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praktischArzt » Behandlungen » Einlauf

Einlauf

Einlauf

Die Darmentleerung kann durch diverse Ursachen erschwert oder vollkommen unmöglich sein. Auch in Vorbereitung auf einen operativen Eingriff oder eine anstehende medizinische Untersuchung ist ein entleerter Darm oft eine Grundvoraussetzung. In diesen Fällen wird ein Einlauf durchgeführt. Dieser Beitrag klärt u.a. über Indikationen, Nebenwirkungen und Risiken auf.

Was ist ein Einlauf?

Bei einem Einlauf (Darmspülung, Darmeinlauf, Klysma, Klistier) wird über den Anus Flüssigkeit in den Darm eingeleitet. Durch die mechanische, ggf. thermische und chemische Reizung der Darmwand und peripheren Darmnerven wird die Stuhlausscheidung angeregt. Dieses Verfahren wird bei Verstopfung oder zur Darmreinigung angewendet.

Einlaufarten

Je nach Indikation, Funktion, Flüssigkeitsmenge und Prinzip werden unterschiedliche Arten von Darmeinläufen eingesetzt.  Es folgt eine Übersicht über die einzelnen Einlaufarten.

Einlaufarten nach verabreichter Flüssigkeitsmenge

  • Mikro- oder Miniklistier: kleinste Flüssigkeitsmenge 5-20 ml
  • Klistier: kleiner Einlauf mit Flüssigkeitsmenge von 200 ml
  • Einlauf: Flüssigkeitsmenge zwischen 200-1500 ml; die Norm liegt bei 500 ml

Einlaufarten nach Indikation/Funktion

  • Reinigungseinlauf: Enddarmreinigung
  • Darmspülungen:  gründlichen Reinigung des Darmes als Vorbereitung für einen operativen Eingriff mittels großer Flüssigkeitsmenge.
    • retrograde Darmspülung: Applizierung der Spülflüssigkeit über ein Darmrohr
    • orthograde Darmspülung: Orale Zufuhr oder über eine Magensonde der Spülflüssigkeit (bis zu 5 l).

Die orthograde Darmspülung ist für gewöhnlich das Standardverfahren für die Vorbereitung des Darms auf Untersuchungen oder Operationen im Bauchraum:

  • Kontrastmitteleinlauf: röntgendiagnostische Darstellung des Darms
  • Medikamenteneinlauf: Einbringen von Medikamenten, wie z.B. Resonium A bei einer Hyperkaliämie
  • Einlauf oder Klistier in Enterostomata: Stomairrigation

Einlaufarten nach Prinzip

  • Hoher Einlauf: Flüssigkeitszufuhr in tiefere Darmabschnitte zur Reinigung des kompletten Dickdarms
  • Hebe-Senk-Einlauf: zur intensiven Anregung der Peristaltik und Unterstützung der Ausleitung von Darmgasen

Zusammensetzung der verwendeten Spüllösungen

Je nach Einlaufart kommen unterschiedliche Spüllösungen zum Einsatz. Bei Klistieren enthalten die Spüllösungen meist Sorbit, was eine osmotische Wirkung besitzt. Glycerin reizt die Darmschleimhaut und löst dadurch den Defäkationsreflex aus. Paraffinum subliquidum oder salinische Zusätze machen den Stuhl geschmeidig.

Einläufe hingegen bestehen nur aus Leitungswasser und Glycerin. Dabei mischt man 20 ml Glycerin mit 1000 ml Wasser. Nach ärztlicher Anordnung fügt man der Lösung noch Laxazien, Kontrastmittel, Ionenaustauschpräparate hinzu.

Zu beachten ist hierbei auch die Temperatur der Spüllösung. Sie sollte sich im Bereich der Körpertemperatur befinden. Je geringer die Temperatur umso heftiger ist die Darmreizung und kann zu starken Krämpfen und Schmerzen beim Patienten führen.

Darmrohre

Darmrohre werden in verschiedenen Größen und Materialien hergestellt. Gerade Miniklistiere und Klistiere werden bereits als komplettes Einlaufsystem inklusive Darmrohr und Spüllösung angeboten. Ansonsten werden je nach Einlaufart bestimmte Größen der Darmrohre verwendet. Die Größenangaben werden in Charrière gemacht.

