
Kontaktlinsen sind praktisch – einfach einsetzen und fertig. Ob harte, weiche, Tages- oder Monatslinse, für jedes Auge und jeden Anlass gibt es das passende Modell. Doch, bei der Handhabung kann man auch einige Fehler machen und es drohen gefährliche Infektionen. Auf was man achten sollte, welche unterschiedlichen Formen und Materialien es gibt und wie die richtige Linsenpflege aussieht – ein Überblick.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Kontaktlinsen?
Kontaktlinsen sind runde Kunststoffschalen, die als Sehhilfe eine Alternative zur Brille darstellen. Sie dienen zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten, gleichen den Brechungsfehler aus und schwimmen auf dem Tränenfilm der Augen.
Kontaktlinsen oder Brille?
Kontaktlinsen – ja oder nein? Das freie und leichte Gefühl im Gesicht rückt den Gedanken an die Brille schnell mal in den Schatten. Sie haben klare Vorteile, aber auch einige Nachteile, die beim Tragen und der Entscheidung beachtet werden sollten.
Vorteile
Kontaktlinsen schränken nicht das Blickfeld ein, wie es oft beim Tragen einer Brille der Fall ist. Das bloße Bewegen der Augen reicht aus, um alles zu erkennen. Sie beschlagen nicht, stören nicht beim Sport oder anderen Aktivitäten. Kontaktlinsen verrutschen nicht und es gibt keine störenden Druckstellen. Außerdem lässt sich ohne Probleme eine Sonnenbrille tragen.
Nachteile
Kontaktlinsen sind auf Dauer viel teurer als eine Brille – die Linsen müssen in regelmäßigen Abständen neu nachgekauft werden und auch die Kosten für die Pflege kommen zusätzlich immer wieder hinzu. Sie müssen täglich gut gereinigt werden und das ist zeitintensiv. Kontaktlinsen können auch nicht dauerhaft getragen werden, es wird empfohlen, sie nicht länger als 12 Stunden im Auge verbleiben zu lassen. Man muss vorsichtiger beim Auftragen von Pflegeprodukten und Kosmetik im Augenbereich sein, da sonst schnell mal kleine Partikel oder auch Schmutz hineingelangen. Außerdem besteht auch immer die Gefahr, dass Linsen verloren gehen oder äußere Einflüsse den Träger dazu zwingen, sie wieder herauszunehmen, sei es durch Sandkörner oder kleine Tierchen, die ins Auge gelangen.
Empfehlung: So praktisch Kontaktlinsen auch sind – jede Woche sollte man sich mindestens einen Brillentag gönnen, damit die Hornhaut zur Ruhe kommen kann. Außerdem: Nie ohne Brille aus dem Haus. Falls die Linsen zu sehr austrocknen und sich unangenehm anfühlen, hat man einen Ersatz dabei. Den Augen tut die Pause ebenfalls gut.
Kontaktlinsen – Arten nach Dauer
Die Namen der unterschiedlichen Linsen verraten es schon – Tages-, Monats- und Jahreslinsen sind auf eine bestimmte Zeit begrenzt. Man sollte die Tragedauer unbedingt beachten, um bei der Gesundheit der Augen kein Risiko einzugehen.
Tageslinsen
Sie sind nur für ein einmaliges Tragen zu benutzen. Tageskontaktlinsen sollten nicht aufbewahrt und am nächsten Tag wieder verwendet werden – auch, wenn sie vielleicht nur wenige Stunden, statt den ganzen Tag benutzt worden sind. Sind sie einmal entfernt worden, müssen sie entsorgt werden. Tageslinsen bestehen aus einem weichen Material und bieten daher ein angenehmes Tragegefühl. Sie können spontan als Alternative zur Brille eingesetzt werden und sind ideal für Reisen, besondere Anlässe oder sportliche Aktivitäten.
