
Das erste Jahr in der eigenen Niederlassung besitzt viel Potenzial, denn jetzt schon legt man den Grundstein für die zukünftige Entwicklung seiner Praxis. Besonders im Fokus stehen dabei Praxismanagement, Praxismarketing, Patientenmanagement und Praxisfinanzen. Um in der Flut der neuen Aufgaben nicht unterzugehen, präsentieren wir wichtigen Fragen, die im ersten Jahr der Niederlassung gelöst werden wollen.
Inhaltsverzeichnis
FAQs zu Praxismarketing, Patientenbindung und -Akquise
4 FAQs zu Praxismarketing, Patientenbindung und -Akquise
- Wie kann ich neue Patienten gewinnen?
- Wie kann ich die Sichtbarkeit meiner Praxis erhöhen?
- Wie kann ich die Patientenzufriedenheit steigern?
- Wie gehe ich mit Beschwerden oder Konflikten in meiner Praxis um?
Um die Sichtbarkeit Ihrer Praxis zu erhöhen, sollten Sie eine Kombination aus Online- und Offline-Marketingstrategien nutzen. Online können Sie durch eine professionelle Website, Suchmaschinenoptimierung (SEO) und aktive Präsenz auf Social-Media-Plattformen Ihre Reichweite vergrößern. Um Ihre Patientenbasis zu erweitern und neue Patienten zu gewinnen, ist es heutzutage essenziell, eine starke Online-Präsenz zu etablieren. Eine professionelle Website sowie aktive Social-Media-Profile sind dabei unverzichtbar.
Offline bieten sich lokale Werbung, Teilnahme an Gesundheitsmessen oder die Zusammenarbeit mit lokalen Medien an. Patientenbewertungsplattformen sind ebenfalls wichtig, um Vertrauen bei potenziellen neuen Patienten aufzubauen. Häufig macht es Sinn, Ihre Patienten aktiv auf diese mögliche Form des Feedbacks hinzuweisen. Und vor allem: ihre Patienten mit ihrer Leistung zu überzeugen, denn nichts ist besser als gute Mund-zu-Mund-Propaganda.
Um die Zufriedenheit Ihrer Patienten weiter zu erhöhen, sollten Sie besonderen Wert auf exzellenten Kundenservice und eine angenehme Atmosphäre in Ihrer Praxis legen. Auch unzufriedene Patienten sollte man keinesfalls einfach ignorieren. Aus diesem Grund ist die Implementierung eines Beschwerdemanagement-Programms im ersten Jahr sinnvoll.
Durch die Nutzung von Patientenumfragen können Sie wertvolles Feedback sammeln und gezielte Verbesserungen vornehmen, indem sie den individuellen Bedürfnissen ihrer Patienten gerecht werden. Kurze Wartezeiten und effektive Kommunikation sind in dieser Hinsicht ebenfalls entscheidend. Flexible Terminoptionen, offene Sprechstunden, Öffnungszeiten speziell für Berufstätige und digitale Services, wie die Online-Terminvereinbarung, tragen zusätzlich zur Patientenzufriedenheit bei. Des Weiteren sorgt die Schulung Ihres Personals im Umgang mit schwierigen Situationen dafür, dass Konflikte stets professionell gelöst werden.
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FAQs Praxisfinanzen
5 FAQs zu Praxisfinanzen
- Wie gestalte ich die Finanzplanung und Investitionen für die Zukunft meiner Praxis?
- Mit welchen Einnahmen kann ich rechnen?
- Woher bekomme ich mein Honorar?
- Was muss ich bei der Steuer beachten?
- Wie vermeide ich böse Überraschungen?
Eine solide Finanzplanung erfordert eine genaue Budgetierung, regelmäßige Finanzanalysen und eine vorausschauende Investitionsplanung. Hierfür ist der zu Beginn des Projekts entworfene Businessplan meist die maßgebliche Orientierungsgröße. Berücksichtigen Sie sowohl laufende Betriebskosten als auch langfristige Investitionen in Technologie, Ausrüstung und Personalentwicklung. Technologie-Upgrades und Ausrüstungsaktualisierungen sind essenziell, um eine hochwertige Patientenversorgung sicherzustellen und den Praxisbetrieb zu optimieren.