  • Reinigungseinlauf: 10-14 Ch.
  • Hoher Einlauf: 8-10 Ch.
  • Hebe-Senk-Einlauf: 14-16 Ch.

Wann ist ein Einlauf nötig?

Die Durchführung eines Einlaufs ist aus diversen Indikationen angebracht. Es folgt eine Einteilung der Gründe im Einzelnen:

Einlauf zur Diagnostik

Um bei einer Darmspiegelung eine bestmögliche Einsicht in den Darm zu gewähren, wird in Vorbereitung auf die Koloskopie ein Einlauf durchgeführt. Um die höheren Abschnitte des Darms zu sichten, kommt eine orthograde Darmspülung zum Einsatz. Dafür nimmt der Patient einen Tag vor der Untersuchung eine Lösung mit abführender Wirkung ein, die diesen Darmabschnitt ausreichend entleert. Für die Koloskopie des Enddarmbereiches reicht eine Darmspülung unmittelbar vor der Untersuchung aus. Für eine bilddiagnostische Darstellung des Darms, können mit dem Einlauf auch Kontrastmittel verabreicht werden.

Einlauf zur Behandlung

Ein Einlauf kann auch als Therapie eingesetzt werden. Bei folgenden Indikationen ist ein Einlauf angebracht:

  • Anregung der Defäkation bei Obstipation
  • Kontrollierte Darmentleerung bei Querschnittslähmung
  • Darmentleerung vor Geburten, zum Vermeiden unkontrollierbarer Stuhlabgänge
  • Applikation von Medikamenten (Aktivkohle, Laxanzien)
  • Darmträgheit nach operativen Eingriffen
  • Frische Invaginationen
  • Erhöhter Kaliumspiegel (Hyperkaliämie)

Einlauf als Körperpflege

Ein Einlauf kann zudem in Verbindung mit einer Fastenkur angewendet werden. Der Einlauf soll vor und während des Fastens der Reinigung und Entlastung des Darms dienen.  Mediziner betrachten diese Praktik allerdings mit kritischen Augen. Es besteht die Gefahr, dass der Elektrolythaushalt dadurch empfindlich gestört wird und bei nicht sachgemäßer Anwendung Verletzungen entstehen.

Einlauf - Vorbereitung

Vor Beginn der Behandlung muss für die bedingungslose Intimsphäre des Patienten gesorgt sein. Der Einlauf sollte daher zu einem Zeitpunkt durchgeführt werden, in dem weder Mitpatienten oder Besucher im Raum anwesend sind oder die Essensausgabe stattfindet. Vielen Patienten begegnen der Durchführung eines Einlaufs mit Angst vor Schmerzen und Scham. Die detaillierte Aufklärung über den Vorgang ist daher dringend angebracht. Zudem sollte die ausführende Person nach Möglichkeit eine bekannte Bezugsperson und gleichgeschlechtlich sein, um den Stress Pegel des Patienten zusätzlich zu minimieren.

Für die Durchführung eines Einlaufs sollten zunächst alle benötigten Materialien zusammengestellt werden.

Einlauf Materialien

Nr. Bezeichnung Beschreibung
1 Einmalhandschuhe Die Einmalhandschuhe dienen zum Eigenschutz
2 Handesinfektionsmittel Mit dem Desinfektionsmittel werden die Hände desinfiziert
3 Darmrohr Wird zum Applizieren des Einlaufs in den After eingeführt
4 Schlauchklemme Reguliert den Zulauf/Ablauf der Einlaufflüssigkeit
5 Beutel für bzw. mit Einlaufflüssigkeit Enthält die Einlaufflüssigkeit bzw. wird damit gefüllt
6 Einlaufflüssigkeit Lösung für den Einlauf
7 Wasserundurchlässige Unterlage Schutz des Bettes/Liege
8 Reinigungs- und Papiertücher Reinigung der Oberflächen
9 Gleitmittel für das Darmrohr Erleichtert das Einführen in den After
10 Infusionsständer Aufhängung des Einlaufflüssigkeitsbeutel
11 Bettschüssel/Toilettenstuhl Entsorgung des Darminhaltes
12 Bettwäsche, Handtücher, Waschlappen Austausch der Bettwäsche, Reinigung des Patienten