Monatslinsen
Monatslinsen können für die Dauer von 30 Tagen benutzt werden, danach sollten sie ausgewechselt und durch frische ersetzt werden. An diesen Rhythmus sollte sich der Kontaktlinsenträger halten, auch, wenn die Linsen nicht an allen Tagen getragen worden sind. Sie können in dem Zeitraum der 30 Tage für mehrere Stunden im Auge verbleiben
Jahreslinsen
Jahreslinsen müssen erst nach einem Jahr ausgetauscht werden und bieten sich für alle an, deren Sehstärke konstant bleibt. Der Kontaktlinsenträger profitiert von diesen Linsen also am längsten, bei einem sehr pfleglichen und sorgsamen Umgang kann sich dieser Benutzungszeitraum sogar noch verlängern. Jahreslinsen gibt es als harte oder weiche Linsen, für Kurz- und Weitsichtige und in einigen Fällen auch mit zusätzlichem UV-Schutz. Sehr sauerstoffdurchlässige Jahreslinsen können täglich bis zu 12 Stunden im Auge verbleiben.
Kontaktlinsen – Arten nach Material
Die Wahl des geeigneten Materials kann entscheidend für die Gesundheit der Augen sein, harte und weiche Linsen weisen im Vergleich einige wichtige Unterschiede auf.
Harte Kontaktlinsen
Harte oder auch formstabile Kontaktlinsen sind individuell angefertigte Linsen aus einem festen Kunststoff. Sie sind kleiner als die gesamte Hornhaut und schwimmen lose auf dem Tränenfilm des Auges. So kann bei jedem Blinzeln neue Tränenflüssigkeit das Auge und die Linse umspülen. Durch ihre gute Beweglichkeit sind harte Kontaktlinsen resistent gegenüber Ablagerungen und sauerstoffdurchlässig. Aufgrund der individuellen Anfertigung können harte Kontaktlinsen mehrere Jahre getragen werden und sind daher keine Tages- oder Monatslinsen.
Weiche Kontaktlinsen
Weiche Kontaktlinsen bestehen aus einem flexiblen Material und bedecken die gesamte Hornhaut. Sie blicken über diese hinaus und reichen bis in die weiße Bindehaut. Sie sind angenehm zu tragen, werden nicht bewegt, und bleiben stabil im Auge sitzen. Dadurch bilden sich leichter Ablagerungen auf den Linsen.
Viele fragen sich, welche der Linsen die bessere Variante ist. Das lässt sich pauschal nicht beantworten, da bei der richtigen Wahl die anatomischen Gegebenheiten und vorhandene Sehstärke berücksichtigt werden müssen, aber auch der jeweilige Anlass und die Dauer. Allerdings ist das anfängliche Fremdkörpergefühl bei einer formstabilen Linse, im Vergleich zur weichen Linse, deutlich höher und somit dauert die Eingewöhnung auch länger. Weiche Linsen setzt man ein und kann sie direkt über mehrere Stunden tragen, das ist bei harten Linsen nicht der Fall. Hier muss man sich in den ersten zwei Wochen langsam an das Tragegefühl gewöhnen und die Tragedauer schrittweise erhöhen. In Fällen eines starken Astigmatismus (Hornhautverkrümmung), der überwiegend auf der Hornhaut liegt, sollte man aber direkt zu formstabilen Linsen greifen. Die Optik ist damit deutlich besser.
Damit das Finden der passenden Linse gelingt, sollte man eine kostenlose Beratung beim Optiker wahrnehmen. Es empfiehlt sich nicht, eigenständig auf gut Glück Linsen zu kaufen, weil man eventuell schon seine Sehstärke kennt (von der Sehbrille aus dem Drogeriemarkt beispielsweise) – das ist nicht unbedingt immer die richtige Kontaktlinse. Der Vorteil des Optiker-Besuches ist, dass man zusätzlich zur Beratung und Untersuchung auch kostenlose Probelinsen erhält.
Kontaktlinsen – Arten nach Form
Um die richtige Linse zu finden, wird die Hornhaut genau vermessen. Hier zeigt sich dann auch, ob man harte oder weiche Linsen braucht. Je nach Beschaffenheit der Hornhaut wird die optimale Passform der Linse gewählt.
Torische Kontaktlinsen
Torische Kontaktlinsen besitzen eine ungleichmäßig gewölbte Form und sind so in der Lage, eine Hornhautverkrümmung auszugleichen. Sie müssen dafür genau an die Hornhautoberfläche des Auges angepasst werden. Torische Kontaktlinsen können außerdem auch zur Korrektur von Kurz- und Weitsichtigkeit eingesetzt werden.
