Die subkutane Injektion ist eine Injektion von Impfstoffen oder Medikamenten in das Unterhautfettgewebe. Durch die Injektion in den Fettbereich direkt unter der Haut wird eine schrittweise und langsame Wirkung der Medikation erzielt. Im Gegensatz dazu wird die intravenöse Injektion direkt in den Blutkreislauf gespritzt, wodurch eine schnelle Wirkung eintritt. Im Medizinstudium wird die subkutane Injektion im Rahmen von Praxiskursen zum Erlernen der medizinischen Basisfähigkeiten an der Universität in den ersten Semestern erlernt.
Inhaltsverzeichnis
Die subkutane Injektion kommt aufgrund ihrer Wirkweise zum Beispiel zum Einsatz bei Diabetikern, bei denen der Körper kein eigenes Insulin produziert. Daher spritzen sich die Betroffenen regelmäßig Insulin. Daneben kommt die subkutane Injektion auch zur Anwendung bei der Verabreichung von Heparin und Schmerzmitteln sowie zur Vorbeugung einer Venenthrombose.
Obwohl die subkutane Injektion im Medizinstudium erlernt wurde, wird sie im späteren Berufsalltag jedoch in der Regel nicht von Ärzten direkt durchgeführt. Oftmals wird die Injektion von den Betroffenen selbst nach voriger Anleitung durchgeführt oder von Krankenschwestern, Gesundheits- und Krankenpflegern, Altenpflegern, Pflegeschülern sowie medizinischen Fachangestellten.
Subkutane Injektion – Vorbereitung der Durchführung
Zu der Vorbereitung der Durchführung der subkutanen Injektion müssen folgende Hilfsmittel bereitgestellt werden:
Die folgende Tabelle beschreibt alle benötigten Materialien:
Nr. | Bezeichnung | Beschreibung |
---|---|---|
1 | Desinfektionsmittel | Mit dem Desinfektionsmittel werden die Hände und die Injektionsstelle im Rahmen der Vorbereitung desinfiziert. |
2 | Tupfer | Der Tupfer wird die Einstichstelle nach Abschluss der Injektion komprimiert. |
3 | Ampulle | Die Ampulle enthält den Impfstoff oder Medikament, z.B. Insulin. |
4 | Pflaster | Mit dem Pflaster wird die Einstichstelle nach Abschluss der Durchführung geschützt. |
5 | Spritze | Spritze mit einer sterilen Nadel. Beispielsweise kommen bei Diabetikern zum Einsatz 0.5 CC / 0.5 ML oder 1 CC / 1 ML Spritzen. |
6 | Aufziehkanüle | Zum Aufziehen der Injektionslösung in die Spritze. Es können auch Fertigspritzen verwendet werden, dann ist keine Aufziehkanüle nötig. |
7 | Injektionskanüle | Zur Durchführung der subkutanen Injektion. |
8 | Einweghandschuhe | Die Einweghandschuhe dienen zum Eigenschutz. |
Im Rahmen der Vorbereitung ist es auch wichtig zu wissen, wo die subkutane Injektion überhaupt am besten durchgeführt werden. Diese sollte vorzugsweise an Haustellen mit ausreichend Fettgewebe durchgeführt werden. Geeignete Injektionsstellen für die Durchführung sind:
- Bauchhaut zwischen Darmbeinstachelhöhe und Bauchnabel
- Außenseite des Oberarms
- Außenseite des Oberschenkels
Zur Vorbereitung gehört auch die Patientenbetreuung. Im Rahmen dies werden folgende Schritte durchgeführt:
- Informationen über den Patienten einholen
- Patienten informieren über Vorgehen und Wirkung
- Patienten entsprechend lagern
Anleitung für die subkutane Injektion
Im Folgenden wird Schritt für Schritt die Anleitung für die subkutane Injektion beschrieben. Die einzelnen Schritte sollten gemäß der Anleitung beachtet werden.
- Mit dem Desinfektionsmittel müssen die Hände desinfiziert werden.
- Mit der Aufziehkanüle wird die Injektion aufgezogen bzw. die Fertigspritze wird präpariert.
- Die Einweghandschuhe werden angezogen.
- Die Injektionsstelle für die subkutane Injektion wird ausgewählt (Bauch, Oberarm oder Oberschenkel).
- Die Injektionsstelle wird desinfiziert.
- Eine Hautfalte an der Injektionsstelle mit Daumen und Zeigefinger abheben.
- Die Injektionskanüle zügig, wenige Millimeter einstechen. Der Einstichwinkel ist dabei abhängig von der Länge der Kanüle. Wird bei der subkutanen Injektion eine Kanüle verwendet, die bis 12 mm lang ist, wird ein 90 Grad Winkel verwendet. Bei Injektionskanülen der Länge 12 mm bis 25 mm wird ein 45 Grad Winkel angesetzt.
- Das Medikament bzw. der Impfstoff wird langsam injiziert.
- Nach Abschluss der Injektion wird die Kanüle noch 5 – 10 Sekunden im Unterhautfettgewebe belassen, um einen Rückfluss des Wirkstoffes zu vermeiden.
- Die Injektionskanüle wird zügig entfernt und die Hautfalte losgelassen.
- Die Einstichstelle wird mit dem Tupfer komprimiert.
- Das Pflaster wird bei Nachblutungen entsprechend auf die Wunde aufgebracht.
Folgt man dieser Anleitung für die subkutane Injektion, sollte man den Vorgang entsprechend korrekt durchführen können.
Subkutane Injektion – welche Komplikationen können auftreten?
Bei der subkutanen Injektion kommt es nur selten zu Komplikationen. Dennoch gibt es einige Hinweise zu beachten.
Zu den möglichen Komplikationen, die auftreten können, gehört die Hämatom Bildung. Diese tritt vor allem auf, wenn die Injektion immer weder an der gleichen Stelle gesetzt wird. Daher müssen die Injektionsorte regelmäßig gewechselt werden. Hierfür existiert ein so genanntes Rotationsschema. Hält man dieses ein, kann die Hämatom Bildung zuverlässig vermieden werden.
Auch eine intramuskuläre Injektion könnte eine unerwünschte Komplikation sein. Diese kann Auftreten, wenn die Hautfalte nach der Injektion zu früh losgelassen wird. Durch entsprechend späteres Loslassen kann diese Komplikation vermieden werden.
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