Die Reposition ist ein medizinischer Fachbegriff, der im Zusammenhang mit unterschiedlichen Krankheitsbildern gebraucht wird. Er ist vom lateinischen Verb “reponere” abgeleitet und bedeutet “wiederherstellen, wieder in den vorherigen Stand setzen”.
Inhaltsverzeichnis
Reposition Definition
Bei der Reposition wird ein Körperteil wieder in seine vorherige Position oder Lage gebracht. Oft geschieht das durch einfaches manuelles Drücken, Pressen oder Schieben. In Verbindung mit weiteren Maßnahmen ist die Reposition Voraussetzung für die Heilung. Sie findet vor allem bei folgenden Krankheitsbildern statt.
Reposition von Knochenfrakturen
Bei Knochenbrüchen (Frakturen) stehen einzelne Knochenteile häufig nicht mehr in ihrer ursprünglichen Position (medizinisch ausgedrückt: sie sind disloziert) und müssen wieder in die richtige Stellung gebracht werden, damit der Knochen korrekt zusammenwachsen kann. Es gibt zwei Repositions-Formen:
- geschlossene Reposition: die durch den Bruch bedingte Knochen-Fehlstellung wird durch äußeres Drücken und Ziehen beseitigt. Bei dieser konservativen Behandlung findet kein operativer Eingriff statt.
- offene Reposition: die Bruchfragmente werden durch eine Operation wieder miteinander verbunden. Dies geschieht über den Einsatz von Schrauben, Drähten, Nägeln oder Platten. Dadurch kann auf die früher übliche Ruhigstellung des reponierten Knochens mittels eines Gipsverbandes verzichtet werden.
Die operative Form wird auch Osteosynthese (von griech. “ostheos” = “Knochen” und “synthesis” = “Zusammensetzung”) genannt. Die Osteosynthese kommt vor allem bei komplizierteren Frakturen zum Einsatz. In vielen Fällen wird das “Verbindungsmaterial” später wieder operativ entfernt. Manchmal wird auch darauf verzichtet.
Reposition von ausgekugelten Gelenken
Wird ein Gelenk ausgekugelt (medizinisch: Luxation), geht der normale Kontakt zwischen gelenkbildenden Knochen verloren und es entsteht eine Fehlstellung. Luxationen kommen häufig im Zusammenhang mit Unfällen, Stürzen oder Überdehnungen vor.
Zum Teil wird das Gelenk vollständig ausgekugelt, zum Teil auch nur unvollständig. Dann bleibt der Knochen teilweise in der Gelenkpfanne. Durch ruckartige Einrenkung kann der ursprüngliche Zustand wiederhergestellt werden. Es gibt auch angeborene Gelenkfehlstellungen, die sich allerdings nicht durch einfache Reposition beheben lassen.
Reposition von Eingeweidebrüchen
Als Eingeweidebruch (medizinisch: Hernie) wird der Austritt von Gewebe, Organteilen und Eingeweiden aus ihrer normalen Bauchhöhlen-Position in einen Bruchsack bezeichnet. Ursachen sind Schwachstellen, oft angeboren oder durch Operationsnarben bedingt.
Der häufigste Eingeweidebruch (ca. 80 Prozent der Fälle) ist der Leistenbruch. Dabei tritt Gewebe aus dem Bauchraum in den Leistenkanal aus. Andere häufige “Brüche” sind der Nabelbruch (Bauchgewebe tritt in den Bauchnabel aus) und der Schenkelbruch (Bruch unterhalb des Leistenbandes, oft in Verbindung mit einem Leistenbruch).
Repositionen im Zusammenhang mit Eingeweidebrüchen bringen die hervorgetretenen Organe und Gewebeteile wieder in ihre ursprüngliche Position zurück. In der Regel ist das nur eine erste Maßnahme. In sehr vielen Fällen ist eine Operation an der Bruchstelle erforderlich, um einen erneuten Austritt zu verhindern.
Reposition von Vorfällen
Ein “Vorfall” oder medizinisch “Prolaps” bezeichnet die unnatürliche Vorwölbung eines Organs oder Körperteils, meist mit unangenehmen bis schmerzhaften Begleiterscheinungen. Der “klassische” Prolaps ist der Bandscheibenvorfall. Andere häufige Vorfälle sind Hämorrhoiden, Anal- und Mastdarmprolaps, Gebärmutter- und Scheidenprolaps.
Auch hier wird bei der Reposition versucht, das vorgewölbte Organ bzw. Körperteil wieder in seine ursprüngliche Position zu bringen. Oft ist die Reposition Teil einer umfassenderen Behandlung oder die Maßnahme wirkt nur vorübergehend. In diesem Fall hilft nur ein operativer Eingriff.