Wenn Sie als Vertragsarzt tätig sind, erhalten Sie Ihr Honorar nicht von den Patienten, sondern von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Dafür müssen Sie zu Quartalsbeginn die Abrechnung des vorigen Quartals einreichen. Bei Privatpatienten und Selbstzahlern dürfen Sie Rechnungen nach der GOÄ stellen.
Als Selbstständiger müssen Sie sich selbst um Ihre Steuerzahlung kümmern. Das beinhaltet einerseits die Steuererklärung als auch die Einkommensteuer-Voranmeldung. Dabei müssen Aufzeichnungs- und Aufbewahrungspflichten beachtet werden. Als Praxisinhaber müssen Sie einmal im Quartal Vorauszahlungen zur Einkommens- und Kirchensteuer auf Basis ihrer Gewinnschätzung leisten. Ist diese zu niedrig angesetzt, drohen später Nachforderungen. Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, kann es daher nicht schaden, von Beginn an rund 30 Prozent Ihres Gewinns für solche Fälle zur Seite zu legen.
Professionelle Beratung durch einen Steuerberater oder Finanzexperten kann dabei helfen, finanzielle Risiken zu minimieren und Wachstumschancen zu nutzen.
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- Praxisfinanzen
- Reinertrag von Arztpraxen
- So steigern Ärzte/-innen die Einnahmen
- Praxisbedarf: Spartipps für Ärzte/-innen
FAQs zu Praxismanagement und -Strategie
5 FAQs zum Praxismanagement
- Wie organisiere ich administrative Aufgaben?
- Wieviel Sprechstunden muss ich anbieten?
- Wie optimiere ich die Terminplanung und -verwaltung?
- Was muss ich im Bereich Digitalisierung und Datenschutz beachten?
- Wie entwickle ich langfristige Strategien für Erfolg und Nachhaltigkeit meiner Praxis?
Effizientes Arbeiten ist in einer Praxis das A und O. Je mehr Patienten man versorgen möchte, desto effizienter müssen die Abläufe gestaltet werden. Investieren Sie in ein gutes Praxisverwaltungssystem, das administrative Aufgaben wie Terminplanung, Patientenaktenführung und Abrechnungen vereinfacht.
Eine effiziente Terminplanung und -verwaltung erreichen Sie durch den Einsatz von Online-Terminbuchungs-Systemen, die es Patienten ermöglichen, Termine selbstständig zu buchen und zu verwalten. Dies reduziert nebenbei den administrativen Aufwand und verbessert die Zugänglichkeit für die Patienten. Bleiben Sie auf dem Laufenden über die neuesten medizinischen Geräte und Softwarelösungen, die Diagnose und Behandlung effizienter machen können.
Um den Datenschutz und die Sicherheit der Patientendaten zu gewährleisten, sollten Sie sich strikt an die gesetzlichen Datenschutzvorschriften halten und moderne IT-Sicherheitslösungen implementieren. Schulen Sie regelmäßig Ihr Personal im sicheren Umgang mit Patientendaten und den Anforderungen der Telematikinfrastruktur und führen Sie Datenschutz-Audits durch, um Datenschutzverstöße zu vermeiden und Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und zu beheben.
Zudem bietet sich auch hier an, diesen Bereich in die Hände eines Fachexperten zu legen, um mehr Zeit für die eigenen Stärken zu nutzen.
Wieviele Sprechstunden muss eine Arztpraxis anbieten?
Als Vertragsarzt mit voller Zulassung müssen Sie mindestens 25 Sprechstunden anbieten. Je nach Fachrichtung müssen davon 5 als offene Sprechstunde angeboten werden.
Abgesehen davon sind Sie flexibel in Terminplanung und Sprechstundengestaltung. Bei Krankheit, Urlaub oder Fortbildung müssen Sie für eine Vertretung sorgen.
Regelmäßige Teammeetings helfen dabei, Arbeitsabläufe zu koordinieren und Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Ebenso trägt eine klare Aufgabenverteilung und die Förderung von Weiterbildungen des Personals zur Effizienzsteigerung bei.