Bei retrograder Darmspülung wird zusätzlich benötigt

Nr. Bezeichnung Beschreibung
1 Auffanggefäß Dient dem Auffangen des ausgespülten Darminhaltes
2 Y-Verbindungsstück Verbindet Darmrohr mit dem zuleitenden und ableitenden Schlauch
3 Schlauchstück Zur Ableitung der Spülflüssigkeit in das Auffangbehältnis

Einlauf - Durchführung

  1. Lagerung des Patienten möglichst auf der linken Seite
  2. Platzierung der wasserundurchlässigen Unterlage unter die Hüfte des Patienten
  3. Platzierung von Bettschüssel, Waschlappen, Reinigungs- und Handtüchern in greifbarer Nähe
  4. Anlegen der Handschuhe
  5. Auftragen des Gleitmittels auf die Spitze des Darmrohrs
  6. Verbinden des Darmrohrs mit dem Einlaufbeutel
  7. Anheben einer Gesäßhälfte
  8. Kurzes Berühren des Schließmuskels (Sphinkter)
  9. Vorsichtiges Einführen des Darmrohrs (10-20 cm)
  10. Öffnen der Klemme am Einlaufbeutel
  11. Verabreichen der Einlaufflüssigkeit*
  12. Abklemmen des Einlaufbeutels
  13. Entfernen des Darmrohres
  14. Massage des Abdomens durch Personal oder Patient
  15. Halten der Flüssigkeit nach Möglichkeit 10 Minuten
  16. Darmentleerung, je nach Zustand des Patienten, in die Bettschüssel oder in die Toilette
  17. Bei Bedarf Wechsel der Bettwäsche, Reinigung des Patienten (eigenständig oder mit Unterstützung)
  18. Entsorgung des gebrauchten Materials
  19. Desinfektion von Abstellflächen und Händen
  20. Lüften des Raumes

*Je nach Einlaufart kann der Abschnitt der Flüssigkeitsapplikation variieren. Die verschiedenen Vorgehensweisen werden im Folgenden erläutert.

Hebe-Senk-Einlauf: der Flüssigkeitsbeutel wird auf und ab gesenkt. Dieses Vorgehen verursacht eine zusätzliche Darmreizung.

Reinigungseinlauf: Einmaliges Einspülen der Flüssigkeit in den Darm, danach wird das Darmrohr entfernt

Retrograde Darmspülung: das Darmrohr wird mit einem Y-Ansatz versehen. An einen Anschluss wird der Flüssigkeitsbeutel angeschlossen, an den anderen ein Abflussschlauch, der in ein Auffanggefäß geleitet wird. Abwechselnd wird Flüssigkeit in den Darm ein- und ausgeleitet. Für das Einlaufen wird der Abflussschlauch abgeklemmt und 400 ml Flüssigkeit in den Darm eingebracht. Im Anschluss wird der Flüssigkeitsschenkel abgeklemmt und der Abflussschlauch geöffnet. Sobald die abgeleitete Flüssigkeit klar erscheint, kann die Darmspülung beendet werden.

Der Patient entspannt seinen Sphinkter durch die Atmung durch den Mund, was das Einführen des Darmrohres weniger unangenehm macht. Der Spülbeutel darf nicht zu hoch hängen, da dies den Druck der einlaufenden Flüssigkeit erhöht und zu Verletzungen des Kolons führen kann. Ideal ist die Positionierung etwa auf Betthöhe (manuell oder mittels Infusionsständer). Die Massage des Abdomens unterstützt das längere Halten der eingeleiteten Flüssigkeit.

Durchführung mit Klistier

Klistiere kommen meist als erste Abführmaßnahme zum Einsatz. Sie sind leicht in der Handhabung und weniger belastend. Bei einem Einlauf mittels Klistiers ist die Durchführung somit kürzer sowie die Anzahl der Materialien reduziert.