Multifokale Kontaktlinsen
Bei den multifokalen Linsen, die auch Gleitsichtkontaktlinsen genannt werden, sind die Dioptrie-Bereiche so platziert, dass man immer nur durch einen dieser Bereiche guckt. Man kann mit ihnen komfortabel in der Nähe sehen, die Ferne gut erkennen, aber auch der Zwischenbereich ist optimal abgedeckt. Sie sind blickrichtungsneutral und ermöglichen in jeder Distanz ein scharfes Sehen. Dafür müssen die Linsen in der richtigen Position im Auge sitzen und auf dem Tränenfilm gleiten.
Wann sind Kontaktlinsen geeignet?
Kontaktlinsen sind für jeden Augentyp geeignet, sofern keine Unverträglichkeiten oder Augenkrankheiten vorliegen. Mit ihnen lassen sich schwierige Fehlsichtigkeiten, wie unregelmäßige Hornhautverkrümmungen, oftmals besser korrigieren als mit einer Brille. Besonders Menschen, die an einer schnell ausbreitenden Kurzsichtigkeit leiden, wird zum Tragen von Kontaktlinsen geraten. Die Sehschärfe wird bei einer hohen Dioptrienzahl immer schlechter und, da das Brillengestell etwas vom Gesicht entfernt ist, eignen sich daher Kontaktlinsen besser. Auch in einigen Berufen können Brillen eher stören und Kontaktlinsen die bessere Wahl sein – beispielsweise als Koch, da man ununterbrochen von Dunst umgeben ist oder aber auch Jobs, die eine Schutzbrille verlangen.
Kontaktlinsen – Anwendung
Vor jeder Anwendung, ob Einsetzen oder Herausnehmen, sollte man sich gründlich die Hände waschen. Hierbei kommt es auch auf die richtige Seife an, die nicht rückfettend und parfümfrei sein sollte. Am besten wählt man ein naturbelassenes Produkt aus der Naturkosmetik. Außerdem ist auch auf fussel- und flusenfreie Handtücher zu achten. Hier eignen sich Papiertaschentücher gut.
Außerdem gilt: Kontaktlinsen first! Bevor man Kosmetikprodukte und Cremes auf die Haut oder die Augen aufträgt, sollte man sich um die Kontaktlinsen kümmern. Sonst gelangen kleine Partikel ins Auge und diese werden mit der Linse im Auge eingeschlossen. Das Auge ist dem dann den ganzen Tag ausgesetzt, was unbedingt vermieden werden sollte. Das gilt auch für das Abschminken und die Gesichtsreinigung am Abend.
Die Anleitungen für die richtige Anwendung sind umfangreich und können für Anfänger eine ziemliche Herausforderung sein. Es ist umso wichtiger, die eigene schonendste Methode herauszufinden und sich auszuprobieren.
Kontaktlinsenanpassung
Kontaktlinsen sollten immer vom Optiker oder dem Augenarzt angepasst werden. Je nachdem, ob eine Hornhautverkrümmung oder verschiedene Sehstärken der Augen vorliegen, werden die Linsen so verändert, sodass der Träger den optimalen Durchblick hat.
Eine gute Anpassung umfasst ein ausführliches Beratungsgespräch und Untersuchung. Basierend auf diesen Untersuchungen wählt der Optiker die passenden Kontaktlinsen aus, die zu den Augen, aber auch zum Lebensstil passen. Danach wird der Träger in die Handhabung eingewiesen und das Ein- und Absetzen geübt. Das Probetragen ist sehr wichtig, damit eventuelle Korrekturen schon direkt beim Optiker oder Augenarzt vorgenommen werden können. Nach ca. zwei Wochen steht eine erste Nachkontrolle an, bei der der Sitz und die Verträglichkeit der Linsen überprüft werden.
Kontaktlinsen einsetzen
Nach dem Händewaschen widmet man sich der Verpackung oder dem kleinen Behälter, in der sich die Linse befindet. Diese wird dann, samt der Flüssigkeit, vorsichtig auf die Handfläche gekippt und die Form überprüft. Kontaktlinsen sollten immer nur in der richtigen Richtung herum eingesetzt werden. Es kann passieren, dass sie sich beim Herausnehmen umstülpen – sie sollten dann wieder in ihre eigentliche Form gebracht werden, die eine schöne runde Form besitzt.
