abheilen der Wunde erfolgen, sobald diese frei von Krusten ist oder aber auch nach dem Ziehen von Wundfäden, sobald die Fadenlöcher abgeheilt sind.
Wund- und Heilsalbe – Wann nicht verwenden?
Wichtig ist vor der Anwendung einer Wund- und Heilsalbe auf das Haltbarkeitsdatum zu achten. Ist das Datum überschritten, sollte die Salbe entsorgt werden, da die Inhaltsstoffe ihre Wirksamkeit verloren haben. Gleiches gilt bei Wund- und Heilsalben, die bereits geöffnet sind. Sie sollten innerhalb eines Zeitraums von drei Monaten nach Anbruch aufgebraucht werden. Ansonsten empfiehlt sich deren Entsorgung. Eine Wund- und Heilsalbe sollte nicht direkt auf offene Wunden aufgetragen werden, da sie das Abfließen von Wundsekret unterbindet. Auch für größere Wunden, ist eine Wund- und Heilsalbe nicht geeignet.
Liegt eine Allergie bzw. Unverträglichkeit gegen einen oder mehrere der Inhaltsstoffe der Wund- und Heilsalbe vor, so darf diese nicht angewendet werden. Für den Kontakt mit den Augen oder Schleimhäuten ist eine reguläre Wund- und Heilsalbe nicht geeignet.
Wund- und Heilsalbe – Anwendung
Die Wund- und Heilsalbe kann mehrfach täglich auf die Wunde aufgetragen werden. Eine vorherige Reinigung, insbesondere das Entfernen von Salbenresten der vorangegangenen Applikation sowie Desinfektion der Wunde ist dem Heilungsprozess zuträglich und sollte bei jedem Auftragen der Salbe durchgeführt werden.
Für folgende Verletzungen lässt sich eine Wund- und Heilsalbe unter Beachtung der Arzneimittel-Fachinformation (Beipackzettel) anwenden:
- Kleinere Hautverletzungen
- Schürfungen, kleine Wunden
- Schnittwunden sowie Kratzwunden
- Leichte Verbrennungen
- Hautrisse
- Druckstellen
- Hautreizungen