Benötigte Materialien

Nr. Bezeichnung Beschreibung
1 Einmalhandschuhe Dient dem Eigenschutz
2 Gleitmittel Erleichtert die Einführung in den After
3 Klistier Einlauf mit integriertem Darmrohr und Einlaufflüssigkeit

Arbeitsschritte

  1. Intimsphäre schaffen
  2. Lagerung des Patienten möglichst auf der linken Seite
  3. Anlegen der Handschuhe
  4. Auftragen von Gleitmittel auf die Rektalkanüle
  5. Vorsichtiges Einführen der Rektalkanüle in den Anus
  6. Flascheninhalt auspressen bzw. ausrollen
  7. Entfernen der Flasche
  8. Darmentleerung so lange wie möglich hinauszögern
  9. Dokumentation

Einlauf selbst machen?

Ganz allgemein sind die Herstellung und Durchführung eines Einlaufes auch zuhause möglich, da die dafür benötigten Komponenten in jeder Apotheke erhältlich sind. Gerade unerfahrene Personen sollten jedoch davon absehen, da das Verfahren nicht ganz frei von Risiken und Nebenwirkungen ist. Einfacher in der Anwendung für den Einlauf zu Hause sind Klistiere. Diese Art von Einlauf ist gebrauchsfertig erhältlich und weniger belastend unter Beachtung der Gebrauchsanweisung.

In jedem Fall ist es ratsam vor der Anwendung einen Arzt oder Apotheker zu konsultieren und sich über die korrekte Vorgehensweise, sowie Risiken und Nebenwirkungen zu informieren.

Welche Nebenwirkungen und Risiken gibt es?

Ein Einlauf birgt gewisse Risiken und Nebenwirkungen vor allem dann, wenn er nicht richtig durchgeführt wird. Das Verfahren sollte daher nicht leichtfertig oder ohne Absprache mit einem Arzt angewendet werden.

Zu den Nebenwirkungen und Risiken zählen:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bauchschmerzen und Durchfall
  • Störungen des Elektrolythaushaltes und Dehydration
  • Nierenversagen
  • Darmperforation
  • Herzinsuffizienz
  • Schwerwiegende Infekte

Einlauf - Kontraindikationen

Zu den Kontraindikationen gehören:

  • Zustand nach Darmoperationen
  • Blutungen des Magen-Darm-Traktes
  • Mechanischer Darmverschluss
  • Frühe Schwangerschaft und drohende Frühgeburt
  • Akute Baucherkrankung
  • Schwere Herzerkrankung
  • Niereninsuffizienz
  • Hämorrhoiden
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Morbus Crohn)

Einlauf – Was ist danach zu beachten?

Nach der Durchführung eines Einlaufes kann es im Anschluss noch immer zu Darmentleerungen und Windabgängen kommen. Dies ist völlig normal und sollte dem Patienten erklärt werden. Gerade bei stationär durchgeführten Einläufen gilt: fühlt sich der Patient zu schwach und nicht in der Lage allein auf die Toilette zu gehen, so sollte er sich beim Pflegepersonal melden. Ansonsten besteht ein vergrößertes Sturzrisiko. Falls notwendig kann dem Patienten eine neue wasserundurchlässige Unterlage zur Verfügung gestellt werden.

Bei Bedarf werden auch Stuhlproben des Einlaufs genommen. Dabei werden Art des Einlaufs, sowie Farbe, Menge und Auffälligkeiten des Stuhls dokumentiert und für die weiteren Untersuchungen an das Labor weitergeleitet.

Einlauf – Kosten

Die Kosten für einen Einlauf in Verbindung mit einer medizinischen Indikation übernimmt für gewöhnlich die Krankenkasse. Für den Einlauf daheim muss man mit Kosten um die 15 Euro rechnen.

Quellen

1. I care Pflege, Thieme (Verlag), 2015
2. Prinzipien bei der Durchführung von Darmeinläufen, www.altenpflegeschueler.de (Abrufdatum: 29.04.2020)

Autor
Claudia Lapier
Claudia Lapier
Medizinredakteurin

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist ein Einlauf?
  2. Wann nötig?
  3. Vorbereitung
  4. Durchführung
  5. Einlauf selbst machen
  6. Nebenwirkungen und Risiken
  7. Kontraindikationen
  8. Was ist danach zu beachten?
  9. Kosten

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