
Ein Funktionsoberarzt wird in verschiedenen Kliniken und anderen medizinischen Einrichtungen neben Assistenzärzten, Stationsärzten und Oberärzten eingesetzt. Die genaue Bedeutung des Begriffes ist mitunter jedoch nicht eindeutig definiert. Der folgende Beitrag vermittelt einen Überblick über das Berufsbild eines Funktionsoberarztes, dessen Tätigkeitsfelder sowie dessen Vergütung.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsoberarzt – was ist das?
Die Bezeichnung Funktionsoberarzt wird in der Regel für Ärzte verwendet, die zwar in der Praxis die Funktion von Oberärzten ausüben, aber keine entsprechende Planstelle innehaben. Solche Positionen sind in den Stellenplänen vieler Kliniken fest vorgesehen. In der Praxis werden dabei jedoch zum Teil unterschiedliche Definitionen zugrunde gelegt. Zum Teil werden beispielsweise neben der zu Beginn genannten Konstellation auch solche Fachärzte als Funktionsoberärzte verstanden, die bereits weitgehend selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten und dabei auf eine spätere Tätigkeit als Oberärzte vorbereitet werden. Häufig ist die Position von Funktionsoberärzten mit einem Einsatz nach Bedarf verbunden. Das bedeutet, dass die betreffenden Ärzte je nach aktueller Personalsituation die Tätigkeiten von Oberärzten übernehmen.
Kritisch wird einerseits gesehen, dass der Wechsel zwischen diesen beiden Positionen mit einer Doppelbelastung und häufig auch mit einer mangelnden Akzeptanz verbunden sei, die bei den Betreffenden letztlich zu Unzufriedenheit führe. Dem steht andererseits die Chance gegenüber, wichtige Erfahrungen für eine spätere Tätigkeit als Oberarzt sammeln zu können, sofern tatsächlich entsprechende Aufgaben übernommen werden und erfahrene Kollegen dabei unterstützen. Insofern kann die Position als Funktionsoberarzt den Übergang erleichtern, um später Oberarzt zu werden – mehr dazu unter Oberarzt werden – wie wird man Oberarzt. Grundsätzlich sollte die Position von Funktionsoberärzten als eine Übergangsphase betrachtet und die Dauer der Tätigkeit bereits im Vorfeld festgelegt werden. Anschließend sollte einem der Arbeitgeber eine Oberarzt Stelle anbieten. Alternativ dazu hat man nun die passende Referenz, um sich bei anderen Arbeitgebern auf passende Oberarzt Stellenangebote zu bewerben.
Funktionsoberarzt ohne Facharzt
Die Funktion von Funktionsoberärzten ist in der Regel durch ihr Tätigkeitsgebiet und ihren spezifischen Einsatz innerhalb der Klinik abgegrenzt. Eine abgeschlossene Facharztausbildung wird zwar in vielen Fällen gewünscht, ist aber keineswegs in jedem Fall zwingend notwendig. Vielmehr nutzen zahlreiche Ärzte die Beschäftigung als Funktionsoberärzte, um eine bereits begonnene Facharztausbildung fortzusetzen und abzuschließen. In diesem Sinne können bereits Assistenzärzte diese Position ausfüllen.
Funktionsoberarzt Gehalt
Da ein Funktionsoberarzt keine Planstelle eines Oberarztes besetzt, hat er keinen Anspruch auf das Gehalt eines Oberarztes. Seine Vergütung reichtet sich daher meist nach dem Tarif, nach dem die an der betreffenden Klinik tätigen Fachärzte bezahlt werden. Die konkrete Höhe der Vergütung im individuellen Einzelfall bemisst sich nach verschiedenen Kriterien.
Die bereits erreichte formale Qualifikation spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Größe und die Art der Klinik, das abzudeckende Aufgabengebiet und Ähnliches. Daraus ergibt sich eine relativ große Spannbreite der Vergütungen von Funktionsoberärzten, die bei rund 60.000 Euro pro Jahr beginnen, aber durchaus auch im unteren sechsstelligen Bereich liegen können. Mehr dazu unter der Übersicht Arzt Gehalt.