Als Schularzt/-ärztin arbeitetet man im schulärztlichen Dienst, meistens bei einem Gesundheitsamt oder einer Gesundheitsbehörde. Als ausgebildete/r Facharzt/-ärztin im öffentlichen Gesundheitsdienst liegt die Hauptaufgabe in der medizinischen Untersuchung von Schülerinnen und Schülern und der frühzeitigen Erkennung vorliegender Gesundheitsprobleme.
Inhaltsverzeichnis
Auch wenn die Tätigkeit im besten Fall ergänzend zur Arbeit der betreuenden Kinderärzte/-innen wirkt, so spielt die Arbeit von Schulärzten/-innen eine wichtige Rolle in der Gesellschaft. Sie dient unter anderem als Auffangnetz für Kinder, deren medizinische Versorgung ungenügend ist und bietet ein niederschwelliges Beratungsangebot. Dieser Artikel gibt im Folgenden einen kompakten Überblick über die Voraussetzungen und die Aufgabenbereiche eines/einer Arztes/Ärztin im schulärztlichen Dienst.
Wie wird man Arzt/Ärztin im schulärztlichen Dienst?
Um als Schularzt/-ärztin tätig zu werden, müssen Ärztinnen und Ärzte von der Gesundheitsbehörde bestellt werden. Für diese Amtsarzt-Tätigkeit kommen vor allem Mediziner/innen mit dieser Facharztausbildung in Frage:
Neben Kinderärzten/-innen wird vor allem bei kleineren Gesundheitsämtern auch nach Fachärzten/-innen aus anderen Fachbereichen wie z.B. Internisten und Fachärzten/-innen für Öffentliches Gesundheitswesen mit diesen Facharztausbildungen gesucht:
- Weiterbildung Facharzt/-ärztin für Innere Medizin
- Weiterbildung Facharzt/-ärztin für Öffentliches Gesundheitswesen
Aufgaben als Schularzt/-ärztin
Schulärztinnen und Schulärzte sind sowohl für die Gesundheit der einzelnen Patienten/-innen verantwortlich, als auch für den Schutz der anderen Schüler/innen und Lehrer/innen der jeweiligen Schule. Neben Vorsorgeuntersuchungen, Schuleingangsuntersuchungen und Beratungen ist auch die Infektionsprävention ihre Aufgabe.
Schuleingangsuntersuchung
Die Schuleingangsuntersuchung ist ein wichtiger Schritt vor dem ersten Schulbesuch im Leben eines Kindes. Sie gibt den Eltern und Lehrern/-innen wichtige Hinweise auf die individuellen Fähigkeiten des Kindes und ermöglicht eine gezielte Förderung. Sie dient dazu, frühzeitig mögliche Entwicklungsstörungen zu erkennen und gezielt zu fördern und gliedert sich in zwei Teile. Im ersten Teil werden Informationen zur Vorgeschichte des Kindes dokumentiert und erste Tests, wie Hör- und Sehtests, durchgeführt. Im zweiten Teil erfolgt eine umfassende Überprüfung der sprachlichen, motorischen und kognitiven Fähigkeiten, des Zahlen- und Mengenverständnisses sowie des Verhaltens.
Fortlaufende Kontrolle für optimale Gesundheitsversorgung
Der schulärztliche Dienst übernimmt eine besondere Betreuung von Schülerinnen und Schülern, deren Gesundheitszustand eine fortlaufende Kontrolle erfordert. Hierbei werden regelmäßige Untersuchungen und Kontrollen durchgeführt, um eine optimale Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Eine frühzeitige Erkennung von gesundheitlichen Problemen und gezielte Interventionen können dabei helfen, mögliche Langzeitfolgen zu vermeiden und den schulischen Erfolg des Kindes zu fördern.
Schulärztliche Sprechstunde
Zu den Angeboten vieler Schulärzte/-innen gehören Sprechstunden für Eltern, Kind und Lehrer/innen. Hier können Fragen zur Gesundheit und zur Entwicklung des Kindes besprochen und beantwortet werden.
Gesundheitsfürsorge für Schüler/innen
Ein/e Schularzt/-ärztin setzt sich für die Gesundheitsfürsorge aller Schülerinnen und Schüler ein. Dazu gehören beispielsweise die Vermittlung von gesundheitsförderndem Verhalten, die Durchführung von Impfungen und die Aufklärung über Infektionskrankheiten.
Beratungen der Lehrer/innen
Die Schulärzte/-innen beraten Lehrerinnen und Lehrer in Fragen der Gesundheitspflege. Hierbei geht es unter anderem um Themen wie gesunde Ernährung, Bewegungsförderung und psychische Gesundheit. Eine solide Gesundheitsbildung ist essenziell für das Wohlbefinden und den Erfolg der Schülerinnen und Schüler.
Infektionsprävention
Der schulärztliche Dienst arbeitet aktiv bei der Bekämpfung von übertragbaren Krankheiten in Schulen mit. Hierbei geht es unter anderem um die Durchführung von Hygienemaßnahmen und die Umsetzung von Präventionsstrategien. Durch eine frühzeitige Erkennung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten können Ansteckungen vermieden und die Gesundheit aller Beteiligten geschützt werden.
Wo kann ich als Schularzt/-ärztin arbeiten?
Die meisten Schulärzte/-innen sind in Gesundheitsämtern als Amtsarzt/-ärztin beschäftigt und übernehmen dabei auch weitere ärztliche Aufgaben im Gesundheitsamt. In Deutschland gibt es rund 400 Gesundheitsämter, welche für unterschiedliche Regionen zuständig sind und je nach Bedarf Ärztinnen und Ärzte für den schulärztlichen Dienst einstellen.
Für Ärztinnen und Ärzte im schulärztlichen Dienst besteht häufig die Möglichkeit, einen fachlichen Schwerpunkt zu setzen. So können sie sich zum Beispiel im Bereich der Kinder- und Jugendmedizin, der Zahnmedizin oder auch der Schulhygiene spezialisieren.
Neben der Betreuung von Schülerinnen und Schülern kann ein/e Schularzt/-ärztin auch in Kindertagesstätten oder Jugendhilfeeinrichtungen tätig sein.
Wie viel verdient ein/e Schularzt/-ärztin?
Je nach Tarifvertrag und Bundesland wird ein/e Schularzt/-ärztin in unterschiedliche Entgeltgruppen eingestuft; in der Regel in die Entgeltgruppen E14 oder E15. Ärzte/-innen in der Entgeltgruppe E14 ohne Personalverantwortung können mit einem Bruttogehalt von mindestens 4.400 Euro monatlich rechnen, was mit steigender Erfahrung auf rund 6.260 Euro ansteigt.
In einigen Bundesländern können kommunale Arbeitgeber im öffentlichen Dienst auch Zulagen von bis zu 1.000 Euro pro Monat zahlen. Allerdings sind diese Zulagen nicht bundesweit einheitlich geregelt und können je nach Bundesland und Arbeitgeber variieren. Mehr zum Facharzt-Gehalt in unserem Karriere-Bereich.