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- Praxismanagement
- Praxisstrategie entwickeln
- Die schlimmsten Zeitfresser im Praxisalltag und wie Sie sie vermeiden
- Praxisurlaub vorbereiten: Das ist zu beachten
Fortbildung und Weiterbildungen
4 FAQs zu Fort- und Weiterbildungen
- Wie halte ich meine medizinischen Kenntnisse auf dem neuesten Stand?
- Welche Fortbildungsmöglichkeiten stehen mir und meinem Team zur Verfügung?
- Welche neuen Gesetze oder Vorschriften beeinflussen meine Praxis und wie kann ich mich darauf vorbereiten?
Als Unternehmer sind Sie daran interessiert, in den kommenden Jahren Ihre Praxis auszubauen und weiterzuentwickeln. Dabei hilft es, Kennzahlen zu haben, auf deren Basis Sie sich mit anderen Praxen vergleichen können. Eine saubere Buchhaltung und effektives Controlling sind die Voraussetzung dafür. Eignen Sie sich die notwendigen Skills in Lehrgängen und Weiterbildungen an und holen sie sich Hilfe von Spezialisten. Auch Ihr persönlicher Wissensschatz im jeweiligen medizinischen Fachbereich sollte stets ausgebaut und auf dem neusten Stand sein. In Deutschland sind Ärztinnen und Ärzte außerdem zu Fortbildung verpflichtet und müssen jährlich einen Mindestscore an Fortbildungspunkten vorweisen können.
Die Effizienz und Qualität der Patientenversorgung können Sie steigern, indem Sie in die Aus- und Weiterbildung Ihres Teams investieren und sicherstellen, dass alle Mitarbeiter auf dem neuesten Stand der medizinischen Praxis und Technologie sowie Rechtlichen Rahmenbedingungen sind. Das gleiche gilt für Rechtsvorschriften.
Für Sie und Ihr Team stehen verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten zur Verfügung, darunter Seminare, Workshops, Online-Kurse und Fachkonferenzen. Viele berufsständische Organisationen und Kammern bieten speziell auf medizinisches Fachpersonal zugeschnittene Fortbildungsprogramme an. Mitgliedschaften in Fachgesellschaften können ebenfalls hilfreich sein, da diese oft Zugang zu den neuesten Forschungsergebnissen und Praxisleitlinien bieten.
Abonnieren Sie Newsletter von Berufsverbänden, gesetzgebenden Körperschaften oder Fachanwälten für Medizinrecht. Teilnahmen an Informationsveranstaltungen und Seminaren zum Gesundheitsrecht können ebenfalls wertvolle Einblicke und Vorbereitungsstrategien bieten. Stellen Sie sicher, dass Sie ein Compliance-Management-System in Ihrer Praxis implementieren, um gesetzlichen Anforderungen stets gerecht zu werden.
Nutzen Sie auch interne Schulungen, um spezifisches Praxiswissen zu vertiefen. Die Investition in die kontinuierliche Bildung Ihres Teams steigert nicht nur die Qualität der Patientenversorgung, sondern fördert auch die Mitarbeiterzufriedenheit.
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FAQs zu Personalmanagement
3 FAQs zu Personalmanagement
- Was muss ich bei der Personalplanung beachten?
- Wie führe ich meine Mitarbeiter richtig?
- Wie kann ich die Mitarbeitermotivation und -zufriedenheit aufrechterhalten?
Ein gut eingespieltes Team ist die Basis für Ihren wirtschaftlichen Erfolg. Motivation und Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter erfordert anerkennende Führung, regelmäßiges Feedback und die Möglichkeit zur beruflichen Weiterentwicklung. Ein positives Arbeitsklima erfordert darüber hinaus faire Gehälter und Zusatzleistungen sowie die Einbeziehung des Teams in Entscheidungsprozesse. Dies stärkt auch die Mitarbeiterbindung. Neben einem festen Dienstplan, der mindesten für den nächsten Monat auch private Pläne erleichtert, ist auch Flexibilität notwendig, wenn es etwa darum geht, Urlaubstage und Krankmeldungen zu managen – und das gilt auch für Ihre eigenen. Außerdem brauchen Sie Wissen in Arbeitsrecht (auch für manchmal unumgängliche unbequeme Personalentscheidungen wie Abmahnungen und Kündigungen) und sollten vor allem gut Delegieren können.
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