
Für angehende und fertige Ärzte gibt es zahlreiche interessante Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt. So bietet es sich etwa an, einen Teil der Famulatur im Ausland abzuleisten. Denn Krankenhäuser und Einrichtungen der ambulanten Krankenversorgung gibt es schließlich überall auf der Welt. Abgesehen von der Famulatur im Studium ist ein Freiwilligeneinsatz für Mediziner eine super Gelegenheit, das Gesundheitssystem eines anderen Landes kennenzulernen oder in einem besonderen Projekt mitzuarbeiten.
Inhaltsverzeichnis
Möglichkeiten weltweit
Sowohl eine Famulatur als auch die Freiwilligenarbeit kann in fast jedem Land der Welt erfolgen. Die Wahl des Einsatzortes ist daher zunächst einmal gar nicht so einfach. Europa, Afrika, Latein- oder Südamerika, China, die USA oder Südostasien – alles ist möglich. Bei der Suche nach einer passenden Stelle kann es hilfreich sein, offen zu sein und sich nicht zu sehr auf ein bestimmtes Zielland zu fixieren. Denn einige Länder, darunter die USA, sind so beliebt, dass es regelmäßig mehr Bewerber als Famulantenstellen gibt. Grundsätzlich sollte es aber kein Problem darstellen, eine Stelle zu finden, die den eigenen Vorstellungen entspricht. Bei der anfänglichen Orientierung sind Erfahrungsberichte im Netz eine große Hilfe. Sie geben einen guten Überblick über die Vielfalt an Ländern und Einsatzbereichen.
Mediziner, die an einer reinen Freiwilligenarbeit im Ausland interessiert sind, haben eine mindestens genauso große Auswahl. Da es für den Freiwilligeneinsatz keine Vorgaben gibt, dürfen sie sich über maximalen Freiraum bei der Wahl ihres Einsatzes freuen. Weltweit gibt es viele Projekte, die auf qualifizierte Volunteers angewiesen sind. Hier hilft ebenfalls das Internet bei der Suche.
Eine Volunteer-Einsatzstelle kommt übrigens auch für eine Famulatur infrage. Wichtig ist nur, dass der Einsatz für die Famulatur anerkannt wird – dies sollten Studierende vorab unbedingt klären. Für jeden Fachbereich finden sich Famulanten- und Volunteer-Stellen – in Industriestaaten, Schwellen- und Entwicklungsländern. Die Einsatzstellen sind ebenso verschiedenartig und umfassen neben Krankenhäusern auch Rehabilitationszentren, spezialisierte Kliniken oder Programme und Projekte, die sich bestimmten Gesundheitsproblemen wie AIDS widmen.
Weitere Infos hierzu und Angebote für Einsatzstellen:
www.freiwilligenarbeit.de/famulatur-ausland.html
Chancen von Auslandfamulatur und Freiwilligenarbeit
Ebenso vielfältig wie die Möglichkeiten sind die Vorzüge eines Auslandsaufenthaltes für angehende oder bereits praktizierende Ärzte. Zum einen erleben sie die Patientenversorgung in einem anderen Land hautnah. Je nach Einsatzort unterscheidet sich diese teils deutlich von der in Deutschland. Gerade in Schwellenländern und Entwicklungsländern sowie in exotischen Teilen der Welt geht es oft völlig anders zu als in Deutschland. Krankenhäuser und Arztpraxen sind vielleicht schlechter ausgestattet und die Abläufe und Strukturen unterscheiden sich von den gewohnten. Nicht minder interessant ist die Arbeit in einem anderen westlichen Land wie Norwegen oder der Schweiz, denn auch dort gibt es Unterschiede zum hiesigen Arbeitsalltag und es ist eine Bereicherung diese kennenzulernen. Unabhängig vom Zielland erweitert die Arbeit im Ausland den eigenen Horizont – persönlich wie fachlich.
Andere Länder, andere Krankheiten
Da wären beispielsweise die Krankheiten und deren Verläufe, die in fremden Ländern anders sind als daheim. Man denke nur an Tropenkrankheiten wie Malaria oder Dengue-Fieber, mit denen Ärzte in Deutschland selten konfrontiert werden, die aber etwa in Teilen Afrikas, Lateinamerikas oder Südostasiens ein allgegenwärtiges Problem darstellen. Tropisches Klima sorgt nicht nur für andere Krankheiten, es wirkt sich überdies auf die Wundheilung und die allgemeine Hygiene aus. Ein Beispiel für Letzteres sind Ventilatoren, die in OP-Sälen heißer Länder mitunter für kühlere Luft sorgen, was zwar durchaus angenehm ist, aber die Keime unnötig aufwirbelt.
Meist ist ein Mangel an finanziellen Mitteln die Ursache für mangelnde Hygiene. Wenn schlichtweg zu wenig Material vorhanden ist, bleibt Ärzten nichts anderes übrig, als Handschuhe wiederzuverwenden. Die medizinische Tätigkeit in ärmeren Länder zeigt also zum einen, welche anderen Krankheitsbilder es dort gibt und zum anderen, wie mit den vorhandenen Ressourcen und Möglichkeiten gearbeitet wird. Dort stellen sich nämlich gänzlich andere Herausforderungen als im deutschen Klinik- und Praxisalltag. Neben Tropenkrankheiten ist Unterernährung bei Kindern ein in Entwicklungsländern häufig anzutreffendes Problem.
Besondere Herausforderungen von Famulatur und Freiwilligenarbeit
Und noch ein weiterer Faktor kommt je nach Land hinzu: Menschen suchen oftmals erst sehr spät einen Arzt auf. Entweder geschieht dies aus finanziellen Gründen, weil sie sich die Behandlung nicht leisten können, da sie nicht krankenversichert sind oder die Versicherung nicht alles abdeckt. Oder aber die Patienten sind gegenüber der Schulmedizin misstrauisch und in einem alten Glauben an Naturgeister oder dergleichen verwurzelt. Insbesondere bei älteren Menschen ist das keine Seltenheit. Kommen diese Patienten dann schließlich doch, ist ihre Krankheit bereits weit fortgeschritten.
So unterschiedlich die Länder dieser Welt sind, so vielseitig sind die Erfahrungen, die (angehende) Ärzte im Ausland erwarten. Mediziner bringen für einen Freiwilligeneinsatz, ob im Rahmen einer Famulatur oder einfach so, besondere Voraussetzungen mit. Überall sind Patienten auf ärztliche Versorgung angewiesen und vielerorts ist das Gesundheitssystem weniger fortschrittlich als bei uns. Bei einem Auslandseinsatz kann man einerseits selbst unheimlich viel lernen und andererseits sinnvolle Arbeit in benachteiligten Ländern leisten. Nicht zuletzt lässt sich eine Famulatur oder ein Freiwilligeneinsatz im Ausland dazu nutzen, das jeweilige Land und seine Bewohner kennenzulernen – vielleicht sogar während einer kleinen Reise im Anschluss.
Weitere Informationen zur Famulatur im Ausland
Bei uns findet ihr ebenfalls Erfahrungsberichte von Auslandsfamulaturen aus ganz verschiedenen Ecken.
Weitere Infos und Tipps gibt es in unserer Famulatur Übersicht und hier geht es direkt zu freien Plätzen unter Famulatur Medizin.