Was ist eine intravenöse Injektion?
Die intravenöse Injektion (i.v. Injektion) erzielt einen schnellen Wirkungseintritt, durch direkte Verabreichung eines Medikaments in eine punktierte Vene. Sie wird angewendet, wenn eine andere Verabreichungsform nicht möglich ist oder aber eine sehr schnelle Wirkung erwünscht ist wie bei Notfällen oder starken Schmerzzuständen.
Inhaltsverzeichnis
Intravenöse Injektion – Kontraindikationen
Allgemeine Kontraindikationen sind für eine intravenöse Injektion nicht vorhanden. Jedoch ist von der Punktion einer Vene abzusehen, falls sie für eine Shuntlegung geplant ist. Nach einer Lymphknotenresektion z.B. aufgrund eines Mammakarzinoms darf keine Intravenöse Injektion in den Arm der betroffenen Brustseite erfolgen, da hier das Risiko eines Lymphödems besteht.
Intravenöse Injektion – Vorbereitung
Zur Sicherstellung eines unterbrechungsfreien Ablaufs stellt man alle benötigten Materialien zur Verfügung. Vor dem Setzen der intravenösen Injektion wird der Patient über die Maßnahme informiert und sein Einverständnis eingeholt.
Nr. | Bezeichnung | Beschreibung |
---|---|---|
1 | Spritzentablett | Ablage für die benötigen Utensilien |
2 | Desinfektionsmittel | Mit dem Desinfektionsmittel werden die Hände und die Injektionsstelle im Rahmen der Vorbereitung desinfiziert. |
3 | Einweghandschuhe | Die Einweghandschuhe dienen zum Eigenschutz. |
4 | Stauschlauch | Hilfsmittel zur venösen Blutanstauung, vereinfacht die Punktion |
5 | Zellstofftupfer | Der Tupfer wird die Einstichstelle nach Abschluss der intravenösen Injektion komprimiert. |
6 | Spritze | Aufnahme der Injektionslösung |
7 | Aufzieh- und Injektionskanüle | Zum Aufziehen der Injektionslösung in die Spritze. Es können auch Fertigspritzen verwendet werden, dann ist keine Aufziehkanüle nötig. |
8 | Injektionslösung | Wirkstoffgabe |
9 | Abwurfbehälter | Zur Entsorgung der Kanüle |
10 | Pflaster | Mit dem Pflaster wird die Einstichstelle nach Abschluss der Durchführung geschützt. |
Intravenöse Injektion – Ablauf
- Gründliches Händewaschen und Abtrocken
- Anlegen der Einmalhandschuhe
- Aufziehen der Injektionslösung mit der Aufziehkanüle
- Die Punktionsstelle wird ausgewählt (periphervenöse Hand- oder Armvene)
- Die Injektionsstelle wird desinfiziert.
- Anlegen des Stauschlauches 5 – 10 cm oberhalb der Punktionsstelle
- Kanüle mit einem Winkel von 25-30° von distal nach proximal über der Vene in die Haut einführen. Ist die Vene punktiert, reduziert sich der Widerstand an der Kanülenspitze
- Mittels Spritzenkolben leicht aspirieren. Bei Erscheinen von dunkelrotem Blut, wurde die Vene erfolgreich punktiert.
- Lösen des Stauschlauches
- Langsames Injizieren der Injektionslösung
- Kanüle entfernen und sofort mit einem Tupfer Druck auf die Injektionsstelle ausüben
- Kanüle in der Kanülensicherheitsbox entsorgen
- Punktionsstelle mit Pflaster versorgen
Mögliche Fehlerquellen:
Erscheint beim Aspirieren mit dem Spritzenkolben kein Blut, wurde die Vene nicht erfolgreich punktiert. Sie muss erneut an anderer Stelle punktiert werden.
Beim Auftreten von hellem, schaumigem Blut, wurde die Arterie punktiert. Die Injektionsnadel muss sofort entfernt und die Blutung gestillt werden.
Intravenöse Injektion – Komplikationen
Durch das Verabreichen von Medikamenten, die ausschließlich für die Intravenöse Injektion vorgesehen sind, in entweder das falsche Gefäß (arteriell) oder in das Gewebe kann es zu ernsten Schäden kommen. Möglich sind hierbei aseptische Entzündungen bis zur Nekrosenbildung oder einem arteriellen Verschluss.
Die Venenwand kann aufgrund von vasalen Vorschäden verletzt werden. Durch unhygienisches Arbeiten ist die Einschleppung von Keimen in den Blutkreislauf möglich, was im Extremfall zur Infektion bis hin zur Sepsis führen kann.
1. I care Pflege, Thieme (Verlag), 2015
2. J.-M. Hahn: Checkliste Innere Medizin, 5. Auflage, Thieme (Verlag), 2007
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