Die „falsche“ Seite ist daran zu erkennen, dass die Linse unschöne Suppenteller-Ränder bekommt, die nach außen gewölbt sind. Das verlangt einen genauen Blick und eine gewisse Übung. Nun ist die Linse bereit und kann auf der Spitze des Zeigefingers platziert werden. Mit der anderen Hand wird das Oberlid des Auges nach oben, mit dem Mittelfinger der anderen Hand das Unterlid nach unten gezogen. Jetzt kann die Linse in das geöffnete Auge eingesetzt werden.
Kontaktlinsen abnehmen
Auch vor dem Herausnehmen sollten wieder gründlich die Hände gewaschen werden. Mehrmals blinzeln und auch hier wieder das Oberlid nach oben und Unterlid nach unten ziehen. Dabei ist der Blick nach oben gerichtet. Die Fingerspitze des Zeigefingers tippt die Linse an und schiebt sie nach unten. Jetzt kann die Linse zwischen Daumen und Zeigefinger gegriffen und entfernt werden.
Kontaktlinsenreinigung
Alle Linsen, mit Ausnahme der Tageslinsen, müssen jeden Abend gründlich gereinigt werden. Da die Augen sehr empfindlich sind, ist die richtige Hygiene wichtig. Es sollten weder Bakterien noch Fusseln ins Auge gelangen, besonders nicht zwischen Kontaktlinse und Auge. Da es ein dauerhafter Kontakt ist, können diese nicht durch die Lider und die Tränenflüssigkeit weggespült werden.
Man sollte Leitungs- und Chlorwasser unbedingt meiden, da Kalk und Keime enthalten sind. Diese setzen sich im Material der Kontaktlinse fest und können die Augen schädigen. Daher nur die speziellen Kontaktlinsen-Flüssigkeiten benutzen. Sie sind praktisch und daher sehr beliebt – ein Kombiprodukt zum Reinigen, Desinfizieren und Pflegen. Doch solche All-In-One-Lösungen enthalten auch Konservierungsstoffe, die für empfindliche Augen und Allergiker ungeeignet sind. Wer allergisch auf Konservierungsstoffe reagiert, sollte zur Reinigung seiner Linsen ein Peroxid-System nutzen. Man kann die Linsen nach der Desinfektion zusätzlich mit einer Kochsalzlösung ohne Konservierungsstoffe abspülen.
Es gibt unterschiedliche Reinigungsmethoden, die auch materialabhängig sind. Für weiche Linsen, kann man die Hand zu einer Kuhle formen, etwas Lösung hineingeben und die Linse darin mit einem sauberen Finger reinigen. So lösen sich die Kalkablagerungen. Danach kommt die Linse dann wieder in den Behälter, in den man auch etwas frische Lösung gibt.
Kontaktlinsen – Aufbewahrung
Viele haben unterschiedliche Sehstärken und Materialien an beiden Augen, weil beispielsweise eine Hornhautverkrümmung nur an einem Auge vorliegt. Den Linsen sieht man das leider nicht an, daher sollte man einen Umgang für sich herausfinden und den Kontaktlinsen-Behälter so kennzeichnen, dass das richtige Einsortieren gelingt. Meist sind die Boxen zweifarbig, aber auch ein Beschriften der Deckel kann hier Abhilfe und zusätzliche Sicherheit schaffen. Es ist wichtig, eine Routine zu behalten – sollte man abgelenkt werden, verliert man dennoch nicht den Überblick.
Die Behälter sollte man möglichst jeden Monat wechseln und sie nach jedem Gebrauch ausspülen. Auch hier gilt: Nicht mit Wasser, sondern mit der Kontaktlinsenflüssigkeit. Sind die Behälter in der Zeit des Tragens leer, sollten sie offen und trocken gelagert werden, die alte Flüssigkeit wird entsorgt. Erst, wenn die Linsen herausgenommen werden, werden sie wieder verschlossen.
Weitere Hinweise und Tipps
Die Kontaktlinsen und das Auge müssen feucht gehalten werden. Daher sollte man bewusst öfter blinzeln, besonders in Momenten der höheren Konzentration. So können die Augen nicht so schnell austrocknen. An Orten mit trockener Luft, beispielsweise in klimatisierten Räumen, sollte man öfter zu Nachbenetzungsstoffen greifen, die ähnlich wie Augentropfen sind. Sie versorgen die Augen mit der nötigen Feuchtigkeit.
