Nach dem Studium fangen die meisten frischgebackenen Mediziner in einem klassischen Betätigungsfeld an, dazu gehört sicherlich die Innere Medizin oder die Chirurgie. Eine Tätigkeit in als Arzt in der Pharmabranche kommt dabei den wenigsten in den Sinn.
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Wir haben uns für euch informiert. Und zwar bei dem Pharmaunternehmen Roche Pharma AG in Grenzach-Wyhlen. Roche hat uns Erfahrungsberichte, Informationen und Interviews zur Verfügung gestellt.
Besonders interessant ist eine Ärztin, die den Schritt in die Pharmabranche gewagt hat und berichtet, warum sie ihre Entscheidung nicht bereut. Wir haben einige interessante Infos aus dem Interview für euch zusammengefasst.
Die Ärztin Frau Dr. von Strauß und Torney hat vor einigen Jahren bei Roche Pharma AG in Grenzach angefangen. Obwohl ihr Fokus während und nach dem Studium immer auf der Chirurgie lag, hatte ein Wechsel in die Pharmabranche für die Familienplanung klare Vorteile: – keine Nachtdienste, hingegen war arbeiten in Teilzeit möglich.
Forschung und Managementaufgaben
In der klinischen Forschung kümmert sie sich um Managementaufgaben. Das wissenschaftliche Arbeiten kommt im Studium oft zu kurz. Der Einstieg, in diesen für sie neuen Bereich, wurde ihr aber erleichtert, in dem sie einen Mentor mit langjähriger Erfahrung zu Seite gestellt bekommen hat. Viel Unterstützung erhielt sie auch in Form von Fortbildungen und diversen Weiterbildungsmöglichkeiten.
Die Gefahr, dass sie sich zu sehr vom Arztberuf entfernt, sieht sie nicht. Auch wenn es nicht der Arztberuf im klassischen Sinne ist, bei dem man mit dem Patienten direkt Kontakt hat, Behandlungspläne aufstellt und den Erfolg sieht, ist man trotzdem im weitesten Sinne für die Patientenversorgung zuständig. Sie wisse wie ein Präparat wirkt, es zugelassen und dann einem großen Patientenpool zugänglich gemacht wird.
Medikamentenentwicklung
Besonders stolz ist sie auf die Entwicklung des Medikamentes „Kadcyla“, ein Antikörper, der mit einem Zytostatikum verlinkt ist und bei Brustkrebs eingesetzt wird. Der Antikörper kann direkt an die Krebszelle andocken und setzt in der Zelle das Zytostatikum frei, also genau dort wo es wirken soll. Hierdurch könne vielen Frauen mit Mamma-CA in Zukunft geholfen werden.
In ihrem Tätigkeitsfeld sei sie nicht nur auf eine Studie oder Medikament beschränkt und genau das mache die Arbeit besonders interessant und spannend. Bei so einer großen Firma wie Roche gebe es viele Möglichkeiten, um als Arzt in verschiedenen Bereichen mitzuwirken.
Ein zukünftiges Arbeiten als „klassische Ärztin“ in einem Krankenhaus will sie grundsätzlich nicht ausschließen, passe allerdings aktuell nicht in ihre Lebenssituation.
Für wen ist die Pharmabranche interessant?
Die Frage welche Voraussetzungen Ärzte für die Pharmabranche mitbringen müssen, beantwortet Frau Dr. von Strauß und Torney mit „Interesse an Management, Projektleitung und Wissenschaft“ – also etwas völlig anderes als das, was man im Medizinstudium lernt.
Könntet ihr euch ein Arbeiten in der Pharmabranche vorstellen? Wo seht ihr Vor- und Nachteile für dieses Betätigungsfeld?
Quell-, Bildnachweis und Copyright: Der Originalbeitrag/ das Interview ist in der Ausgabe 1/2014 des Magazins arzt & karriere erschienen. arzt & karriere wird von dem Verlag Evoluzione Media AG herausgegeben. Neben weiteren Erfahrungsberichten und Informationen zum Thema “Mediziner in der Pharma” dankend bereitgestellt von Roche Pharma AG in Grenzach-Wyhlen.