Während einer Erkältung sollte man möglichst keine Kontaktlinsen tragen, da die Augen schon sehr gereizt sind. Das verstärkt sich durch Kontaktlinsen nur mehr, kann zu Entzündungen führen und sollte daher vermieden werden. Vermehrtes Niesen, Tränen und Reiben der Augen erzeugt eine zusätzliche Reizung. Während der Erkältungszeit gelangen auch schneller Bakterien ins Auge.
Kommen beim Tragen Rötungen, Juckreiz, Schmerzen oder gar Migräne auf, dann stimmt etwas mit den Linsen und dem Sitz nicht. Es kann sein, dass sie zu schwer für die Augen sind. Das sollte der Optiker checken – es ist wichtig, Linsen nur bei einem angenehmen Gefühl im Auge zu tragen. Auch regelmäßige Kontrollen sind sehr wichtig. Hier kann überprüft werden, ob Veränderungen vorliegen, damit die Augenqualität nicht verschlechtert wird. Außerdem gilt: Nicht mit Kontaktlinsen schlafen.
Kontaktlinsen – Risiken
Nicht immer bleibt die Freude über die Linsen ungetrübt, Kontaktlinsen können die Augen auch krank machen. Wenn sie falsch gereinigt werden, das Material nicht zum Tränenfilm passt oder die Linsen länger als die vorgesehene Tragedauer benutzt werden, kann sich das ungünstig auf die Hornhaut auswirken und das Auge auf Dauer schädigen. Infektion, brennende Augen oder Hornhautentzündungen sind dann die Folge. Sitzt die Linse zu eng oder zu flach, sind Störungen der Nährstoffversorgung der Hornhaut möglich. Das führt zu Infektionen und Rötungen am Auge.
Auch Unverträglichkeiten können materialbedingt auftreten. Weiche Kontaktlinsen bestehen überwiegend aus Silikonen. Silikonhydrogele sind Verbindungen von Wasser und Silikon, die eine weiche und anschmiegsame Form der Linsen gewährleisten. Das ist zwar komfortabel für den Träger, doch weich und anschmiegsam bedeutet für die Hornhaut, dass sich die Linsen wie eine zweite Haut ablegen. Dadurch gelangen die Nährstoffe, die sie aus dem Tränenfilm und den umliegenden Gefäßen benötigt, nicht mehr so leicht an die Hornhaut heran. Außerdem sammeln sich Abbaustoffe an, die zu einer Übersäuerung, Übermüdung und auf Dauer zu einer unnatürlichen Vergiftung führen können. Erste Anzeichen dafür sind sehr trockene Augen, da die Bindehaut in einem solch entzündlichen Zustand nicht mehr in der Lage ist, den Tränenfilm richtig zu steuern und sich dieser dadurch in seiner Qualität verändert. Er ist dann nicht mehr gut genug für eine gesunde Benetzung. In solchen Fällen muss eine Umstellung auf feste Kontaktlinsen erfolgen.
Kontaktlinsen – Kosten
Die Kosten werden nicht von der Krankenkasse übernommen, es sei denn, es handelt sich um eine medizinische Notwendigkeit. Unter dieser Voraussetzung bekommen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren Zuzahlungen und Erwachsene einen Zuschuss von 10 Prozent. Die Kosten der Kontaktlinsen richten sich nach der Tragedauer, dem Material und dem Hersteller.
Der Stückpreis von Tageslinsen ist viel geringer als Monatslinsen. Auch die Kosten für die Reinigung entfallen. Werden sie allerdings täglich getragen, sind Monatslinsen günstiger. Die Kosten für eventuelle Korrekturen von Sehschwächen sowie die Pflegeprodukte kommen dann noch hinzu. Besonders multifokale und torische Kontaktlinsen sind in der Regel immer etwas teurer. Auch formfeste Linsen sind im Vergleich zu weichen kostspieliger, da die Anfertigung aufwendiger ist. Betrachtet man die Anschaffung harter Linsen aber auf ein Jahr, kann sich das wiederum günstiger erweisen als der monatliche Neukauf.
Augenuntersuchung/ -behandlung
1. Brille, Kontaktlinsen & Co, www.cms.augeninfo.de (Abrufdatum: 12.08.2020)
2. Kontaktlinsen, www.uniklinikum-dresden.de (Abrufdatum: 10.08.2020)